Hugo von Hofmannsthal, Günter Eich, Dieter Kühn, F. B. Hotz

De Oostenrijkse dichter en schrijver Hugo von Hofmannsthal werd geboren op 1 februari 1874 in Wenen. Zie ook alle tags voor Hugo von Hofmannsthal op dit blog.

 

Was ist die Welt?

Was ist die Welt? Ein ewiges Gedicht,

Daraus der Geist der Gottheit strahlt und glüht,

Daraus der Wein der Weisheit schäumt und sprüht,

Daraus der Laut der Liebe zu uns spricht

Und jedes Menschen wechselndes Gemüt,

Ein Strahl ists, der aus dieser Sonne bricht,

Ein Vers, der sich an tausend andre flicht,

Der unbemerkt verhallt, verlischt, verblüht.

Und doch auch eine Welt für sich allein,

Voll süß-geheimer, nievernommner Töne,

Begabt mit eigner, unentweihter Schöne,

Und keines Andern Nachhall, Widerschein.

Und wenn du gar zu lesen drin verstündest,

Ein Buch, das du im Leben nicht ergründest.

 

Siehst du die Stadt?

Siehst du die Stadt, wie sie da drüben ruht,

Sich flüsternd schmieget in das Kleid der Nacht?

Es gießt der Mond der Silberseide Flut

Auf sie herab in zauberischer Pracht.

Der laue Nachtwind weht ihr Atmen her,

So geisterhaft, verlöschend leisen Klang:

Sie weint im Traum, sie atmet tief und schwer,

Sie lispelt, rätselvoll, verlockend bang …

Die dunkle Stadt, sie schläft im Herzen mein

Mit Glanz und Glut, mit qualvoll bunter Pracht:

Doch schmeichelnd schwebt um dich ihr Widerschein,

Gedämpft zum Flüstern, gleitend durch die Nacht.

 

Des alten Mannes Sehnsucht nach dem Sommer

Wenn endlich Juli würde anstatt März,

Nichts hielte mich, ich nähme einen Rand,

Zu Pferd, zu Wagen oder mit der Bahn

Käm ich hinaus ins schöne Hügelland.

Da stünden Gruppen großer Bäume nah,

Platanen, Rüster, Ahorn oder Eiche:

Wie lang ists, daß ich keine solchen sah!

Da stiege ich vom Pferde oder riefe

Dem Kutscher: Halt! und ginge ohne Ziel

Nach vorwärts in des Sommerlandes Tiefe.

Und unter solchen Bäumen ruht ich aus;

In deren Wipfel wäre Tag und Nacht

Zugleich, und nicht so wie in diesem Haus,

Wo Tage manchmal öd sind wie die Nacht

Und Nächte fahl und lauernd wie der Tag.

Dort wäre alles Leben, Glanz und Pracht.

Und aus dem Schatten in des Abendlichts

Beglückung tret ich, und ein Hauch weht hin,

Doch nirgend flüsterts: »Alles dies ist nichts.«

Das Tal wird dunkel, und wo Häuser sind,

Sind Lichter, und das Dunkel weht mich an,

Doch nicht vom Sterben spricht der nächtige Wind;

Ich gehe übern Friedhof hin und sehe

Nur Blumen sich im letzten Scheine wiegen,

Von gar nichts anderm fühl ich eine Nähe.

Und zwischen Haselsträuchern, die schon düstern,

Fließt Wasser hin, und wie ein Kind, so lausch ich

Und höre kein »Dies ist vergeblich« flüstern!

Da ziehe ich mich hurtig aus und springe

Hinein, und wie ich dann den Kopf erhebe,

Ist Mond, indes ich mit dem Bächlein ringe.

Halb heb ich mich aus der eiskalten Welle,

Und einen glatten Kieselstein ins Land

Weit schleudernd, steh ich in der Mondeshelle.

Und auf das mondbeglänzte Sommerland Fä

Fällt weit ein Schatten: dieser, der so traurig

Hier nickt, hier hinterm Kissen an der Wand?

So trüb und traurig, der halb aufrecht kauert

Vor Tag und böse in das Frühlicht starrt

Und weiß, daß auf uns beide etwas lauert?

Er, den der böse Wind in diesem März

So quält, daß er die Nächte nie sich legt,

Gekrampft die schwarzen Hände auf sein Herz?

Ach, wo ist Juli und das Sommerland!

 

Hugo von Hofmannsthal (1 februari 1874 – 15 juli 1929)

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Muriel Spark, Langston Hughes, Michel Zevaco, Jevgeni Zamjatin

De Schotse schrijfster Muriel Spark werd op 1 februari 1918 geboren als Muriel Sarah Camberg in Edinburgh. Zie ook mijn blog van 1 februari 2009 en ook mijn blog van 1 februari 2010 en ook mijn blog van 1 februari 2011.

 

Uit: Muriel Spark: The Biography (Biografie door Martin Stannard)

„Muriel Sarah Camberg arrived in the middle of the night (3 a.m., 1 February 1918) and immediately became her parents’ princess. Later in life, she would occasionally amuse herself with the fantasy that she was a real princess, kidnapped by gypsies (her parents). She saw her life as a Cinderella story – and Rossini’s La Cenerentola was not one of her favourite operas for nothing. How she had emerged from that family intrigued her. She was born in a small rented flat at 160 Bruntsfield Place, in the Morningside district of Edinburgh. Her brother, Philip, had made his appearance in the middle of the day five and a half years earlier, in another flat, down the hill and round the corner at 55 Viewforth. He welcomed his new sister guardedly. As they grew up together this emotional distance increased. And they remained night and day to each other for the rest of their lives, uncomplementary (and sometimes uncomplimentary) opposites. ‘My brother’, she remarked to me, ‘is like a Chekhov short story. When you meet him you’ll know what I mean.’During April 1962, with the great success of The Prime of Miss Jean Brodie behind her and life as a celebrity ahead, she began to reflect on all this. She was back in Edinburgh, attending her father’s deathbed in the Royal Infirmary. What was she doing in the elegant North British Hotel when her mother, brother and son were gathered in the family home? By hitching her legs up on to the window-sill of her room she could prop herself on one side or the other. The broad sash was lifted, opening, to the left, on the craggy outcrop of Arthur’s Seat, to the right on Princes Street Gardens, just coming into bloom in cold spring sunshine.

Above everything loured the castle, erupting between the Old Town and the New. This brutal caesura, dividing the tangle of ancient closes from the rational elegance of eighteenth-century town planning, seemed to her somehow symbolic. There was a link, as yet still an abstraction, between the topography of Edinburgh and the topography of her mind. Most people in her circumstances would have been saturated in melancholy. But Muriel was not like most people. Her response to the world was rarely one of self-pity. She was an artist, a channel through which impressions could flow, a cold medium.“



Muriel Spark (1 februari 1918 – 13 april 2006)

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