Fronleichnam (Hugo von Hofmannsthal)

Bij Sacramentsdag

 

 
Fronleichnamsprozession in Hofgastein door Adolph Menzel, 1880

 

Fronleichnam

Von Glockenschall, von Weihrauchduft umflossen,
Durchwogt die Straßen festliches Gepränge
Und lockt ringsum ein froh bewegt Gedränge
An alle Fenster, – deines bleibt geschlossen.

So hab auch ich der Träume bunte Menge,
Der Seele Inhalt, vor dir ausgegossen:
Du merktests kaum, da schwieg ich scheu-verdrossen,
Und leis verweht der Wind die leisen Klänge.

Nimm dich in acht: ein Tag ist schnell entschwunden,
Und leer und öde liegt die Straße wieder;
Nimm dich in acht: mir ahnt, es kommen Stunden,

Da du ersehnest die verschmähten Lieder:
Heut tönt dir, unbegehrt, vielstimmiger Reigen,
Wenn einst du sein begehrst, wird er dir schweigen.

 

 
Hugo von Hofmannsthal (1 februari 1874 – 15 juli 1929) 
Wenen, Stephansdom vom Stock-im-Eisen-Platz, door Rudolf von Alt, 1832.
Hugo von Hofmannsthal werd geboren in Wenen.

 

Zie voor de schrijvers van de 4e juni ook mijn vorige twee blogs van vandaag.

Ralf Thenior, Marie Ndiaye, Erasmus Schöfer, Buddy Wakefield, Yaak Karsunke, Charles Dickinson

De Duitse dichter en schrijver Ralf Thenior werd geboren op 4 juni 1945 in Bad Kudowa. Zie ook alle tags voor Ralf Thenior op dit blog.

Uit: Strange Kebab

Vollmond über Balkonien

Der Efeuripper vom Rombergpark hackt wieder blindwütig auf den Efeu ein. Doch auf Balkonien stört das keinen. Man sitzt und trinkt Sangria con mucho alegria. Noch eben waren die Wölkchen lachsrot vom Sonnenuntergang, jetzt ist es schon dunkel, dämmerungsblau mit Violettschein, und die Fledermaus flippt durchs Himmelskarree im Hinterhof. Gott sei Dank, dass die Nachbarn nicht mehr grillen dürfen. – Ob er heute wieder hackt? – Der Efeuripper? Vielleicht. Gegenüber steht eine einsame Frau und raucht. Der Mond ist aufgegangen. Ein Baby schreit. Das ist der Mond! Das Baby schreit lauter. Dann schluchzt es nur noch, wird still. Der Duft des Sommerflieders, der aus dem Schuppendach wächst, steigt empor und weht durch den Hinterhof. Alle unterhalten sich leise,lachen gedämpft, nur im dritten Stock knurrt einer: Immer das Gefummel mit dem Werwolfgebiss!

 

Fett absaugen

Die letzte Flasche Wein war schlecht, er sucht seine Socken auf der Straße. Sagt einer: Komm mit, wir gehen protestieren. Er mit. Kleiner Haufen, aber zum Äußersten entschlossen. Sie bauen sich vor dem Rathaus auf. Wogegen sind wir? – Weißt du’s nicht? Der Bürgermeister hat dem Stadtwappen das Fett absaugen lassen. – Wie? – Ein Designer aus Düsseldorf hat dem Struppvogel den Bauch wegretuschiert. – Bei die-ser Haushaltslage? Für fuffzehntausend Eu! War es mein Genosse? Er schreit: Bürgermeister Langemeyer, klaut des Adlers gold’ne Eier! Und backt sich ein Ei!
Er steht allein vor dem Rathaus. Eine Hand legt sich auf seine linke Schulter. Auf seine rechte auch. Grüne Minna. Und ab nach Aplerbeck.

 
Ralf Thenior (Bad Kudowa, 4 juni 1945)

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Elizabeth Jolley, Apollon Maykov, Jacques Roumain, Charles Dickinson, Fritz Weber, Dana Bönisch

De Australische schrijfster Elizabeth Jolley werd geboren op 4 juni 1923 in Birmingham, Engeland. Zie ook alle tags voor Elizabeth Jolley op dit blog.

Uit: Milk and Honey

“A wind blew through Europe. It blew stronger and ever stronger. It swept up the soot and the dirt, the horse manure, the brickdust and the thistledown.
Countless whirlwinds, spiralling and gathering, carried all that which was not fixed and secure upwards into the sky. And in this twisting movement cones were formed which, because of the intensity of the whirlwind, grew more and more compact as they moved higher and higher into the winds above the firmament.
The clotted debris travelled far away into another hemisphere and, forgetting the winds, sank down to earth. Most of the cones, as they reached the earth, fell apart and mixed with the dust of the new place.
Some did not do this.
Even as they fell they pressed closer and closer into themselves as if this was their only means of surviving.
In the new land they were scattered like rocks, not mixing with the soil but, from time to time, settling on the fragments of other such cones from which they drew sustenance in order to preserve themselves and remain unchanged for as long as possible”.

 
Elizabeth Jolley (4 juni 1923 – 13 februari 2007)
Portret door Peter Kendall, 1986

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