Arthur Schnitzler, Albert Verwey, Michael Lentz, Pem Sluijter, Max Frisch

 

De Oostenrijkse schrijver en arts Arthur Schnitzler werd geboren in Wenen op 15 mei 1862.  Zie ook mijn blog van 15 mei 2007 en ook mijn blog van 15 mei 2008 en ook mijn blog van 15 mei 2009 en ook mijn blog van 15 mei 2010

 

Uit: Fräulein Else

 

„Du willst wirklich nicht mehr weiterspielen, Else?“ – „Nein, Paul, ich kann nicht mehr. Adieu. – Auf Wiedersehen, gnädige Frau.“ – „Aber, Else, sagen Sie mir doch: Frau Cissy. – Oder lieber noch: Cissy, ganz einfach.“ – „Auf Wiedersehen, Frau Cissy.“ – „Aber warum gehen Sie denn schon, Else? Es sind noch volle zwei Stunden bis zum Dinner.“ – „Spielen Sie nur Ihr Single mit Paul, Frau Cissy, mit mir ist’s doch heut’ wahrhaftig kein Vergnügen.“ – „Lassen Sie sie, gnädige Frau, sie hat heut’ ihren ungnädigen Tag. – Steht dir übrigens ausgezeichnet zu Gesicht, das Ungnädigsein, Else. – Und der rote Sweater noch besser.“ – „Bei Blau wirst du hoffentlich mehr Gnade finden, Paul. Adieu.“

Das war ein ganz guter Abgang. Hoffentlich glauben die Zwei nicht, daß ich eifersüchtig bin. – Daß sie was miteinander haben, Cousin Paul und Cissy Mohr, darauf schwör’ ich. Nichts auf der Welt ist mir gleichgültiger. – Nun wende ich mich noch einmal um und winke ihnen zu. Winke und lächle. Sehe ich nun gnädig aus? – Ach Gott, sie spielen schon wieder. Eigentlich spiele ich besser als Cissy Mohr; und Paul ist auch nicht gerade ein Matador. Aber gut sieht er aus – mit dem offenen Kragen und dem Bösen-Jungen-Gesicht. Wenn er nur weniger affektiert wäre. Brauchst keine Angst zu haben, Tante Emma …

Was für ein wundervoller Abend! Heut’ wär’ das richtige Wetter gewesen für die Tour auf die Rosetta-Hütte. Wie herrlich der Cimone in den Himmel ragt! – Um fünf Uhr früh wär’ man aufgebrochen. Anfangs wär’ mir natürlich übel gewesen, wie gewöhnlich. Aber das verliert sich. – Nichts köstlicher als das Wandern im Morgengrauen. – Der einäugige Amerikaner auf der Rosetta hat ausgesehen wie ein Boxkämpfer. Vielleicht hat ihn beim Boxen wer das Aug’ ausgeschlagen. Nach Amerika würd’ ich ganz gern heiraten, aber keinen Amerikaner. Oder ich heirat’ einen Amerikaner und wir leben in Europa. Villa an der Riviera. Marmorstufen ins Meer. Ich liege nackt auf dem Marmor. – Wie lang ist’s her, daß wir in Mentone waren? Sieben oder acht Jahre. Ich war dreizehn oder vierzehn. Ach ja, damals waren wir noch in besseren Verhältnissen. – Es war eigentlich ein Unsinn die Partie aufzuschieben. Jetzt wären wir jedenfalls schon zurück.“

 

 

 

 

Arthur Schnitzler (15 mei 1862 – 21 oktober 1931)

 

 

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Judith Hermann, Peter Shaffer, Raymond Federman, W.J.M. Bronzwaer, Frits van Oostrom

 

De Duitse schrijfster Judith Hermann werd geboren op 15 mei 1970 in Berlijn-Tempelhof. Zie ook mijn blog van 15 mei 2007 en ook mijn blog van 15 mei 2008 en ook mijn blog van 15 mei 2009 en ook mijn blog van 15 mei 2010

 

Uit: Nichts als Gespenster

 

„Ruth sagte »Versprich mir, daß du niemals etwas mit ihm anfangen wirst«. Ich erinnere mich, wie sie aussah dabei. Sie saß auf dem Stuhl am Fenster, die nackten Beine hochgezogen, sie hatte geduscht und sich die Haare gewaschen, sie trug nur ihre Unterwäsche, ein Handtuch um den Kopf geschlungen, ihr Gesicht sehr offen, groß, sie sah mich interessiert an, eher belustigt, nicht ängstlich. Sie sagte »Versprich mir das, ja?«, und ich sah an ihr vorbei aus dem Fenster, auf das Parkhaus auf der anderen Straßenseite, es regnete und wurde schon dunkel, die Parkhausreklame leuchtete blau und schön, ich sagte »Also hör mal, warum sollte ich dir das versprechen, natürlich fange ich nichts mit ihm an«. Ruth sagte »Ich weiß. Versprich es mir trotzdem«, und ich sagte »Ich verspreche es dir«, und dann sah ich sie wieder an, sie hätte es nicht sagen sollen.
Ich kenne Ruth schon mein Leben lang.
Sie kannte Raoul seit zwei oder drei Wochen. Er war für ein Gastspiel an das Schauspielhaus gekommen, an dem sie für zwei Jahre engagiert war, er würde nicht lange bleiben, vielleicht hatte sie es deshalb so eilig. Sie rief mich in Berlin an, wir hatten zusammen gewohnt, bis sie wegen des Engagements umziehen mußte, wir konnten nicht gut damit umgehen, voneinander getrennt zu sein, sie rief mich eigentlich jeden Abend an.

Ich vermißte sie. Ich saß in der Küche, die jetzt leer war bis auf einen Tisch und einen Stuhl, ich starrte auf die Wand, während ich mit ihr telefonierte, an der Wand hing ein kleiner Zettel, den sie dort irgendwann aufgehängt hatte, »tonight, tonight its gonna be the night, the night«. Ich dachte ständig darüber nach, ihn abzureißen, aber dann tat ich es nie.“

 

 

 

Judith Hermann (Berlijn-Tempelhof, 15 mei 1970)

 

 

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Paul Zindel, Mikhail Bulgakov, Lyman Frank Baum, Katherine Anne Porter, René Regenass

 

De Amerikaanse schrijver Paul Zindelwerd geboren op 15 mei 1936 in New York. Zie en ook mijn blog van 15 mei 2009en ook mijn blog van 15 mei 2010

 

Uit: The Effect of Gamma Rays on Man-in-the-Moon Marigolds

 

“In front of my eyes, one part of the world was becoming another. Atoms exploding . . . atom after atom breaking down into something new . . . It would go on for millions of years . . .”

“This long street, with all the doors of the houses shut and everything crowded next to each other . . . And then I start getting afraid that the vegetables are going to spoil . . . and that nobody’s going to buy anything . . .”

“Well, they say I came out of my room . . . and I started down the stairs, step by step . . . and I heard the choking and banging on the bed . . .”

The Setting
A room of wood which was once a vegetable store — and a point of debarkation for a horse-drawn wagon to bring its wares to a small town.

But the store is gone, and a widow of confusion has placed her touch on everything. A door to Nanny’s room leads off from this main room, and in front of the door hang faded curtains which allow ventilation in the summer. There is a hallway and a telephone. A heavy wood staircase leads to a landing with a balustrade, two doors, and a short hall. Beatrice sleeps in one room; Tillie and Ruth share the other.

Objects which respectable people usually hide in closets are scattered about the main room: newspapers, magazines, dishes; empty bottles; clothes; suitcases; last week’s sheets. Such carelessness is the type which is so perfected it must have evolved from hereditary processes; but in all fairness to the occupants, it can be pointed out that after twilight, when shadows and weak bulbs work their magic, the room becomes interesting.“

 

 

 

Paul Zindel (15 mei 1936 – 27 maart 2003)

 

 

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