Crauss, Patrick Marber, Ingrid Jonker, Orlando Emanuels, Stefanie Zweig, Jean-Claude Carrière, Curt Meyer-Clason, William Golding, Mika Waltari, Hartley Coleridge

De Duitse dichter en schrijver Crauss werd geboren in Siegen op 19 september 1971. Zie ook mijn blog van 19 september 2008. Zie ook mijn blog van 19 september 2008 en ook mijn blog van 19 september 2009.

 

beuel rheinaue

die welt wackelt,
unter unsern blicken bebt sie
wider, wenn wir, auf einer schwanken
brücke, einem bonner sonnenuntergang entgegen
zittern. a slight glimpse of a hand holding, dann
läuten die glocken uns heim in die trautengen
gassen. der tisch ist gedeckt, gegessen wird
mit nackten füssen und sentimentalem gaumen:
den wein trinken wir jetzt, die trauben
sparn wir uns für nachts auf.

 

BERLIN, SAGST DU

BERLIN, SAGST DU, mein freund, soll man aufhören,
wenns am hässlichsten wird: im sommer. soll man,
wenn die penner auf den bänken nicht mehr friern & nur noch aussehn wie
lagernde im park, wie badende beinah in einem meer von selbst genügsamen;
wenn die hunde scheisse wieder an den sohlen haften bleibt, anstatt zu gefrieren
& die schwulen [mein freund, sagst du, die halbe stadt ist schwul, gib acht darauf!
oder sie stinkt] –
wenn die in der sonne zerfliessen wie der durchfall vom hund;
wenn die ubahnen grundlos stehenbleiben in den tunneln & die kinder lauter
schreien als noch im winter & überhaupt
die ganze stadt schrill kreischt & fiept, als entgleis/se sie, besonders
in den christopher-street & love-parade-tagen oder all den anderen sinnlosen
demonstrationen, strassen- & kulturbegegnungsfesten, die längst nicht mehr montags
stattfinden;
wenn dann der lichtgehalt der luft höher liegt als ihr smog & selbst die nacht [mein
zuhause, sagst du, wie deins auch] nicht mehr das scheint, für was wir sie immer
halten wollten die ganze dunkle jahreszeit entlang;
wenn die viel zu kurzen nächte heller als die endlos öden tage werden, sagst du,
aufhörn. & machst weiter & schwitzt dir die stadt
wie eine krankheit aus dem leib & fliehst & spürst den schnürenden schmerz
einer abgelegten fessel & bemerkst nicht, dass sie sich dir längst wieder anlegt in dem
leisen heim
weh der fremde, dass du sie im grunde nie verloren hast, nie loswerden kannst, selbst
wenn das geschwür an deinem gelenk danach brennt,
während ich hier bleibe & mich wohlig wund
reibe an deinem schmerz, der das phantom meiner seele ist.

 

café anal/ self service
(oder was sich Olaf n. dabei gedacht hätte)

nervöse herren lesen zeitung, in die dunkle nacht entschlüpft ein kunde durch das plüsch-rosett
(und draussen hundsgeheul). man macht und tut und tut und macht so allerlei…;
ein gast, der gern was heisses hätt’, studiert die inserate und am nebentisch anbei zwei knaben,
die vom tender (der genug hat vom bedienen und sich leicht besauft) ganz mutig feuer nehmen
– und die erste ‘dicke’ kriegen. während wer beim blumenboy noch schnell was kauft,
der gut berät und sich ganz brav bedankt, kommt jemand ausgelaugt vom klo.
die jungs sind high und liegen ausgestreckt im sofa unter königin priscilla krone
– nun ist’s spät, es hat geschmeckt, man konnte nicht genügend kriegen, schmiegte sich
ans plüsch-rosett, doch: wie man sich bemüht und sitzt und an der afri festsaugt, taugt es nichts
und landet man am ende doch im bett.

crauss

Crauss (Siegen, 19 september 1971)

 

De Engelse schrijver, acteur en regisseur Patrick Marber werd geboren op 19 september 1964 in Londen. Zie ook mijn blog van 19 september 2009.

Uit: Closer

„DAN Jane. Her name was Jane Jones.
The police phoned me … they said that someone I knew, called Jane, had dies … (they found her address book). I said there must be a mistake …
They had to describe her.
There’s no one else to identify the body.
She was knocked down by a car … on 43rd and Madison.
When I went to work today … Graham said, “Who’s on the slab?”
I went out to the fire escape and just … cried like a baby.
I covered my face–why do we do that?
A man from Treasury had died.
I spent all morning … writing his obituary.
There’s no space. There’s not enough … space.

Dan sits on the bench with Anna.

The phone rang. It was the police … they said there’s no record of her parents’ death … they said they were trying to trace them.
She told me that she fell in love with me because … I cut off my crusts … but it was just … it was only that day … because the bread … broke in my hands.

Dan turns away from Anna, looks at the flowers.
Silence
He turns back to Anna.

I bumped into Ruth last week.
She’s married. One kid, another on the way.
She married … a Spanish poet.

He grimaces.

She translated his work and fell in love with him.
Fell in love with a collection of poems.
They were called …`Solitude´.

Dan holds onto the flowers.

I have to put these at Blackfriars Bridge.

Dan and Anna stand.

I have to go, I’ll miss the plane.“

marber.jpg

Patrick Marber (Londen, 19 september 1964)

 

De Zuidafrikaanse dichteres en schrijfster Ingrid Jonker werd geboren op 19 september 1933 bij Komberley (Noord Kaap). Zie ook mijn blog van 19 september 2006 en ook mijn blog van 19 september 2008 en ook mijn blog van 19 september 2009.

Lied van de lapjespop

Ik ben de lapjespop die niet praat
en zich alleen op je liefde verlaat

’s Avonds lig ik blind en stil en doof
en slap is dan mijn zaagselhoofd

Mijn handen rusten en mijn lijf
wordt na je heengaan koud en stijf

Zonder je hulp kan ik niet lopen:
je hebt me zomaar kunnen kopen

en zult me nog op een oudejaarsnacht
domweg verbranden terwijl je lacht.

Ik ben de lapjespop zonder geest
Mijn pijn jouw luidruchtig gevierde feest.

 

Vertaald door Gerrit Komrij

 

Korreltjie sand

Korreltjie korreltjie sand
klippie gerol in my hand
klippie gesteek in my sak
word korreltjie klein en plat

Sonnetjie groot in die blou ek maak net ’n ogie van jou
blink in my korreltjie klippie
dit is genoeg vir die rukkie
Kindjie wat skreeu uit die skoot
niks in die wêreld is groot
stilletjies lag nou en praat
stilte in Doodloopstraat

Wêreldjie rond en aardblou
korreltjie maak ek van jou
huisie met deur en twee skrefies
tuintjie met blou madeliefies

Pyltjie geveer in verskiet
liefde verklein in die niet
Timmerman bou aan ’n kis
Ek maak my gereed vir die Niks

 Korreltjie klein is my woord
korreltjie niks is my dood

jonker

Ingrid Jonker (19 september 1933 – 19 juli 1965)

 

De Surinaamse dichter en schrijver Orlando Emanuels werd geboren in Paramaribo op 19 september 1927. Zie ook mijn blog van 19 september 2008 en ook mijn blog van 19 september 2009.

fata morgana

De overrijpe
gebersten lippen van
een papavergele zon
lachen vals

straks komen de grauwe kontoeren
van een moskee opdoemen
en het kromgetrokken dak
van een godvergeten stad

straks zijn mijn gebersten lippen
papavergeel gebrand
en ik zal klauwen in
het godverdoemde zand

 

toenadering

U en ik,
schichtige nachtvogels
vliedend
voor
de dageraad….

Jij en ik,
zorgeloze duiven
fladderend
naar
de zon….

emanuels

Orlando Emanuels (Paramaribo, 19 september 1927)
Paramaribo, Waterkant

 

De Duitse schrijfster Stefanie Zweig werd geboren in Leobschütz, Oberschlesien, op 19 september 1938. Zie ook mijn blog van 19 september 2008 en ook mijn blog van 19 september 2009.

Uit: Und das Glück ist anderswo

„»Gemütlich«, sagte David Procter, als er den mit Zebrafell bezogenen Hocker am Fenster entdeckte. Wie sonst auch blieb das seltsame deutsche Wort mit dem verrückten Umlaut in seinem Hals stecken. Auch wusste er nie so recht, was es wirklich bedeutete. Trotzdem fand er es lustig und vielleicht gar treffend für ein schwarz-weiß gestreiftes Sitzmöbel in einem Hotel in Afrika. Selbst für einen Gnom erschien ihm der Hocker zu niedrig. Um ein Haar hätte er sich für den banalen kleinen Scherz selbst Beifall geklatscht. David wurde ärgerlich, als ihm aufging, dass er sich bereits die Hände rieb und in welche Richtung seine Gedanken trieben, denn er neigte sonst nicht dazu, seine Person oder seine Leistungen zu überschätzen. Im Gegenteil. Der früh gereifte Vierzehnjährige hielt sich für beklagenswert unvollkommen und die Welt erst recht, und er ließ selten eine Gelegenheit aus, seinen Zuhörern das klar zu machen – so er irgendjemanden fand, der bereit war, sich mit ihm länger zu beschäftigen, als es die Höflichkeit gegenüber einem enervierend eloquenten Teenager erforderte.

Seine geduldige Großmutter fiel ihm ein und dass sie ihm zum Abschied zwischen Haustür und Gartentor in ihrem schwer zu verstehenden Gemisch aus Englisch und Deutsch eine Mahnung – oder war es eine Beschwörung? – zugeflüstert hatte. Wie meistens, hatte David höchstens jedes dritte Wort verstanden, doch das hatte er sich, ebenfalls wie gewohnt, nicht anmerken lassen. Er hatte sie besonders herzlich an sich gedrückt und sich ohne eine Geste der Abwehr küssen lassen. Er wusste, dass sie Abschiede hasste, doch nun glaubte er zum ersten Mal zu wissen, was der Satz bedeutete.“

zweig
Stefanie Zweig (Leobschütz, 19 september 1932)

 

De Franse romanschrijver, regisseur, acteur, toneel- en scenarioschrijver Jean-Claude Carrière werd geboren op 19 september 1931 in Colombières-sur-Orb, Hérault. Zie ook mijn blog van 19 september 2009.

Uit: La controverse de Valladolid

« Le jeune moine se dresse. Un grand claquoir en bois verni jaillit de ses manches. Il le fait claquer, car il est là pour ça. Dans la salle capitulaire tous s’immobilisent, se taisent et les

regards vont vers la porte.

Un homme apparaît, qui est accueilli en silence, avec toutes les marques du respect. Petit de taille, l’oeil apparemment débonnaire, il est un cardinal, représentant du pape. A Rome, quelques années plus tôt, il a connu Sepúlveda. On sait que la question des Indes l’intéresse, bien que jamais il n’ait traversé l’océan.

On sait aussi que, dans les domaines de la décision spirituelle, son pouvoir est considérable. Il est un ami de longue date du nouveau pape, qui lui fait pleine confiance. Son nom : Salvatore Roncieri. On le dit en Espagne depuis quelques semaines. Il a vu le roi à plusieurs reprises. Impossible de deviner de quel côté penche son sentiment.

Il est accompagné de deux assistants, prêtres de la curie romaine. Vêtus de noir, ils portent des documents dans des dossiers sombres.

Le premier regard du légat, quand il pénètre dans la salle, est pour le crucifix, accroché au mur. Il s’approche et baisse la tête devant l’image du divin supplicié. On le voit prier un moment à voix très basse et bien entendu tous l’imitent.

Après cette courte prière, il se retourne et regarde autour de lui. Tous s’inclinent, même le représentant du roi, le comte Pittaluga (pour abréger son nom), qui vient à son tour d’entrer dans la salle.

Le cardinal annonce qu’il va donner la bénédiction au nom de Sa Sainteté le pape.

Autre coup de claquoir. Les assistants mettent genou à terre dans un grand bruit de robes, sauf le légat lui-même, qui trace dans l’air le signe de la croix.

– In nomine patris, et filii, et spiritus sancti.

– Amen, disent les autres, en une seule voix.“

carriere

Jean-Claude Carrière (Colombières-sur-Orb, 19 september 1931)

 

De Duitse schrijver en vertaler Curt Meyer-Clason werd geboren op 19 september 1910 in Ludwigsburg. Zie ook mijn blog van 19 september 2009.

Uit: Portugiesische Tagebücher

„Wir sehen die nach kurzem unblutigem Schusswechsel hastig geräumten Kanzleien, Kasematten, Einzelzellen, Folterwerkzeuge, die vergitterten Gänge und Innenhöfe, aus

denen es kein Entkommen gibt, die Karteikästen mit Hunderttausenden von Dossiers, die Fotoalben mit Hunderten von politischen Verdächtigen … Wir sehen die langgestreckten Räume mit den unter der Beratung der Gestapo eingerichteten, bereits vernichteten Abhörgeräten, die jedes gewünschte Telefongespräch auf Band protokollierten.“

Der Tiger  


Er kam und ging, zart und verhängnisvoll, geladen mit unendlicher Energie, auf der anderen Seite der festen Stäbe, und wir alle betrachteten ihn. Er war der Tiger dieses Morgens, im Stadtteil Palermo, und der Tiger des Orients und der Tiger von Blake und von Hugo und Schere Kahn, und die Tiger die gewesen sind und sein werden und zugleich der archetypische Tiger, da das Individuum in seinem Fall die gesamte Art ist. Wir fanden, er sei blutrünstig und schön. Norah, ein kleines Mädchen, sagte: Er ist für die Liebe gemacht.

 

Jorge Luis Borges, vertaald door Curt Meyer-Clason

 clason

Curt Meyer-Clason (Ludwigsburg. 19 september 1910)
Ludwigsburg

 

De Engelse schrijver Sir William Gerald Golding werd geboren in St. Columb Minor, Newquay, Cornwall, op 19 september 1911. Zie ook mijn blog van 19 september 2007 en ook mijn blog van 19 september 2008 en ook mijn blog van 19 september 2009.

Uit: Herr der Fliegen (Vertaald door Hermann Stiehl)

“Simon sah auf, fühlte den Druck seines feuchten Haares und starrte zum Himmel empor. Da oben waren endlich einmal Wolken, große aufgeblasene Türme, die grau und milchig und kupfern über der Insel wuchsen. Die Wolken lasteten auf dem Land; sie verdichteten sich und schufen stetig diese dicke, quälende Hitze. Sogar die Schmetterlinge verließen die Lichtung, wo das schamlose Ding grinste und tropfte. Simon neigte den Kopf mit krampfhaft geschlossenen Augen, die er dann mit seiner Hand beschirmte. Es waren keine Schatten unter den Bäumen, alles verharrte in mattfarbener Unbeweglichkeit, und die Gegenstände schienen namenlose Trugbilder zu sein. Der Gedärmhaufen war ein schwarzer Fliegenklumpen, der wie eine Säge summte. Nach einer Weile fanden diese Fliegen Simon. Gesättigt ließen sie sich auf die Schweißrinnsale nieder und tranken. Sie kitzelten um seine Nasenlöcher und spielten auf seinen Schenkeln Bockspringen. Sie waren schwarz und schillernd grün und ohne Zahl; und vor Simon hing der Herr der Fliegen auf seinem Stock und grinste. Schließlich gab Simon es auf und schaute wieder hin; sah die weißen Zähne, die trüben Augen, das Blut – und sein Blick kam nicht von diesem unausweichlichen Urbild los. In Simons rechter Schläfe begann es heftig zu pulsen.”

golding

William Golding (19 september 1911 – 19 juni 1993)

 

De Finse schrijver Mika Toimi Waltari werd geboren in Helsinki op 19 september 1908. Zie ook mijn blog van 19 september 2009.

Uit: Sinuhe der Ägypter (Vertaald door Charlotte Lilius)

„Ich schrak vor seinem Einfall zurück und sagte: ‚Pharao Echnaton, sie werden mir die Augen ausstechen und die Zunge aus dem Munde reißen (…). Ich bin nicht an militärische Strapazen gewöhnt, sondern fürchte mich vor dem Krieg. Meine Glieder sind steif, und ich kann daher nur langsam reisen. Auch verstehe ich nicht, meine Worte so geschickt zu wählen wie einer, der von Kindheit an im Lügen geschult wurde und deine Interessen bei den Königen fremder Länder wahrt. Sende daher einen anderen Friedensmittler, nicht mich!‘ Er aber wiederholte eigensinnig: ‚Geh und tu, was ich dir befohlen!(…)‘ Aber ich hatte die Flüchtlinge auf dem Hofe des Palastes gesehen. Ich hatte ihre zerfetzten Lippen, ihre leeren Augenhöhlen und Armstümpfe gesehen. Daher war ich keineswegs gewillt, nach Syrien zu reisen, sondern begab mich nach meinem Haus, um mich ins Bett zu legen und eine Erkrankung vorzutäuschen, bis der Pharao seinen Einfall wieder vergessen haben würde. Doch auf dem Heimweg kam mir mein Diener entgegen und sagte erstaunt: ‚Gut, dass du kommst, Herr! Aus Theben ist soeben ein Schiff eingetroffen und auf diesem eine Frau namens Mehunefer, die behauptet, deine Freundin zu sein. Sie ist angezogen wie eine Braut und erwartet dich in deinem Hause, das nach ihren Salben riecht.‘

 

waltari

Mika Waltari (19 september 1908 – 26 augustus 1979)

 


De Engelse dichter en schrijver Hartley Coleridge werd geboren in Clevedon, Somerset, op 19 september 1796. Zie ook mijn blog van 19 september 2009.

November

The mellow year is hasting to its close;
The little birds have almost sung their last,
Their small notes twitter in the dreary blast —
That shrill-piped harbinger of early snows:
The patient beauty of the scentless rose,
Oft with the Morn’s hoar chrystal quaintly glass’d,
Hangs, a pale mourner for the summer past,
And makes a little summer where it grows:
In the chill sunbeam of the faint brief day
The dusky waters shudder as they shine,
The russet leaves obstruct the straggling way
Of oozy brooks, which no deep banks define,
And the gaunt woods, in ragged, scant array,
Wrap their old limbs with sombre ivy twine.

coleridge

 Hartley Coleridge (19 september 1796 – 6 januari 1849)