Barbara Honigmann, Detlev Meyer, Lou Andreas-Salomé, Sabahattin Ali, Friedrich de la Motte-Fouqué, Joachim Meyerhoff, John Hennessy

De Duitse schrijfster Barbara Honigmann werd geboren op 12 februari 1949 in Oost-Berlijn. Zie ook alle tags voor Barbara Honigmann op dit blog.

Uit: Chronik meiner Straße

„Wenn wir sagen, daß wir in der Rue Edel wohnen, antwortet man uns meistens, ach ja, da haben wir am Anfang auch gewohnt.
Unsere Straße scheint also eine Straße des Anfangs und des Ankommens zu sein, bevor man nämlich in die besseren Viertel umzieht, die ruhiger sind und in deren Häusern nur zwei, drei Parteien wohnen, Häuser, die von kleinen oder größeren Gärten umgeben sind und in der Nähe von Parks liegen oder des Europa Parlaments, oder aus deren Fenster man einen Blick auf die Kathedrale hat oder auf die Ill, die ein Nebenfluß des Rheins ist und die Altstadt von Straßburg einschließt.
Von alldem hat unsere Straße gar nichts, Bäume oder Sträucher oder sonst etwas Grünes gibt es in unserer Straße nicht, keine Gärten, keine Parks in unmittelbarer Nähe, kein Europa Parlament, keine Kathedrale und keine Ill, dem Blick bietet sich nichts als die baumlose Straße und die gegenüberliegenden Häuser, von denen einige sehr häßliche Betonklötzer sind, schnell in eine Baulücke gesetzt; eine Freundin, die mit ihren Eltern hier auch am Anfang gewohnt hat, erinnert sich noch, daß sie als Kind in einer solchen Lücke Ball spielte.
Als wir einzogen, am Anfang, vor langer Zeit, sagten wir ja auch, das Haus ist häßlich, die Straße triste, die Gegend öde, nahe dem öden Neubauviertel, wir ziehen jetzt nur schnell ein, damit wir erst einmal einen Platz für uns und die Kinder und unsere Kisten und Kartons haben und unsere Koffer auspacken können, nach Wochen, in denen wir in provisorischen Unterkünften nur aus dem Koffer gelebt haben, und danach, bald, in den nächsten Monaten, werden wir in Ruhe eine neue Wohnung in einer anderen, schöneren Gegend suchen. Und haben nur das Nötigste ausgepackt, Küchengerätschaften und Kleider und Spielsachen und Bücher. Vieles andere ließen wir in den Kisten und Kartons liegen, wo es zum Teil immer noch liegt, denn wir sind hier nie ausgezogen und wohnen heute noch in der Straße, in der man eigentlich nur »am Anfang« wohnt.“

 
Barbara Honigmann (Oost-Berlijn, 12 februari 1949)

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Janwillem van de Wetering, Hans Dieter Baroth, Otto Ludwig, Michel de Saint Pierre, R. F. Delderfield, George Meredith

De Nederlandse schrijver Janwillem Van de Wetering werd geboren in Rotterdam op 12 februari 1931. Zie ook alle tags voor Janwillem van de Wetering op dit blog.

Uit: Inspector Saito’s Small Satori

„Inspector Saito felt a bit better when the constable had switched off the Datsun’s siren, but just a trifle better for his headache throbbed on. Once more he felt sorry about having visited the Willow Quarter the night before, and about the sixth jug of sake. He should have remembered his limit was five jugs. But it had been a good bar and there had been good people in the bar. And the difference between six jugs and five jugs is only one jug, yet that one small jug had caused the headache, which even after sixteen hours showed no sign of abating.
He forced himself to walk over to the uniformed sergeant, a middle-aged man in a crisp green uniform waiting under the large ornamental gate. The sergeant bowed. Saito bowed back. “In that direction, sir, in the alley next to the temple.” Saito grunted. There was a corpse in the alley, a female corpse—a gaijin body, white, limp, and lifeless. This much he knew from Headquarters. It was all very unfortunate, a miserable conglomeration of circumstances, all of them bad. He shouldn’t have a hangover, he shouldn’t have been on the night shift, and he shouldn’t be trying to solve a murder case. But he had had too much to drink the night before, his colleague was ill, and there had been a murder. And the three events now met in the person of Saito, only a short distance from an alley between two temples in Daidharmaji, the most beautiful and revered of all temple complexes in the holy city of Kyoto.”         

 
Janwillem van de Wetering (12 februari 1931 – 4 juli 2008)

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Thomas Campion, C. Barlaeus, Charles Duclos, Kazimierz Przerwa-Tetmajer, Theodor Plevier, Reinhard Federmann

De Engelse dichter, schrijver, componist en medicus Thomas Campion werd geboren op 12 februari 1567 in Londen Zie ook alle tags voor Thomas Campion op dit blog. 

Integer Vitae

The man of life upright,
Whose guiltless heart is free
From all dishonest deeds,
Or thought of vanity;

The man whose silent days
In harmless joys are spent,
Whom hopes cannot delude,
Nor sorrow discontent;

That man needs neither towers
Nor armour for defence,
Nor secret vaults to fly
From thunder’s violence:

He only can behold
With unaffrighted eyes
The horrors of the deep
And terrors of the skies.

Thus, scorning all the cares
That fate or fortune brings,
He makes the heaven his book,
His wisdom heavenly things;

Good thoughts his only friends,
His wealth a well-spent age,
The earth his sober inn
And quiet pilgrimage.

 
Thomas Campion (12 februari 1567 – 1 maart 1620) 
Cover 

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Mariana Leky

De Duitse schrijfster Mariana Leky werd geboren op 12 februari 1973 in Keulen. Naast een opleiding voor het boekenvak studeerde Leky vanaf 1993 Duits en empirisch cultuurwetenschappen in Tübingen. Van 1994 tot 1996 bezocht zij het universitaire “Studio Literatur und Theater”. Vanaf 1999 studeerde zij aan de universiteit van Hildesheim creatief schrijven en culturele journalistiek. Terwijl ze nog studeerde, won ze prijzen voor korte verhalen, o.a. bij de Allegra-Wettbewerb en bij de Niedersächsische Literaturwettbewerb Junge Literatur in Neder-Saksen. Zij debuteerde met de verhalenbundel “Liebesperlen” in 2001. In 2004 verscheen haar eerste roman “Erste Hilfe”. In 2010 volgde haar tweede roman Die Herrenausstatterin“.

Uit: Erste Hilfe

»Ich liebe dich«, sagt Sylvester, und er sagt das, als würde ihn jemand dabei fotografieren. Wir sind in der Küche. Ich sitze auf der Spüle, Sylvester hat zerknittertes Geschenkpapier in der Hand. An dem Geschenkpapier hängt ein Kärtchen, »Alles Gute«, steht darauf.
Sylvester und ich sind kein Paar, und ich kann es nicht leiden, wenn Sylvester »Ich liebe dich« sagt. Vor allem, weil ich ihm dann »Ich liebe dich« zurücksagen soll, und zwar möglichst prompt.
Früher habe ich Sylvester gefragt, ob auch »Ich hab dich lieb« gilt, aber Sylvester behauptet, das gelte nicht. Früher habe ich Sylvester erklärt, dass »Ich liebe dich« sich abnutzt, je öfter man es sagt. Die Amerikaner beispielsweise, habe ich erklärt, sagen »Ich liebe dich« so oft, dass »Ich liebe dich« auf amerikanisch nicht mehr bedeutet als »Bis nachher«.
Es klingelt. Sylvester legt das glatt gestrichene Geschenkpapier auf den Kühlschrank, ich rutsche von der Spüle und gehe durch den Flur, in dem kleine Kartons mit Luftlöchern stehen. Sylvester geht mir hinterher, überholt mich und stellt sich vor die Wohnungstür. »Du willst also sagen«, sagt er, »dass du eine bist, die alles, was kostbar ist, verwahrt und aufspart für seltene Sonntagsbesuche.«
Um den Betrieb nicht aufzuhalten, weil es noch mal klingelt und seltene Sonntagsbesuche nach Kondensmilch klingt, sage ich Sylvester »Ich liebe dich« zurück, wie er es mir beigebracht hat, nicht zu laut, nicht zu leise, und Sylvester sagt: »Mit Namen.«
Ich sage: »Du hast auch nicht mit Namen.«
Sylvester sagt: »Natürlich habe ich mit Namen.«
Also sage ich: »Ich liebe dich, Sylvester«, wegen des Betriebes. Sylvester grinst, und ich frage: »Können wir dann jetzt bitte aufmachen?«
»Gern«, sagt Sylvester und öffnet die Tür.
Vor der Tür steht Matilda und sagt: »Guten Tag, es tut mir leid, dass ich so wenig gesagt habe.«
Matilda sagt aber eigentlich nie viel, und wenn, dann sagt sie es sehr leise. Wir haben uns daran gewöhnt und halten unsere Ohren nahe an ihr Gesicht. Nur manchmal sagen wir: »ein bisschen, nur ein bisschen lauter bitte, Matilda.«
»Ihr spinnt ja«, sagt Matilda dann, »ich schreie.« Wir sagen, sie schreie ganz und gar nicht, dann redet sie ein bisschen lauter, wir lehnen uns zwei Sätze lang zurück, bis Matilda wieder leise wird.“

 
Mariana Leky (Keulen, 12 februari 1973)