Am Weihnachtstage (Annette von Droste-Hülshoff)

Aan alle bezoekers en mede-bloggers een Prettig Kerstfeest!

 

 
Aanbidding der herders door Peter Paul Rubens, 1608

 

Am Weihnachtstage

Durch alle Straßen wälzt sich das Getümmel,
Maultier, Kamele, Treiber: welch Gebimmel!
Als wolle wieder in die Steppe ziehn
Der Same Jakobs, und Judäas Himmel
Ein Saphirscheinen über dem Gewimmel
Läßt blendend seine Funkenströme sprühn.

Verschleiert’ Frauen durch die Gassen schreiten,
Mühselig vom beladnen Tiere gleiten
Bejahrte Mütterchen; allüberall
Geschrei und Treiben, wie vor Jehus Wagen.
Läßt wieder Jezabel ihr Antlitz ragen
Aus jener Säulen luftigem Portal?

’s ist Rom, die üpp’ge Priesterin der Götzen,
Die glänzendste und grausamste der Metzen,
Die ihre Sklaven zählt zu dieser Zeit.
Mit einem Griffel, noch von Blute träufend,
Gräbt sie in Tafeln, Zahl auf Zahlen häufend,
Der Buhlen Namen, so ihr Schwert gefreit.

O Israel, wo ist dein Stolz geblieben?
Hast du die Hände blutig nicht gerieben,
Und deine Träne, war sie siedend Blut?
Nein, als zum Marktplatz deine Scharen wallen,
Verkaufend, feilschend unter Tempels Hallen;
Mit ihrem Gott zerronnen ist ihr Mut!

Zum trüben Irrwisch ward die Feuersäule,
Der grüne Aaronsstab zum Henkerbeile,
Und grausig übersteint das tote Wort
Liegt, eine Mumie, im heil’gen Buche,
Drin sucht der Pharisäer nach dem Fluche,
Ihn donnernd über Freund und Fremdling fort.

So, Israel, bist du gereift zum Schnitte,
Wie reift die Distel in der Saaten Mitte;
Und wie du stehst in deinem grimmen Haß
Genüber der geschminkt und hohlen Buhle,
Seid gleich ihr vor gerechtem Richterstuhle,
Von Blute sie und du von Geifer naß.

O tauet, Himmel, tauet den Gerechten!
Ihr Wolken, regnet ihn, den wahr und echten
Messias, den Judäa nicht erharrt!
Den Heiligen und Milden und Gerechten,
Den Friedenskönig unter Hassesknechten,
Gekommen zu erwärmen, was erstarrt!

Still ist die Nacht; in seinem Zelt geborgen
Der Schriftgelehrte späht mit finstren Sorgen,
Wann Juda’s mächtiger Tyrann erscheint.
Den Vorhang lüftet er, nachstarrend lange
Dem Stern, der gleitet über Äthers Wange,
Wie Freudenzähre, die der Himmel weint.

Und fern vom Zelte über einem Stalle,
Da ist’s, als ob aufs niedre Dach er falle;
In tausend Radien sein Licht er gießt.
Ein Meteor, so dachte der Gelehrte,
Als langsam er zu seinen Büchern kehrte.
O weißt du, wen das niedre Dach umschließt?

In einer Krippe ruht ein neugeboren
Und schlummernd Kindlein; wie im Traum verloren
Die Mutter kniet, Weib und Jungfrau doch.
Ein ernster, schlichter Mann rückt tief erschüttert
Das Lager ihnen; seine Rechte zittert
Dem Schleier nahe um den Mantel noch.

Und an der Türe stehn geringe Leute,
Mühsel’ge Hirten, doch die Ersten heute,
Und in den Lüften klingt es süß und lind,
Verlorne Töne von der Engel Liede:
Dem höchsten Ehr’ und allen Menschen Friede,
Die eines guten Willens sind!

 

 
Annette von Droste-Hülshoff (10 januari 1797 – 24 mei 1848)
„Winterträume“ op Burg Hülshoff, waar von Droste-Hülshoff werd geboren.

 

Zie voor de schrijvers van de 25e december ook mijn vorige twee blogs van vandaag.

 

Karin Amatmoekrim, David Pefko, Quentin Crisp, Sabine Kuegler, Lisa Kränzler, N.E.M. Pareau. Sheila Heti, Tununa Mercado, Maarten Goethals

De Surinaams-Nederlandse schrijfster Karin Amatmoekrim werd geboren in Paramaribo op 25 december 1976. Zie ook alle tags voor Karin Amatmoekrim op dit blog.

Uit: Wanneer wij samen zijn

“En toch, toen de zon twee keer was ondergegaan en toch weer opkwam, liet ze de vrouwen toe haar te baden en merkte dat haar pijn nog steeds levensgroot maar toch opeens draaglijk werd. Ze begroef het kind op de islamitische begraafplaats naast het dorp. Ze koos een koel plekje onder een grote boom, waar vuurrode bloemen opschoten en daarmee het graf markeerden en gaf het kind een naam die ze aan niemand anders, zelfs niet aan Wagiman, vertelde. Dit was háár kind en het had ervoor gekozen geen deel uit te maken van het leven van andere mensen. Zij zou die wens, als het er al een was, respecteren en begroef het kind anoniem, maar riep het bij zijn naam in haar dromen en haar nachtmerries.
Na het verlies van hun kind lette Wagiman extra goed op Soemi. Als ze bij ho e uitzondering vlees of kip aten, zorgde hij ervoor dat ze haar stuk niet onäer de kinderen verdeelde en als de kleintjes druk waren, maande hij ze streng rustig te zijn in de buurt van hun moeder. Deze bezorgdheid om Soemi maakte hem steeds intoleranter tegenover zijn kinderen, die hem op een gegeven moment alleen nog boos kenden. Soemi, die door het verlies van een baby steeds meer besefte hoeveel haar kinderen voor haar betekenden, bedekte elke streek en alle kattenkwaad met de mantel van haar liefde. Wanneer de kinderen Wagimans geduld op de roef gesteld hadden wilde hi’, hoe kalm hij meestal ook was, nogal eens een d’riftbui hebben. Dan vlogen cle pannen door het huis en stoven de kinderen, al dan niet schuldig aan hetgeen hem kwaad maakte, de trap af naar buiten. Hij was nooit lang boos, maar zijn straffen waren streng. Soms strenger dan Soemi kon aanzien, waardoor zi’ meerdere malen een gestraft kind uit zijn hoek – waar het voor een bepaalde tijd was neergezet – haalde en het troostte zonder te vragen wat er was gebeurd en of het kind ervan geleerd had.”

 
Karin Amatmoekrim (Paramaribo, 25 december 1976)

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Friedrich Wilhelm Weber, Gerhard Holtz-Baumert, Dorothy Wordsworth, Carlos Castaneda, William Collins, Alfred Kerr, Christian Geissler, Ute Erb

De Duitse schrijver Friedrich Wilhelm Weber werd geboren op 25 december 1813 in Althausen. Zie ook alle tags voor Friedrich Wilhelm Weber op dit blog.

Maria, Mittlerin (Fragment)

Es gibt so bittre Stunden
Im wirren Lebenslauf,
Da brechen alte Wunden
Mit neuen Schmerzen auf.
Der Frühling ist verdorben,
Der Sonnenschein erstorben,
Und trüb‘ und schwer der Mut:
Dann denk‘ ich Dein, Maria,
Und gleich ist alles gut.

In schlummerlosen Nächten,
Wie scheint das Leben schwer,
Ein Kampf mit finstren Mächten,
Trostlos und liebeleer.
Doch flieht, sobald ich wende
Zum Himmel Herz und Hände,
Des Argen böse Brut:
Und denk‘ ich Dein, Maria,
So ist schon alles gut.

Und wenn mich niederzwingen
Unmut und Überdruss,
Weil gar nichts will gelingen
Von allem, was ich muss:
Wag‘ ich vor Gott zu treten
Und recht um Rat zu beten
In rechter Andachtsglut,
Und denke Dein, Maria,
Dann ist schon alles gut.

 
Friedrich Wilhelm Weber (25 december 1813 – 5 april 1894)
Althausen, markt met stadsslot

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