De Duitse dichter en schrijver Ernst Theodor Amadeus Hoffmann werd geboren in Koningsbergen op 24 januari 1776. Zie ook alle tags voor E. Th. A. Hoffmann op dit blog.
Uit: Die Serapionsbrüder
“Stelle man sich auch an wie man wolle, nicht wegzuleugnen, nicht wegzubannen ist die bittre Überzeugung, daß nimmer – nimmer wiederkehrt, was einmal dagewesen. Eitles Mühen, sich entgegenzustemmen der unbezwinglichen Macht der Zeit, die fort und fort schafft in ewigem Zerstören. Nur die Schattenbilder des in tiefe Nacht versunkenen Lebens bleiben zurück, und walten in unserm Innern, und necken und höhnen uns oft, wie spukhafte Träume. Aber Toren! wähnen wir, das, was unser Gedanke, unser eignes Ich worden, noch außer uns auf der Erde zu finden, blühend in unvergänglicher Jugendfrische. – Die Geliebte, die wir verlassen, der Freund von dem wir uns trennen mußten, verloren sind beide für uns auf immer! – Die, die wir vielleicht nach Jahren wiedersehen, sind nicht mehr dieselben, von denen wir schieden, und sie finden ja auch uns nicht mehr wieder!«
So sprach Lothar, indem er heftig vom Stuhl aufsprang, dicht an den Kamin hinanschritt und die Arme übereinandergeschlagen mit finsterm Blick in das lustig knisternde Feuer hineinstarrte.
»Wenigstens«, begann jetzt Theodor, »wenigstens lieber Freund Lothar, bewährst du dich insofern ganz als denselben, von dem ich vor zwölf Jahren schied, als du noch ebenso wie damals geneigt bist, nur im mindesten schmerzlich berührt, dich allem Unmut rücksichtslos hinzugeben. Wahr ist es, und ich, Ottmar und Cyprian, wir alle fühlen es gewiß ebenso lebhaft als du, daß unser erstes Beisammensein nach langer Trennung gar nicht so erfreulich ist, als wir es uns wohl gedacht haben mochten. Wälze die Schuld auf mich, der ich aus einer unserer unendlichen Gassen in die andere lief, der ich nicht abließ, bis ich euch heute abend hier vor meinem Kamin zusammengebracht hatte. Gescheuter wäre es vielleicht gewesen, hätt ich unser Wiedersehn dem günstigen Zufall überlassen, aber unerträglich war mir der Gedanke, daß wir, die wir jahrelang durch herzliche Liebe, durch ein gleiches schönes Streben in Kunst und Wissenschaft innig verbunden zusammenlebten, die nur der wilde Orkan, wie er daherbrauste in der verhängnisvollen Zeit die wir durchlebt, auseinanderschleudern konnte, daß wir, sage ich, auch nur einen Tag in demselben Hafen geankert haben sollten, ohne uns mit leiblichen Augen zu schauen, wie wir es unterdessen mit geistigen getan. Und nun sitzen wir schon ein paar Stunden zusammen und quälen uns mörderlich ab mit dem Enthusiasmus unserer frischblühenden Freundschaft. Und keiner hat bis zu diesem Augenblick etwas Gescheutes zu Markte gebracht, sondern fades langweiliges Zeug geschwatzt zum Bewundern. Und woher kommt das alles anders, als daß wir insgesamt recht kindische Kinder sind, daß wir glaubten, es werde nun gleich wieder fortgehen in derselben Melodie, die wir vor zwölf Jahren abbrachen.“
E. Th. A. Hoffmann (24 januari 1776 – 25 juni 1822)
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De Joegoslavische schrijver, vertaler, diplomaat en journalist Ivan Ivanji werd geboren op 24 januari 1929 in Zrenjanin. Zie ook alle tags voor Ivan Ivanji op dit blog.
Uit:Schlussstrich
“Die ersten Sonnenstrahlen am frühen Morgen des 19. August 1941 versprachen der Hauptstadt Serbiens, Belgrad, einen angenehmen Sommertag. Es würde hoffentlich nicht mehr so heiß werden wie in den vergangenen Wochen, als man mit nackten Füßen kaum auf den Asphalt hatte treten können und der wolkenlose Himmel wie ein blauer Deckel über dem siedenden Topf des Häusermeers gelegen war. Die deutsche Besatzungsmacht bemühte sich um Normalität, die Bevölkerung sollte ruhig und zufrieden mit der neuen Ordnung sein, das war einfacher als Gewaltanwendung, die Truppen wurden an der Ostfront benötigt. Im Widerspruch dazu stand, dass auf einem der wichtigsten Plätze der Stadt, dem Terazije, mitten im Zentrum, von den Masten, die die Straßenbahnleitungen hochhielten, die Körper von fünf gehängten Männern baumelten.
Der Terazije-Platz mündet in den Hauptplatz, auf dem sich das Nationaltheater und die Reiterstatue des Fürsten Mihailo befinden. Junge Paare verabreden sich »unter dem Schwanz«, womit der Bronzeschweif der Skulptur gemeint ist. Man verliebt sich auch im Krieg. Vielleicht sogar erst recht im Angesicht der Gefahr?
Vor dem sechsstöckigen Haus schräg gegenüber des Theaters wäre Rudi fast mit einem Dreiertrupp der deutschen Militärpolizei zusammengestoßen, doch er sah es rechtzeitig, bemühte sich, Ruhe zu bewahren, und ging einfach an ihm vorbei. Trotz der Hitze trug er einen grauen Zweireiher mit blauer Krawatte, es erwies sich jetzt als günstig, dass Mama darauf bestanden hatte, ihm für das Studium je einen seriösen Anzug für den Winter und für die warmen Tage nähen zu lassen. Damals hatte er es überflüssig gefunden, aber nicht widersprochen, weil er sie in Belgrad ohnehin nicht tragen musste, wenn seine Mutter ihn nicht sah. Den Hut hatte er in der Hand. Er rannte das Stiegenhaus hinauf, ohne wie früher stets zwei Stufen zu nehmen – nicht weil er es damals eilig gehabt hätte, sondern weil er seine Energie nicht hatte zügeln können; jetzt bewegte er sich absichtlich gesetzt, ruhig, gutbürgerlich. Nicht auffallen!
Das Klingelzeichen hatten sie, lange bevor sie in die Illegalität abgetaucht waren, verabredet, nur so zum Scherz, dreimal kurz, dann länger und nach einer kleinen Pause noch zweimal ganz kurz. Petar, Kosename Pero, auch Mali genannt, der Kleine, öffnete tatsächlich fast sofort und sah ihn entsetzt an.
»Bist du verrückt geworden? Du solltest nicht herkommen!«
»Willst du mich nicht erst einmal reinlassen?«
Ivan Ivanji (Zrenjanin, 24 januari 1929)
De Duitse dichter Eugen Roth werd op 24 januari 1895 in München geboren. Zie ook alle tags voor Eugen Roth op dit blog.
Memento mori
Ein Mensch, von Arbeit überhäuft,
indes die Zeit von dannen läuft,
hat zu erledigen eine Menge,
und kommt, so sagt man, ins Gedränge.
Inmitten all der Zappelnot
trifft ihn der Schlag, und er ist tot.
Was grad so wichtig noch erschienen,
fällt hin: Was bleibt von den Terminen?
Nur dieser einzige zuletzt:
Am Mittwoch wird er beigesetzt –
und schau, den hält er pünktlich ein,
denn er hat Zeit jetzt, es zu sein
Lebensangst
Oft hat man schrecklich Angst vorm Leben,
Doch mit der Zeit wird sich das geben!
Das Leben ist ein alter Brauch
Und andere Leute leben auch.
Obwohl sie’s eigentlich nicht können –
Rezept: Der bösen Welt nicht gönnen,
Daß sie verächtlich auf uns schaut!
Nur frisch der eignen Kraft vertraut!
Am Leben krankt nur, wer gescheit –
Gesunde Dummheit, die bringt’s weit!
Eugen Roth (24 januari 1895 – 28 april 1976)
De Duitse schrijver Ulrich Holbein werd op 24 januari 1953 in Erfurt geboren. Zie ook alle tags voor Ulrich Holbein op dit blog.
Uit: Heilige Narren
„Vorsicht vor Religion und Humor!
Weltweit im Vormarsch: Gottesstaaten als Motor, Fungesellschaften als Arabeske! Die einen schwingen Moralkeule und Weihrauchfaß, die andern Tanzbein und Fliegenklatsche. Die einen beten und verbieten zu viel, frommer als nötig; die andern lachen und meckern zu laut, so blasphemisch wie möglich. Aus jedem Massenmedium predigen und blödeln sie hervor: Unselige Päpste maßregeln die viel zu profane Welt, und unverdaulichen Entertainern ist nichts heilig. Beide müssen pausenlos missionieren und karikieren. Beide bedrängen die Menschheit mit dubiösen Bibeln und suspekten Pointen und lassen sie nie in Ruhe – wie indezent! Frechheit! Macht man das? Knöpfen Sie sich zu bis zur Kragenborte! Ja nicht mitsingen und mitblödeln! Lassen Sie sich nicht dauernd kreuzigen, und lachen Sie sich nicht ständig tot! Kaufen Sie Horror-Priestern und Terror-Clowns nichts ab! Je normaler der Mensch, desto lieber want er seine Mitbrüder vor gewissen Auswüchsen. Jede der 6000 USA-Sekten kann ein noch so absurdes Weltbild austüfteln und verballhornen – 1200 zahlende Mitglieder finden sich für jeglichen Spirit-Stuß. Wehret den Indizien und Anfängen im Keim! Nicht, daß es im Gebälk plötzlich unstatthaft knistert! Nicht, daß sich was einschleicht! Sobald Narren an den Grundpfeilern sägen und nagen – seid zur Not Stützen der Gesellschaft! 4 Mill. US-Bürger nahmen Anwälte und Therapeuten, weil sie von Aliens geschädigt wurden! Deshalb fordern wir: Minderheitenschutz für Normale!
Wer wollte nicht mal ein bißchen normal sein dürfen? Wonnen der Gewöhnlichkeit – wo seid ihr?
Merke: Die Normalität des Menschen ist unantastbar!
Lassen Sie sich nie Ihre Normalität mit Füßen treten! Zum Glück trifft man im Leben relativ viele Normalbürger. Noch bilden sie in ihren Tiefgaragen und Flachdachbungalows ein gesundes Unterfutter, ein verläßliches Gegengift gegen unverantwortlichen Nonsens! Kein Bruttosozialprodukt treibt es lang ohne beständigen Nachschub an Normalbürgern.“
Ulrich Holbein (Erfurt, 24 januari 1953)
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De Amerikaanse schrijfster Edith Wharton werd geboren op 24 januari 1862 in New York. Zie ook alle tags voor Edith Wharton op dit blog.
Uit: The Glimpses Of The Moon
“It rose for them — their honey-moon — over the waters of a lake so famed as the scene of romantic raptures that they were rather proud of not having been afraid to choose it as the setting of their own.
“It required a total lack of humour, or as great a gift for it as ours, to risk the experiment,” Susy Lansing opined, as they hung over the inevitable marble balustrade and watched their tutelary orb roll its magic carpet across the waters to their feet.
“Yes — or the loan of Strefford’s villa,” her husband emended, glancing upward through the branches at a long low patch of paleness to which the moonlight was beginning to give the form of a white house-front.
“Oh, come — when we’d five to choose from. At least if you count the Chicago flat.”
“So we had — you wonder!” He laid his hand on hers, and his touch renewed the sense of marvelling exultation which the deliberate survey of their adventure always roused in her….lt was characteristic that she merely added, in her steady laughing tone: “Or, not counting the flat –for I hate to brag — just consider the others: Violet Melrose’s place at Versailles, your aunt’s villa at Monte Carlo — and a moor!”
She was conscious of throwing in the moor tentatively, and yet with a somewhat exaggerated emphasis, as if to make sure that he shouldn’t accuse her of slurring it over. But he seemed to have no desire to do so. “Poor old Fred!” he merely remarked; and she breathed out carelessly:
“Oh, well –“
His hand still lay on hers, and for a long interval, while they stood silent in the enveloping loveliness of the night, she was aware only of the warm current running from palm to palm, as the moonlight below them drew its line of magic from shore to shore.”
Edith Wharton (24 januari 1862 – 11 augustus 1937)
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De Tsjechische dichter, schrijver en literair criticus Jiří Karásek ze Lvovic werd geboren in Praag op 24 januari 1871. Zie ook alle tags voor Jiří Karásek ze Lvovic op dit blog.
Deepest Futility
Nay, sadness troubles not just souls whose woes
in veils of tears gaze bitter at the dawn.
More ingrained grief the smiling-faced enclose,
who trundle on, deep ever-darkness borne.
No kiss as yet has hurt their lips, with pain
of daggered cruel kindness. No change, where
their brows unmarked, smooth as a snowy plain
forever empty lie, forsaken, bare.
They kept just to themselves alone their rue,
while they, in mankind’s midst, kept up the tone.
No one betrayed them, nor let down, quite true.
Their embers waned, no days of theirs laid claim.
Their dreams a jumbled ball, downcast and thrown,
which to unravel no one ever came.
Vertaald door Václav Z J Pinkava
Jiří Karásek ze Lvovic (24 januari 1871 – 5 maart 1951)
De Engelse dichter John Donne werd ergens tussen 24 januari en 19 juni 1572 geboren in Londen. Zie ook alle tags voor John Donne op dit blog.
Oneindige liefde
Al heb ik al jouw liefde niet,
Ik krijg die toch nooit helemaal;
Alleen een eerste zucht beroert me, lief,
Mijn tranen rollen nooit een tweede maal;
En al mijn schatten waar ik jou mee won,
Mijn zuchten, tranen, eden, elke brief,
Voor alles wat ik jou ooit zond,
Gold slechts een koopmanschapmotief.
Wordt van jouw liefdesgift iets afgehaald
En wordt dat deel aan anderen betaalt,
Dan krijg ik jou nooit helemaal.
Ook als je mij ooit alles schonk,
Was alles, alles wat je had;
Maar als er nieuwe liefde is of komt
Van andere mannen, dan vult dat jouw hart,
Dan gaan hun zuchten en hun tranenzang,
Hun eden en hun brieven mij te boven,
Die nieuwe liefde maakt mij bang,
Want dat is niet wat jij beloofde.
Toch was het zo, jouw gift ooit was totaal;
Wat ik van jouw grond, jouw hart, binnenhaal,
Die oogst, lief, krijg ik helemaal.
Maar toch krijg ik nooit alles, want
Vervuld is hij die alles heeft;
En er moet ruimte zijn, omdat jouw land
Van liefde daaglijks nieuwe vruchten geeft;
Toch geef jij elke dag jouw hart niet weg,
Ook niet, als jij dat kon, want het geheim
Van liefde is, dat loslaten juist hecht,
Dat ook verloren liefde winst kan zijn.
Ons hart is vrij, en niet een kapitaal
Dat wordt verkocht, niet eenmaal, andermaal,
Nee, één en samen, helemaal.
Vertaald door Arie van der Krogt
John Donne (24 januari 1572 – 31 maart 1631)
John Donne House in Pyrford
De Engelse dichter en edelman Charles Sackville werd geboren op 24 januari 1638 in Buckhurst. Zie ook alle tags voor Charles Sackville op dit blog.
Song, Written At Sea (Fragment)
When any mournful tune you hear
That dies in ev’ry note,
As if it sigh’d with each man’s care
For being so remote,
Think then how often love we’ve made
To you, when all those tunes were play’d–
With a fa, la, la, la, la!
In justice you cannot refuse
To think of our distress,
When we for hopes of honour lose
Our certain happiness;
All those designs are but to prove
Ourselves more worthy of your love–
With a fa, la, la, la, la!
And now we’ve told you all our loves,
And likewise all our fears,
In hopes this declaration moves
Some pity from your tears:
Let’s hear of no inconstancy,
We have too much of that at sea–
With a fa, la, la, la, la!
Charles Sackville (24 januari 1638 – 29 januari 1706)
Portret op een medaille door Lorenz Natter
De Australische schrijfster en journaliste Helen Darville (pseudoniem: Helen Dale) werd geboren op 24 januari 1971 in Brisbane. Zie ook alle tags voor Helen Darville op dit blog.
Uit: Kingdom of the Wicked
“The young boy, Saul notices, is standing, hands in pockets, watching. Yehuda tells him to go and mind the counter. He agrees, reluctantly, shrugging.
‘This is the transmitter.’ Yehuda picks up the bomb: it’s a smooth dull-grey cylinder, filled with nasty stuff. He points to the side. ‘This is the receiver, and this is the detonator. You need line of sight for it to work, so get up high.’
‘Line of sight?’ Saul asks.
Yehuda shakes his head. ‘You have no idea, do you? You need to be able to point this at the receiver, no obstacles, so they can talk to each other.’ He flaps his thumb and fingers together like a puppeteer. ‘Like so.’
‘So that means it’ll go off?’
‘It should go off. Pick a remote spot, that way you get the signal through urban radio interference.’
Saul struggles with himself, wondering at the course he’s chosen.
KERIOTH SCRAPWORKS, SEPPHORIS the sign outside reads, in Aramaic and Greek. The fenced yard is filled with rusted metal, the detritus of industrialisation. It’s piled up next to the office with the sign, and there are even bits of it scattered around the entrance. He supposes the men of KERIOTH SCRAPWORKS, SEPPHORIS go around the villages shouting ‘ANY OLD IRON!’ until people come out with bent cutlery, burnt-through cooking pans, rusty chains and the occasional corpse of an ancient sewing machine. He can even see the odd car chassis, which means a rich Roman or Greek has responded to the call and the scrap merchants have loaded it up on their wagon or cart—or it’s stolen.
‘We were going to hit the Jerusalem–Jericho road,’ Saul says. ‘It’s pretty remote down there.’
‘And another thing, when you send the signal through, make sure you send all of it.’
‘What do you mean?’
Helen Darville (Brisbane, 24 januari 1971)
Zie voor nog meer schrijvers van de 24e januari ook mijn blog van 24 januari 2017 en ook mijn blog van 24 januari 2016 deel 2.
Zie voor bovenstaande schrijvers eveneens mijn blog van 24 januari 2009.