Dolce far niente, Hans Kloos, Rutger Kopland, Rudi van Dantzig, Percy Bysshe Shelley, Liao Yiwu

 

Dolce far niente

 

 
Het wat verpauperde Reve-monument op het Waterspiegelplein, in Amsterdam
met op de achtergrond het geboortehuis van Gerrad Reve, Van Hallstraat 25.

 

 

De weg van Westerpark naar Zulte
G.(K.v.h.) R. 1923 – 2006

De weg van Westerpark naar Zulte
begint op nr. 25 aan de Van Hallstraat
maar er is geen asfalt,
geen klinkerdek, kasseienstrook,
geen karrenspoor om over te gaan
naar het rusthuis van Sint Vincentius
op nr. 20 in de Pontstraat

De weg van Westerpark naar Zulte
is van papier geplaveid door een jongen
die aan het begin het woord
terugkeer legde, door een man
die op het eind de moppen aanklopte
van het hijgend hert – wie de taal
der liefde legt weet dat hij leent

De weg van Westerpark naar Zulte
voert langs de avonden, lieve jongens,
het zingend hart, roomse heisa
en bezorgde ouders – de omweg
is de enige route, een brievenbus
staat op elk kruispunt nu
te klepperen in de wind

 

 
Hans Kloos (Baarn, 23 december 1960)
Amsterdam, kunst in het Westerpark: Zonder titel, Herman Makkink, 2004

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Pierre Jarawan

 

De Duitse schrijver en slam dichter Pierre Jarawan werd op 4 augustus 1985 in Amman, Jordanië, geboren als zoon van een Libanese vader en een Duitse moeder. Toen hij drie jaar oud was vluchtten zijn ouders met hem naar Duitsland om aan de burgeroorlog in Libanon te ontsnappen. In 2007 publiceerde hij de bundel gedichten en korte verhalen “Wortspiele”. Vanaf 2009 trad Jarawan op bij poetry slams, waar hij diverse prijzen won. Hij is een van de meest succesvolle podiumdichter in Duitsland. In 2013 nam hij deel aan de Poetry Slam World Cup in Parijs. Als eerste publiceerde Jarawan zijn podiumteksten, in 2016 volgde de roman “Am Ende bleiben die Zedern’, waarvoor hij in 2015 een beurs had gekregen van de stad München en waarvoor hij in 2016 de Beierse Kunstförderpreis kreeg. Daarnaast werd de roman genomineerd voor de Ulla Hahn Autorenpreis. In zijn debuutroman beschrijft Pierre Jarawan de zoektocht van de jongen Samir naar zijn vermiste vader in Libanon.

Uit: Am Ende bleiben die Zedern

„Alles pulsiert. alles leuchtet. Beirut bei Nacht, diese funkelnde Schönheit, ein Diadem aus flirtenden Lichtern, ein Band aus Atemlosigkeit. Schon als Kind liebte ich die Vorstellung, einmal hier zu sein. Doch jetzt steckt mir dieses Messer zwischen den Rippen, und der Schmerz schießt in meinen Brustkor, dass ich nicht mal schreien kann. Wir sind doch Brüder, will ich rufen, während sie mir den Rucksack vom Rücken reißen und mich treten, bis ich auf die Knie sinke. Der Asphalt ist warm. Von der Corniche her weht der Wind, ich höre das Meer ans Ufer schlagen und die Musik aus den Restaurants an der Straße. Ich rieche das Salz in der Luft und den Staub und die Hitze. Ich schmecke Blut auf meiner Lippe, ein metallisches Rinnsal auf trockener Haut. Ich fühle Angst in mir aufsteigen. Und Wut. Ich bin nicht fremd hier, will ich ihnen hinterherschreien. Das Echo ihrer Schritte verhöhnt mich. Ich habe Wurzeln hier, will ich rufen, doch heraus kommt nur ein Gurgeln.
Ich sehe das Gesicht meines Vaters. Seine Silhouette im Türrahmen meines Kinderzimmers, bevor mir die Augen zufielen. Der letzte gemeinsame Moment. Ich frage mich, ob Zeit und Bedauern an ihm genagt haben.
Ich denke an die Verse, die der Bärtige vorhin gemurmelt hat: Dann gibt es für sie keine Möglichkeit, um Hilfe zu rufen, und sie finden keine Rettung.
Der Rucksack, denke ich und meine damit nicht Geld und Pass, die jetzt fort sind. Ich meine das Bild in der vorderen, eingenähten Tasche. Und ich meine sein Tagebuch. Alles fort. Der Schmerz nimmt mit fast das Bewusstsein.
Ich bin für den Tod eines Mannes verantwortlich, denke ich.
Dann, während das Blut aus der Wunde sickert: Reiß dich zusammen. das muss etwas bedeuten. Ein Zeichen.
Die Schritte der Männer verhallen, ich bin allein, höre nur noch meinen Herzschlag.
Wenn du das hier überlebst, denke ich und verspüre auf einmal eine seltsame Ruhe, dann hat das einen Grund. Dann ist deine Reise noch nicht zu Ende. Dann unternimmst du einen letzten Versuch. ihn doch noch aufzuspüren.“

 

 
Pierre Jarawan (Amman, 4 augustus 1985)