Bob Flanagan, Klaus Hoffer, Mirza Ghalib, Carl Zuckmayer, Charles Olson, Serafín Estébanez Calderón, Malin Schwerdtfeger

De Amerikaanse schrijver en optredend artiest Bob Flanagan werd geboren op 26 december 1952 in New York. Hij leefde in Los Angeles, waar hij werd behandeld in het Long Beach Memorial Hospital. Hij overleed in 1996  43-jarige leeftijd stierf aan mucoviscidose. Bob Flanagan was SM-kunstenaar, bekend en geliefd binnen de SM-wereld en zelfs een beetje daarbuiten. Hij gaf performances en shows als stand-up comedian, maakte beeldende kunst en schreef. Een bevriende filmmaker legde Flanagans laatste jaren vast. Dit resulteerde uiteindelijk in een documentaire: ‘Sick- the life and death of Bob Flanagan – De film is geen freakshow. Het is het naakte verhaal van een mens met een geheel eigen manier van omgaan met CF.

 

Uit: Pain Journal

 

„Back in New York, the Gramercy Park Hotel. Back in bed. Forget what time it is-I mean who cares? It’s been an awful Christmas and an even worse birthday. Me, my whiny, wheezy, grumbling self, scaring the shit out of everyone, acting like I’m going to die at any moment. Still depressed. All I want to do is die-mean cry-I meant to write cry and I wrote die. How Freudian can you get?

*

Birthday party over-thank God. Success from the looks of it. People. Presents. Cake. But me? Where the hell was I? Laid out naked on the Gurney of Nails, big marzipan penis on my stomach, candles blazing. Everybody impressed at the sight of me, I guess-but I wasn’t really on the nails-not all of me-too chicken shit to let go. Couldn’t breathe. My idiot’s lament. Terrified at the sight of Sheree with her big knife, slicing into the marzipan penis-afraid she’d go too far-afraid of accidents, always afraid, so I can’t get into it, like I can’t get into anything these days. Always on the peripheral. Always terrified, exhausted, annoyed, pissed, anxious, out of it-out of the loop, out of my mind, out of time.

*

Horrible stomach aches and nausea. Heavy little shits. Is it the new antidepressant, the Wellbutrin? Don’t know if I’m sick or crazy. Short of breath everywhere I go. Making like I’m dying. Am I exaggerating? Why would I? Who am I trying to impress? All the time thinking I’m going to die, talking myself into a frenzy of phlegm and fatigue. Maybe I’m getting better. Maybe I’m not. Now they say I should exercise. First they say use the wheelchair and conserve your energy. Now they say “exercise.” Exercise/ wheelchair. Exercise/ wheelchair. Hard to know what to do or who I am in it all. And while I’m dwelling on death-Preston, 23 year old from cystic fibrosis summer camp, died a couple of days ago. Funeral tomorrow but I’m not going. Should have called him last week, but what would I have done, wished him luck?“

 

Flanagan

Bob Flanagan (27 december 1952 – 4 januari 1996)

 

De Oostenrijkse schrijver en essayist Klaus Hoffer werd geboren op 27 december 1942 in Graz. Hij studeerde germanistiek, klassieke talen en kunstgeschiedenis in Graz en promoveerde na een verblijf in de VS met een studie over het werk van Franz Kafka. Hij werkte als journalist en leraar. Hij ontving o.a. de Rauriser Literaturpreis en de Alfred-Döblin-Preis.

 

Uit: Die Nähe des Fremden

 

„Ich glaube, da
ss einer der Gründe, die einen dazu bringen, dass man versucht, Schriftsteller zu werden, in der mehrmals nach- und eindrücklich gemachten Erfahrung der Sprachlosigkeit liegt, weil man begreift, dass die Sprache als Vermittlungssystem nicht funktioniert, dass, um es anders, mit Urs Widmer, auszudrücken, der Schriftsteller entdeckt, dass er mit der Sprache nicht zurechtkommt, dass er sie nicht beherrscht.

Ich war immer ein Parteigänger der Ansicht, dass in einer vom Täter unbe­wusst unterstellten Affinität mit dem Opfer der Grund für dessen Verfolgung und Ausrottung zu suchen ist und dass, im Sinne der klassischen Rangdynamik in Gruppen, sozialen Minderheiten Charakterzüge unterstellt werden, die – nach Erik Erikson – zum Bestand der negativen Identität der Mehrheit gehören, zu den in ihre positive Identität unintegrierbaren Charaktereigenschaften, welche die Mehrheit auf die Min­derheit projiziert und ihr anlastet. Jahrhunderte lang raffte man die Besitztümer der Juden mit der Rechtfertigung, diese seien so raffgierig, an sich. Ruth Klüger hat das Phänomen in ihrer autobiographischen Schrift weiter leben auf den Punkt gebracht. Sie stellt fest, dass es gerade jenen, die unermüdlich das Klischee vom goldgierigen jüdischen Shylock propagierten, also gerade den Nazis, vorbehalten blieb, ihren jüdischen Opfern in den Vernichtungslagern in beispielloser Gier noch die Goldzähne auszubrechen.

Umgekehrt, denke ich, führen soziale Minderheiten den „Auftrag“ der Mehrheit aus, das, was diese – in Eriksons Diktion – unterdrücken und verdrängen muss, weil sie es ablehnt oder für unzumutbar hält, zu leben. So arbeiten Minderheiten auch im kulturellen Sinn für die Mehrheit und ergänzen, was diese auslassen muss oder sich erspart. – Man erinnere sich der notorischen – wahrscheinlich ungeheuchelten – Tränen in den Augen von SS-Offizieren beim Klang der aufspielenden Juden- und Zigeuner-Orchester in den KZs, deren Mitglieder Minuten später ins Gas geschickt werden mochten.“

 

Klaus_Hoffer

Klaus Hoffer (Graz, 27 december 1942)

 

 

De Indische dichter Mirza Ghalib (eigenlijk Asadullah Baig Khan) werd geboren op 27 december 1796 in Agra.Zie ook mijn blog van 27 december 2006 en ook mijn blog van 27 december 2008.

Let the ascetics sing of the garden of Paradise —

Let the ascetics sing of the garden of Paradise —
We who dwell in the true ecstasy can forget their vase-tamed bouquet.

In our hall of mirrors, the map of the one Face appears
As the sun’s splendor would spangle a world made of dew.

Hidden in this image is also its end,
As peasants’ lives harbor revolt and unthreshed corn sparks with fire.

Hidden in my silence are a thousand abandoned longings:
My words the darkened oil lamp on a stranger’s unspeaking grave.

Ghalib, the road of change is before you always:
The only line stitching this world’s scattered parts.

 

Vertaald door Jane Hirschfeld

 

The drop dies in the river

The drop dies in the river
of its joy
pain goes so far it cures itself

in the spring after the heavy rain the cloud
disappears
that was nothing but tears

in the spring the mirror turns green
holding a miracle
Change the shining wind

the rose led us to our eyes

let whatever is be open

 

Vertaald door W. S. Merwin and Aijaz Ahmad

MirzaGhalib

Mirza Ghalib (27 december 1796 – 15 februari 1869)

 

 

De Duitse schrijver Carl Zuckmayer werd op 27 december 1896 geboren in Nackenheim am Rhein. Zie ook mijn blog van 27 december 2006 en ook mijn blog van 27 december 2008.

 

Uit: Geheimreport

 

“Nach der Tragödie Furtwängler – das Satyrspiel und die Rüpelkomödie: Emil. Ich muss vorausschicken, dass ich in diesem Fall Partei bin. Ich liebe die alte Sau. – Es geht mir hier, wie dem zu früh verstorbenen Conrad Veidt, dem der Emil seine erste Frau, die grande diseuse Gussy Holl, weggeheiratet hat, und der einmal sagte: »Das Dumme ist – ohne die Holl kann man ja auskommen, – aber ohne den Emil kann man auf die Dauer nicht leben.« – Daran ist etwas Wahres, – obwohl »die Holl« eine bezaubernde und hinreissende Frau war, – ausser der Massary hatte keine andere mehr diese ganz grosse – fast noch offenbachsche – Tradition und artistische Vollkommenheit des »leichten Stils«, – dabei ist sie ein sehr natürlicher, lebensvoller, starker und leidenschaftlicher Mensch, gescheit wie der Teufel, resolut und weiblich, Dame und »Kerl« zugleich, geistvoll, reizvoll, weltläufig und mit allen Humoren gesegnet, – selbst aus ihrer »Kälte« konnte in der Beziehung zu den paar Menschen, die sie gern hatte, ein merkwürdiges, knisterfunkendes Feuer schlagen. Aber obwohl meine persönliche Freundschaft mit ihr, die ich seit 1920 kannte, im Grund tiefer und enger war als die mit dem Emil, – wenn ich mich frage wen ich von Beiden am liebsten wiedersehen möchte, würde ich unbedenklich sagen: die alte Sau – nämlich ihn. (Er trägt auch äusserlich eine Art von schmalzbäckigem Saukopf auf den mächtigen Schultern, der aber auch etwas von der kleinäugigen Verschlagenheit, der leisen Tücke und dem plumpen Charme eines Berner Bären hat.) Emil ist vielgehasst, gegen Wenige richtet sich die Unduldsamkeit der Gerechten so fanatisch und mit so humorloser Strenge. Es ist auch verständlich dass viele Emigranten – frühere Freunde die ihn als Verräter empfinden – und besonders die jüdischen – sehr böse auf ihn sind. Aber wenn er verfolgt würde, würde ich ihn wenn irgend möglich verstecken. Dies gehört durchaus zu seinem Charakterbild.

Er ist – obwohl Schauspieler – eine einzigartige Figur, von Rabelais entworfen, von Balzac ausgeführt, von Daumier gezeichnet und von Bruighel gemalt, von Moliere verspottet, von George Grosz karikiert. Dies bezieht sich nicht so sehr auf seine Meriten als Akteur, – die sehr bedeutend sind, – sondern mehr auf seine menschliche, besser gesagt: kreatürliche Erscheinung. Ob er ein Mensch
ist könnte ich nicht genau sagen, – sicher aber eine der amüsantesten Creationen in Herrgotts Bestiarium und Tiergarten.”

 

zuckmeier

Carl Zuckmayer (27 december 1896 – 18 januari 1977)

 

De Amerikaanse dichter Charles Olson werd geboren op 27 december 1910 in Worcester, Massachusetts. Zie ook mijn blog van 27 december 2006  en ook mijn blog van 27 december 2007 en ook mijn blog van 27 december 2008.

 

The Songs of Maximus: Song 1

 

                     colored pictures

of all things to eat: dirty

postcards

               And words, words, words

all over everything

                                              No eyes or ears left

to do their own doings (all

 

invaded, appropriated, outraged, all senses

 

including the mind, that worker on what is

       &nb
sp;                                                          And that other sense

made to give even the most wretched, or any of us, wretched,

that consolation (greased

                                        lulled

even the street-cars

 

song

 

Song 2

 

          all

wrong

            And I am asked—ask myself (I, too, covered

with the gurry of it) where

shall we go from here, what can we do

when even the public conveyances

sing?

          how can we go anywhere,

even cross-town

                         how get out of anywhere (the bodies

all buried

in shallow graves?

 

olson

Charles Olson (27 december 1910 – 10 januari 1970)

 

De Spaanse schrijver Serafín Estébanez Calderón werd geboren op 27 december 1799 in Málaga. In zijn eerste literaire werk, een gedicht, vierde hij de revolutie van 1820. In 1831 verscheen er een dichtbundel onder de naam “El Solitario.”  Zijn belangrijkste werk is Escenas andaluzas (1847). Ook schreef hij een onvoltooide geschiedenis: De la conquista y pirdida de Portugal (1883),

 

Uit: First Love (Vertaald door Emilia Pardo-Bazan)

 

„How old was I then? Eleven or twelve years? More probably thirteen, for before then is too early to be seriously in love; but I won’t venture to be certain, considering that in Southern countries the

heart matures early, if that organ is to blame for such perturbations.

If I do not remember well _when_, I can at least say exactly _how_ my first love revealed itself. I was very fond–as soon as my aunt had gone to church to perform her evening devotions–of slipping into her bedroom and rummaging her chest of drawers, which she kept in admirable order. Those drawers were to me a museum; in them I always came across something rare or antique, which exhaled an archaic and mysterious scent, the aroma of the sandalwood fans which perfumed her white linen. Pin-cushions of satin now faded; knitted mittens, carefully wrapped in tissue paper; prints of saints; sewing materials; a reticule of blue velvet embroidered with bugles, an amber and silver rosary would appear from the corners: I used to ponder over them, and return them to their place. But one day–I remember as well as if it were today–in the corner of the top drawer, and lying on some collars of old lace, I saw something gold glittering–I put in my hand, unwittingly crumpled the lace, and drew out a portrait, an ivory miniature, about three inches long, in a frame of gold.

I was struck at first sight. A sunbeam streamed through the window and fell upon the alluring form, which seemed to wish to step out of its dark background and come towards me. It was the most lovely creature, such as I had never seen except in the dreams of my adolescence. The lady of the portrait must have been some twenty odd years; she was no simple maiden, no half-opened rosebud, but a woman in the full resplendency of her beauty. Her face was oval, but not too long, her lips full, half-open and smiling, her eyes cast a languishing side-glance, and she had a dimple on her chin as if formed by the tip of Cupid’s playful finger.“

 

estebane_calderon

Serafín Estébanez Calderón (27 december 1799 – 5 februari 1867)

 

Zie voor onderstaande schrijver ook mijn blog van 27 december 2008.

De Duitse schrijfster Malin Schwerdtfeger werd geboren op 27 december 1972 in Bremen.

Markus Werner, Malin Schwerdtfeger, Mariella Mehr, Mirza Ghalib, Carl Zuckmayer, Charles Olson

De Zwitserse schrijver Markus Werner werd geboren op 27 december 1944 in Eschlikon (Kanton Thurgau). Zie ook mijn blog van 27 december 2006 en ook mijn blog van 27 december 2007.

 

Uit: Froschnacht

 

Wir leben ein paar Augenblicke und tun so rasend wichtig. Der eine braucht den Ausdruck »Schwerpunktthema«, der andre spricht von »musikalischer Umrahmung«, der dritte sagt: »Anforderungsprofil«, und solche Wörter tönen so, als würden die, die sie verwenden, ewig leben, und ich kann nicht begreifen, warum der Mund kein Schamteil ist. Wir leben ein paar Augenblicke und achten doch auf Bügelfalten, und ist ein weiches Ei zu hart, macht man Theater. Hier fehlt ein Komma! sagen wir. Und der Hürlimann nicht endlich seine Büsche stutzt! Ich steh auf Kümmel. Nicht mein Typ. Naturschwamm oder Kunststoffschwamm? Sie werden mich noch kennen lernen. Ich ziehe Schritte in Erwägung, da man beim Schweizer Radio die vierte Strophe der Jodellieder meistens abklemmt. Du, ist der Meier schwul, er trägt ein selbst gestricktes Rosa-Westchen. Wir leben ein paar Augenblicke und sind so falsch, so schwatzhaft, so himmelschreiend oberflächlich und tun die ganze Zeit die Pflicht, die Pflicht und werden dabei schlecht und dumm und grölen in der Freizeit blöd herum und vögeln ruppig. Wir haben den Mut zu nichts und Angst vor allem, wir stehen zeitig auf und tun die Pflicht und schämen uns, wenn wir mal liegen bleiben, und wären froh um eine Grippe. Die Eskapadenfreudigkeit nimmt ab, man denkt schon vor der Sünde an den Katzenjammer, uns fehlt nicht nur die Lust, uns fehlt sogar die Lust zur Lust, schon sie gilt als obszön, nicht aber der Verzicht und nicht die Pflicht und nicht die pausenlose feige Füg- und Folgsamkeit und ihre Folge, die Verblödung. Wir sind so eingeschüchtert, so elend zahm, Umgänglichkeit hat Vorrang; weil alles so komplex ist und so erfreulich relativ, sind wir von vornherein entschuldigt, wenn wir nicht dies, nicht jenes sagen, die Selbstzensur nennt man die gedankliche Behutsamkeit, und Wahrheitsangst heißt Toleranz, und selbst der zitterigste Hampelmann hat noch die Chance, als kompromissbereiter Geist zu gelten. Ist unser Gang entspannt? Er ist es nicht. Wir gehen, wie wir leben, verkrümmt, gedrückt, geknickt und linkisch. Wie wird bei uns getanzt? Getanzt wird nicht bei uns, wir hopsen höchstens. Wo ist ein seliges Gesicht, frei von Verkniffenheit, frei von Verstellung, frei von der Furcht, nicht zu gefallen? Wo bleiben die Belege, die meine Hoffnung nähren könnten, dass alle meine Nachtgedanken nur alkohol- und froschbedingte Hirngespinste sind?

 

Werner_Markus(c)prolitteris

Markus Werner (Eschlikon, 27 december 1944)

 

De Duitse schrijfster Malin Schwerdtfeger werd geboren op 27 december 1972 in Bremen. Vanaf 1992 studeerde zij judaïstiek en islamwetenschappen in Berlijn. Vanaf het midden van de jaren negentig publiceert zij al in bloemlezingen en tijdschriiften. Haar eerste boek was de verhalenbundel Leichte Mädchen uit 2000. deze werd zowel door publiek als kritiek goed ontvangen, evenals de daarop volgende roman Café Saratoga uit 2001. De schrijfster woont tegenwoordig in Berlijn.

 

Uit: Delphi (2004)

 

»Bis auf unser fünffaches Atmen war es still. Francis lag zwischen Linda und Robbie, auf dem Rücken, die rechte Hand immer noch in Lindas Hand, das Gesicht ihr zugewandt. Linda war sich nicht sicher, ob Francis wach war. Er atmete flacher als Robbie. Sein Gesicht war so nah, dass Linda seinen Atem an ihrer Stirn spüren konnte. Linda schob sich vorsichtig ein paar Millimeter nach oben. Plötzlich war Francis näher, als sie erwartet hatte, und als sich Lindas und Francis’ Lippen berührten, hörten beide auf zu atmen, und es war, wie Linda gewusst hatte, dass er sein würde, es war, wie Linda sich den Kuss des Antinoos vorgestellte hatte: still und kühl und unendlich.«

 

schwerdtfeger

Malin Schwerdtfeger (Bremen, 27 december 1972)

 

De Zwitserse schrijfster Mariella Mehr werd geboren op 27 december 1947 in Zürich. Zij behoort tot het rondtrekkende volk van de Jenische. Zij groeide, onvrijwillig van haar ouders gescheiden, op in zestien kindertehuizen en internaten. Viermaal verbleef zij in een psychiatrische kliniek en 19 maanden in een vrouwengevangenis. Zij publiceert sinds 1975 en zij zet zich in voor outsiders en onderdrukte minderheden. In 1998 kreeg zij een eredoctoraat van de universiteit van Basel. Zij woont tegenwoordig in Toscane.

 

Werk o.a.: Steinzeit. 1981, Zeus oder der Zwillingston, 1994,  Brandzauber., 1998, Im Sternbild des Wolfes. Gedichte, 2003

 

Uit: Angeklagt (2002)

 „Ich bin im Zustand der Gnade. Ich töte. Ich bin.
Auf diese kurze Formel gebracht, betrachte ich mein Leben als gelungen. Als vollendetes Kunstwerk, dem keine Farbschattierung fehlt und das an allen denkbaren Formen gewachsen ist. Sogar die Farben der Liebe sind darin enthalten, ob Sie es nun glauben oder nicht. Die Liebe spricht man meinesgleichen bekanntlich ab. Zu Unrecht, zu Recht, das hängt davon ab, wie Sie ein Leben betrachten.
Lassen Sie sich von meinem jugendlichen Aussehen nicht täuschen. Mein wahres Alter liegt in den Taten. Zählte man sie zusammen, und seien es auch nur die vom Gerichtsschreiber protokollierten, ergäbe das die stattliche Anzahl von einigen hundert Lebensjahren.
Als Malik verschwand, hatte ich den längsten Teil meines Lebens hinter mir, die frühen Kindheitsjahre abgerechnet, als ich noch nichts von ihrer Existenz wusste. Malik war der Zählrahmen, an dem ich meine Taten abzählte und die Jahre addierte, für die sie standen.
Malik wird wiederkommen.
Wird Malik wiederkommen?
Eine Glaubensfrage, wie fast alles, was unsereins vorwärts treibt.

Einlassen. Furchtlos. Sagen Sie.
Mein Vertrauen gewinnen. Nichts zu verlieren.
Wenn Sie wüssten, was ich zu verlieren habe. Eine Geschichte. Meine Geschichte. Mein ganzes Leben.
Malik.
Überhaupt. Spricht eine Beamtin so mit einer Delinquentin?
Malik würde es nicht gerne hören.
Also beeilen wir uns.
Bringen wir es hinter uns, für welche Variante ich mich auch entscheiden werde.
Ihre scheint klar zu sein.“

 

Marielle_Mehr

Mariella Mehr (Zürich, 27 december 1947)

 

De Indische dichter Mirza Ghalib (eigenlijk Asadullah Baig Khan) werd geboren op 27 december 1796 in Agra.Zie ook mijn blog van 27 december 2006

 

It is not Love it is Madness

 

(You say) It is not love, it is madness

My madness may be the cause of your fame

Sever not my relationship with you

If nothing then be my enemy

What is the meaning of notoriety in meeting me

If not in public court meet me alone

I am not my own enemy

So what if the stranger is in love with you

Whatever you are, it is due to your own being

If this not known then it is ignorance

Life though fleets like a lightening flash

Yet it is abundant Time to be in love

I do not want debate on the sustenance of love

Be it not love but another dilemma

Give something O biased One

At least the sanction to cry and plea

I will perpetuate the rituals

Even if cruelty be your habit

Teasing and cajoling the beloved cannot leave ‘Asad’

Even if there is no union and only the desire remains

 

halib

Mirza Ghalib (27 december 1796 – 15 februari 1869)

 

Zie voor onderstaande schrijvers ook mijn blog van 27 december 2006.

 

De Duitse schrijver Carl Zuckmayer werd op 27 december 1896 geboren in Nacken
heim am Rhein.

 

De Amerikaanse dichter Charles Olson werd geboren op 27 december 1910 in Worcester, Massachusetts. Zie ook mijn blog van 27 december 2007.

 

Markus Werner, Charles Olson, Carl Zuckmayer, Mirza Ghalib

De Zwitserse schrijver Markus Werner werd geboren op 27 december 1944 in Eschlikon (Kanton Thurgau). Zie ook mijn blog van 27 december 2006.

Uit: Am Hang

 Alles dreht sich. Und alles dreht sich um ihn. Verrückterweise bin ich sogar versucht mir einzubilden, er schleiche in diesem Augenblick ums Haus – mit oder ohne Dolch. Dabei ist er ja abgereist, heißt es, und ich höre nur Grillen und aus der Ferne nächtliches Hundegebell. Da fährt man über Pfingsten ins Tessin, um sich in Ruhe zu vertiefen in die Geschichte des Scheidungsrechts, und dann kommt einem dieser Unbekannte in die Quere, dieser Loos, und bringt es fertig, mich so aufzuwühlen, daß alle Sammlung hin ist. Den Rest hat mir Eva gegeben, drüben in Cademario, heute, ich bin in ziemlicher Verwirrung hierher zurückgefahren und habe die Juristen-Zeitung angerufen beziehungsweise, da ja Pfingstsonntag ist, den Redaktor privat, um mitzuteilen, daß ich mich außerstande sähe, den Beitrag termingerecht abzuliefern. Eine akute, von Fieber begleitete Stirnhöhlenentzündung lege mich lahm, habe ich gesagt und mir während des kurzen Gesprächs mit Daumen und Zeigefinger die Nase zugehalten. Man höre förmlich, hat der Redaktor gesagt, wie bös es um mich stehe. Ja, eher bös. Zwar sind die Höhlen intakt, auch bin ich fieberfrei, und doch könnte ich das, was mir zusetzt, als eine Art Stirnfieber bezeichnen. Die Schläfen jedenfalls, auf die ich meine Finger presse, um den Tumult dahinter zu dämpfen, sind heiß, so als erzeugten die hektisch ums immer Gleiche kreisenden Gedanken Reibungswärme. Schlafen wär schön jetzt, Loos abschütteln, Loos’ Sätze, die wie Fusseln haften, aus dem Gehirn ausbürsten. Er selber hat zu mir gesagt: Vergessen Sie das Vergessen nicht, sonst werden Sie verrückt. – Er muß es wissen. Er sagte aber auch, freilich in einem anderen Zusammenhang, von allen Seuchen der Jetztzeit sei die Vergeßlichkeit die schleichendste und also schlimmste. Nun gut und so oder so, ich werde diesen Mann nicht los, indem ich mir befehle, nicht mehr an ihn zu denken. So würde er sich nur noch breiter machen und mein Bewußtsein noch irritierender verengen. Ich kenne das Phänomen, seit mich Andrea, es ist fünfzehn Jahre her und ich war zwanzig, wie einen Schirm hat stehenlassen. Inzwischen weiß ich eigentlich, wie man den Mechanismus unterläuft und wie mit einem Durcheinander von verfilzten Fäden methodisch zu verfahren wäre. Den Anfang suchen. Den Knäuel sorgsam entknoten, entwirren. Das Garn abwickeln, ohne Hast, und zugleich ordentlich und straff aufwickeln auf eine Spule. Leicht gesagt, nicht wahr, mein lieber Loos? Dir jedenfalls ist das gründlich mißlungen, falls du es überhaupt versucht hast. Hast du? Oder bist du mit deinem Knäuel, deinem Garn schon immer so – wie soll ich sagen – so wunderlich umgegangen wie auf der Bellevue-Terrasse? Am Freitag vor Pfingsten hat sich der Stau am Gotthard in Grenzen gehalten, ich bin schon gegen sechs hier angekommen, habe wie üblich zuerst den Wasserhaupthahn aufgedreht, die Sicherungsschalter gekippt, Boiler und Kühlschrank angestellt und mich dann kalt geduscht. Wie üblich habe ich die leeren Flaschen, die mein Anwaltskollege und Miteigentümer des Hauses an Ostern hier zurückgelassen hat, entsorgt. Ein Feuer im Kamin zu machen hat sich nicht aufgedrängt, der Juniabend war lau.”

 

Werner

Markus Werner (Eschlikon, 27 december 1944)

 

De Amerikaanse dichter Charles Olson werd geboren op 27 december 1910 in Worcester, Massachusetts. Zie ook mijn blog van 27 december 2006.

MAXIMUSBRIEF # WAT DAN OOK

Er was eens een man die reisde door de wouden en
die in de verte hoorde het gedreun van stampende voeten
op de grond.  Hij ging op zoek naar de bron van dat
geluid en het duurde ruim een week voor hij erachter
kwam.  Het ging om een man en vrouw die dansten
rond een boom waarin een wasbeer was gekropen.
Door hun aanhoudend stampen hadden zij een
geul gegraven in de grond waarin zij tot aan
hun middel zakten.  Toen de man hen vroeg naar
de reden van dat vertoon, antwoordden ze dat ze
hongerig waren en probeerden door hun dans de
boom te doen omvallen om aldus de wasbe
er te kunnen vangen.

De man vertelde hun dat er nog een andere, betere
manier bestond om de boom te vellen, en hij toonde
hun hoe dat te doen.  Maar in ruil hiervoor eiste hij
de huid op van de wasbeer en kregen zij het vlees.
En zo gebeurde het en weg waren ze.

Op een andere plaats in het woud kwam hij een
andere man tegen die zijn huis op zijn hoofd droeg.
Hij voelde zich aanvankelijk niet op zijn gemak
bij die aanblik, maar de man zette het huis op
de grond en schudde hem de hand.  En terwijl
zij samen rookten en praatten, zag de man het
wasbeervel en vroeg waar hij dat vandaan had.
Hij vertelde hem alles over het dansende koppel.

Dat was blijkbaar genoeg om de andere op weg
te zetten, want hij bood hem van alles aan voor
de huid en offreerde hem tenslotte zelfs het huis.
Dat vond de eerste wel interessant zeker nadat
hij geconstateerd had dat het huis zoveel kamers
bevatte die alle goed gemeubileerd waren.  Maar,
merkte hij op, ik zal dat huis nooit kunnen dragen
zoals jij doet.  Jawel, zei de man, probeer het maar
gewoon en inderdaad hij ondervond dat hij het
kon daar het blijkbaar zo licht woog als een pluim.
Aldus vertrok hij met het huis op zijn hoofd tot
de nacht viel en hij aankwam bij een houten
richel vlakbij een heldere waterbron waar hij
besloot het huis neer te zetten.  Binnen stond
er een groot bed bedekt met een wit berenvel
en het was zeer zacht en uitgeput viel hij in
een diepe slaap.  ’s Ochtends zag het er nog
beter uit voor hem.  Aan de balken in het huis
hingen stukken hertenvlees, hammen, eenden,
manden met bessen en ahornsuiker, en toen hij
ernaar reikte, begon het vloerkleed zelf te smelten
in witte sneeuw en zijn armen veranderden in
vleugels en hij vloog op naar het voedsel en
het waren berkenbogen waaraan het hing en
hij was een patrijs en het was lente.

 

 

Vertaald door Henri Thijs

 

charles-olson

Charles Olson (27 december 1910 – 10 januari 1970)

 

Zie voor onderstaande schrijvers ook mijn blog van 27 december 2006.

De Duitse schrijver Carl Zuckmayer werd op 27 december 1896 geboren in Nackenheim am Rhein.

De Indische dichter Mirza Ghalib (eigenlijk Asadullah Baig Khan) werd geboren op 27 december 1796 in Agra.

 

 

 

Charles Olson, Mirza Ghalib, Carl Zuckmayer, Markus Werner

De Amerikaanse dichter Charles Olson werd geboren op 27 december 1910 in Worcester, Massachusetts en studeerde aan Wesleyan University en Harvard. Hij voelde zich aangetrokken door de politieke en sociale ideeën van Franklin D. Roosevelt, en trad toe tot de American Civil Liberties Union in 1941. Hij werkte in de Office of War Information tot 1944 toen hij ontslag nam omdat hij gecensureerd werd. Daarna wijdde hij zich volledig aan het schrijven. In 1950 begon Olson, geïnspireerd door de Cantos van Pound aan The Maximus Poems, een project dat bij zijn dood nog niet voltooid was. Het werk is zowel een exploratie van de Amerikaanse geschiedenis in brede zin, als een epos over een plaats, de staat Massachusetts en vooral Gloucester, waar Olson zich gevestigd had. Olson wordt beschouwd als een belangrijke Amerikaanse modernist van de tweede generatie, een dichter die een cruciale link vormt tussen Ezra Pound en William Carlos Williams aan de ene kant en de New American poets aan de andere kant (inclusief New York School, the Black Mountain School, the Beat poets, en de San Francisco Renaissance.

 

 

VARIATIONS

III. Spring

The dogwood
lights up the day.

The April moon
flakes the night.

Birds, suddenly,
are a multitude

The flowers are ravined
by bees, the fruit blossoms

are thrown to the ground, the wind
the rain forces everything. Noise-

even the night is drummed
by whippoorwills, and we get

as busy, we plow, we move,
we break out, we love. The secret

which got lost neither hides
nor reveals itself, it shows forth
tokens. And we rush
to catch up. The body

whips the soul. In its great desire
it demands the elixir
In the roar of spring,
transmutations. Envy

drags herself off. The fault of the body and the soul
-that they are not one-

the matutinal clock clangs
and singleness: we salute you

season of no bungling

olson

Charles Olson (27 december 1910 – 10 januari 1970)

 

Mirza Ghalib (eigenlijk Asadullah Baig Khan) werd geboren op 27 december 1796 in Agra uit een familie met Turkse, aristocratische voorouders. Hij was een befaamd Indische dichter die schreef in het klassieke Urdu en Perzisch. Bekend gebleven is hij vooral door verschillende ghazelen die hij tijdens zijn leven schreef en die sindsdien vertolkt en gezongen zijn door zeer uiteenlopende mensen. Hij wordt beschouwd als de belangrijkste dichter in het Urdu ooit.

 

Ghasel 1

 

The world is nothing but the birth of the beloved
without desire to see herself we ourselves would not exist

Each instant sings a song about living god knows why
absurd and meaningless awareness of insanity and wisdom

Claiming knowledge is wrong and gain through worship impossible
our world and our faith are the dregs of unknowing

Wherever the beloved has walked and shown us
the dust of her footprints are all we can hold

We have named the beloved and know we are loved
the back of heaven is bent to greet us

 

 

Vertaling door Jim Yagmin

 

 

Mirza_Ghalib

Mirza Ghalib (27 december 1796 – 15 februari 1869)

 

De Duitse schrijver Carl Zuckmayer werd op 27 december 1896 geboren in Nackenheim am Rhein. Tijdens zijn studie ontwaakte bij Carl Zuckmayer de liefde voor het theater. De eerste toneelstukken van Carl Zuckmayer waren geschreven in een expressionistische stijl. Al snel veranderde de stijl van Carl Zuckmayer in een stijl, die verwantschap had met de nieuwe zakelijkheid. “Der fröhliche Weinberg” (1925) was het eerste toneelstuk van Carl Zuckmayer, dat een groot succes werd. Bij het grote publiek werd Carl Zuckmayer bekend met de komedie “Der Hauptmann von Köpenick” (1931). Vanaf 1933 werden de toneelstukken van Carl Zuckmayer verboden. Zuckmayer vluchtte in 1938 via Zwitserland naar de Verenigde Staten van Amerika. In 1947 keerde hij weer terug naar Duitsland, waar hij tot zijn verhuizing naar Zwitserland in 1958 bleef wonen. Na de Tweede Wereldoorlog zette Carl Zuckmayer zijn succes voort met “Der Teufels General” (1946), die het leven behandelt van een luchtmachtofficier onder leiding van Adolf Hitler. De twee wereldoorlogen waarin zijn land verwikkeld raakte, hadden Carl Zuckmayer tot pacifist gemaakt. Het stuk “Der Teufels General” riep veel weerstand op in Duitsland in de jaren net na de oorlog. Dit was één van de eerste toneelstukken waarin het verzet tegen de nationaalsocialisten werd behandeld. In 1966 verscheen de autobiografie “Als wär’s ein Stück von mir”. Carl Zuckmayer overleed in 1977 in Visp (Zwitserland).

Andere belangrijke boeken van Carl Zuckmayer zijn onder meer: “Schinderhannes” (1927), “Barbara Blomberg” (1949), “Der Gesang im Feuerofen” (1950).

Uit:  Der Hauptmann von Köpenick (film, 1956)

Szene 1: “Wie du aussiehst, so wirst du angesehen”. Im “Café National”

 

[Glockengeläut, Marschtritt einer Kompanie]

Kalle:     Jetzt müssen die Hammel blöken: wir treeten zum Beeten…

Voigt:     Kalle, mach dir nich uffällig –

Kalle:     Du bist’n sanft’n Heinrich…Wenn ick die bürjerliche Gesellschaft

           am Sonntagmorgen sehe, könnt’ ick am liebsten der ganzen Welt mit’m

           nackten Hintern ins Gesichte hopsen.

Voigt:     Und denn kriest’n versohlt auf Polizeiwache…

           Keene Personalbeschreibung, mir ha’m wat vor heute abend.

[aufgedonnerte Dame mit Straußenfeder-Hut verläßt den gerade haltenden Bus]

Kalle:     Insofern da ‘ne Kasse is. Meeensch…Kick mal die da! Haste denn

           gar keen’ Blutdruck mer, Wilhelm?

Voigt:     Na ja…komm rin, Kalle, ich hab’ noch’n paar Märker, geb’ einen

           aus.

 

[Geräusche vom Billardtisch]

Schlettow: Also daß ich den Zieher mit Linkseffet noch mache, hätt’ ich

           nich jedacht.

Doktor:    Ein…Sontagsmorgensstößchen, wie sich’s für’n königlich preußi-

           schen Gardehauptmann jehört!

Schlettow: Pssst! Man ist hier inkognito.

Doktor:    ’s doch keene Räuberhöhle – is doch’n ganz ordentlicher Ausschank!

Schlettow: Ja, aber für Militär verboten.

Doktor:    Nehmen Se das nicht ’n bißchen zu ernst?

Schlettow: ‘Offiziersberuf: dauernde öffentliche Verantwortung’, hat mein

           alter Herr immer gesagt, ‘Auf’n bunten Rock kein Stäubchen’. Is’

           ne Lebensaufgabe.

Doktor:    [lacht] Noch ’n Bierchen?

 

 

ZUCKMAYER

Carl Zuckmayer (27 december 1896 – 18 januari 1977)

 

De Zwitserse schrijver Markus Werner werd geboren op 27 december 1944 in Eschlikon (Kanton Thurgau). In 1948 verhuisde de familie naar Thayngen (Kanton Schaffhausen). Na zijn eindexamen in 1965 studeerde Werner germanistiek, filosofie en psychologie aan de universiteit van Zürich. Hij promoveerde in 1974 met een studie over Max Frisch. Van 1975 tot 1990 werkte hij in het onderwijs. Daarna werd hij zelfstandig schrijver. Tegenwoordig woont hij in Schaffhausen. De romanpersonages van Markus Werner die in 1984 debuteerde met Zündels Abgang hebben hun beroep aan de wilgen gehangen. Uit hun perspektief beschrijft  Werner laconiek, met humor, verbazing, maar ook met vertwijfeling het leven van alledag.

 

Uit: Der ägyptische Heinrich

„Es ist wahrscheinlich, dass die sechziger Jahre beruflich und privat die bewegtesten in Heinrichs ägyptischem Leben waren, aber ich habe dieses Jahrzehnt und das Nildelta, wo es gelebt worden ist, in einem einzigen Tag durchquert, und zwar mit eher stumpfen Sinnen, wenn auch nicht ohne Besinnungshalte und Gedenkminuten da und dort. Der Fahrer, den ich in Ismailiya angeheuert hatte und der sich Tiger nannte, war im Bild, dass es um eine bedächtige Sonderfahrt ging und nicht um eine möglichst schleunige Beförderung nach Alexandrien. Die ersten sechzig Kilometer konnte er rasen und tat es, aber in Tell-el-Kebir bat ich um einen kurzen Halt, ohne allerdings das Schlachtfeld zu suchen, auf dem die britischen Besatzungstruppen im September zweiundachtzig die nationale Befreiungsarmee unter Arabi Pascha bezwungen hatten. Das war zwar lange nach Heinrichs Delta-Zeit gewesen, und Heinrich hatte nichts mit der Schlacht bei Tell-el-Kebir zu tun gehabt, aber es war hier kurz zu danken dafür, dass er und seine Angehörigen den blutigen Ereignissen, die sich schon vor der Schlacht abgespielt hatten, nicht zum Opfer gefallen waren. Sie hätten ja, obwohl sie damals schon in Kairo wohnten, per Zufall in Alexandrien sein können, als dort im Juni zuvor einige hundert Europäer von Arabis Anhängern umgebracht wurden oder als die englische Flotte die von Aufständischen wimmelnde Stadt wenig später mit Bomben und Granaten belegte. Von alledem war Heinrich verschont geblieben, sogar von der Personalpolitik der Besatzer, die darin bestand, die Nicht-Engländer im Staatsdienst durch Engländer zu ersetzen. Er aber hat seinen Stuhl im Ministerium für öffentliche Arbeiten nicht räumen müssen bis zu Pensionierung“.

WERNER

Markus Werner (Eschlikon, 27 december 1944)