Robert Kleindienst

De Oostenrijkse dichter en schrijver Robert Kleindienst werd geboren op 4 maart 1975 in Salzburg. Zie ook alle tags voor Robert Kleindienst op dit blog.

 

Andenken

ein Stein schläft in meiner Hand
ich habe ihn mitgebracht
vom Friedhof in Prag
vom jüdischen Friedhof
er erzählt mir heute nicht alles
doch ich verstehe seine Angst
ich wische den Staub weg
und stoße auf
Blut
auf
Blei vielleicht sollte ich ihn wecken
damit er endlich sterben kann

 

Heimkehr

mit geschlossenen Augen
in den Garten zu gehen
die Arme zu heben wie zum Gruß
Krähen belagern Bäume rundum

in der Ferne Wetzen von Stahl
dann ist der Zauber vorbei
stehen wir wieder am Steingang
Willkommen daheim
sagt jemand
fast verschreckt

 

Ratisbona

Steine sind auferstanden von den Toten
längst vergessen jene
die Steine einst verschleppten
am hellichten Tag jubelnd
dass endlich alles verschwinden möge
im Abort
wer aber jubelt jetzt
zeigt stolz auf jene
die wiederkommen
wieder Steine wachsen hören
am hellicnten Tag

 

Vastlopen

of het onweer losbarst
wie weet of
de wolken wegtrekken
zolang niemand er naar vraagt
zal er niks gebeuren

roestvrije viaducten
rollende wielen zoals gewoonlijk
scheurvorming op de rails

de trein rolt
uit de morgen
rolt over dorpen
en mensen

in de voorste treincoupés
viert men al
de zonsverduistering
de machinist speelt schaak
op het eindstation

 

Vertaald door Frans Roumen

 

Robert Kleindienst (Salzburg, 4 maart 1975)

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 4e maart ook mijn blog van 4 maart 2020 en ook mijn blog van 4 maart 2019 en ook mijn blog van 4 maart 2018 deel 1 en eveneens deel 2.

Karl Rudolf Hagenbach

De Zwitserse theoloog, kerkhistoricus en dichter Karl Rudolf Hagenbach werd geboren op 4 maart 1801 in Basel,  als zoon van de anatomieprofessor Karl Friedrich Hagenbach en zijn vrouw Sara Dorothea Freyburger (1773-1837). Na zijn schooltijd in zijn geboorteplaats schreef hij zich in 1815 in aan de Universiteit van Basel en studeerde vanaf 1818 protestantse theologie. Toen al leerde hij de geschriften van Johann Gottfried Herder kennen. In 1820 verhuisde Hagenbach naar de nieuwe universiteit van Bonn, waar hij – naar eigen zeggen – het meest werd beïnvloed door Friedrich Lücke. Hij raadde hem later aan bij de Universiteit van Berlijn, waar Hagenbach  o.a. leerling van August Neander en Friedrich Schleiermacher werd. In Bonn werd Hagenbach in 1820 lid van de Bonn-broederschap, nadat hij vanaf 1818 corresponderend lid was geweest van de broederschapscoöperatie / vereniging voor de verwerking van wetenschappelijke objecten in Freiburg. In het voorjaar van 1823 keerde Hagenbach terug naar Bazel, waar hij zijn licentiaat behaalde. Daar maakte hij al snel kennis met Wilhelm Martin Leberecht de Wette. Met diens steun werd Hagenbach in hetzelfde jaar privédocent aan de universiteit. In 1825 benoemde de Universiteit van Basel hem tot universitair hoofddocent voor kerk- en dogmageschiedenis. In 1829 werd hij benoemd tot dr. theologisch h. c. geëerd en benoemd tot hoogleraar kerkgeschiedenis. Hij was vijf keer rector van de universiteit (1832, 1840, 1849, 1850 en 1862). In 1842 richtte Hagenbach samen met de Wette de Zwitserse Protestantische Hilfsverein der Schweizop op en leidde deze ook als eerste bestuurder. Gedurende deze jaren publiceerde Hagenbach ook enkele hymnes. In de jaren 1845 tot 1868 trad Hagenbach op als redacteur van de kerkkrant voor Zwitserland. In de kerkelijk moeilijke jaren vanaf 1848 kreeg Hagenbach aanzienlijke steun van Diethelm Georg Finsler om de eenheid van de kerk in Zwitserland te bewaren. Naast zijn theologische en kerkhistorische geschriften publiceerde Hagenbach ook de dichtbundel “Luther und seine Zeit” en in 1846, een tweedelige verzameling gedichten (de tweede druk verscheen in 1876). Hij schreef ook enkele populair-wetenschappelijke artikelen over de geschiedenis van Basel voor de nieuwjaarsbladen voor de jeugd van Basel. Karl Rudolf Hagenbach stierf drie maanden na zijn 73ste verjaardag.

 

Die Gebetskammer

“Geh, wen du beten willst, geh’ in dein Kämmerlein!”
Wo soll, so fragst du mich, die rechte Kammer sein?
Wär’s eine Kammer wohl, im Hause schön gelegen,
Von der ein jeder sagt, sie sei des Betens wegen?
An der vielleicht auch noch mit großer Schrift geschrieben,
Hier werde das Gebet und nur Gebet getrieben?
In die man sich verfügt, wenn’s alle können sehn,
Daß, wie’s geschrieben steht, wir in die Kammer gehn?
Du Heuchler! drehst du so der goldnen Worte Sinn?
Fürwahr so hast du auch schon deinen Lohn dahin,
Und bist nicht besser als der Pharisäer Brut,
Die ausposaunen läßt, wenn sie was Gutes thut.
Die Kammer mag ich nicht, es pocht ein Wurm im Holz,
Es nagt am Fundament der faule Demuthstolz.
Die Kammer, die uns auf sich thut in allen Lagen,
Die Herzenskammer ist’s, dle wir im Busen tragen,
Die Kammer ists, die Gott sich selbst in uns gebaut,
In der er seinen Rath uns väterlich vertraut.
In die verfüge dich, so oft das Herz dich treibt,
Und bete drin, so lang dir noch der Athem bleibt,
Und bietet keinen Raum dir dar das eigne Haus,
So nimm die Kammer mit ins Freie dort hinaus.
Auch unterm Himmelszelt, auch unter Blüthenbäumen
Kannst du dem Kämmerlein sein stilles Plätzchen räumen,
Vom Himmel schaut der Herr mit milder Huld hinein:
Das ist, o glaub’ es mir, das rechte Kämmerlein.
Um seinen Schlüssel weiß nur Gott allein und du,
Drum schließ’ auch hinter dir schamhaft die Thüre zu.

 

Liebe und Treue

Sie reden von alter Lieb’ und Treu’,
Und doch ist die Liebe stets jung und neu.
Der Grund ist der eine und alte, der bleibt,
Doch neu ist der Trieb, wenn er wirket und treibt.
Die Treu, die stets neu sich in Liebe verklärt,
Nur sie ist der Grund, als der alte bewahrt;
Die Liebe, die wurzelt fest in der Treu’,
Nur sie ist die Eine, die immer wird neu.
Und wie sie auch wandeln und kreisen, die Jahre,
Ein Jahr um das andre bleibt sie nur die wahre,
Das Eine und Alte, von dem sie nicht laßt,
Das Feste, das macht sie uns eben zum Fest,
Zum Feste mit nimmer verlöschendem Glanz,
Zur Perle, die leuchtet im duftenden Kranz,
Zum Sterne, der jegliches Dunkel erhellt,
Zum Engel, der tröstend sich zu uns gesellt,
Wenn Alles will fallen, und wenn alles fällt,
Zum Hebel und Träger, zum Mittel der Welt —
Drum laßt es beim Alten mit redlichem Sinne,
Daß ewig das Neue von Neuem beginne.

 

Karl Rudolf Hagenbach (4 maart 1801 – 7 juni 1874)