Manfred Flügge, Josef Winkler, Hans Verhagen, Kola Boof, Gudrun Pausewang, James Merrill, Clifton Snider

De Duitse schrijver Manfred Flügge werd geboren op 3 maart 1946 in Kolding, Denemarken. Zie ook alle tags voor Manfred Flügge op dit blog.

 

Uit: Heinrich Mann

“Herkunft, Erbe, Heimat ist das, was man hinter sich lassen muss. Das «Leben vor dem Leben», wie Heinrich Mann die Familiengeschichte nennt,hat nur die Bedeutung, die ihm der Einzelne zumisst. Es ist ein Fundus für die Phantasie und in diesem Sinne ein verwertbarer Familienschatz.

Das spitztürmige Lübeck war um 1870 eine reale Stadt und zugleich das Bild einer Stadt, ein lebendiger und produktiver Ort und zugleich das Monument einer siebenhundertjährigen Geschichte. Handel und Selbstverwaltung prägten die Stadt, Enge der Anlage und weltweite Beziehungen, auch Wohlstand und stolze Architektur. Durchreisende Geistesgrößen hinterließen respektvolle Äußerungen, aber als Quelle und Thema dichterischer Kreativität war die Stadt noch terra incognita.

Lübeck wurde im 12. Jahrhundert auf einer hügeligen Insel zwischen zwei Flussarmen angelegt. 1226 erhielt die Stadt die Reichsfreiheit, die bis in die Neuzeit verteidigt wurde. Die darauf gegründete Selbstverwaltung bestand auch nach 1866, als die Hansestadt dem Norddeutschen Bund, und nach 1871, als sie dem nunmehr geeinten Reich beitrat; gleichwohl überlagerten bald preußische Methoden die Traditionen der Stadtrepublik. Am Ende des 19. Jahrhunderts war Lübeck eine Mischung aus mittelalterlich-verwinkelter Enge, freiem Hansestolz, weltweiten Handelsverbindungen, republikanischer Selbstregierung und neuer Kasernierung.

 


Lübeck

 

Die Stadt schien dem Niedergang versprochen, als der Nord-Ostsee-Kanal eingeweiht wurde und die Zukunft in Form von Stahl und Eisen und Bismarcks Reich daherkam. Eine Stimmung der Wehmut berührte die Gäste, wenn auch nicht der Eindruck einer «toten Stadt» wie in Brügge.

Etwa 100 große Kaufmannsfamilien bestimmten das politische Leben. Die Presse bezog man lange aus Hamburg, ehe um 1850 zwei einheimische Zeitungen gegründet wurden, die Lübecker Zeitung und die volkstümliche Eisenbahn-Zeitung.In der Beckergrube befand sich das bescheidene Ebbe’sche Theater, ab 1858 umgebaut zum Casinotheater mit 800 Plätzen und von der Stadt subventioniert. Zudem gab es draußen vor der Stadt das Sommertheater Tivoli mit 1800 Plätzen. Das literarische Leben erblühte in der Stadt erst unter dem Einfluss des einheimischen Dichters Emanuel Geibel. An seinem Beispiel erfuhr die Lübecker Jugend, dass man mit Dichtung nationalen Ruhm und öffentliche Wirkung erzielen konnte. Mit Geibel waren Heinrich und Thomas Mann über die Familie ihrer Mutter weitläufig verwandt. Geibel starb 1884, aber die eine oder andere persönliche Begegnung mit ihm dürften die beiden Knaben erlebt haben.”

 

Manfred Flügge (Kolding, 3 maart 1946)

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Heinz Knobloch, Alexandros Papadiamantis, Charles Sealsfield, William Godwin, Paul Guimard, Edmund Waller, Thomas Otway

De Duitse schrijver en feuilletonist Heinz Knobloch werd op 3 maart 1926 in Dresden geboren. Zie ook alle tags voor Heinz Knobloch op dit blog.

 

Uit: Geisterbahnhöfe

“Es konnte die stehengebliebene, anbefohlene Dekoration sein zum gerade noch vom Volk gestatteten 40. Jahrestag der Deutschen Demokratischen Republik. So sah sie aus im Schaufenster und hätte vielleicht noch die Leser geärgert einen Monat später. Jetzt aber erfreute das Schaufenster.
Wegen dieser Darbietung bisher kaum beachtet. Nun aber stand da ein Kärtchen, gut sicht- und lesbar auf einem Glasträger in der Mitte und lautete schlicht »Alles umsonst«.
Es könnte als Kernwort stehen neben: »Wir sind das Volk«.
»Alles umsonst« galt auch für die geschlossenen und abgesperrten Bahnhöfe auf Ostberliner Gebiet. Alle Mühe war umsonst gewesen. Sie hatte nur viel gekostet. Nicht bloß Geld, wie wir wissen.
Wenn von Reisefreiheit die Rede war, oder dieser Gedanke jahrelang unausgesprochen in vielen Köpfen lebte, dann meinte man in Berlin zunächst das Nutzen sämtlicher Verkehrsmittel.

Kaufte man einen Stadtplan in der »Hauptstadt der DDR«, dann gab es neben der Hauptstadt eine Art Niemandsland, weiß gelassen, nein frei gelassen im feinsten Doppelsinne. Nur ein paar Bächlein waren eingezeichnet.
Und wer wußte von den Bahnlinien unter der volkseigenen Erde? Gelegentlich erschienen sie als westliches Fernsehbild zum Wundern.
Wer dabei war muß erzählen. ….

 

Heinz Knobloch (3 maart 1926 – 24 juli 2003)

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