Friederike Mayröcker, Sky Gilbert, Hortense Calisher, Jürg Laederach, Aziz Nesin

De Oostenrijkse dichteres en schrijfster Friederike Mayröcker werd op 20 december 1924 in Wenen geboren. Zie ook mijn blog van 20 december 2006  en ook mijn blog van 20 december 2007 en ook mijn blog van 20 december 2008 en ook mijn blog van 20 december 2009.

 

ganz verknallt

 

mit taubem (Tauben) Gemüt die vergangenen

Tage die Gaststubenfrau läszt mich warten ich hatte

vermutet sie sei schwanger wollte nicht fragen, »schlingernder

Zopf« von Crauss, sitze in Gaststube ganz versteckt kann

betrachten Kommen und Gehen dann, heimwärts dieses Grau Tränen

Grau dann, heimwärts durch kl.Park an den Kastanienbäumen

vorüber Haarflechten Grau Tränen Grau und die Geräusche tief

unter mir aus den Kanälen das Wasserrauschen nach so viel

Regen auf linker Wange 1 Schatten von Träne ja und du fehlst

mir sehr kreuze die Gasse wo im Juni die Robinien schwelgen

und mit ihren hohen Ästen in die geöffneten Fenster, zupft

einer die Lüfte ist Orchideenblüte : Orchesterstücke G-Dur

KV 74 von Mozart (in einer neuen Tracht erscheint), und ja, wie

sich die M. vom Rest demarkiert, so Jamil, wer hat gesagt jede

Angst sei 1 Angst vor dem Tod, solch Hahnenfusz usw., ist

Alpenküche – gucke nach Uhrzeit zum Regal : kl.Wecker : aber

schon eingepackt für die Reise auch Rasenstück

 

 

 

für Marcel Beyer

 

Elfen blau : Klang wie es läutet, die Glocken Elfe elf

Schläge und bei blitzendem Tageslicht alle Lampen angeknipst weil

zu dunkel im Zimmer, hatte gedacht : nie mehr etwas schreiben

können nie mehr wieder aber heute die wallende

Seele (Brust) und das zirpende (zuckende) Auge während

ich Korrektur lese. Der Schweif das Schweifen des

Tischchens nein die Notiz auf den Knien weil kein Platz auf

der Tischplatte, allzu Fuchsien und die fast schon verwelkten

Blumen auf der Treppe zur Terrasse gegossen, jetzt oftmals die

Torkel Kunst wie in schrägem Schwindel gegen die Wand gegen

die Schränke geschwankt und trödelnd, am Ende des Telefongesprächs

sagte

er cheese statt tschüsz, die August Blousons also

am Morgen

 

 

Friederike Mayröcker (Wenen, 20 december 1924)

 

 

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Peter May, Gernot Wolfgruber, Sandra Cisneros, Alain de Botton, Ramon Stoppelenburg

De Schotse schrijver Peter May werd geboren op 20 december 1951 in Glasgow. Zie ook mijn blog van 20 december 2009. 

 

Uit: The Killing Room

 

Deputy Section Chief Li.” The defense lawyer spoke slowly, as if considering every syllable. “There is no doubt that if one compares these shoe prints with the photographs of the footprints taken at the scene of the murder, one would be led to the conclusion that they were made by the same pair of shoes.” Photographs of the footprints and the corresponding shoe prints were laid out on the table in front of him.

Li Yan nodded cautiously, uncertain where this was leading, aware of the judge watching him closely from the bench opposite, a wily, white-haired veteran languishing thoughtfully in his winter blue uniform beneath the red, blue, and gold crest of the Ministry of Public Security. The scribble of the clerk’s pen was clearly audible in the silence of the packed courtroom.

“Which would further lead one to the conclusion that the owner of these shoes was, at the very least, present at the crime scene—particularly in light of the prosecution’s claim that traces of the victim’s blood were also found on the shoes.” The lawyer looked up from his table and fixed Li with a cold stare. He was a young man, in his early thirties, about the same age as Li, one of a new breed of lawyers feeding off the recent raft of legislation regulating the burgeoning Chinese justice system. He was sleek, well-groomed, prosperous. A dark Armani suit, a crisp white, button-down designer shirt and silk tie. And he was brimming with a self-confidence that made Li uneasy. “Would you agree?”

Li nodded.

“I’m sorry, did you speak?”

“No, I nodded my agreement.” Irritation in Li’s voice.

“Then please speak up, Deputy Section Chief, so that the clerk can note your comments for the record.” The Armani suit’s tone was condescending, providing the court with the erroneous impression that the police officer in the witness stand was a rank novice.“

 

 

Peter May (Glasgow, 20 december 1951)

 

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Ferdinand Avenarius, Mendele Mojcher Sforim, John Fletcher, Vaino Linna

De Duitse dichter en activist Ferdinand Avenarius werd geboren in Berlijn op 20 december 1856. Zie ook mijn blog van 20 december 2008 en ook mijn blog van 20 december 2009.

 

Nun floh das Leben längst vom weiten Eise

 

Nun floh das Leben längst vom weiten Eise

Des starren Sees, der Wintermond allein

Webt seiner Strahlen kalten Dämmerschein,

Und summend singt der Nachtwind seine Weise,


Und surrend ritzt der Stahl gewohnte Kreise

In des Kristalls beglänzten Spiegel ein,

Und tief ins blasse Nebelreich hinein

Trägt er mich fort auf selbstgebahntem Gleise.

 

Von Zeit zu Zeit ertönt mit fernem Rollen

Dumpf unterm Eis gefangner Geister Grollen,

Und schneller schwebt der Flügelschuh dahin,

 

Und krauser, als sich seine Kreise ranken,
Ziehn kaum geboren, fliehende Gedanken

Im Wirbel ihre Kreise durch den Sinn.

 

 

Motto


O Mensch, du gleichest den Laubfrosch sehr:
Bei gutem Wetter hupfst du umher,
Bei schlechtem aber hockst du im Gras,
Und fängst du Mucken, so gilt’s schon was.

 

 

Ferdinand Avenarius (20 december 1856 – 22 september 1923)

 

 

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