Oskar Maria Graf, Maria Janitschek, Emma Lazarus, Per Hojholt, Jakob Lorber

De Duitse schrijver Oskar Maria Graf werd geboren op 22 juli 1894 in Berg am Starnberger See. Zie ook alle tags voor Oskar Maria Graf op dit blog.

Uit: Das Leben meiner Mutter

„Hin und wieder kommt der Pfarrer, oder ein Bettelmönch tritt in die verrußte, geräumige Kuchl. Sie werden ehrfürchtig empfangen und in die nebenanliegende, helle, selten benützte gute Stube geführt. Gleich und gleich blieben Zeit und Leben für Aufhausen. Deshalb sind auch die Überlieferungen der Heimraths ziemlich spärlich. Für sie muß es nie etwas anderes gegeben haben als Geborenwerden, Aufwachsen, unermüdliche Arbeit, demütige Gottesgläubigkeit und Sterben. Während des Dreißigjährigen Krieges, in den Jahren 1632 und 34, verwüsteten die Schweden zweimal die Dörfer und Höfe der katholischen Pfarrei Aufkirchen. Die Wiesen waren erstmalig gemäht, die noch grünen Getreideäcker standen prall da und versprachen eine reiche Ernte. Die Bauern verließen Haus und Feld und flohen in die dichten Wälder. Der Pfarrer Georg Colonus irrte von einem Haufen Flüchtender ab und wurde von feindlichen Reitern ergriffen. Sie hieben erbarmungslos auf ihn ein, banden seinen blutig zerschundenen Körper an einen Strick, befestigten diesen am Sattelknopf und schleiften den unglücklichen Geistlichen so lange mit, bis er sich nicht mehr rührte. Kurz vor Aufhausen ließen sie ihn liegen. Er erwachte nach einiger Zeit, kroch mühsam weiter und fand schließlich die Seinigen im Wald. Wie durch ein Wunder blieb er am Leben und wurde wieder gesund. Nach dem ersten Abzug der Schweden zeichnete er gewissenhaft die Namen der 23 Bauern auf, die von den feindlichen Soldaten ermordet worden waren. Darunter befand sich auch der Lechner von Aufhausen. Die Heimraths waren davongekommen. Zwei Jahre darauf, anno 34, ergriff Colonus beim Wiedereindringen der schwedischen Scharen in den Aufkirchner Gau die Flucht und blieb neun Wochen fort. Nach seiner Rückkehr legte er abermals eine genaue Liste der getöteten Pfarrangehörigen an. In diesen Aufzeichnungen sind auch alle Verwüstungen durch den Feind der Reihe nach angegeben. Das nahe Schloß in Bachhausen, das dem kaiserlich-bayrischen Generalkriegskommissar Graf von Rüpp gehörte, die meisten Dörfer und Einzelhöfe wurden schonungslos niedergebrannt. Die Heimraths mußten auch diese schreckliche Zeit ohne sonderlichen Schaden überlebt haben. Merkwürdig, ihr Hof —alleinstehend, ansehnlich, kaum eine Viertelstunde vom Pfarrdorf entfernt, an der Fahrstraße liegend — konnte den rachsüchtigen, beutegierigen Feinden doch nicht entgangen sein!“

 


Oskar Maria Graf (22 juli 1894 – 28 juni 1967)
Standbeeld in Aufkirchen

 

De Duitse dichteres en schrijfster Maria Janitschek (geb. Tölk) werd geboren op 22 juli 1859 in Mödling bij Wenen. Zie ook alle tags voor Maria Janitschek op dit blog.

 

Geburtstagsgruß

Heut war dein Todestag. Ich konnt nicht beten,
ich konnt nicht weinen; müde schwieg mein Herz.
Zur Nachtzeit war ich in den Wald getreten;
starr lag er da, wie eine Welt von Erz.
Schläfst du denn, Leben? Will sich gar nichts regen?
Mich dünkt, ich selber wär vor Leid versteint.
Es meidet mich der Thränen linder Segen,
und dieser Nacht bleibt selbst ihr Thau verneint.
So still, so ernst, so bleiern! Mitternacht!
Wohin hat sich das Leben denn verkrochen?
Als ob der Tod mit seiner schwarzen Pracht
erdrückt des Erdenherzschlags lautes Pochen.
Da … nein, das .. ist … o Gott, das ist ja Traum,
das muß ja Traum sein, denn die Wirklichkeit
erdichtet solche Wunderthaten kaum …
Ein Vogel singt, um Mitternacht! .. ganz leise,
als flüstern liebe Lippen, singt er; schauernd
beugt sich mein Knie der wunderbaren Weise.
Das ist kein Vogel, was da oben singt,
das ist die fleischgewordene Erbarmung
der ewigen Liebe, die den Tod bezwingt
und Starres weckt zu seliger Erwarmung.
Und plötzlich dünkt der Wald mich ganz erhellt,
in weißen Kränzen seh ich Wesen gleiten,
die lichten Söhne einer andern Welt,
die nach der Schwester ihre Arme breiten.
Heut ist dein Todestag! Nun kann ich beten,
nun kann ich weinen … Freudenthränen weinen …

 

 
Maria Janitschek (22 juli 1859 – 28 april 1927)

 

De Amerikaanse dichteres Emma Lazarus werd geboren op 22 juli 1849 in New York. Zie ook alle tags voor Emma Lazarus op dit blog.

 

Echoes

Late-born and woman-souled I dare not hope,
The freshness of the elder lays, the might
Of manly, modern passion shall alight
Upon my Muse’s lips, nor may I cope
(Who veiled and screened by womanhood must grope)
With the world’s strong-armed warriors and recite
The dangers, wounds, and triumphs of the fight;
Twanging the full-stringed lyre through all its scope.
But if thou ever in some lake-floored cave
O’erbrowed by rocks, a wild voice wooed and heard,
Answering at once from heaven and earth and wave,
Lending elf-music to thy harshest word,
Misprize thou not these echoes that belong
To one in love with solitude and song.

 

 
Emma Lazarus (22 juli 1849 – 19 november 1887)
Cover

 

De Deense dichter en schrijver Per Højholt werd geboren op 22 juli 1928 in Esbjerg. Zie ook alle tags voor Per Højholt op dit blog.

 

So und so viele Lerchen

383 lerchen sind gekommen 384
die kronen der birken sieden (385) wie ballons
sozusagen
ballons die man aufbläst gasvorkommen am stiel
sich neigend wie birken ja genau wie
siedende birken
388 lerchen sind gekommen und singen über maulwurfshügeln 389
die schlafwege des winters werden entblößt sie liegen entblößt
und voll wasser die sonne trifft sie
ein morris fährt den hügel hinauf und hinunter und brummt
den hohlweg hoch und nähert sich platschend
die kiefern entlang
der morris der post erscheint unter 390 lerchen

 

Die deutliche Amsel

Eine Amsel kommt geflogen
aus dem Nebelinnern

hier sitzt sie nun
und singt auf einer nassen Latschenkiefer

gleich fliegt sie zurück
zur Natur

 

Vertaald door Peter Urban-Halle en Henning Vangsgaard

 

 
Per Højholt (22 juli 1928 – 16 oktober 2004)

 

De Oostenrijkse mysticus, musicus en schrijver Jakob Lorber werd geboren in Kani¸a bijŠentilj, dat tegenwoordig deel uitmaakt van Slovenië, op 22 juli 1800. Zie ook alle tags voor Jakob Lorber op dit blog.

Uit: Kindheit und Jugend Jesu

„Joseph aber war mit einem Hausbau beschäftigt in der Gegend zwischen Nazareth und Jerusalem. Dieses Haus ließ ein vornehmer Bürger aus Jerusalem dort der Herberge wegen erbauen, da sonst die Nazaräer bis Jerusalem kein Obdach hatten. Maria aber, die im Tempel auferzogen ward, ist reif geworden, und es war nach dem Mosaischen Gesetze not, sie aus dem Tempel zu geben. Es wurden darum Boten in ganz Judäa ausgesandt, solches zu verkünden, auf daß die Väter kämen, um, so jemand als würdig befunden würde, das Mägdlein zu nehmen in sein Haus.
Als solche Nachricht auch zu Josephs Ohren kam, da legte er alsbald seine Axt weg und eilte nach Jerusalem und daselbst an den bestimmten Versammlungs- und Beratungsplatz in dem Tempel.
Als sich aber nach Ablauf von drei Tagen die sich darum gemeldet Habenden wieder am vorbestimmten Orte versammelt hatten und ein jeder Bewerber um Maria einen frischen Lilienstab so bestimmtermaßen dem Priester dargereicht hatte, da ging der Priester alsbald mit den Stäben in das Innere des Tempels und betete dort. Nachdem er aber sein Gebet beendet hatte, trat er wieder mit den Stäben heraus und gab einem jeglichen seinen Stab wieder. Alle Stäbe aber wurden sobald fleckig; nur der zuletzt dem Joseph überreichte blieb frisch und makellos.
Es hielten sich aber darob einige auf und erklärten diese Probe für parteiisch und somit für ungültig und verlangten eine andere Probe, mit der sich durchaus kein Unfug verbinden ließe.“

 

 
Jakob Lorber (22 juli 1800 – 24 augustus 1864)

Maria Janitschek, Oskar Maria Graf, Emma Lazarus, Per Hojholt, Jakob Lorber

De Duitse schrijver Oskar Maria Graf werd geboren op 22 juli 1894 in Berg am Starnberger See. Zie ook alle tags voor Oskar Maria Graf op dit blog.

Uit: Das Leben meiner Mutter

„Nachdem mit der Zeit die Gesichtszüge des Kindes deutlicher geworden waren und insbesondere die breiten, stark hervortretenden Backenknochen mit den tief dahinterliegenden kleinen graugrünen Augen das Eigentümliche des Geschlechtes mehr und mehr sichtbar machten, meinte sein Vater mitunter, die Res’ sei durch und durch eine echte Heimrathische. Er sagte es sicherlich nicht aus irgendeiner besonderen Hinneigung, denn mit den Kindern machte man beim Heimrath kein großes Aufheben. Jedes Jahr wurde eins geboren. Starb es, so war es schade darum, blieb es am Leben, war es gut. Wahrscheinlich erinnerte das Gesicht der Resl den Bauern an seine Väter und Urväter und heimelte ihn an. Die Heimraths lebten seit Jahrhunderten auf dem einsamen Bauernhof in Aufhausen. Es gab dort nur noch das weit kleinere Lechnerhaus, und erst in den letzten Jahren nach dem Weltkrieg ist ein gräfliches Gut dazugekommen. Die alte, breite Fahrstraße, die vom hochgelegenen, weithin sichtbaren Aufkirchen in südöstlicher Richtung talabwärts läuft, führt am Hof vorbei, rinnt kurz darauf in einen weit ausgedehnten Fichtenwald und erreicht schließlich nach langen Windungen durch eine triste Moorgegend, in welcher nur wenige niedere, winklige Häuser armer Torfstecher stehen, den ansehnlichen Marktflecken Wolfratshausen. Aufhausen liegt in einer tellerflachen Mulde, die linkerseite sich aufschließt und schräg abfällt. Weite grüne Wiesen, fruchtbare Äcker und friedliche Wälder, die die fernen, leicht gewellten Hügel verdunkeln, breiten sich rundherum aus. Auf der einzigen Straße ächzen schwere Fuhrwerke dahin Wandernde Zigeuner ziehen am Hof vorüber und kampieren mitunter einige Tage am Waldrand. Fremde städtische Menschen tauchen ganz selten auf. Gleichgültig schauen sie die paar Häuser an und gehen weiter. Es mag vorkommen, daß einmal ein Hausierer nach langem Gerede in Aufhausen etwas von seiner Ware absetzt.“

 

 
Oskar Maria Graf (22 juli 1894 – 28 juni 1967)
Portret door Georg Schrimpf, 1927

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Dolce far niente, Siegfried Sassoon, Stephen Vincent Benét, Maria Janitschek

 

Dolce far niente

 

Gewitterlandschaft (Nach dem Gewitter) door Otto Modersohn, 1930

 

Storm and Sunlight

I
In barns we crouch, and under stacks of straw,
Harking the storm that rides a hurtling legion
Up the arched sky, and speeds quick heels of panic
With growling thunder loosed in fork and clap
That echoes crashing thro’ the slumbrous vault.
The whispering woodlands darken: vulture Gloom
Stoops, menacing the skeltering flocks of Light,
Where the gaunt shepherd shakes his gleaming staff
And foots with angry tidings down the slope.
Drip, drip; the rain steals in through soaking thatch
By cob-webbed rafters to the dusty floor.
Drums shatter in the tumult; wrathful Chaos
Points pealing din to the zenith, then resolves
Terror in wonderment with rich collapse.

II
Now from drenched eaves a swallow darts to skim
The crystal stillness of an air unveiled
To tremulous blue. Raise your bowed heads, and let
Your horns adore the sky, ye patient kine!
Haste, flashing brooks! Small, chuckling rills, rejoice!
Be open-eyed for Heaven, ye pools of peace!
Shine, rain-bow hills! Dream on, fair glimpsèd vale
In haze of drifting gold! And all sweet birds,
Sing out your raptures to the radiant leaves!
And ye, close huddling Men, come forth to stand
A moment simple in the gaze of God
That sweeps along your pastures! Breathe his might!
Lift your blind faces to be filled with day,
And share his benediction with the flowers.

 

Siegfried Sassoon (8 september 1886 – 1 september 1967)
St Luke’s Church, Matfield. Siegfried Sassoon werd geboren in Matfield.
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Arno Geiger, Tom Robbins, Stephen Vincent Benét, Maria Janitschek

De Oostenrijkse schrijver Arno Geiger werd geboren op 22 juli 1968 in Bregenz, Vorarlberg. Zie ook alle tags voor Arno Geiger op dit blog.

Uit: Der alte König in seinem Exil

„Das gemeinschaftliche Versagen am Anfang lag hinter uns, und die unangenehmen Erinnerungen verloren rasch an Schärfe, denn wir gingen jetzt behutsamer mit dem Vater um, außerdem hielt uns der Alltag mit immer neuen Überraschungen auf Trab. Wir schauten damals wenig zurück und viel nach vorn, denn die Krankheit stellte uns vor ständig neue Herausforderungen. Wir waren Neulinge und versuchten die ohnehin unsichere Herrschaft über unser aller Leben aufrechtzuerhalten – auf der Grundlage von fehlendem Wissen und fehlender Kompetenz.
Der Vater ging viel auf Wanderschaft, meistens zu meinem älteren Bruder Peter, der schräg vis-à-vis wohnt und drei Töchter hat. Doch immer öfter gingen die Ausflüge über den gewohnten Radius hinaus, manchmal mitten in der Nacht, nur unzureichend bekleidet, ängstlicher Blick. Zwischendurch war der Vater nicht auffindbar, weil er sich in eines der Kinderzimmer verirrt und dort in ein Bett gelegt
hatte, manchmal stöberte er in den Schränken und wunderte sich, wenn ihm Werners Hosen nicht passten. Irgendwann beschrifteten wir seine Tür mit August und sperrten die Zimmer daneben zu.
Oft war sein Schädel blutig oder er kam mit aufgeschlagenen Knien zurück, weil er auf dem Weg hinunter zu seinem Elternhaus über den steilen und stellenweise verwachsenen Bühel gestürzt war. Einmal drang er in sein Elternhaus ein und stand plötzlich bei der Schwägerin im ersten Stock und erkundigte sich nach dem Bruder Erich.
Noch in meiner Kindheit war der Riegel an der Tür durch ein Loch im Holz, in das man den Zeigefinger führte, leicht zu öffnen gewesen. Der Vater hatte es bestimmt mehrfach probiert, nicht wissend, dass der Mechanismus nicht mehr griff. Die Vergeblichkeit seiner Versuche muss ihn vollends verunsichert haben, so dass er sich entschloss, die Tür aufzubrechen.“

 

Manu Joseph (Kottayam 22 juli 1974)
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Arno Geiger, Tom Robbins, Stephen Vincent Benét, Maria Janitschek, Emma Lazarus, Per Højholt, Oskar Maria Graf, Jakob Lorber

De Oostenrijkse schrijver Arno Geiger werd geboren op 22 juli 1968 in Bregenz, Vorarlberg. Zie ook alle tags voor Arno Geiger op dit blog.

Uit: Alles über Sally

“Es ist niederschmetternd, wie sehr die Anrufe immer spärlicher werden. Der Mittagsanruf erst um 13.10. Als ich deswegen eine Bemerkung machte, reagierte Jenny mit schon gewohntem Unverständnis. Es gab Streitereien. Jetzt darf ich in der Firma nicht mehr anrufen, und von zu Hause aus haben wir nur, wenn überhaupt, zweimal Kontakt: um 7.00 in der Früh und vor dem Schlafengehen. Dabei hat sie mich noch gestern ganz lieb gebeten, nächstes Wochenende schon früher zu ihr zu kommen, worüber ich mich sehr gefreut hatte. Doch nach 20.30 war dann nichts mehr, nur ihr AB. Heute ab 8.00 versuchte ich vorsichtig zu wecken, doch bis jetzt 10.05 nur wieder der AB. Natürlich ist mir bekannt, daß sie mit Birgit Windisch zum Brunchen fährt, aber daß sie mich nicht anruft beziehungsweise auch jetzt nicht da ist, kann ich mir nicht erklären. Ich frage mich, ist sie nach unserem Telefonat noch weggefahren und über Nacht nicht nach Hause gekommen oder ist jemand bei ihr. Jedenfalls habe ich dadurch wieder einen beschissenen Sonntag.

Nicht einen einzigen Millimeter kommt mir Jenny entgegen. Ein kleines Hallo-hier-bin-ich! würde genügen, ich wäre ein anderer Mensch. Aber die Aktion von gestern, kein Gute Nacht, und heute einfach nichts, das macht mich fertig. Mir kommt vor, Jenny bricht den Kontakt förmlich ab. Meine E-Mails beantwortet sie nicht mehr, dabei weiß ich, daß sie mit Bekannten und Freunden stundenlang telefoniert und ihnen seitenlange E-Mails schreibt.”

 

geiger
Arno Geiger (Bregenz, 22 juli 1968)

 

De Amerikaanse schrijver Tom Robbins werd geboren op 22 juli 1936 in Blowing Rock, North Carolina. Zie ook alle tags voor Tom Robbins op dit blog.

Uit: Villa Incognito

“Knock! Knock!
“Who’s there?”
“Tanuki.”
“Tanuki who?”
“Don’t be stupid. Tanuki. Himself.”
“Oh, I see. Well, where did you come from, Tanuki himself?”
“From the Other World.”
“What other world?”
“The one before this one, moron. The World of the Animal Ancestors.” His voice could have been shoveled from a gravel pit.
“Ah so. Excuse me, then, honorable animal ancestor. How did you get here?”
“Parachuted in. It’s strictly forbidden, of course. Against all the rules. But what the hell. . . .”
The farmer looked around for signs of equipment, for a silk canopy, specifically, and a harness.
“Never mind that,” growled Tanuki.
“Well, what is it you want here?”
“To drink rice wine.”
“Sake? Understandable, but I don’t think so. From the look of the grin on your face, you’ve drunk too much sake already. Anything else?”
“Yes. Girls. Young, pretty girls.”
The man snorted such a laugh that something shot out of his nostril. “Forget about it. No girl would have anything to do with a funny-looking creature like you.
“Don’t be too sure, old fool,” snarled Tanuki, and with that he butted the farmer in the midsection with such force that the man fell to the ground, speechless, gasping for breath. Then, on his hind legs, round belly jiggling like a Santa Claus implant, the badger waddled over to the well where the man’s daughter was filling water jars, and fixed her with his toothy, high-voltage grin, a smile so overheated and manic and wild it could crack a funhouse mirror or peel the lacquer off the chopsticks in a maiden’s hair.”

 

robbins
Tom Robbins (Blowing Rock, 22 juli 1936)

 

De Amerikaanse dichter en schrijver Stephen Vincent Benét werd geboren op 22 juli 1898 in Bethlehem, Pennsylvania. Zie ook alle tags voorStephen Vincent Benét op dit blog.

 

Campus Sonnets: Before An Examination

The little letters dance across the page,
Flaunt and retire, and trick the tired eyes;
Sick of the strain, the glaring light, I rise
Yawning and stretching, full of empty rage
At the dull maunderings of a long dead sage,
Fling up the windows, fling aside his lies;
Choosing to breathe, not stifle and be wise,
And let the air pour in upon my cage.

The breeze blows cool and there are stars and stars
Beyond the dark, soft masses of the elms
That whisper things in windy tones and light.
They seem to wheel for dim, celestial wars;
And I – I hear the clash of silver helms
Ring icy-clear from the far deeps of night.

 

Campus Sonnets: May Morning

I lie stretched out upon the window-seat
And doze, and read a page or two, and doze,
And feel the air like water on me close,
Great waves of sunny air that lip and beat
With a small noise, monotonous and sweet,
Against the window – and the scent of cool,
Frail flowers by some brown and dew-drenched pool
Possesses me from drowsy head to feet.

This is the time of all-sufficing laughter
At idiotic things some one has done,
And there is neither past nor vague hereafter.
And all your body stretches in the sun
And drinks the light in like a liquid thing;
Filled with the divine languor of late spring.

 

benet
Stephen Vincent Benét (22 juli 1898 – 13 maart 1943)

 

De Duitse dichteres en schrijfster Maria Janitschek (geb. Tölk) werd geboren op 22 juli 1859 in Mödling bij Wenen. Zie ook alle tags voor Maria Janitschek op dit blog.

 

Abend

Es ist so seltsam still,
so schwerstill,
steinern …
Wenn doch ein einziger Schmetterling
durch die rotbraune Luft flöge!
An den schwarzen Bergen
hängen Nebelfetzen,
wie Spinnengewebe
an Kellermauern.

So seltsam still,
so schwerstill,
steinern …
Horch, ein Ton! …
Aus der Thalschlucht
das Sterbeglöcklein …
Wer wohl dort geht?

 

janitscheck
Maria Janitschek (22 juli 1859 – 28 april 1927)

 

De Amerikaanse dichteres Emma Lazarus werd geboren op 22 juli 1849 in New York. Zie ook alle tags voor Emma Lazarus op dit blog.

 

A June Night

Ten o’clock: the broken moon
Hangs not yet a half hour high,
Yellow as a shield of brass,
In the dewy air of June,
Poised between the vaulted sky
And the ocean’s liquid glass.

Earth lies in the shadow still;
Low black bushes, trees, and lawn
Night’s ambrosial dews absorb;
Through the foliage creeps a thrill,
Whispering of yon spectral dawn
And the hidden climbing orb.

Higher, higher, gathering light,
Veiling with a golden gauze
All the trembling atmosphere,
See, the rayless disk grows white!
Hark, the glittering billows pause!

Faint, far sounds possess the ear.
Elves on such a night as this
Spin their rings upon the grass;
On the beach the water-fay
Greets her lover with a kiss;
Through the air swift spirits pass,
Laugh, caress, and float away.

Shut thy lids and thou shalt see
Angel faces wreathed with light,
Mystic forms long vanished hence.
Ah, too fine, too rare, they be
For the grosser mortal sight,
And they foil our waking sense.

Yet we feel them floating near,
Know that we are not alone,
Though our open eyes behold
Nothing save the moon’s bright sphere,
In the vacant heavens shown,
And the ocean’s path of gold.

 

lazarus
Emma Lazarus (22 juli 1849 – 19 november 1887)

 

De Deense dichter en schrijver Per Højholt werd geboren op 22 juli 1928 in Esbjerg. Zie ook alle tags voor Per Højholt op dit blog.

Uit: Praksis, 8: Album, tumult (1989)

  1. The lobster. His one hand is large and red and chapped and wet, it severs the head and fins of the fish and tears away the skin with sacking and passes the parcel over the counter. The other is smaller, yellowish, without nails, and is wiped with a cloth.
  2. Minor Kafka idyll. The more I spoke to him the larger his head became. Several times I tried falling silent to encourage him to empty himself, but he challenged me each time with new questions demanding detailed replies, and thereby against my will, little by little, I caused his head to take on a quite monstrous proportion. When later we accompanied each other along the street I noticed to my surprise that it was me people were staring at, not him, and when we took leave of each other and I remained standing a moment to watch him manoeuvre his great, egg-shaped head down through the pedestrian street, it was not him, but me they applauded.

 

Vertaald door Martin Aitken

 

Per Højholt (22 juli 1928 – 16 oktober 2004)

 

De Duitse schrijver Oskar Maria Graf werd geboren op 22 juli 1894 in Berg am Starnberger See. Zie ook alle tags voor Oskar Maria Graf op dit blog.

 

Kleiner Gedanke

Einer stirbt nach halbem Gelingen
und lässt in den Kindern und Dingen
seine traurige Spur.
Einer wird groß mitten im Ringen
um Gott und die Welt, und nur
das Letzte bleibt ihm versagt,
weil er immerzu drängend fragt,
was seine Mühen ihm bringen.
Einer nur weiß sich als Blatt,
das ziellos im Winde treibt.
Und er klingt aus wie ein Lied,
das weder Anfang noch Ende hat,
aber als Nachhall bestehen bleibt
und die Menschen zärtlich durchzieht

 

graf
Oskar Maria Graf (22 juli 1894 – 28 juni 1967)
Portret door Georg Schrimpf

 

De Oostenrijkse mysticus, musicus en schrijver Jakob Lorber werd geboren in Kani¸a bijŠentilj, dat tegenwoordig deel uitmaakt van Slovenië, op 22 juli 1800. Zie ook alle tags voor Jakob Lorber op dit blog.

Uit: Der Grossglockner

Liebe Kinder, so ihr Mir nachfolget, da folget völlig in allem Mir nach; habt nicht Lust zu wandeln in tiefen Tälern, Gräben und Schluchten, die da sind oft voll Ungeziefer, unreiner Luft und nicht selten unter den Nachbarn voll Hader, Zank, Haß und aller Dieberei und gegenseitigen Fluches, sondern gehet mit Mir gern auf Berge und Höhen! Da sollet ihr allzeit entweder eine Bergpredigt, oder eine Verklärung, oder eine Sättigung mit wenig Brot, oder eine Reinigung vom Aussatze, oder einen Sieg über die stärksten Versuchungen, eine Erweckung vom Tode und derart vieles und für euch jetzt noch Unaussprechliches erfahren; ja, nehmet sogar Kinder mit, und ihr sollet den Segen der Berge an ihnen gar deutlich erkennen!“

 

lorber
Jakob Lorber (22 juli 1800 – 24 augustus 1864)

Arno Geiger, Tom Robbins, Stephen Vincent Benét, Maria Janitschek, Emma Lazarus, Per Højholt, Oskar Maria Graf, Jakob Lorber

De Oostenrijkse schrijver Arno Geiger werd geboren op 22 juli 1968 in Bregenz, Vorarlberg. Zie ook mijn blog van 22 juli 2007 en ook mijn blog van 22 juli 2008.

Uit: Schöne Freunde

 

“Ich weiß nicht, wie viele Jahre wir vor dem großen Tor gestanden sind. Ich weiß nicht, ob ich es vergessen oder nie gewußt habe. Ich erinnere mich nicht, je mit jemandem darüber gesprochen zu haben. Trotzdem glaube ich, daß alle darüber Bescheid wissen. Der Akkordeonspieler müßte es wissen, aber er hat keinen Kopf dafür. Alle andern, die es wissen müßten, sind verschwunden. Sie sind aus dem Dorf verschwunden. Sie sind vom Schiff verschwunden. Sie sind aus der Imbißstube verschwunden. Oder sie sind geblieben. Im Dorf. Auf dem Schiff. In der Imbißstube.
Dann bin ich verschwunden.
Wenn ich einen Ausgangspunkt suche, gelange ich zur Ankunft des Beamten, der den Auftrag hatte, das Unglück zu untersuchen, ich gelange nicht zum Unglück selbst. Am Abend des Tages, an dem ein Teil der Grube eingestürzt war, hielt ein Geländewagen vor dem großen Tor. Der Akkordeonspieler fiel in eine rasche Tonfolge. Der Chauffeur des Wagens ließ das Seitenfenster herunterfahren, aber nicht, um eine Münze in meine Kappe zu werfen, sondern um uns anzuschreien. Wir sollten verschwinden. Ich wußte nicht, wie der Mann dazu kam, uns anzuschreien und zu verlangen, daß wir verschwinden sollten. Ich öffnete das Tor trotzdem, ich habe nie einen Unterschied gemacht.
Ich beschreibe das Tor. Ich beschreibe es, weil niemand anders es beschreibt. Ich beschreibe es vorsichtig, um mich nicht allzu sehr zu täuschen: Ein großes und sehr hohes Tor. Ich glaube, es war alt, aus schwarzem oder schwarz gefärbtem Eisen, manchmal rostig oder schorfig, ich weiß es nicht, ich habe mich nie so recht dafür interessiert. Ich stand dort jeden Tag mit Ausnahme Sonntag. Oben zur Mitte hin war das Tor ansteigend geschwungen. Die Gitterstäbe endeten in Lanzettenspitzen, die teils verbogen, teils abgebrochen waren, doch auch in diesem Fall weiß ich nicht warum. Rechts ein Portierhaus mit einer dicken Frau darin, Frau Berber. Links ein Zaun, der rechts zum Portierhaus zurückkehrte, aber so, daß ich den ganzen Zaun hätte abgehen müssen, um zu erfahren, auf welchem Weg.“

 

Geiger

Arno Geiger (Bregenz, 22 juli 1968)

 

De Amerikaanse schrijver Tom Robbins werd geboren op 22 juli 1936 in  Blowing Rock, North Carolina. Zie ook mijn blog van 22 juli 2007 en ook mijn blog van 22 juli 2008.

 

Uit: Wild Ducks Flying Backward

 

Canyon of the Vaginas
When one is on a pilgrimage to the Canyon of the Vaginas, one has to be careful about asking directions.
I mean, there’re some pretty rough ol’ dudes in west-central Nevada. One knows the ol’ dudes are rough when one observes that they eat with their hats on.
Nine days I was in the high desert between Winnemucca and Las Vegas, during which time I never witnessed a male Homo sapiens take his noontide nor his evening repast with an exposed bean. In every instance, a grimy bill or brim shaded the fellow’s victuals from the vulgar eye of light. I assumed that they breakfasted en chapeau as well, but by the hour that your pilgrim sat down to his flapjacks, the rough ol’ dudes had already gone off to try to strike it rich.
When a man’s brain is constantly heated by thoughts of striking it rich, thoughts that don’t fade much at mealtime, perhaps he requires some sort of perpetual head cover to cool the cerebral machinery. On the other hand, since they live in relatively close proximity to America’s major nuclear test site, a nerve-gas depot, several mysterious airfields, and numerous depositories for our government’s nasty toxic secrets, maybe the rough ol’ dudes are just trying to prevent their haircuts from ever flickering in the dark. If I lived in west-central Nevada, I might dine in gloves and a Mylex suit.
Naturally, one has to wonder if the men of Nevada also sleep in their hats. More pointedly, do they sleep with their wives, girlfriends, and thoroughly legal prostitutes in their hats? I intended to interview a Nevada woman or two on the subject, but never quite got around to it. However, something at the Canyon of the Vaginas gave me reason to believe that the answer is affirmative.
Of that, more later.”

 

Robbins

Tom Robbins (Blowing Rock, 22 juli 1936)

 

De Amerikaanse dichter en schrijver Stephen Vincent Benét werd geboren op 22 juli 1898 in Bethlehem, Pennsylvania. Zie ook mijn blog van 22 juli 2007 en ook mijn blog van 22 juli 2008.

 

 

Young Blood

 

HE WOKE up with a sick taste in his mouth

And lay there heavily, while dancing motes

Whirled through his brain in endless, rippling streams,

And a grey mist weighed down upon his eyes

So that they could not open fully. Yet

After some time his blurred mind stumbled back

To its last ragged memory–a room;

Air foul with wine; a shouting, reeling crowd

Of friends who dragged him, dazed and blind with drink

Out to the street; a crazy rout of cabs;

The steady mutter of his neighbor’s voice,

Mumbling out dull obscenity by rote;

And then . . . well, they had brought him home it seemed,

Since he awoke in bed–oh, damn the business!

He had not wanted it–the silly jokes,

“One last, great night of freedom ere you’re married!”

“You’ll get no fun then!” “H-ssh, don’t tell that story,

He’ll have a wife soon!”–God! the sitting down

To drink till you were sodden! . . .

 

Like great light

She came into his thoughts. That was the worst.

To wallow in the mud like this because

His friends were fools. He was not fit to touch,

To see, oh far, far off, that silver place

Where God stood manifest to man in her. . . .

Fouling himself. . . . One thing he brought to her,

At least. He had been clean; had taken it

A kind of point of honor from the first.

Others might wallow but he didn’t care

For those things. . . .

 

Suddenly his vision cleared.

And something seemed to grow within his mind.

Something was wrong–the color of the wall–

The queer shape of the bedposts–everything

Was changed, somehow . . . his room. Was this his room?

 

. . . He turned his head–and saw beside him there

The sagging body’s slope, the paint-smeared face,

And the loose, open mouth, lax and awry,

The breasts, the bleached and brittle hair . . . these things.

. . . As if all Hell were crushed to one bright line

Of lightning for a moment. Then he sank,

Prone beneath an intolerable weight.

And bitter loathing crept up all his limbs.

 

benet

Stephen Vincent Benét (22 juli 1898 – 13 maart 1943)

 

De Duitse dichteres en schrijfster Maria Janitschek (geb. Tölk) werd geboren op 22 juli 1859 in Mödling bij Wenen. Zie ook mijn blog van 22 juli 2007 en ook mijn blog van 22 juli 2008.

 

 

Kinderspiel

»Ich hab eine Zither, du ein blaues Band,
komm laß uns werden ein Paar!« …
Er faßt nach ihrer braunen Hand
und bietet die Lippen ihr dar.

Sie küssen sich hungrig, sie küssen sich satt,
die Vöglein lauschen sacht;
es rührt sich in den Büschen kein Blatt;
nacktfüßig kommt die Nacht.

Die jüngsten Sterne gucken
neugierig auf die zwei,
ihre goldnen Wimpern zucken ..
zögernd ziehen sie vorbei.

 

Janitscheck

Maria Janitschek (22 juli 1859 – 28 april 1927)

 

De Amerikaanse dichteres Emma Lazarus werd geboren op 22 juli 1849 in New York. Zie ook mijn blog van 22 juli 2006  en ook mijn blog van 22 juli 2007 en ook mijn blog van 22 juli 2008.

 

 

1492 

 

Thou two-faced year, Mother of Change and Fate,

Didst weep when Spain cast forth with flaming sword,

The children of the prophets of the Lord,

Prince, priest, and people, spurned by zealot hate.

Hounded from sea to sea, from state to state,

The West refused them, and the East abhorred.

No anchorage the known world could afford,

Close-locked was every port, barred every gate.

Then smiling, thou unveil’dst, O two-faced year,

A virgin world where doors of sunset part,

Saying, “Ho, all who weary, enter here!

There falls each ancient barrier that the art

Of race or creed or rank devised, to rear

Grim bulwa
rked hatred between heart and heart!”

 

LazarusPor

Emma Lazarus (22 juli 1849 – 19 november 1887)
Geschilderd door Amélie Dautel D’Aubigny

 

De Deense dichter en schrijver Per Højholt werd geboren op 22 juli 1928 in Esbjerg. Zie ook mijn blog van 22 juli 2007 en ook mijn blog van 22 juli 2008.

 

Uit: Praksis, 8: Album, tumult (1989)


3. Around the town, even on its more frequented thoroughfares, there are places where no-one or hardly anyone sets foot. Places which have not always been there, brought into existence as they are by the town itself, an architecture with the rectangle and the square as its basic forms. But since people in the main move in curves, these corners and triangles are in surplus, they fall outside the scope, though never on that account approaching nature. They are without growth and innocence and become places of sojourn for children, dogs, leaves, drunks and litter, which here, without inconveniencing more purposeful traffic, are able to play, shit, perish or rot, or move slightly in windy weather.

16. The way across the floor to the door I manage as a matter of course. It is going down the stairs I take exception to, all those steps, one merely referring to the next. If the last only referred to my death, but it refers as a simple matter of course to the floor down here in the kitchen.

 

Hojholt

Per Højholt (22 juli 1928 – 16 oktober 2004)

 

 De Duitse schrijver Oskar Maria Graf werd geboren op 22 juli 1894 in Berg am Starnberger See. Zie ook mijn blog van 22 juli 2007.

 

Uit: Wir lasen um die Wette

 

“Auch dieser schwere Sommer verging wie jeder andere. Anfang Herbst kam der Maurus, der ausgelernt hatte, aus Karlsruhe nach Hause. Die Herrschaften waren fort. Der Maxl ging ins Holz oder fuhr Mist auf die Felder und überließ dem Maurus die wenige Konditorarbeit. Er sah ihn nicht gern, redete wenig mit ihm, die beiden wichen einander, so gut es ging, aus, doch sie stritten wenigstens nie. Nun gab es ruhigere Zeiten für mich. Ich brauchte dem Maurus nicht viel zu helfen, aber ich tat es gern. Jetzt konnte ich ja oft bis nach Mitternacht schlafen, ehe wir das Backen anfingen. Der Maurus hatte viele Bücher mitgebracht. Er las Goethe und Heine ebenso eifrig wie Flaubert, Balzac, Stendhal, Maupassant und Zola. Ibsen, Björnson und Strindberg, die damals in Deutschland berühmt wurden, lagen ihm näher als Dostojewski und Gogol, und Gorki mochte er lieber als Tolstoi. Er verstieg sich bis Leibnitz, Spinoza, zu Fichte, Kant und Schopenhauer, aus deren Schriften er ganze Hefte voll tiefsinniger Sentenzen abschrieb. In diesen Heften standen auch Gedichte von Klassikern und solche, die er in Zeitungen oder Zeitschriften gelesen hatte. Jede Seite schmückte er mit einer hübschen, selbstgezeichneten Vignette, die er immer wieder verbesserte. Maurus suchte mich beständig für seine Bücher zu interessieren und gab sich alle Mühe, mir das Gelesene begreiflich zu machen. Ich konnte aber vieles nicht erfassen und wurde schnell müde dabei. Dann wurde er ärgerlich und schlug mich, und es war seltsam, wie er sich dabei erregen konnte. Er war dem Weinen nahe vor Wut und redete in einem fort auf mich ein: “Ja, verstehst du’s denn wirklich noch nicht? … Noch nicht? … Das ist doch schön! Da muß man doch lachen! Begreif doch, du Aff, du blöder! Warum weinst du denn, du Esel? … Paß doch besser auf, dann wirst du schon dahinterkommen, wie wunderschön das ist.”

 

Graf

Oskar Maria Graf (22 juli 1894 – 28 juni 1967)
Standbeeld in Aufkirchen

 

De Oostenrijkse mysticus, musicus en schrijver Jakob Lorber werd geboren in Kaniža bijŠentilj, dat tegenwoordig deel uitmaakt van Slovenië, op 22 juli 1800. Zie ook mijn blog van 22 juli 2007.

 

Uit: Die geistige Sonne

 

„Wenn nun die Glocke angeschlagen wird, so wird der Schlag von dem inwendigsten Fluidum, welches als ein geistiges Substrat höchst elastisch und dehnbar ist, als ein seine Ruhe störendes Etwas wahrgenommen. Dadurch wird das ganze geistige Fluidum in ein freiwerdenwollendes Bestreben versetzt, was sich dann in anhaltenden Schwingungen zu erkennen gibt. Wird die äußere Materie mit einer andern Materie bedeckt, welche von nicht so leicht erregbaren geistigen Potenzen durchdrungen ist, so wird diese Vibration der erregbaren geistigen Potenzen, vielmehr ihr freiwerdenwollendes Bestreben, bald gedämpft. Eine solche Glocke wird bald ausgetönt haben. Ist aber die Glocke frei, so dauert die tönende Schwingung noch lange fort. Umgibt sie noch dazu von außen ein sehr erregbarer Körper, etwa eine reine, mit Elektrizität gefüllte Luft, so wird dadurch das Tönen noch potenzierter und breitet sich weit in einem solchen miterregbaren Körper aus.
[GS.01_001,09] Wenn ihr nun dieses Bild ein wenig betrachtet, so wird euch daraus notwendig klar werden müssen, daß hier wieder ein Geistiges das Inwendigste, das Durchdringende und das Umfassende ist. Wir wollen aber noch ein Beispiel nehmen.”

 

jakob_lorber

Jakob Lorber (22 juli 1800 – 24 augustus 1864)

Arno Geiger, Maria Janitschek, Emma Lazarus, Stephen Vincent Benét, Per Højholt, Tom Robbins, Oskar Maria Graf, Jakob Lorber

De Oostenrijkse schrijver Arno Geiger werd geboren op 22 juli 1968 in Bregenz, Vorarlberg. Zie ook mijn blog van 22 juli 2007.

Uit: Anna nicht vergessen

Es rührt sich nichts

 

Es ist niederschmetternd, wie sehr die Anrufe immer spärlicher werden. Der Mittagsanruf erst um 13.10. Als ich deswegen eine Bemerkung machte, reagierte Jenny mit schon gewohntem Unverständnis. Es gab Streitereien. Jetzt darf ich in der Firma nicht mehr anrufen, und von zu Hause aus haben wir nur, wenn überhaupt, zweimal Kontakt: um 7.00 in der Früh und vor dem Schlafengehen. Dabei hat sie mich noch gestern ganz lieb gebeten, nächstes Wochenende schon früher zu ihr zu kommen, worüber ich mich sehr gefreut hatte. Doch nach 20.30 war dann nichts mehr, nur ihr AB. Heute ab 8.00 versuchte ich vorsichtig zu wecken, doch bis jetzt 10.05 nur wieder der AB. Natürlich ist mir bekannt, daß sie mit Birgit Windisch zum Brunchen fährt, aber daß sie mich nicht anruft beziehungsweise auch jetzt nicht da ist, kann ich mir nicht erklären. Ich frage mich, ist sie nach unserem Telefonat noch weggefahren und über Nacht nicht nach Hause gekommen oder ist jemand bei ihr. Jedenfalls habe ich dadurch wieder einen beschissenen Sonntag.

Nicht einen einzigen Millimeter kommt mir Jenny entgegen. Ein kleines Hallo-hier-bin-ich! würde genügen, ich wäre ein anderer Mensch. Aber die Aktion von gestern, kein Gute Nacht, und heute einfach nichts, das macht mich fertig. Mir kommt vor, Jenny bricht den Kontakt förmlich ab. Meine E-Mails beantwortet sie nicht mehr, dabei weiß ich, daß sie mit Bekannten und Freunden stundenlang telefoniert und ihnen seitenlange E-Mails schreibt. Ich möchte das mit keiner Silbe erwähnen, sonst ist sie nur wieder böse und erzählt mir, wie wichtig ihre Freunde für sie sind. Aber die Frage, was eigentlich ich für sie bin, drängt sich irgendwie auf. Wo sie mich so behandelt. Da fehlt mir komplett der Durchblick. Wenn wir einmal im Monat miteinander schlafen, wirkt sie abwesend und gähnt. Es ist schon lang her, daß sie nach mir gefaßt oder mich aus eigenem Antrieb geküßt hat.”

 

 

geiger

Arno Geiger (Bregenz, 22 juli 1968)

 

De Duitse dichteres en schrijfster Maria Janitschek (geb. Tölk) werd geboren op 22 juli 1859 in Mödling bij Wenen. Zie ook mijn blog van 22 juli 2007.

 

 

Glückseligkeit

Durch mein Fenster kommt der leise Vollmond,
kommt und küßt mich zärtlich auf die Lippen,
»Thörichte, so kalt und lustverschlossen,
willst du nicht von meinem Tranke nippen?

Sieh, schon lange bin ich tot, und dennoch,
helle Friedensströme gießt noch immer
mein erloschen Sein auf deine Menschheit,
denn es stirbt die Saat der Lichten nimmer«.

Stirbt sie wirklich nicht, du leiser Vollmond?
Wird dereinstens auch von meinen Bahnen
milder Glanz in müde Seelen träufeln
und sie an ein flammend Leben mahnen?

Aber nein, mein lieber leiser Vollmond,
will nicht denken an den Tod, den herben,
denn, daß ich dirs sag, nicht träumen kann ichs,
und nicht ahnen, wie es ist: zu sterben.

»Wie es ist? So lausche!«
Lautlos schwindet,
wie von kühlen Flügeln fortgetragen,
aus dem Kämmerlein der leise Vollmond,
Finsternisse aneinander jagen …

Dunkles Huschen, Flüstern, eisige Hauche.
Mir beengt die Brust ein banges Sorgen ..
Da zerreißt die Nacht, im goldnen Rauche
steigt empor ein siegeslichter Morgen.

Das hieß sterben? Aus dem einen Leuchten
in das andre Leuchten weich versinken?
O mein lieber, weiser, stiller Vollmond,
lasse mich von deinem Glanze trinken! ..

 

 

 

Kinderspiel

»Ich hab eine Zither, du ein blaues Band,
komm laß uns werden ein Paar!« …
Er faßt nach ihrer braunen Hand
und bietet die Lippen ihr dar.

Sie küssen sich hungrig, sie küssen sich satt,
die Vöglein lauschen sacht;
es rührt sich in den Büschen kein Blatt;
nacktfüßig kommt die Nacht.

Die jüngsten Sterne gucken
neugierig auf die zwei,
ihre goldnen Wimpern zucken ..
zögernd ziehen sie vorbei.

 

janititschek

Maria Janitschek (22 juli 1859 – 28 april 1927)

 

 

De Amerikaanse dichteres Emma Lazarus werd geboren op 22 juli 1849 in New York. Zie ook mijn blog van 22 juli 2006  en ook mijn blog van 22 juli 2007.

 

 

Chopin

 

I

A dream of interlinking hands, of feet
Tireless to spin the unseen, fairy woof
Of the entangling waltz. Bright eyebeams meet,
Gay laughter echoes from the vaulted roof.
Warm perfumes rise; the soft unflickering glow
Of branching lights sets off the changeful charms
Of glancing gems, rich stuffs, the dazzling snow
Of necks unkerchieft, and bare, clinging arms.
Hark to the music! How beneath the strain
Of reckless revelry, vibrates and sobs
One fundamental chord of constant pain,
The pulse-beat of the poet’s heart that throbs.
So yearns, though all the dancing waves rejoice,
The troubled sea’s disconsolate, deep voice.

 

 

 

City Visions

 

I

As the blind Milton’s memory of light,
The deaf Beethoven’s phantasy of tone,
Wroght joys for them surpassing all things known
In our restricted sphere of sound and sight,–
So while the glaring streets of brick and stone
Vix with heat, noise, and dust from morn till night,
I will give rein to Fancy, taking flight
From dismal now and here, and dwell alone
With new-enfranchised senses. All day long,
Think ye ’t is I, who sit ’twixt darkened walls,
While ye chase beauty over land and sea?
Uplift on wings of some rare poet’s song
Where the wide billow laughs and leaps and falls,
I soar cloud-high, free as the winds are free.

 

lazarus

Emma Lazarus (22 juli 1849 – 19 november 1887)

 

 

De Amerikaanse dichter en schrijver Stephen Vincent Benét werd geboren op 22 juli 1898 in Bethlehem, Pennsylvania. Zie ook mijn blog van 22 juli 2007.

 

 

A Minor Poet

 

I am a shell. From me you shall not hear
The splendid tramplings of insistent drums,
The orbed gold of the viol’s voice that comes,
Heavy with radiance, languorous and clear.
Yet, if you hold me close against the ear,
A dim, far whisper rises clamorously,
The thunderous beat and passion of the sea,
The slow surge of the tides that drown the mere.

Others with subtle hands may pluck the strings,
Making even Love in music audible,
And earth one glory. I am but a shell
That moves, not of itself, and moving sings;
Leaving a fragrance, faint as wine new-shed,
A tremulous murmur from great days long dead.

 

 

 

 

Dinner in a Quick Lunch Room

 

Soup should be heralded with a mellow horn,
Blowing clear notes of gold against the stars;
Strange entrees with a jangle of glass bars
Fantastically alive with subtle scorn;
Fish, by a plopping, gurgling rush of waters,
Clear, vibrant waters, beautifully austere;
Roast, with a thunder of drums to stun the ear,
A screaming fife, a voice from ancient slaughters!

Over the salad let the woodwinds moan;
Then the green silence of many watercresses;
Dessert, a balalaika, strummed alone;
Coffee, a slow, low singing no passion stresses;
Such are my thoughts as — clang! crash! bang! — I brood
And gorge the sticky mess these fools call food!

 

Benet

Stephen Vincent Benét (22 juli 1898 – 13 maart 1943)

 

De Deense dichter en schrijver Per Højholt werd geboren op 22 juli 1928 in Esbjerg. Zie ook mijn blog van 22 juli 2007.

 

 

 

Poem

Elk vers in dit gedicht luidt: ”solen se dens vældige horn mælken fryser i sin karton” (de zon zie haar immense hoorn de melk bevriest in het pak)

 

hojholt

Per Højholt (22 juli 1928 – 16 oktober 2004)

 

 

De Amerikaanse schrijver Tom Robbins werd geboren op 22 juli 1936 in  Blowing Rock, North Carolina. Zie ook mijn blog van 22 juli 2007.

 

Uit: Another Roadside Attraction

 

The magician’s underwear has just been found in a cardboard suitcase floating in a stagnant pond on the outskirts of Miami. However significant that discovery may be—and there is the possibility that it could alter the destiny of each and every one of us—it is not the incident with which to begin this report.

In the suitcase with the mystic unmentionables were pages and pages torn from a journal which John Paul Ziller had kept on one of his trips through Africa. Or was it India? The journal began thusly: “At midnight, the Arab boy brings me a bowl of white figs. His skin is very golden and I try it on for size. It doesn’t keep out mosquitoes. Nor stars. The rodent of ecstasy sings by my bedside.” And it goes on: “in the morning there are signs of magic everywhere. Some archaeologists from the British Museum discover a curse. The natives are restless. A maiden in a nearby village has been carried off by a rhinoceros. Unpopular pygmies gnaw at the foot of the enigma.” That was the beginning of the journal. But not the beginning of this report.

Neither the FBI nor the CIA will positively identify the contents of the suitcase as the property of John Paul Ziller. But their reluctance to specify is either a bureaucratic formality or a tactical deceit. Who else but Ziller, for God’s sake, wore jockey shorts made from the skins of tree frogs?”

 

tom_robbins

Tom Robbins (Blowing Rock, 22 juli 1936)

 

Zie voor onderstaande schrijvers ook mijn blog van 22 juli 2007.

 

De Duitse schrijver Oskar Maria Graf werd geboren op 22 juli 1894 in Berg am Starnberger See.

 
De Oostenrijkse mysticus, musicus en schrijver Jakob Lorber werd geboren in Kaniža bij Šentilj, dat tegenwoordig deel uitmaakt van Slovenië, op 22 juli 1800.

Maria Janitschek, Arno Geiger, Emma Lazarus, Oskar Maria Graf, Stephen Vincent Benét, Per Højholt, Tom Robbins, Jakob Lorber

De Duitse dichteres en schrijfster Maria Janitschek (geb. Tölk) werd geboren op 22 juli 1859 in Mödling bij Wenen. Toen zij negentien was trok zij met haar moeder naar Graz, waar zij onder het pseudoniem Marius Stein als journaliste werkte. Zij trouwde met de hoogleraar kunstgeschiedenis Hubert Janitschek. In 1893 stierf haar man en vertrok zij naar Berlijn, later naar München. De eerste boeken die zij publiceerde waren bloemlezingen en novellen. Zij kon zich zeer goed identificeren met de interesses van de burgerlijke vrouwenbeweging. Zij had in haar vertellend werk een voorliefde voor sterke vrouwenfiguren die veranderen in genadeloze wraakneemsters als hun onrecht wordt aangedaan.

 

Ein modernes Weib

 

Ein Mann beleidigte ein Weib. Es war
Von jenen schnöden Thaten eine, die
Kein Weib vergessen und vergeben kann.

 

Geraume Zeit verstrich. Da eines Abends
Ward an die Thür des Frevlers laut gepocht.
Er rief: “Herein”, und sah voll tiefen Staunens,
In Trauerkleidern eine Frau vor sich.

 

Sie schlug den Schleier bald zurück. Er blickte
In ihre großen stolzerstarrten Augen,
In diese großen schmerzversengten Augen …
Er lächelte verlegen, denn ein Schauer
Erfaßte ihn … Er bot ihr höflich Platz,
Sie aber dankte, und mit ruhiger Stimme
Sprach sie zu ihm: “Du hast mich schwer beleidigt,
Es war nur Gott dabei … vor diesem Gott,
Vor dir, und mir allein, will ich den Flecken
Den Makel meiner Ehre, zugefügt
Von deiner Hand, verlöschen.
Höre nun!
Um dies zu thun, bleibt mir ein Mittel nur:
Ich kann nicht gehn, um einem fremden Menschen
Das was ich selbst mir kaum zu sagen wage,
Zu offenbaren. Für mich herrscht kein Richter,
Er wär’ denn blind und taub und stumm, deshalb
(Ein Schildern des Vergangenen glich’ aufs Haar
Der neuen That, hieß’ selber mich entehren),
Deshalb gibt’s eins nur: hier sind Waffen, wähle!”
Sie stellte auf den Tisch ein Kästchen hin
Und öffnete den Deckel. – –
Lange standen
Die beiden Menschen stumm. Er sah sie an,
Sie hielt das glänzend große Aug’ gerichtet
Fest auf die Waffen.
Plötzlich brach er aus
In lautes Lachen. Da durchglühte feurig
Ein tiefes Rot die farbenlosen Wangen
Der jungen Frau. Wie, wenn die ganze Antwort
Dies Lachen wär’? Sie hätte schreien mögen

 

Vor Wut und Elend. Aber sie bezwang sich,
Und sagte mild: “Wenn dir ein Unvorsichtiger
Zufällig auf den Fuß getreten wäre,
Du würdest ohne lange Ueberlegung
Ihm deine Karte in das Antlitz schleudern,
Nichts Lächerliches fändest du dabei.
Nun denk’: nicht auf den Fuß trat mir ein Mensch,
Mein Herz trat er in Stücke, meine Ehre!
Verlang’ ich mehr, als du verlangen würdest
Für einen unvorsichtigen Schritt, sag’ selbst,
Ist das nicht billig?”

 

Lächelnd sah er ihr
Ins zornerglühte Antlitz. “Liebes Kind,
Du scheinst es zu vergessen, daß ein Weib
Sich nimmer schlagen kann mit einem Manne.
Entweder geh zum Richter, liebes Kind,
Gesteh ihm alles, gerne unterwerfe
Ich seinem Urteil mich. Nicht? Nun dann bleibt
Dir nur das eine noch: vergesse, was du
Beleidigung und Schmach nennst. Siehst du, Liebe,
Das Weib ist da zum Dulden und Vergeben …”
Jetzt lachte sie.
“Entweder Selbstentehrung
Wenn nicht, ein ruhiges Tragen seiner Schmach,
Und das, das ist die Antwort, die ein Mann
In unserer hellen Zeit zu geben wagt
Der Frau, die er beleidigt.”
“Eine andere
Wär’ gegen den Brauch.”
“So wisse, daß das Weib
Gewachsen ist im neunzehnten Jahrhundert,”
Sprach sie mit großem Aug’, und schoß ihn nieder.

 

Janitschek_01

Maria Janitschek (22 juli 1859 – 28 april 1927)

 

De Oostenrijkse schrijver Arno Geiger werd geboren op 22 juli 1968 in Bregenz, Vorarlberg. Hij studeerde filologie, oude geschiedenis en vergelijkende literatuurwetenschap in Innsbruck en Wenen. Sinds 1993 is hij zelfstandig schrijver. Van 1986 tot 2002 werkte hij als videotechnicus bij de Bregenzer Festspielen. In 2005 ontving hij voor zijn roman Es geht uns gut de Deutsche Buchpreis van de Börsenvereins des Deutschen Buchhandels.

 

Uit : Es geht uns gut

 

„Weiter dringt Richard in seiner Lektüre nicht vor, weil ein offener Steyr-Wagen in die Auffahrt biegt. Der Wagen rollt aus und kommt kiesknirschend vor Ottos Tretauto zum Stehen. Crobath, ein Studienkollege, den Richard seit Jahren nicht gesehen hat, steigt aus dem Wagen. Er trägt Uniform, dazu eine dieser adrett gescheitelten Frisuren. Und Richard? Mit Haaren, die von der Kapitänsmütze und dem Schlaf hinten kreuzquer verlegen sind, im Hemd und in ausgetretenen Segeltuchschuhen. Auf Crobath zustrebend, vom warmen Grasgeruch in den Kiesstaub, nimmt Richard sich vor, Alma zu bitten, ihm neue Schuhe von derselben Art zu besorgen, am besten gleich zwei Paar.
– Man hat mir gesagt, daß ich Sie zu Hause antreffe.
Crobath redet ein wenig durch die Nase, auf die gut wienerische Art, was Richard dran denken läßt, daß Crobath, als sie gemeinsam bei den akademischen Naturfreunden waren, sich als Eislauflehrer am Heumarkt verdingte, um seine magere Menage aufzubessern. Damals hinkte Crobath in allem nach, ein Mensch mit einem nichtssagenden Gesicht, den Richard immer ein wenig verachtete. Doch wenn Richard ihn sich jetzt ansieht, muß er zugeben, daß sein Gegenüber in seiner Kantigkeit vitaler und um Jahre jünger wirkt als er selbst.
Haben sie einander damals gedutzt?
– Ich hoffe, ich störe nicht, sagt Crobath.
– Ich bitte Sie. Was kann ich für Sie tun?
Er legt Crobath wie prüfend die Hand auf die gepolsterte Uniformschulter. Nach weiteren Höflichkeitsfloskeln für Alma, wendet Crobath sich wieder an Richard mit der Bitte um ein Gespräch unter vier Augen.
– Ist es etwas Wichtiges? fragt Alma, die Arme gekreuzt, eigenwillig noch darin.
– Es ist keine große Sache, sagt Crobath. Aber es klingt wie das Gegenteil.
– Bitte sorg dafür, daß wir nicht gestört werden. Frieda soll Kaffee bringen.“

 

Geiger

Arno Geiger (Bregenz, 22 juli 1968)

 

De Amerikaanse dichteres Emma Lazarus werd geboren op 22 juli 1849 in New York. Zie ook mijn blog van 22 juli 2006.

 

Life and Art

Not while the fever of the blood is strong,
The heart throbs loud, the eyes are veiled, no less
With passion than with tears, the Muse shall bless
The poet-sould to help and soothe with song.
Not then she bids his trembling lips express
The aching gladness, the voluptuous pain.
Life is his poem then; flesh, sense, and brain
One full-stringed lyre attuned to happiness.
But when the dream is done, the pulses fail,
The day’s illusion, with the day’s sun set,
He, lonely in the twilight, sees the pale
Divine Consoler, featured like Regret,
Enter and clasp his hand and kiss his brow.
Then his lips ope to sing–as mine do now.

Lazarus

Emma Lazarus (22 juli 1849 – 19 november 1887)
Geschilderd door Amélie Dautel D’Aubigny

 

De Duitse schrijver Oskar Maria Graf werd geboren op 22 juli 1894 in Berg am Starnberger See. Gedurende de WO I vocht hij aan het front in het Duitse leger, maar werd in 1916 wegens een bevelweigering gevangengezet. Na een tiendaagse hongerstaking liet men hem gaan en werd hij uit het leger ontslagen. Begin 1918 was hij betrokken bij een staking in een munitiefabriek in München. In het voorjaar van 1919 nam hij deel aan de Beierse Revolutie en werd als volkscommissaris opgenomen in de radenregering van de radenrepubliek Beieren. Na de onderdrukking van de Beierse Revolutie door de vrijkorpsen werd hij gevangengezet, maar in 1920 kwam hij vrij en werd dramaturg van het arbeiderstheather Die neue Bühne. In 1927 schreef hij de autobiografie Wir sind Gefangene, waarin hij zijn leven als onafhankelijke schrijver beschrijft. In februari 1933 week hij uit naar Oostenrijk vanwege zijn afkeer voor de nazi’s. In 1934 ging hij naar Tsjecho-Slowakije en nam later deel aan het ‘Eerste Uniecongres van Sovjetschrijvers’. Hoewel zijn boeken om de één of andere reden populair waren bij de nazi’s weigerde hij naar Duitsland terug te keren. Via Nederland week hij in 1938 uit naar de Verenigde Staten van Amerika.

 

Uit: Verbrennt mich

„Wie fast alle links gerichteten, entschieden sozialistischen Geistigen in Deutschland, habe auch ich etliche Segnungen des neuen Regimes zu spüren bekommen: Während meiner zufälligen Abwesenheit aus München erschien die Polizei in meiner dortigen Wohnung, um mich zu verhaften. Sie beschlagnahmte einen großen Teil unwiederbringlicher Manuskripte, mühsam zusammengetragenes Quellenstudien-Material, meine sämtlichen Geschäftspapiere und einen großen Teil meiner Bücher. Das alles harrt nun der wahrscheinlichen Verbrennung.
Ich habe al
so mein Heim, meine Arbeit und – was am Schlimmsten ist – die heimatliche Erde verlassen müssen, um dem Konzentrationslager zu entgehen. Die schönste Überraschung aber ist mir erst jetzt zuteil geworden: Laut “Berliner Börsencourier” stehe ich auf der “weißen Autorenliste” des neuen Deutschlands, und alle meine Bücher, mit Ausnahme meines Hauptwerkes “Wir sind Gefangene”, werden empfohlen: Ich bin also dazu berufen, einer der Exponenten des “neuen” deutschen Geistes zu sein!
Vergebens frage ich mich: Womit habe ich diese Schmach verdient? Das “Dritte Reich” hat fast das ganze deutsche Schrifttum von Bedeutung ausgestoßen, hat sich losgesagt von der wirklichen deutschen Dichtung, hat die größte Zahl seiner wesentlichsten Schriftsteller ins Exil gejagt und das Erscheinen ihrer Werke in Deutschland unmöglich gemacht.”

 

Graf

Oskar Maria Graf (22 juli 1894 – 28 juni 1967)

 

De Amerikaanse dichter en schrijver Stephen Vincent Benét werd geboren op 22 juli 1898 in Bethlehem, Pennsylvania. Hij  stamde uit een familie van militairen en zijn eigen instelling was dan ook vaderlandslievend, al wijdde hij zich niet aan de militaire dienst, maar aan de literatuur. Ook zijn broer William Rose Benét, zijn zuster Laura, zijn schoonzus Elinor Wylie en zijn vrouw Rosemary Carr schreven. Benét studeerde in Calefornië, in Yale en aan de Sorbonne in Parijs. Hij kreeg een Guggenheim beurs die het hem mogelijk maakte een lang epos over de burgeroorlog te schrijven, John Brown`s Body (1928). Het leverde hem ook de Pulitzer prijs op.

The General Public

“Ah, did you once see Shelley plain?” — Browning.

 

“Shelley? Oh, yes, I saw him often then,”

The old man said. A dry smile creased his face

With many wrinkles. “That’s a great poem, now!

That one of Browning’s! Shelley? Shelley plain?

The time that I remember best is this —

 

A thin mire crept along the rutted ways,

And all the trees were harried by cold rain

That drove a moment fiercely and then ceased,

Falling so slow it hung like a grey mist

Over the school. The walks were like blurred glass.

The buildings reeked with vapor, black and harsh

Against the deepening darkness of the sky;

And each lamp was a hazy yellow moon,

Filling the space about with golden motes,

And making all things larger than they were.

One yellow halo hung above a door,

That gave on a black passage. Round about

Struggled a howling crowd of boys, pell-mell,

Pushing and jostling like a stormy sea,

With shouting faces, turned a pasty white

By the strange light, for foam. They all had clods,

Or slimy balls of mud. A few gripped stones.

And there, his back against the battered door,

His pile of books scattered about his feet,

Stood Shelley while two others held him fast,

And the clods beat upon him. `Shelley! Shelley!’

The high shouts rang through all the corridors,

`Shelley! Mad Shelley! Come along and help!’

And all the crowd dug madly at the earth,

Scratching and clawing at the streaming mud,

And fouled each other and themselves. And still

Shelley stood up. His eyes were like a flame

Set in some white, still room; for all his face

Was white, a whiteness like no human color,

But white and dreadful as consuming fire.

His hands shook now and then, like slender cords

Which bear too heavy weights. He did not speak.

So I saw Shelley plain.”

                        “And you?” I said.

 

“I? I threw straighter than the most of them,

And had firm clods. I hit him — well, at least

Thrice in the face. He made good sport that night.”

 

 

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Stephen Vincent Benét (22 juli 1898 – 13 maart 1943)

 

De Deense dichter en schrijver Per Højholt werd geboren op 22 juli 1928 in Esbjerg. Tot 1965 werkte hij als bibliothecaris, daaran als schrijver. Hij debuteerde in 1949 met de dichtbundel Het paard en de zon. Hij ontwikkelde zich tot een grootmeester van de konkrete poëzie. Højholt schitterde als performer en voordrager van zijn eigen teksten. In 1982 kreeg hij de prijs van de Koninklijke Academie van Wetenschappen en Kunsten.

 

Uit: Auricula  (Vertaald door Peter Halle-Urban)

 

„Die Stille des Jahres 1915 trat am 7. September ein und erfaßte Westeuropa und die Länder vom Baltikum im Norden bis zum Balkan im Süden. Da sie unvorhergesehen kam, gibt es keine Berichte darüber. Kurzlebig und zufällig wie sie war, bemerkten viele sie gar nicht, und das, obwohl sie selbst daran teilnahmen. Für Widerwillen gab es weder die Zeit, noch kam er in Betracht.
Die Stille fand statt, erwischte ein Europa zwischen zwei Atemzügen und mit sozusagen erhobenem Bein, worauf alles und alle weitermachten, als wäre nichts geschehen. Woher sollte man schließlich auch wissen, daß die Stille, zu der man unvermutet beitrug, ganz Europa betraf? Natürlich hätte sie unmittelbar danach zum Gesprächsgegenstand gemacht werden können, da aber die wenigen Zeugen in unzumutbarer Weise verteilt waren – etliche wohnten entlegen, in Gegenden, in denen die Stille von vorneherein ihre Vertraute war -, wechselte man rasch das Thema.
Die Nachrichtenmedien, die nicht nur daran teilnahmen, sondern auch ungläubige Anfragen diesbezüglich entgegennahmen, sahen sogleich ein, daß es unmöglich sein würde, sie zu verifizieren, und daß sie deshalb wer weiß was zur Folge haben könnte, und vertuschten sie. Wer über die Begebenheit eine Auskunft einholen will, ist noch heute, so viele Jahre danach, übel dran. Eine bulgarische agronomische Zeitschrift berührt sie in einem Nebensatz in Verbindung mit einer Erwähnung von Wassermühlen in den nordöstlichen Provinzen, und das Pseudonym Ludwig Renn hat in seinem Roman aus dem Jahr 1936, Vor großen Wandlungen, unangebrachte Ironie für das Phänomen übrig.“

 

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Per Højholt (22 juli 1928 – 16 oktober 2004)

 

De Amerikaanse schrijver Thomas Eugene Robbins werd geboren op 22 juli 1936 in  Blowing Rock, North Carolina. Robbins staat op de leeslijst op Amerikaanse middelbare scholen.Hij debuteerde met ‘Another Roadside Attraction’ (1971). Verder schreef hij ‘Even Cowgirls Get the Blues’ (1976), ‘Still Life with Woodpecker’ (1980), ‘Jitterbug Perfume’ (1984), ‘Skinny Legs and All’ (1990) en ‘Villa incognito’ (2003).

 

Uit: Villa Incognito

 

“It has been reported that Tanuki fell from the sky using his scrotum as a parachute.

That is not so ridiculous when we take into account the unusual size of Tanuki’s scrotum.

Well, okay, it’s still pretty ridiculous–and no less so just because in relation to his overall body mass, Tanuki’s scrotum is proportionately larger than the scrota of elephants, whales, and the Jolly Green Giant. In those days, his testicular balloon bag may actually have been even more voluminous than it is today, though that’s difficult to imagine since his balls very nearly drag the ground as it is, and any increase in volume would surely have been an impediment to mobility if, indeed, not a source of some pain. There is also the possibility that Tanuki had (and perhaps still has) the power to increase or decrease scrotum size at will.

Yet, having said all that, we must concede that the role of anatomical size per se in Tanuki’s descent is not easy to determine, and a more pertinent question might be not how the badger managed to use his significant seed sack to parachute to earth but, rather: Where did he parachute from? And why?”

 

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Tom Robbins (Blowing Rock, 22 juli 1936)

 

De Oostenrijkse mysticus, musicus en schrijver Jakob Lorber werd geboren in Kaniža bijŠentilj, dat tegenwoordig deel uitmaakt van Slovenië, op 22 juli 1800. Hij was zoon van een landbouwer die tevens een rondreizend muzikant was. Hij volgde een lerarenopleiding, maar kreeg daarna geen aanstelling. Om te voorzien in zijn levensonderhoud gaf hij privé muziek- en tekenlessen en trad hij op als muzikant. Waarschijnlijk leidde zijn kennis met Paganini tot zijn optreden in de Scala van Milaan. In 1840 werd hem de positie van kapelmeester in Triëst aangeboden. Enkele dagen later, op 15 maart 1840, hoorde Lorber een -zoals hij dat noemde- inwendige Stem die hem de opdracht gaf te gaan schrijven wat hem gedicteerd zou worden. Het aanbod uit Triëst sloeg hij daarom af. Hij schreef ruim 10 delen van circa 500 bladzijden onder de titel Het Grote Johannes Evangelie, -zo genoemd omdat het in de geest van het Johannesevangelie geschreven is- waarbij Jezus’ actieve leven (de drie jaren van optreden) bijna van dag tot dag is beschreven.

 

Uit: Die geistige Sonne

Die geistige Sonne ist somit das Inwendigste der Sonne und ist ein Gnadenfunke aus Mir. – Dann durchdringt das Geistige mächtig wirkend die ganze Materie der Sonne, und endlich ist es auch das die ganze Wesenheit der Sonne Umfassende. Solches demnach zusammengenommen ist die geistige Sonne. Diese Sonne ist die eigentliche Sonne, denn die sichtbare materielle Sonne ist nichts als nur ein von der geistigen Sonne bedingtes, ihr selbst wohltätiges Organ, welches in all seinen Teilen so beschaffen ist, daß si
ch in und durch dieselben das Geistige äußern und sich eben dadurch selbst wieder in seiner Gesamtheit völlig ergreifen kann.”

 

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Jakob Lorber (22 juli 1800 – 24 augustus 1864)