E. Th. A. Hoffmann, Ivan Ivanji, Eugen Roth, Ulrich Holbein, Edith Wharton, Jiří Karásek ze Lvovic, Vicki Baum, John Donne, Charles Sackville

De Duitse dichter en schrijver Ernst Theodor Amadeus Hoffmann werd geboren in Koningsbergen op 24 januari 1776. Zie ook alle tags voor E. Th. A. Hoffmann op dit blog.

Uit: Lebensansichten des Katers Murr

„Ganz dunkel erinnere ich mich gewisser knurrender, prustender Töne, die um mich her erklangen, und die ich beinahe wider meinen Willen hervorbringe, wenn mich der Zorn überwältigt. Deutlicher und beinahe mit vollem Bewußtsein finde ich mich in einem sehr engen Behältnis mit weichen Wänden eingeschlossen, kaum fähig, Atem zu schöpfen, und in Not und Angst ein klägliches Jammergeschrei erhebend. Ich fühlte, daß etwas in das Behältnis hinabgriff und mich sehr unsanft beim Leibe packte, und dies gab mir Gelegenheit, die erste wunderbare Kraft, womit mich die Natur begabt, zu fühlen und zu üben. Aus meinen reich überpelzten Vorderpfoten schnellte ich spitze gelenkige Krallen hervor und grub sie ein in das Ding, das mich gepackt, und das, wie ich später gelernt, nichts anderes sein konnte als eine menschliche Hand. Diese Hand zog mich aber heraus aus dem Behältnis und warf mich hin, und gleich darauf fühlte ich zwei heftige Schläge auf den beiden Seiten des Gesichts, über die jetzt ein, wie ich wohl sagen mag, stattlicher Bart herüberragt. Die Hand teilte mir, wie ich jetzt beurteilen kann, von jenem Muskelspiel der Pfoten verletzt, ein paar Ohrfeigen zu, ich machte die erste Erfahrung von moralischer Ursache und Wirkung, und eben ein moralischer Instinkt trieb mich an, die Krallen ebenso schnell wieder einzuziehen, als ich sie hervorgeschleudert. Später hat man dieses Einziehen der Krallen mit Recht als einen Akt der höchsten Bonhomie und Liebenswürdigkeit anerkannt und mit dem Namen »Samtpfötchen« bezeichnet.
Wie gesagt, die Hand warf mich wieder zur Erde. Bald darauf erfaßte sie mich aber aufs neue beim Kopf und drückte ihn nieder, so daß ich mit dem Mäulchen in eine Flüssigkeit geriet, die ich, selbst weiß ich nicht, wie ich darauf verfiel, es mußte daher physischer Instinkt sein, aufzulecken begann, welches mir eine seltsame innere Behaglichkeit erregte. Es war, wie ich jetzt weiß, süße Milch, die ich genoß, mich hatte gehungert, und ich wurde satt, indem ich trank. So trat, nachdem die moralische begonnen, die physische Ausbildung ein.
Aufs neue, aber sanfter als vorher, faßten mich zwei Hände und legten mich auf ein warmes weiches Lager. Immer besser und besser wurde mir zumute, und ich begann mein inneres Wohlbehagen zu äußern, indem ich jene seltsamen, meinem Geschlecht allein eigenen Töne von mir gab, die die Menschen durch den nicht unebenen Ausdruck: spinnen bezeichnen. So ging ich mit Riesenschritten vorwärts in der Bildung für die Welt. Welch ein Vorzug, welch ein köstliches Geschenk des Himmels, inneres physisches Wohlbehagen ausdrücken zu können durch Ton und Gebärde! – Erst knurrte ich, dann kam mir jenes unnachahmliche Talent, den Schweif in den zierlichsten Kreisen zu schlängeln, dann die wunderbare Gabe, durch das einzige Wörtlein »Miau« Freude, Schmerz, Wonne und Entzücken, Angst und Verzweiflung, kurz, alle Empfindungen und Leidenschaften in ihren mannigfaltigsten Abstufungen auszudrücken. Was ist die Sprache der Menschen gegen dieses einfachste aller einfachen Mittel, sich verständlich zu machen! – Doch weiter in der denkwürdigen, lehrreichen Geschichte meiner ereignisreichen Jugend! – Ich erwachte aus tiefem Schlaf, ein blendender Glanz umfloß mich, vor dem ich erschrak, fort waren die Schleier von meinen Augen, ich sah!“

 

 
E. Th. A. Hoffmann (24 januari 1776 – 25 juni 1822)
Cover

 

De Joegoslavische schrijver, vertaler, diplomaat en journalist Ivan Ivanji werd geboren op 24 januari 1929 in Zrenjanin. Zie ook alle tags voor Ivan Ivanji op dit blog.

Uit: Schlussstrich

„Pero trat zurück, warf einen kontrollierenden Blick in das Stiegenhaus, versperrte die Wohnungstür hinter ihnen und begann mit einem Redeschwall: »Du, ich weiß nicht, ob es bei mir sicher ist, für eine Nacht vielleicht oder zwei, wir müssen etwas Besseres finden … Unterbrich mich nicht! Du weißt doch, wie mein Vater ist, also verpfeifen würde er dich nie, nie direkt … Aber gewiss wird er dich bitten, uns nicht zu gefährden. Er weiß, dass du Jude bist, aber natürlich nicht, dass wir beide Jungkommunisten sind. Dass man mir selbst auf die Schliche kommen könnte, wenn jemand verhaftet wird und nicht durchhält, das weiß er natürlich erst recht nicht, aber … Hör mal, wieso trägst du keinen Judenstern?«
»Lass mich doch endlich zu Wort kommen. Ich brauche keine Bleibe, ich bin ganz legal in einem Hotel angemeldet …«
»Was bist du?«
»Legal bin ich. Ein braver, ungarischer Mitbürger, Mitglied des deutschen Kulturbunds, angestellt beim deutschen Militärkommando. Ich will dich abholen, du kommst jetzt mit, Pero. Und zieh dich anständig an, wie ich. Feine Herrschaften fallen nicht auf. Ich muss dir auf dem Terazije-Platz etwas zeigen. Aber willst du mir nicht inzwischen einen Platz anbieten?«
»Ja, ich sage doch, dass du verrückt geworden bist. Bitte, nimm Platz. Soll ich dir vielleicht einen Kaffee kochen? Meine Mutter hat rechtzeitig einige Kilogramm beiseitegeschafft …«
Der Besucher kümmerte sich nicht um die Nervosität seines Kommilitonen und Genossen, er fand sie sogar ein wenig lächerlich. Freilich staunte er gleichzeitig, dass er so überlegen war, was ihn ziemlich selbstzufrieden machte: »Deine Eltern sind nicht zu Hause?«
»Nein, sie sind … Papa in der Bank, Mama in ihrem Blumenladen.«

 

 
Ivan Ivanji (Zrenjanin, 24 januari 1929)

 

De Duitse dichter Eugen Roth werd op 24 januari 1895 in München geboren. Zie ook alle tags voor Eugen Roth op dit blog.

 

Die guten Vierziger

Das Leben, meint ein holder Wahn,
geht erst mit vierzig Jahren an.
Wir lassen uns auch leicht betören,
von Meinungen, die wir gern hören,
und halten, längst schon vierzigjährig,
meist unsre Kräfte noch für bärig.
Was haben wir, gestehn wir’s offen,
von diesem Leben noch zu hoffen?
Ein Weilchen sind wir noch geschäftig
und vorderhand auch steuerkräftig,
doch spüren wir, wie nach und nach
gemächlich kommt das Ungemach,
und wie Hormone und Arterien
schön langsam gehen in die Ferien.
Man nennt uns rüstig, nennt uns wacker
und denkt dabei: “Der alte Knacker!”
Wir stehn auf unsres Lebens Höhn,
doch ist die Aussicht gar nicht schön –
ganz abgesehen, daß auch zum Schluß
wer droben, wieder runter muß.
Wer es genau nimmt, kommt darauf:
Mit vierzig hört das Leben auf.

 

Optische Täuschung

Ein Mensch sitzt stumm und liebeskrank
Mit einem Weib auf einer Bank:
Er nimmt die bittre Wahrheit hin,
Daß sie zwar liebe, doch nicht ihn.
Ein andrer Mensch geht still vorbei
Und denkt, wie glücklich sind die zwei,
Die – in der Dämmrung kann das täuschen –
Hier schwelgen süß in Liebesräuschen.
Der Mensch in seiner Not und Schmach
Schaut trüb dem andern Menschen nach
Und denkt, wie glücklich könnt ich sein,
Wär ich so unbeweibt allein.
Darin besteht ein Teil der Welt,
Daß andre man für glücklich hält.

 

 
Eugen Roth (24 januari 1895 – 28 april 1976)

 

De Duitse schrijver Ulrich Holbein werd op 24 januari 1953 in Erfurt geboren. Zie ook alle tags voor Ulrich Holbein op dit blog.

Uit: Knallmasse

„Ruckweise kam der Wecker in Gang. Pressluftstöße wanderten durchs Zwielicht des eisernen Schlafzimmers. Knallmasse — ruckweise — erwachte. Er stellte, mit eisernem Finger, seinen Einbau-Wecker aus. Die Stöße verebbten. Leisere Geräusche meldeten sich. Sehorgane, blicklos eingerostet, klappten auf, hinter grauschwarzer Metallbrille. Deckel klemmten. Im Rumpf des Knallmasse knackten Zahnräder. Ein großer Zahn knackte alle zwölf Sekunden. Alle zwölf Mikrosekunden klickten winzige Rädchen. Wei-tere Räder begannen zu arbeiten. Immer winzigere Zähn-chen knisterten ineinander, als werde altes Blech gebürstet. Knallmasse hob den Kopf vom Kopfkissen: Die Zentral-schulpflicht rief! Das Kopfkissen lag im Bett, als Eisenklumpen, defor-miert, viereckig wie Knallmasses Kopf, auf dem jetzt beide Kopfbirnchen hellgraues Licht versendeten, nötigerweise. Das eiserne Schlafzimmer besaß keine Fenster. Die ganze Sache kam in Bewegung, ruckweise, mausgrau austapeziert, durch und durch verbeult. Möbel verschoben sich. Wände begannen zu wandern. Aus dem Innern von Knallmasses Kopf schoben sich viereckige Ohrmuscheln, dann eine An-tenne, die sich dünnbeinig aufrichtete. Aus der mausgrauen Tapete kam eine übergroße Pinzette herausgefahren, die geräuschvoll auf Knallmasses Metallbrille — eine weitere Metallbrille stülpte. Erst ab jetzt begann Knallmasse zu sehen. »Guten Morgen, Stöpsel!•, sagte Knallmasse. Stöpsel we-delte mit seinem kiesgrauen Zeiger und drehte sein Vorder-ende seinem Herrchen zu. »Ich hoffe, dass du, wie immer, gut geschlafen hast.« Stöpsels Zeiger wedelte schneller. Ein übergroßer Schraubenzieher zog einige Schrauben fest, die sich nachts am Knallmasse gelockert hatten, und verschwand wieder in der mausgrauen Tapete des eisernen Schlafzimmers. Knallmasses Traumschlauch, dünner als jedes Verlänge-rungskabel, stöpselte sich selbstständig ab vom Rumpf des Knallmasse, genauso sein Kraftschlauch, dicker als jeder Python. Beide zogen sich geräuschvoll zurück in die maus-graue Tapete des eisernen Schlafzimmers. Knallmasse, strotzend vor Kraft, sann noch eine Minute lang dem Traum nach, in ihn eingeflossen durch den Traum-schlauch. Alle seine Gehirndrähte standen in freudiger Vi-bration. Denn der unbewusste Traum fühlte sich weiterhin wunderschön an und lag ihm auf der Zunge aus Blech. Hoch über seiner Mutterstadt hatte Knallmasse schwe-ben dürfen, freihändig und rundum glücklich. Er sah hinun-ter auf die prachtvollen Stadtteile der Metropole DeziBel, die ungeheuren Baustellen, auf sehenswerte Grauanlagen, angenehme Wohnklotzmassen, hinreißende Fabriken mit Schloten und Türmen, köstliche Startbahnen, grandiose Ufo-Häfen, beglückende Omnibushaltestellen, mittendrin der Uralte Turm, breit, asphaltfarben und herrlich umflossen vom Strom, der durch den Staat des Dröhnens floss, der Heimat des Knallmasse, weiter hinten imposante Außenbezirke, gigantische Krater, umsäumt vom Silbernen Gebirge.“

 

 
Ulrich Holbein (Erfurt, 24 januari 1953)
Cover

 

De Amerikaanse schrijfster Edith Wharton werd geboren op 24 januari 1862 in New York. Zie ook alle tags voor Edith Wharton op dit blog.

Uit: The Custom of the Country

“Undine Spragg!-how can you?” her mother wailed, raising a prematurely wrinkled hand heavy with rings to defend the note which a languid “bell-boy” had just brought in.
But her defense was as feeble as her protest, and she continued to smile on her visitor while Miss Spragg, with a turn of her quick young fingers, possessed herself of the missive and withdrew to the window to read it.
“I guess it’s meant for me,” she merely threw over her shoulder at her mother.
“Did you ever, Mrs. Heeny?” Mrs. Spragg murmured with deprecating pride.
Mrs. Heeny, a stout professional-looking person in a waterproof, her rusty veil thrown back, and a shabby alligator bag at her feet, followed the mother’s glance with good-humored approval.
“I never met with a lovelier form,” she agreed, answering the spirit rather than the letter of her hostess’s inquiry.
Mrs. Spragg and her visitor were enthroned in two heavy gilt armchairs in one of the private drawing rooms of the Hotel Stentorian. The Spragg rooms were known as one of the Looey suites,and the drawing room walls, above their wainscoting of highly varnished mahogany, were hung with salmon-pink damask and adorned with oval portraits of Marie Antoinette and the Princess de Lamballe. In the center of the florid carpet a gilt table with a top of Mexican onyx sustained a palm in a gilt basket tied with a pink bow. But for this ornament, and a copy of The Hound of the Baskervilles which lay beside it, the room showed no traces of human use, and Mrs. Spragg herself wore as complete an air of detachment as if she had been a wax figure in a show-window. Her attire was fashionable enough to justify such a post, and her pale soft-cheeked face, with puffy eye-lids and drooping mouth, suggested a partially melted wax figure which had run to double-chin.
Mrs. Heeny, in comparison, had a reassuring look of solidity and reality. The planting of her firm black bulk in its chair, and the grasp of her broad red hands on the gilt arms, bespoke an organized and self-reliant activity, accounted for by the fact that Mrs. Heeny was a “society” manicure and masseuse. Toward Mrs. Spragg and her daughter she filled the double role of manipulator and friend; and it was in the latter capacity that, her day’s task ended, she had dropped in for a moment to “cheer up” the lonely ladies of the Stentorian.
The young girl whose “form” had won Mrs. Heeny’s professional commendation suddenly shifted its lovely lines as she turned back from the window.”

 

 
Edith Wharton (24 januari 1862 – 11 augustus 1937)
“The Mount”: het huis dat Wharton haar “first real home” noemde, in Lenox, Massachusetts. Zij ontwierp het huis en de tuin eromheen zelf en woonde er van 1902 tot 1911.

 

De Tsjechische dichter, schrijver en literair criticus Jiří Karásek ze Lvovic werd geboren in Praag op 24 januari 1871. Zie ook alle tags voor Jiří Karásek ze Lvovic op dit blog.

Uit: Stagnant Waters (Vertaald door Kirsten Lodge)

“With an unconstrained, indolent step, engrossed in his thoughts, in vague, diffuse dreaming unconsciously merging with the tumult of the streets, with the hazy luminosity of the lampposts and the moving black stains of the evening pedestrians, it was a constant overflowing, mixing, and pouring of that same melancholy, cold yellow into the blue and heavy black, he strolled from street to street. His hands clenched in his pockets, he smiled ironically, gripping an extinguished cigarette in the corner of his delicately modeled, artfully and gracefully sculpted mouth, and becoming intoxicated by the hubbub in the midst of which he unexpectedly found himself, closing and half-opening his eyes, which were flooded with the conquering illumination of the reflected elevated lights of elegant store windows, in which the weak lights of chandeliers, feeble, sickly, and fading, poured out into the frosty air, superfluous and useless in their impotence and their seemingly last and final exhaustion. He walked down the promenade and back up again, immersed in himself in the midst of the sound of the strolling pedestrians, which gave the impression of a single undulating mass, cut into yellow and black strips, a mingling and moving play of hard, contrasting colos. Someone greeted him and he turned, startled, but he did not see and did not even apprehend who it was. Odd, odd—that word kept coming to mind, and he sought an image to accompany it, but it kept slipping away, and he grimaced and but his brow and suddenly felt an emptiness, a cold emptiness beneath his skull, and in his eats a weak, nervously provoked and persistent resonance.
— — — how stupid, he said almost under his breath, and laughed. And suddenly he felt so light, so fresh, that he could laugh. He felt as though his entire inner self had been flooded with a hot, boiling shower, washing away all the filth, all the sediment that had dried and stuck there. Only an eagerness, and eagerness for something, whether for work, for laughter, for anger, or for derision, just not this stagnant mud, inertia, stagnation, indifference. To work, to work—five, six pages a day, prose, about which he had been thinking the whole month, after a long period of complete barrenness. The splendid prose of glorious sentences, majestic in the range of their rhythms, his final Work, his last work, the fulfillment of his dream —
He just needed to start. Bind himself to his work with the heavy ball of a galley-slave, the chains of a firm decision, and work, work, work, persistently, like a machine — — —
He found himself in deep thought across from the column with the lighted clock by the Powder Tower. Six-thirty — — — it is still too early to go home. There is still time to walk around…or to stop in somewhere. He started walking back towards Ovocni Street, lighting a cigarette. It is splendid to walk here. This bustle will finally move even the stagnant waters inside. It will warm the blood, rouse the nerves. The whole machine will start up and start working.”

 

 
Jiří Karásek ze Lvovic (24 januari 1871 – 5 maart 1951)
Op 20-jarige leeftijd in 1891

 

De Oostenrijkse schrijfster Vicki Baum werd op 24 januari 1888 in Wenen geboren. Zie ook alle tags voor Vicki Baum op dit blog.

Uit: Makkaroni in der Dämmerung

“Als ich ein Baby war, bekam ich viele Bilderbücher geschenkt; das hörte auf zwischen meinem fünften und sechsten Jahr, in der Zeit, da ich mit viel Kunst und Zähigkeit das Lesen erlernte. Aber neuerdings hat es wieder angefangen. Bilderbücher sind ein Geschenkartikel geworden, der sich auf dem Gabentisch des modernen Erwachsenen zu Haufen türmt. Das hängt erstens zusammen mit den Fortschritten der Fotografie und den Errungenschaften der Drucktechnik, habe ich mir sagen lassen. Und zweitens mit jenen infantilen Eigenschaften, die sich im Wesen des modernen Erwachsenen großgezüchtet haben: Ungeduld und Neugierde.
Wozu sich noch die Mühe machen, zu lesen? denkt dieser moderne Erwachsene, da man doch alles und jedes fotografieren kann! Ihm fliegen die gebratenen Resultate ins Gehirn, er braucht nicht mehr den Umweg des Denkens zu Hilfe zu nehmen. Tiere sehen uns an, Kinder sehen uns an, Dinge sehen uns an – und wir sehen sie an, mit einem ziemlich beschwerdelosen Vergnügen und ohne viel Kritik. Die Fotografen, diese Teufelskerle, kommen doch hinter alles. Sie zeigen uns: das Gesicht der Städte, das Antlitz der Zeit, Frauen von heute, den Mann von morgen. Sie entdecken Wolkenkratzer, Hände, die Staubfäden der Feuerlinie, Totenmasken, das Liebesspiel der Stichlinge, den Tanz der Maschinen und die Landschaft, die sich in einem Wassertropfen spiegelt. Sie knipsen, und wir brauchen überhaupt nichts mehr zu tun. Wir kriegen alle Eindrücke fertig belichtet und vorgekaut.
Es gibt da eine Art von Fotografien, die sehr überhandgenommen haben. Ich habe zu meiner inneren Erleichterung den Sammelnamen »Makkaroni in der Dämmerung« dafür erfunden. Weiß man, was ich meine? Ich meine: Zweihundert Zwirnspulen auf einer Tischplatte, ein bißchen Lichtspielerei und ein bißchen Perspektivzauber. Ich meine: Achtzehn Paar Schuhe hintereinander aufgestellt, und so von schräg unten aufgenommen, daß sie wie eine Straße oder ein Turm aussehen. Marke: Sachliche Fotografie. Ich meine: Aus einem Jutesack (wunderbar wie das Material lebt! sagt der Kenner) fließen dreieinviertel Pfund geschälter Reis. Sieht das nicht wunderbar aus?
Ja, liebe Fotografen, das sieht wunderbar aus, wenn man es zum erstenmal sieht. Auch beim drittenmal noch macht es Eindruck und beim zehntenmal Vergnügen. Aber beim hundertstenmal fängt es an, langweilig zu werden. Wir sind langsam hinter eure Tricks gekommen, wir kennen euer ewiges Treppenhaus, von unten her zur Schnecke zusammengeschoben, eure kühn verkürzten Hausfassaden und eure Schornsteinsilhouetten. Ihr kommt noch immer, seit drei oder vier Jahren kommt ihr und wollt uns immer wieder mit der gleichen Sache überrumpeln. Aber wir wissen schon! Achthundert Teerfässer. Gut. Tausend Glasplatten. Schön. Zwölfhundert Holzlöffel. Ausgezeichnet. Zweitausend Allgäuer Käse. Prachtvoll. Viertausend Pfund Makkaroni. Wunderbar, wie das aussieht. Und so sachlich – nicht?”

 


Vicki Baum (24 januari 1888 – 29 augustus 1960)

 

De Engelse dichter John Donne werd ergens tussen 24 januari en 19 juni 1572 geboren in Londen. Zie ook alle tags voor John Donne op dit blog.

 

Holy Sonnet XVI: Father

Father, part of his double interest
Unto thy kingdome, thy Sonne gives to mee,
His joynture in the knottie Trinitie
Hee keepes, and gives to me his deaths conquest.
This Lambe, whose death, with life the world hath blest,
Was from the worlds beginning slaine, and he
Hath made two Wills, which with the Legacie
Of his and thy kingdome, doe thy Sonnes invest.
Yet such are thy laws, that men argue yet
Whether a man those statutes can fulfill;
None doth; but all-healing grace and spirit
Revive againe what law and letter kill.
Thy lawes abridgement, and thy last command
Is all but love; Oh let this last Will stand!

 

Holy Sonnet XVII: Since she whom I loved

Since she whom I loved hath paid her last debt
To Nature, and to hers, and my good is dead,
And her soul early into heaven ravishèd,
Wholly on heavenly things my mind is set.
Here the admiring her my mind did whet
To seek thee, God; so streams do show the head;
But though I have found thee, and thou my thirst hast fed,
A holy thirsty dropsy melts me yet.
But why should I beg more love, whenas thou
Dost woo my soul, for hers offering all thine:
And dost not only fear lest I allow
My love to saints and angels, things divine,
But in thy tender jealousy dost doubt
Lest the world, flesh, yea, devil put thee out.

 

 
John Donne (24 januari 1572 – 31 maart 1631)
Cover biografie

 

De Engelse dichter en edelman Charles Sackville werd geboren op 24 januari 1638 in Buckhurst. Zie ook alle tags voor Charles Sackville op dit blog.

 

To all you ladies now at land (Fragment)

To all you ladies now at land
We men at sea indite;
But first would have you understand
How hard it is to write:
The Muses now, and Neptune too,
We must implore to write to you–
With a fa, la, la, la, la!

For though the Muses should prove kind,
And fill our empty brain,
Yet if rough Neptune rouse the wind
To wave the azure main,
Our paper, pen, and ink, and we,
Roll up and down our ships at sea–
With a fa, la, la, la, la!

Then if we write not by each post,
Think not we are unkind;
Nor yet conclude our ships are lost
By Dutchmen, or by wind:
Our tears we’ll send a speedier way,
The tide shall bring ‘em twice a day–
With a fa, la, la, la, la!

 

 
Charles Sackville (24 januari 1638 – 29 januari 1706)
Portret door Godfrey Kneller in Sissinghurst Castle, ca. 1694 – 1706

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 24e januari ook mijn blog van 24 januari 2018 en ook mijn blog van 24 januari 2017 en ook mijn blog van 24 januari 2016 deel 2.

E. Th. A. Hoffmann, Ivan Ivanji, Eugen Roth, Ulrich Holbein, Edith Wharton, Jiří Karásek ze Lvovic, John Donne, Charles Sackville, Helen Darville

De Duitse dichter en schrijver Ernst Theodor Amadeus Hoffmann werd geboren in Koningsbergen op 24 januari 1776. Zie ook alle tags voor E. Th. A. Hoffmann op dit blog.

Uit: Die Serapionsbrüder

“Stelle man sich auch an wie man wolle, nicht wegzuleugnen, nicht wegzubannen ist die bittre Überzeugung, daß nimmer – nimmer wiederkehrt, was einmal dagewesen. Eitles Mühen, sich entgegenzustemmen der unbezwinglichen Macht der Zeit, die fort und fort schafft in ewigem Zerstören. Nur die Schattenbilder des in tiefe Nacht versunkenen Lebens bleiben zurück, und walten in unserm Innern, und necken und höhnen uns oft, wie spukhafte Träume. Aber Toren! wähnen wir, das, was unser Gedanke, unser eignes Ich worden, noch außer uns auf der Erde zu finden, blühend in unvergänglicher Jugendfrische. – Die Geliebte, die wir verlassen, der Freund von dem wir uns trennen mußten, verloren sind beide für uns auf immer! – Die, die wir vielleicht nach Jahren wiedersehen, sind nicht mehr dieselben, von denen wir schieden, und sie finden ja auch uns nicht mehr wieder!«
So sprach Lothar, indem er heftig vom Stuhl aufsprang, dicht an den Kamin hinanschritt und die Arme übereinandergeschlagen mit finsterm Blick in das lustig knisternde Feuer hineinstarrte.
»Wenigstens«, begann jetzt Theodor, »wenigstens lieber Freund Lothar, bewährst du dich insofern ganz als denselben, von dem ich vor zwölf Jahren schied, als du noch ebenso wie damals geneigt bist, nur im mindesten schmerzlich berührt, dich allem Unmut rücksichtslos hinzugeben. Wahr ist es, und ich, Ottmar und Cyprian, wir alle fühlen es gewiß ebenso lebhaft als du, daß unser erstes Beisammensein nach langer Trennung gar nicht so erfreulich ist, als wir es uns wohl gedacht haben mochten. Wälze die Schuld auf mich, der ich aus einer unserer unendlichen Gassen in die andere lief, der ich nicht abließ, bis ich euch heute abend hier vor meinem Kamin zusammengebracht hatte. Gescheuter wäre es vielleicht gewesen, hätt ich unser Wiedersehn dem günstigen Zufall überlassen, aber unerträglich war mir der Gedanke, daß wir, die wir jahrelang durch herzliche Liebe, durch ein gleiches schönes Streben in Kunst und Wissenschaft innig verbunden zusammenlebten, die nur der wilde Orkan, wie er daherbrauste in der verhängnisvollen Zeit die wir durchlebt, auseinanderschleudern konnte, daß wir, sage ich, auch nur einen Tag in demselben Hafen geankert haben sollten, ohne uns mit leiblichen Augen zu schauen, wie wir es unterdessen mit geistigen getan. Und nun sitzen wir schon ein paar Stunden zusammen und quälen uns mörderlich ab mit dem Enthusiasmus unserer frischblühenden Freundschaft. Und keiner hat bis zu diesem Augenblick etwas Gescheutes zu Markte gebracht, sondern fades langweiliges Zeug geschwatzt zum Bewundern. Und woher kommt das alles anders, als daß wir insgesamt recht kindische Kinder sind, daß wir glaubten, es werde nun gleich wieder fortgehen in derselben Melodie, die wir vor zwölf Jahren abbrachen.“

 

 
E. Th. A. Hoffmann (24 januari 1776 – 25 juni 1822)
Cover

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E. Th. A. Hoffmann, Edith Wharton, Ivan Ivanji, Eugen Roth, Ulrich Holbein, Charles Sackville, John Donne, Vicky Baum, Helen Darville

De Duitse dichter en schrijver Ernst Theodor Amadeus Hoffmann werd geboren in Koningsbergen op 24 januari 1776. Zie ook alle tags voor E. Th. A. Hoffmann op dit blog.

Uit: Das Majorat

„Dem Gestade der Ostsee unfern liegt das Stammschloß der Freiherrlich von R..schen Familie, R..sitten genannt. Die Gegend ist rauh und öde, kaum entsprießt hin und wieder ein Grashalm dem bodenlosen Triebsande, und statt des Gartens, wie er sonst das Herrenhaus zu zieren pflegt, schließt sich an die nackten Mauern nach der Landseite hin ein dürftiger Föhrenwald, dessen ewige, düstre Trauer den bunten Schmuck des Frühlings verschmäht, und in dem statt des fröhlichen Jauchzens der zu neuer Lust erwachten Vögelein nur das schaurige Gekrächze der Raben, das schwirrende Kreischen der sturmverkündenden Möwen widerhallt. Eine Viertelstunde davon ändert sich plötzlich die Natur. Wie durch einen Zauberschlag ist man in blühende Felder, üppige Äcker und Wiesen versetzt. Man erblickt das große, reiche Dorf mit dem geräumigen Wohnhause des Wirtschaftsinspektors. An der Spitze eines freundlichen Erlenbusches sind die Fundamente eines großen Schlosses sichtbar, das einer der vormaligen Besitzer aufzubauen im Sinne hatte. Die Nachfolger, auf ihren Gütern in Kurland hausend, ließen den Bau liegen, und auch der Freiherr Roderich von R., der wiederum seinen Wohnsitz auf dem Stammgute nahm, mochte nicht weiter bauen, da seinem finstern, menschenscheuen Wesen der Aufenthalt in dem alten, einsam liegenden Schlosse zusagte.
Er ließ das verfallene Gebäude, so gut es gehen wollte, herstellen und sperrte sich darin ein mit einem grämlichen Hausverwalter und geringer Dienerschaft. Nur selten sah man ihn im Dorfe, dagegen ging und ritt er oft am Meeresstrande hin und her, und man wollte aus der Ferne bemerkt haben, wie er in die Wellen hineinsprach und dem Brausen und Zischen der Brandung zuhorchte, als vernehme er die antwortende Stimme des Meergeistes.
Auf der höchsten Spitze des Wartturms hatte er ein Kabinett einrichten und mit Fernröhren – mit einem vollständigen astronomischen Apparat versehen lassen; da beobachtete er Tages, nach dem Meer hinausschauend, die Schiffe, die oft gleich weißbeschwingten Meervögeln am fernen Horizont vorüberflogen. Sternenhelle Nächte brachte er hin mit astronomischer oder, wie man wissen wollte, mit astrologischer Arbeit, worin ihm der alte Hausverwalter beistand. Überhaupt ging zu seinen Lebzeiten die Sage, daß er geheimer Wissenschaft, der sogenannten schwarzen Kunst, ergeben sei, und daß eine verfehlte Operation, durch die ein hohes Fürstenhaus auf das empfindlichste gekränkt wurde, ihn aus Kurland vertrieben habe. Die leiseste Erinnerung an seinen dortigen Aufenthalt erfüllte ihn mit Entsetzen, aber alles sein Leben Verstörende, was ihm dort geschehen, schrieb er lediglich der Schuld der Vorfahren zu, die die Ahnenburg böslich verließen.“

 

 
E. Th. A. Hoffmann (24 januari 1776 – 25 juni 1822)
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E. Th. A. Hoffmann, Edith Wharton, Ivan Ivanji, Eugen Roth, Ulrich Holbein, Charles Sackville, John Donne, Vicky Baum

De Duitse dichter en schrijver Ernst Theodor Amadeus Hoffmann werd geboren in Koningsbergen op 24 januari 1776. Zie ook alle tags voor E. Th. A. Hoffmann op dit blog.

Uit: Die Elixiere des Teufels

„In der heiligen Linde erkrankte mein Vater, und je weniger er die vorgeschriebenen beschwerlichen Andachtsübungen seiner Schwäche unerachtet aussetzen wollte, desto mehr nahm das Übel überhand; er starb entsündigt und getröstet in demselben Augenblick, als ich geboren wurde. – Mit dem ersten Bewußtsein dämmern in mir die lieblichen Bilder von dem Kloster und von der herrlichen Kirche in der heiligen Linde auf. Mich umrauscht noch der dunkle Wald – mich umduften noch die üppig aufgekeimten Gräser, die bunten Blumen, die meine Wiege waren. Kein giftiges Tier, kein schädliches Insekt nistet in dem Heiligtum der Gebenedeiten; nicht das Sumsen einer Fliege, nicht das Zirpen des Heimchens unterbricht die heilige Stille, in der nur die frommen Gesänge der Priester erhallen, die, mit den Pilgern goldne Rauchfässer schwingend, aus denen der Duft des Weihrauchopfers emporsteigt, in langen Zügen daherziehen. Noch sehe ich mitten in der Kirche den mit Silber überzogenen Stamm der Linde, auf welche die Engel das wundertätige Bild der heiligen Jungfrau niedersetzten. Noch lächeln mich die bunten Gestalten der Engel – der Heiligen – von den Wänden, von der Decke der Kirche an! – Die Erzählungen meiner Mutter von dem wundervollen Kloster, wo ihrem tiefsten Schmerz gnadenreicher Trost zuteil wurde, sind so in mein Innres gedrungen, daß ich alles selbst gesehen, selbst erfahren zu haben glaube, unerachtet es unmöglich ist, daß meine Erinnerung so weit hinausreicht, da meine Mutter nach anderthalb Jahren die heilige Stätte verließ. – So ist es mir, als hätte ich selbst einmal in der öden Kirche die wunderbare Gestalt eines ernsten Mannes gesehen, und es sei eben der fremde Maler gewesen, der in uralter Zeit, als eben die Kirche gebaut, erschien, dessen Sprache niemand verstehen konnte und der mit kunstgeübter Hand in gar kurzer Zeit die Kirche auf das herrlichste ausmalte, dann aber, als er fertig worden, wieder verschwand. – So gedenke ich ferner noch eines alten fremdartig gekleideten Pilgers mit langem grauen Barte, der mich oft auf den Armen umhertrug, im Walde allerlei bunte Moose und Steine suchte und mit mir spielte; unerachtet ich gewiß glaube, daß nur aus der Beschreibung meiner Mutter sich im Innern sein lebhaftes Bild erzeugt hat. Er brachte einmal einen fremden wunderschönen Knaben mit, der mit mir von gleichem Alter war. Uns herzend und küssend, saßen wir im Grase, ich schenkte ihm alle meine bunten Steine, und er wußte damit allerlei Figuren auf dem Erdboden zu ordnen, aber immer bildete sich daraus zuletzt die Gestalt des Kreuzes.“

 

 
E. Th. A. Hoffmann (24 januari 1776 – 25 juni 1822)
Anoniem portret, rond 1795

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Edith Wharton, E. Th. A. Hoffmann, Ivan Ivanji, Eugen Roth, Ulrich Holbein, Charles Sackville, John Donne, Vicky Baum

De Amerikaanse schrijfster Edith Wharton werd geboren op 24 januari 1862 in New York. Zie ook alle tags voor Edith Wharton op dit blog.

Uit: A Backward Glance

“It was on a bright day of midwinter, in New York. The little girl who eventually became me, but as yet was neither me nor anybody else in particular, but merely a soft anonymous morsel of humanity–this little girl, who bore my name, was going for a walk with her father. The episode is literally the first thing I can remember about her, and therefore I date the birth of her identity from that day.
She had been put into her warmest coat, and into a new and very pretty bonnet, which she had surveyed in the glass with considerable satisfaction. The bonnet (I can see it today) was of white satin, patterned with a pink and green plaid in raised velvet. It was all drawn into close gathers, with a bavolet in the neck to keep out the cold, and thick ruffles of silky blonde lace under the brim in front. As the air was very cold a gossamer veil of the finest white Shetland wool was drawn about the bonnet and hung down over the wearer’s round red cheeks like the white paper filigree over a Valentine; and her hands were encased in white woollen mittens.
One of them lay in the large safe hollow of her father’s bare hand; her tall handsome father, who was so warm-blooded that in the coldest weather he always went out without gloves, and whose head, with its ruddy complexion and intensely blue eyes, was so far aloft that when she walked beside him she was too near to see his face. It was always an event in the little girl’s life to take a walk with her father, and more particularly so today, because she had on her new winter bonnet, which was so beautiful (and so becoming) that for the first time she woke to the importance of dress, and of herself as a subject for adornment—so that I may date from that hour the birth of the conscious and feminine ME in the little girl’s vague soul.”

 
Edith Wharton (24 januari 1862 – 11 augustus 1937)
Wharton als meisje. Portret door Edward Harrison May, 1870

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E. Th. A. Hoffmann, Ivan Ivanji, Eugen Roth, Ulrich Holbein, Edith Wharton, Charles Sackville, John Donne

De Duitse dichter en schrijver Ernst Theodor Amadeus Hoffmann werd geboren in Koningsbergen op 24 januari 1776. Zie ook alle tags voor E. Th. A. Hoffmann op dit blog en ook deze tags op dit blog.

Uit: Die Geschichte vom verlornen Spiegelbilde.

„Endlich war es doch so weit gekommen, daß Erasmus Spikher den Wunsch, den er sein Leben lang im Herzen genährt, erfüllen konnte. Mit frohem Herzen und wohlgefülltem Beutel setzte er sich in den Wagen, um die nördliche Heimath zu verlassen und nach dem schönen warmen Welschland zu reisen. Die liebe fromme Hausfrau vergoß tausend Thränen, sie hob den kleinen Rasmus, nachdem sie ihm Nase und Mund sorgfältig geputzt, in den Wagen hinein, damit der Vater zum Abschiede ihn noch sehr küsse. „Lebe wohl, mein lieber Erasmus Spikher,“ sprach die Frau schluchzend, „das Haus will ich Dir gut bewahren, denke fein fleißig an mich, bleibe mir treu und verliere nicht die schöne Reisemütze, wenn Du, wie Du wol pflegst, schlafend zum Wagen herausnickst.“ – Spikher versprach das. –
In dem schönen Florenz fand Erasmus einige Landsleute, die voll Lebenslust und jugendlichen Muths in den üppigen Genüssen, wie sie das herrliche Land reichlich darbot, schwelgten. Er bewies sich ihnen als ein wackrer Kumpan und es wurden allerlei ergötzliche Gelage veranstaltet, denen Spikhers besonders muntrer Geist und das Talent, dem tollen Ausgelassenen das Sinnige beizufügen, einen eignen Schwung gaben. So kam es denn, daß die jungen Leute (Erasmus erst sieben und zwanzig Jahr alt, war wol dazu zu rechnen) einmal zur Nachtzeit in eines herrlichen, duftenden Gartens erleuchtetem Boskett ein gar fröhliches Fest begingen. Jeder, nur nicht Erasmus, hatte eine liebliche Donna mitgebracht. Die Männer gingen in zierlicher altteutscher Tracht, die Frauen waren in bunten leuchtenden Gewändern, jede auf andere Art, ganz fantastisch gekleidet, so daß sie erschienen wie liebliche wandelnde Blumen. Hatte Diese oder Jene zu dem Saitengelispel der Mandolinen ein italienisches Liebeslied gesungen, so stimmten die Männer unter dem lustigen Geklingel der mit Syrakuser gefüllten Gläser einen kräftigen deutschen Rundgesang an. – Ist ja doch Italien das Land der Liebe. Der Abendwind säuselte wie in sehnsüchtigen Seufzern, wie Liebeslaute durchwallten die Orange- und Jasmindüfte das Boskett, sich mischend in das lose neckhafte Spiel, das die holden Frauenbilder, all’ die kleinen zarten Buffonerien, wie sie nur den italienischen Weibern eigen, aufbietend, begonnen hatten.“

 
E. Th. A. Hoffmann (24 januari 1776 – 25 juni 1822)
Hoffmann met zijn vriend Ludwig Devrient in de Weinstube Lutter & Wegner, aquarel door Carl Themann, ca. 1832

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Uit: De gouden vaas (Vertaald door Karel Wasch)

“Op Hemelvaartsdag, ’s middags om drie uur, holde een jonge man in Dresden de Zwarte Poort door en kwam midden in een korf met appelen en koeken terecht, die een oud, leelijk wijf te koop bood, zoodat alles wat ongekneusd bleef eruit werd geslingerd en de straatjongens leutig den buit gingen verdeelen, die hun de haastige heer had toegeworpen. Op de jammerklachten, die de oude vrouw aanstemde, verlieten de geburen haar koek- en brandewijnstalletjes, omringden den jongen man en scholden op hem los met grove heftigheid, zoodat hij, sprakeloos van ergernis en schaamte, haar zijn kleinen, niet bijster gevulden geldbuidel toestak, welken de oude begeerig aangreep en haastig wegborg. Nu opende zich de vastgesloten kring, en terwijl de jonge man eruit schoot riep de oude hem na: „Ja, ren maar, ren maar door, Satanskind — in ’t kristal kom je ten val, in ’t kristal.”

De schelle, krijschende stem van het wijf had zoo iets ontzettends, dat voorbijgangers verwonderd staan bleven en het gelach, dat zich eerst verbreid had, op eens verstomde. De student Anselmus (niemand anders was de jonge man) werd, ofschoon hij de wonderlijke woorden der oude gansch niet begreep, door een huivering bevangen en nog meer verhaastte hij zijn tred om zich aan de op hem gerichte blikken der nieuwsgierige menigte te onttrekken. En terwijl hij zich door het gewoel der fraai-uitgedoste menschen heenwerkte, hoorde hij rondom mompelen: „die arme jongen, hè, om zoo’n vervloekt wijf.” Want op wonderdadige wijze hadden de geheim-zware woorden der oude aan het belachelijk avontuur een zekere dramatische wending gegeven, waardoor men den van tevoren gansch onopgemerkte nu met deelneming nazag. En de vrouwen vergaven om zijn goedgevormd gezicht, waarvan het expressieve nog verhoogd werd door innerlijke woede, zoowel als om zijn krachtigen bouw, den jongeling alle onhandigheid en het zich buiten ’t gebied van elke mode bevinden zijner kleedij.”

E. Th. A. Hoffmann (24 januari 1776 – 25 juni 1822)

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Uit: Ritter Gluck

„Der Spätherbst in Berlin hat gewöhnlich noch einige schöne Tage. Die Sonne tritt freundlich aus dem Gewölk hervor, und schnell verdampft die Nässe in der lauen Luft, welche durch die Straßen weht. Dann sieht man eine lange Reihe, buntgemischt – Elegants, Bürger mit der Hausfrau und den lieben Kleinen in Sonntagskleidern, Geistliche, Jüdinnen, Referendare, Freudenmädchen, Professoren, Putzmacherinnen, Tänzer, Offiziere usw. durch die Linden nach dem Tiergarten ziehen. Bald sind alle Plätze bei Klaus und Weber besetzt; der Mohrrübenkaffee dampft, die Elegants zünden ihre Zigarros an, man spricht, man streitet über Krieg und Frieden, über die Schuhe der Mad. Bethmann, ob sie neulich grau oder grün waren, über den geschlossenen Handelsstaat und böse Groschen usw., bis alles in eine Arie aus »Fanchon« zerfließt, womit eine verstimmte Harfe, ein paar nicht gestimmte Violinen, eine lungensüchtige Flöte und ein spasmatischer Fagott sich und die Zuhörer quälen. Dicht an dem Geländer, welches den Weberschen Bezirk von der Heerstraße trennt, stehen mehrere kleine runde Tische und Gartenstühle; hier atmet man freie Luft, beobachtet die Kommenden und Gehenden, ist entfernt von dem kakophonischen Getöse jenes vermaledeiten Orchesters: da setze ich mich hin, dem leichten Spiel meiner Phantasie mich überlassend, die mir befreundete Gestalten zuführt, mit denen ich über Wissenschaft, über Kunst, über alles, was dem Menschen am teuersten sein soll, spreche. Immer bunter und bunter wogt die Masse der Spaziergänger bei mir vorüber, aber nichts stört mich, nichts kann meine phantastische Gesellschaft verscheuchen. Nur das verwünschte Trio eines höchst niederträchtigen Walzers reißt mich aus der Traumwelt. Die kreischende Oberstimme der Violine und Flöte und des Fagotts schnarrenden Grundbaß allein höre ich; sie gehen auf und ab, fest aneinanderhaltend in Oktaven, die das Ohr zerschneiden, und unwillkürlich, wie jemand, den ein brennender Schmerz ergreift, ruf ich aus:
»Welche rasende Musik! die abscheulichen Oktaven!« – Neben mir murmelt es:
»Verwünschtes Schicksal! schon wieder ein Oktavenjäger!«
Ich sehe auf und werde nun erst gewahr, daß, von mir unbemerkt, an demselben Tisch ein Mann Platz genommen hat, der seinen Blick starr auf mich richtet und von dem nun mein Auge nicht wieder loskommen kann.“

E. Th. A. Hoffmann (24 januari 1776 – 25 juni 1822)

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E. Th. A. Hoffmann, Ivan Ivanji, Eugen Roth, Vicky Baum, Ulrich Holbein

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Uit: Die Bergwerke zu Falun

„An einem heitern sonnenhellen Juliustag hatte sich alles Volk zu Göthaborg auf der Reede versammelt. Ein reicher Ostindienfahrer, glücklich heimgekehrt aus dem fernen Lande, lag im Klippahafen vor Anker und ließ die langen Wimpel, die schwedischen Flaggen, lustig hinauswehen in die azurblaue Luft, während hunderte von Fahrzeugen, Booten, Kähnen, vollgepfropft mit jubelnden Seeleuten, auf den spiegelblanken Wellen der Göthaelf hin und her schwammen und die Kanonen von Masthuggetorg ihre weithallenden Grüße hinüberdonnerten in das weite Meer. Die Herren von der ostindischen Kompanie wandelten am Hafen auf und ab und berechneten mit lächelnden Gesichtern den reichen Gewinn, der ihnen geworden, und hatten ihre Herzensfreude daran, wie ihr gewagtes Unternehmen nun mit jedem Jahr mehr und mehr gedeihe und das gute Göthaborg im schönsten Handelsflor immer frischer und herrlicher emporblühe. Jeder sah auch deshalb die wackeren Herrn mit Lust und Vergnügen an und freute sich mit ihnen, denn mit ihrem Gewinn kam ja Saft und Kraft in das rege Leben der ganzen Stadt.

Die Besatzung des Ostindienfahrers, wohl an die hundertundfünfzig Mann stark, landete in vielen Booten, die dazu ausgerüstet, und schickte sich an ihren Hönsning zu halten. So ist nämlich das Fest geheißen, das bei derlei Gelegenheit von der Schiffsmannschaft gefeiert wird, und das oft mehrere Tage dauert. Spielleute in wunderlicher Tracht zogen vorauf mit Geigen, Pfeifen, Oboen und Trommeln, die sie wacker rührten, während andere allerlei lustige Lieder dazu absangen. Ihnen folgten die Matrosen zu Paar und Paar. Einige mit buntbebänderten Jacken und Hüten schwangen flatternde Wimpel, andere tanzten und sprangen, und alle jauchzten und jubelten, daß das helle Getöse weit in den Lüften erhallte.

So ging der fröhliche Zug fort über die Werfte – durch die Vorstädte bis nach der Hagavorstadt, wo in einem Gästgifvaregard tapfer geschmaust und gezecht werden sollte.

Da floß nun das schönste Öl in Strömen, und Bumper auf Bumper wurde geleert. Wie es denn nun bei Seeleuten, die heimkehren von weiter Reise, nicht anders der Fall ist, allerlei schmucke Dirnen gesellten sich alsbald zu ihnen, der Tanz begann, und wilder und wilder wurde die Lust und lauter und toller der Jubel.“

 

E. Th. A. Hoffmann (24 januari 1776 – 25 juni 1822) 

Buste onder de Liebknechtbrücke, Berlijn

 

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Uit: Das Fräulein von Scuderi

„Spät um Mitternacht – es mochte im Herbste des Jahres 1680 sein- wurde an dieses Haus hart und heftig angeschlagen, dass es im ganzen Flur laut widerhallte. – Baptiste, der in des Fräuleins kleinem Haushalt Koch, Bedienten und Türsteher zugleich vorstellte, war mit Erlaubnis seiner Herrschaft über Land gegangen zur Hochzeit seiner Schwester, und so kam es, daß die Martiniere, des Fräuleins Kammerfrau, allein im Hause noch wachte. Sie hörte die wiederholten Schläge, es fiel ihr ein, daß Baptiste fortgegangen, und sie mit dem Fräulein ohne weiteren Schutz im Hause geblieben sei; aller Frevel von Einbruch, Diebstahl und Mord, wie er jemals in Paris verübt worden, kam ihr in den Sinn, es wurde ihr gewiß, daß irgendein Haufen Meuterer, von der Einsamkeit des Hauses unterrichtet da draußen tobe und, eingelassen, ein böses Vorhaben gegen die Herrschaft ausführen wolle, und so blieb sie in ihrem Zimmer, zitternd und zagend und den Baptiste verwünschend samt seiner Schwester Hochzeit. Unterdessen donnerten die Schläge immer fort, und es war ihr, als rufe eine Stimme dazwischen: ”So macht doch nur auf um Christus willen, so macht doch nur auf!” Endlich in steigender Angst ergriff die Martiniere schnell den Leuchter mit der brennenden Kerze und rannte hinaus auf den Flur; da vernahm sie ganz deutlich die Stimme des Anpochenden: ”Um Christus willen, so macht doch nur auf!” In der Tat, dachte die Martiniere, so spricht doch wohl kein Räuber; wer weiß, ob nicht gar ein Verfolgter Zuflucht sucht bei meiner Herrschaft, die ja geneigt ist zu jeder Wohltat. Aber laßt uns vorsichtig sein! – Sie öffnete ein Fenster und rief hinab, wer denn da unten in später Nacht so an der Haustür tobe und alles aus dem Schlaf wecke, indem sie ihrer tiefen Stimme so viel Männliches zu geben sich bemühte, als nur möglich. In dem Schimmer der Mondesstrahlen, die eben durch die finstern Wolken brachen, gewahrte sie eine lange, in einen hellgrauen Mantel gewickelte Gestalt, die den breiten Hut tief in die Augen gedrückt hatte. Sie rief nun mit lauter Stimme, so, daß es der unten vernehmen konnte: ”Baptiste, Claude, Pierre, steht auf und seht einmal zu, welcher Taugenichts uns das Haus einschlagen will!” Da sprach es aber mit sanfter, beinahe klagender Stimme von unten herauf: ”Ach! la Martiniere, ich weiß ja, dass Ihr es seid, liebe Frau, so sehr Ihr Eure Stimme zu verstellen trachtet, ich weiß ja, dass Baptiste über Land gegangen ist und Ihr mit Eurer Herrschaft allein im Hause seid. Macht mir nur getrost auf, befürchtet nichts. Ich muß durchaus mit Eurem Fräulein sprechen, noch in dieser Minute.”

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E. Th. A. Hoffmann (24 januari 1776 – 25 juni 1822)
Standbeeld in Bamberg

 

De Joegoslavische schrijver, vertaler, diplomaat en journalist Ivan Ivanji werd geboren op 24 januari 1929 in Zrenjanin. Zie ook mijn blog van 24 januari 2008 en ook mijn blog van 24 januari 2009.

 

Uit: Das Kinderfräulein

 

Das war der erste Tod eines nahen Bekannten, über den Ilse in einem offiziellen Bericht las. Viele andere sollten noch folgen. Sie konnte die Gedanken nicht abwenden und sie stellte sich vor, was in dem alten Doktor vorgegangen sein mochte, als er erfahren hatte, daß sein Freund Direktor Keleti gehenkt worden war. Das hatte er sich ersparen wollen. Erst nachts, zu Hause, begriff sie richtig, was geschehen war. Und wo sie sich bef
and. Später las sie viele ähnliche Berichte und Mitteilungen und regte sich immer weniger auf. Sie selbst bedrohte ja niemanden, verursachte niemandem Leid. Sie registrierte es nur. Akkurat, wie sie auch bisher alles im Leben, was sie tun mußte, getan hatte. Sie tröstete sich, es war ja Krieg. Im Krieg sterben eben Menschen.“

 

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Ivan Ivanji (Zrenjanin, 24 januari 1929)

 

De Duitse dichter Eugen Roth werd op 24 januari 1895 in München geboren. Zie ook mijn blog van 24 januari 2007 en ook mijn blog van 24 januari 2009.

 

Besorgungen

 

Ein Mensch geht eines Vormittages,

Gegenwärtig keines Schicksalschlages,

Geschäftig durch die große Stadt,

Wo viel er zu besorgen hat.

Doch schon trifft ihn der erste Streich:

Ein Türschild tröstet: “Komme gleich!”

Gleich ist ein sehr verschwommenes Wort,

Der Mensch geht deshalb wieder fort,

Zum zweiten Ziele zu gelangen:

“Vor fünf Minuten weggegangen . . .”

Beim dritten hat er auch kein Glück:

“Kommt in acht Tagen erst zurück!”

Beim vierten heißts, nach langem Lauern:

“Der Herr Direktor läßt bedauern . . .”

Ein überfülltes Wartezimmer

Beim fünften raubt den Hoffnungsschimmer.

Beim sechsten stellt es sich heraus:

Er ließ ein Dokument zu Haus.

Nun kommt der siebte an die Reih:

“Geschlossen zwischen zwölf und zwei!”

Der Mensch, von Wut erfüllt zum Bersten,

Beginnt nun noch einmal beim ersten.

Da werden ihm die Knie weich:

Dort steht noch immer: “Komme gleich!”

 

 

Immer Höflich

 

Ein Mensch grüßt, als ein Mann von Welt,

Wen man ihm einmal vorgestellt.

Er trifft denselben äußerst spärlich,

Wenns hochkommt, drei- bis viermal jährlich

Und man begrinst sich, hohl und heiter,

Und geht dann seines Weges weiter.

Doch einmal kommt ein schlechter Tag,

Wo just der Mensch nicht grinsen mag;

Und er geht stumm und starr vorbei,

Als ob er ganz wer andrer sei.

Doch solche Unart rächt sich kläglich:

Von Stund an trifft er jenen täglich.

 

Roth

Eugen Roth (24 januari 1895 – 28 april 1976)

 

De Oostenrijkse schrijfster Vicky Baum werd op 24 januari 1888 in Wenen geboren. Zie ook mijn blog van 24 januari 2007 en ook mijn blog van 24 januari 2009.

 

Uit: Die Karrieren der Vicki Baum (Biografie door Nicole Nottelmann)

 

Am Abend der Premiere war das Theater am Nollendorfplatz bis auf den letzten Platz gefüllt. Draußen löste sich langsam die Traube der Schaulustigen auf, die einen Blick auf die Abendroben der eintreffenden Damen hatten erheischen wollen. Und während sich drinnen im Foyer die Gesellschaftsreporterinnen Notizen machten, zückten im Saal bereits die wichtigsten Theaterkritiker der Republik ihre Blöcke. Ganz Berlin schien gekommen zu sein. Marlene Dietrich, deren Blauer Engel im April im nur zwei Kilometer entfernten Gloria Palast Premiere haben würde, thronte in der Proszeniumsloge. Im Parkett saß der Leiter des Deutschen Theaters, Max Reinhardt, der als ausführender Produzent dieser Uraufführung fungierte. Gegeben wurde Menschen im Hotel. Das Stück versprach einen mondänen Unterhaltungsabend. Dafür standen ein erstklassiges Ensemble – das Deutsche Theater -, ein aufstrebender Regisseur – Gustav Gründgens -, und der Name der Autorin – Vicki Baum. Sie hatte gerade neben dem jungen Gründgens Platz genommen.
Baum war keine klassische Schönheit, eine zierliche, etwas gedrungen wirkende Frau von kaum 1,55 Größe, und mit ihren zweiundvierzig Jahren war sie auch nicht mehr ganz jung. Doch sie besaß eine einnehmende Persönlichkeit, und sie umgab die Aura des Erfolgs. Als sie 1926, als Redakteurin des Magazins Die Dame, nach Berlin gekommen war, hatte sie in der Hauptstadt kaum jemand gekannt. Mittlerweile war Vicki Baum die berühmteste Autorin Deutschlands. In Berlin sah man sie Beobachtern zufolge überall: in Restaurants, auf dem Tennisplatz, auf Botschaftsempfängen und bei Theaterpremieren, wie heute auf ihrer eigenen.
Baum hatte ihren Erfolgsroman Menschen im Hotel selbst zu einer Revue aus fünfzehn Szenen umgearbeitet. Ihr Stück führt einen todkranken Buchhalter, eine alternde Ballerina, einen charmanten Hasardeur, einen bankrotten Fabrikdirektor und ein Tippfräulein in einem Berliner Luxushotel zusammen: Sie alle sind entwurzelt oder brechen im Hotel mit ihrer Vergangenheit, “um nur noch in einer veränderten Gegenwart zu leben, die jeder für sich, und sei es auf Kosten des anderen, nutzen will”.1 In kurzen, schnell aufeinander folgenden Szenen wechseln die Hintergründe wie im Film – von der Hotelhalle zu den Gästezimmern, hinüber zum Korridor, in den Speisesaal, zum Konferenzzimmer und wieder zurück in die Hotelhalle.“

 

Vicky_Baum

Vicky Baum (24 januari 1888 – 29 augustus 1960)
Bij haar eerste televisie-optreden, 1939

 

De Duitse schrijver Ulrich Holbein werd op 24 januari 1953 in Erfurt geboren. Zie ook mijn blog van 24 januari 2007 en ook mijn blog van 24 januari 2009.

 Uit: Narratorium

 MOHAMMED ALI (alias Cassius Marcellus Clay), Weltmeister, Star-­Boxer, Sportlegende, Kultfigur (geb. 1942): Der baptistisch getaufte Sohn eines Schildermalers und einer Putzfrau in Kentucky boxte sich mit 18 rauf, als Amateur, bis zu olympischer Goldmedaille und Profiboxerkarriere, gesteuert von einem Syndikat aus 11 (Narrenzahl!) weißen Geschäftsleuten aus Louisville. Selten ließ ein Schwergewichtler andere so langsam aussehn. Gegner ließ er sich müde hauen, ehe er zurückgab und loskeilte. Statt von Runde zu Runde zu ermüden, bot er noch in der 15. Runde immer rasantere Aufwärtshaken und Schlagkombinationen. Seine gefürchtete linke Führhand wuchs nach wie Hydrafäuste. Unnötige Beinarbeit perfektionierte er als reine Showeinlage; der tanzende Boxer — 95 kg schwer — mutierte zum
boxenden Tänzer. Viele glaubten sich umzingelt. Zudem zermürbte er seine Gegner vorm ersten Gongschlag durch Verbalattacken: den bullenstarken Wildling George Foreman nannte er „Schlappschwanz“; Weltmeister Sonny Liston „großen häßlichen Bären“; Strong boy Floyd Patterson zittere als Kaninchen vorm eigenen Schatten, rief er und brachte ihm Mohrrüben ins Trainingscamp. Auf Gegner, die er verdrosch, redete er ein: „Schlag härter!“ Kritiker monierten, seinen Weltmeister habe sich das Großmaul, statt erboxt, erquatscht. Er ließ sich keinen Maulhalter vorlegen. Einem Sportreporter-Promi bot er 1 Mill. Dollar für dessen Toupet: „Stopfen Sie mit Ihren Haaren auch Ihr Gehör?“ Zu den Beatles sagte er beim Promi-Treff: „Ihr seid gar nicht so dumm, wie ihr ausseht!”

Holbein

Ulrich Holbein (Erfurt,  24 januari 1953)

 

De Poolse dichter en schrijver Stanisław Grochowiak werd geboren op 24 januari 1934 in Leszno. Zie ook mijn blog van 24 januari 2009.

 

Dans Le Noir

 

— Raconte l‘oiseau…

— Bien. Je vais te raconter :

Cette flèche avait une pointe dorée,

L’orfèvre l’a taillée pour de perfides tâches…

En la tirant du ciel on agonise finement.

 

— Raconte le poisson…

— Bien. Je vais te raconter :

Ce tendre marteau, oh, combien essentiel

Quelqu‘un de beau peut-être l‘a approché de son visage

Car le visage est lisse comme un poisson…

 

— Raconte le cheval…

— Bien. Je vais te raconter :

L’entrave la plus tendre sera la soie. Puis

La caresse du couteau sur les croupes luisantes…

Le cheval, même mort, te rendra ta caresse.

— Raconte l‘abattoir…

— Bien. Je vais te raconter :

 

Il est de ces licornes aux pesantes paupières

Qui blanches vagabondent au fond des cerisaies,

Leurs crinières larmoient sur les lentes rivières…

 

 

Canon

 

Le souffle de la poésie c‘est la neige ou la suie

Quand la neige est un souffle — les arbustes sont noirs

Si c‘est la suie — elle couvre de poussière

Les mains des amoureux ou des bourreaux

Qui ont la même pâleur.

 

La tête de la poésie c‘est un buisson ardent dans la nuit

Près de lui les licornes ont des museaux graciles

Les corbeaux — des becs enveloppés de graines d‘or

Sur les genoux des jeunes filles

Se dessinent des madrures

 

Le père de la poésie — son dieu — son bûcheron

Est cet homme malade à la colonne tremblante

Au visage raide comme lacéré par le fouet

Ou bien par l‘ombre

Du diable filant sur un nuage

 

Vertaald door Christophe Jezewski en Dominique Sua

 

grochowiak

Stanisław Grochowiak (24 januari 1934 – 2 september 1976) 

 

De Duitse schrijver en historicus Wolf von Niebelschütz werd geboren op 24 januari 1914 in Berlijn. Zie ook mijn blog van 24 januari 2009.

 

Uit: Die Kinder der Finsternis

 

Drüben im Mittagsglast, der Mautner bemerkte es zwischen zwei Säcken, belebte sich der Auslauf des Zederngebirges; eine Herde stieg zu Tal. Das wunderte ihn, es war nicht die Zeit für Herden, überdies wusste er, dass der Schäferkönig sich nie die Furt teilte, schon gar nicht mit Wagen, deren schwieriger Durchgang die Tiere verstörte. Es schien ein einzelner Hirt zu sein; wie wollte der durch so reißendes Wasser? Nun, vielleicht ging er nach Lorda; der dortige Bischof liebte es, seine Auwiesen zu düngen.
Auch am Nordufer wunderte man sich. Zu Haufen standen die Fuhrleute beisammen, teils vor dem Wirtshaus, um zu schwatzen, tei
ls vor der Kapelle, um die Absolution zu erhalten; nie wagte man sich in die Furt ohne Beichte; schwimmen konnten sie zwar alle, aber schon mancher war trotzdem ertrunken. Die Herden lagerten in einem Kiefernwäldchen; der Hirt verließ sie. „Gut gezogen, die Hunde. Äh, der Pfaffe macht Mittag. Hochwürden, könnten wir nicht noch beichten?“ – „Liebe Söhne, der Tag ist lang, ihr dürftet bis morgen mindestens hier sein.“ Der Hirt, ein Töpfchen Öl in der Hand, kam aus dem Wirtshaus. „Hochwürden, kann ich noch beichten?“ – „Heute kaum, morgen vielleicht, es sind fünfzehn vor dir.“ Er segnete mit flüchtiger Ungeduld, bestieg den Esel und trabte ins ferne Ongor.“

 

Niebelschütz

Wolf von Niebelschütz (24 januari 1913 – 22 juli 1960)

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 24e januari ook mijn vorige blog van vandaag.