ein Stein schläft in meiner Hand ich habe ihn mitgebracht vom Friedhof in Prag vom jüdischen Friedhof er erzählt mir heute nicht alles doch ich verstehe seine Angst ich wische den Staub weg und stoße auf Blut auf Blei vielleicht sollte ich ihn wecken damit er endlich sterben kann
Heimkehr
mit geschlossenen Augen in den Garten zu gehen die Arme zu heben wie zum Gruß Krähen belagern Bäume rundum in der Ferne Wetzen von Stahl dann ist der Zauber vorbei stehen wir wieder am Steingang Willkommen daheim sagt jemand fast verschreckt
Ratisbona
Steine sind auferstanden von den Toten längst vergessen jene die Steine einst verschleppten am hellichten Tag jubelnd dass endlich alles verschwinden möge im Abort wer aber jubelt jetzt zeigt stolz auf jene die wiederkommen wieder Steine wachsen hören am hellicnten Tag
Vastlopen
of het onweer losbarst wie weet of de wolken wegtrekken zolang niemand er naar vraagt zal er niks gebeuren
roestvrije viaducten rollende wielen zoals gewoonlijk scheurvorming op de rails
de trein rolt uit de morgen rolt over dorpen en mensen
in de voorste treincoupés viert men al de zonsverduistering de machinist speelt schaak op het eindstation
De Zwitserse theoloog, kerkhistoricus en dichter Karl Rudolf Hagenbach werd geboren op 4 maart 1801 in Basel, als zoon van de anatomieprofessor Karl Friedrich Hagenbach en zijn vrouw Sara Dorothea Freyburger (1773-1837). Na zijn schooltijd in zijn geboorteplaats schreef hij zich in 1815 in aan de Universiteit van Basel en studeerde vanaf 1818 protestantse theologie. Toen al leerde hij de geschriften van Johann Gottfried Herder kennen. In 1820 verhuisde Hagenbach naar de nieuwe universiteit van Bonn, waar hij – naar eigen zeggen – het meest werd beïnvloed door Friedrich Lücke. Hij raadde hem later aan bij de Universiteit van Berlijn, waar Hagenbach o.a. leerling van August Neander en Friedrich Schleiermacher werd. In Bonn werd Hagenbach in 1820 lid van de Bonn-broederschap, nadat hij vanaf 1818 corresponderend lid was geweest van de broederschapscoöperatie / vereniging voor de verwerking van wetenschappelijke objecten in Freiburg. In het voorjaar van 1823 keerde Hagenbach terug naar Bazel, waar hij zijn licentiaat behaalde. Daar maakte hij al snel kennis met Wilhelm Martin Leberecht de Wette. Met diens steun werd Hagenbach in hetzelfde jaar privédocent aan de universiteit. In 1825 benoemde de Universiteit van Basel hem tot universitair hoofddocent voor kerk- en dogmageschiedenis. In 1829 werd hij benoemd tot dr. theologisch h. c. geëerd en benoemd tot hoogleraar kerkgeschiedenis. Hij was vijf keer rector van de universiteit (1832, 1840, 1849, 1850 en 1862). In 1842 richtte Hagenbach samen met de Wette de Zwitserse Protestantische Hilfsverein der Schweizop op en leidde deze ook als eerste bestuurder. Gedurende deze jaren publiceerde Hagenbach ook enkele hymnes. In de jaren 1845 tot 1868 trad Hagenbach op als redacteur van de kerkkrant voor Zwitserland. In de kerkelijk moeilijke jaren vanaf 1848 kreeg Hagenbach aanzienlijke steun van Diethelm Georg Finsler om de eenheid van de kerk in Zwitserland te bewaren. Naast zijn theologische en kerkhistorische geschriften publiceerde Hagenbach ook de dichtbundel “Luther und seine Zeit” en in 1846, een tweedelige verzameling gedichten (de tweede druk verscheen in 1876). Hij schreef ook enkele populair-wetenschappelijke artikelen over de geschiedenis van Basel voor de nieuwjaarsbladen voor de jeugd van Basel. Karl Rudolf Hagenbach stierf drie maanden na zijn 73ste verjaardag.
Die Gebetskammer
“Geh, wen du beten willst, geh’ in dein Kämmerlein!” Wo soll, so fragst du mich, die rechte Kammer sein? Wär’s eine Kammer wohl, im Hause schön gelegen, Von der ein jeder sagt, sie sei des Betens wegen? An der vielleicht auch noch mit großer Schrift geschrieben, Hier werde das Gebet und nur Gebet getrieben? In die man sich verfügt, wenn’s alle können sehn, Daß, wie’s geschrieben steht, wir in die Kammer gehn? Du Heuchler! drehst du so der goldnen Worte Sinn? Fürwahr so hast du auch schon deinen Lohn dahin, Und bist nicht besser als der Pharisäer Brut, Die ausposaunen läßt, wenn sie was Gutes thut. Die Kammer mag ich nicht, es pocht ein Wurm im Holz, Es nagt am Fundament der faule Demuthstolz. Die Kammer, die uns auf sich thut in allen Lagen, Die Herzenskammer ist’s, dle wir im Busen tragen, Die Kammer ists, die Gott sich selbst in uns gebaut, In der er seinen Rath uns väterlich vertraut. In die verfüge dich, so oft das Herz dich treibt, Und bete drin, so lang dir noch der Athem bleibt, Und bietet keinen Raum dir dar das eigne Haus, So nimm die Kammer mit ins Freie dort hinaus. Auch unterm Himmelszelt, auch unter Blüthenbäumen Kannst du dem Kämmerlein sein stilles Plätzchen räumen, Vom Himmel schaut der Herr mit milder Huld hinein: Das ist, o glaub’ es mir, das rechte Kämmerlein. Um seinen Schlüssel weiß nur Gott allein und du, Drum schließ’ auch hinter dir schamhaft die Thüre zu.
Liebe und Treue
Sie reden von alter Lieb’ und Treu’, Und doch ist die Liebe stets jung und neu. Der Grund ist der eine und alte, der bleibt, Doch neu ist der Trieb, wenn er wirket und treibt. Die Treu, die stets neu sich in Liebe verklärt, Nur sie ist der Grund, als der alte bewahrt; Die Liebe, die wurzelt fest in der Treu’, Nur sie ist die Eine, die immer wird neu. Und wie sie auch wandeln und kreisen, die Jahre, Ein Jahr um das andre bleibt sie nur die wahre, Das Eine und Alte, von dem sie nicht laßt, Das Feste, das macht sie uns eben zum Fest, Zum Feste mit nimmer verlöschendem Glanz, Zur Perle, die leuchtet im duftenden Kranz, Zum Sterne, der jegliches Dunkel erhellt, Zum Engel, der tröstend sich zu uns gesellt, Wenn Alles will fallen, und wenn alles fällt, Zum Hebel und Träger, zum Mittel der Welt — Drum laßt es beim Alten mit redlichem Sinne, Daß ewig das Neue von Neuem beginne.