De Oostenrijkse dichter Georg Trakl werd op 3 februari 1887 in Salzburg geboren. Zie ook alle tags voor Georg Trakl op dit blog.
Traumwandler
Wo bist du, die mir zur Seite ging,
Wo bist du, Himmelsangesicht?
Ein rauher Wind höhnt mir ins Ohr: du Narr!
Ein Traum! Ein Traum! Du Tor!
Und doch, und doch! Wie war es einst,
Bevor ich in Nacht und Verlassenheit schritt?
Weißt du es noch, du Narr, du Tor!
Meiner Seele Echo, der rauhe Wind:
O Narr! O Tor!
Stand sie mit bittenden Händen nicht,
Ein trauriges Lächeln um den Mund,
Und rief in Nacht und Verlassenheit!
Was rief sie nur! Weißt du es nicht?
Wie Liebe klang’s. Kein Echo trug
Zu ihr zurück, zu ihr dies Wort.
War’s Liebe? Weh, daß ich’s vergaß!
Nur Nacht um mich und Verlassenheit,
Und meiner Seele Echo – der Wind!
Der höhnt und höhnt: O Narr! O Tor!
Sommer
Am Abend schweigt die Klage
Des Kuckucks im Wald.
Tiefer neigt sich das Korn,
Der rote Mohn.
Schwarzes Gewitter droht
Über dem Hügel.
Das alte Lied der Grille
Erstirbt im Feld.
Nimmer regt sich das Laub
Der Kastanie.
Auf der Wendeltreppe
Rauscht dein Kleid.
Stille leuchtet die Kerze
Im dunklen Zimmer;
Eine silberne Hand
Löschte sie aus;
Windstille, sternlose Nacht.
De treden van de waanzin…
De treden van de waanzin in zwarte kamers,
De schimmen der ouden onder de open deur,
Wanneer helians ziel in de rozige spiegel zichzelf bekijkt
En sneeuw en melaatsheid van zijn voorhoofd glijden.
Aan de wanden zijn de sterren uitgedoofd
En de witte gestalten van het licht.
Aan het tapijt ontstijgt gebeente der graven,
Het zwijgen van verweerde kruizen op de heuvel,
De zoetheid van wierook in de purperen nachtwind.
O jullie gebroken ogen in zwarte monden,
Wanneer de nakomeling in tere waanzin
Eenzaam het donkerder einde overpeinst,
De stille God de blauwe oogleden over hem neerslaat.
Vertaald door Frans Roumen
Georg Trakl (3 februari 1887 – 4 november 1914)
Georg Trakl im Garnisionsspital door Bernhard Brungs, 2007