E. Th. A. Hoffmann, Edith Wharton, Ivan Ivanji, Eugen Roth, Ulrich Holbein, Charles Sackville, John Donne, Vicky Baum, Helen Darville

De Duitse dichter en schrijver Ernst Theodor Amadeus Hoffmann werd geboren in Koningsbergen op 24 januari 1776. Zie ook alle tags voor E. Th. A. Hoffmann op dit blog.

Uit: Das Majorat

„Dem Gestade der Ostsee unfern liegt das Stammschloß der Freiherrlich von R..schen Familie, R..sitten genannt. Die Gegend ist rauh und öde, kaum entsprießt hin und wieder ein Grashalm dem bodenlosen Triebsande, und statt des Gartens, wie er sonst das Herrenhaus zu zieren pflegt, schließt sich an die nackten Mauern nach der Landseite hin ein dürftiger Föhrenwald, dessen ewige, düstre Trauer den bunten Schmuck des Frühlings verschmäht, und in dem statt des fröhlichen Jauchzens der zu neuer Lust erwachten Vögelein nur das schaurige Gekrächze der Raben, das schwirrende Kreischen der sturmverkündenden Möwen widerhallt. Eine Viertelstunde davon ändert sich plötzlich die Natur. Wie durch einen Zauberschlag ist man in blühende Felder, üppige Äcker und Wiesen versetzt. Man erblickt das große, reiche Dorf mit dem geräumigen Wohnhause des Wirtschaftsinspektors. An der Spitze eines freundlichen Erlenbusches sind die Fundamente eines großen Schlosses sichtbar, das einer der vormaligen Besitzer aufzubauen im Sinne hatte. Die Nachfolger, auf ihren Gütern in Kurland hausend, ließen den Bau liegen, und auch der Freiherr Roderich von R., der wiederum seinen Wohnsitz auf dem Stammgute nahm, mochte nicht weiter bauen, da seinem finstern, menschenscheuen Wesen der Aufenthalt in dem alten, einsam liegenden Schlosse zusagte.
Er ließ das verfallene Gebäude, so gut es gehen wollte, herstellen und sperrte sich darin ein mit einem grämlichen Hausverwalter und geringer Dienerschaft. Nur selten sah man ihn im Dorfe, dagegen ging und ritt er oft am Meeresstrande hin und her, und man wollte aus der Ferne bemerkt haben, wie er in die Wellen hineinsprach und dem Brausen und Zischen der Brandung zuhorchte, als vernehme er die antwortende Stimme des Meergeistes.
Auf der höchsten Spitze des Wartturms hatte er ein Kabinett einrichten und mit Fernröhren – mit einem vollständigen astronomischen Apparat versehen lassen; da beobachtete er Tages, nach dem Meer hinausschauend, die Schiffe, die oft gleich weißbeschwingten Meervögeln am fernen Horizont vorüberflogen. Sternenhelle Nächte brachte er hin mit astronomischer oder, wie man wissen wollte, mit astrologischer Arbeit, worin ihm der alte Hausverwalter beistand. Überhaupt ging zu seinen Lebzeiten die Sage, daß er geheimer Wissenschaft, der sogenannten schwarzen Kunst, ergeben sei, und daß eine verfehlte Operation, durch die ein hohes Fürstenhaus auf das empfindlichste gekränkt wurde, ihn aus Kurland vertrieben habe. Die leiseste Erinnerung an seinen dortigen Aufenthalt erfüllte ihn mit Entsetzen, aber alles sein Leben Verstörende, was ihm dort geschehen, schrieb er lediglich der Schuld der Vorfahren zu, die die Ahnenburg böslich verließen.“

 

 
E. Th. A. Hoffmann (24 januari 1776 – 25 juni 1822)
Cover

 

De Amerikaanse schrijfster Edith Wharton werd geboren op 24 januari 1862 in New York. Zie ook alle tags voor Edith Wharton op dit blog.

Uit: The Age of Innocence

“It was Madame Nilsson’s first appearance that winter, and what the daily press had already learned to describe as “an exceptionally brilliant audience” had gathered to hear her, transported through the slippery, snowy streets in private broughams, in the spacious family landau, or in the humbler but more convenient “Brown coupé.” To come to the Opera in a Brown coupe was almost as honourable a way of arriving as in one’s own carriage; and departure by the same means had the immense advantage of enabling one (with a playful allusion to democratic principles) to scramble into the first Brown conveyance in the line, instead of waiting till the cold-and-gin congested nose of one’s own coachman gleamed under the portico of the Academy. It was one of the great livery-stableman’s most masterly intuitions to have discovered that Americans want to get away from amusement even more quickly than they want to get to it.
When Newland Archer opened the door at the back of the club box the curtain had just gone up on the garden scene. There was no reason why the young man should not have come earlier, for he had dined at seven, alone with his mother and sister, and had lingered afterward over a cigar in the Gothic library with glazed black-walnut bookcases and finial-topped chairs which was the only room in the house where Mrs. Archer allowed smoking. But, in the first place, New York was a metropolis, and perfectly aware that in metropolises it was “not the thing” to arrive early at the opera; and what was or was not “the thing” played a part as important in Newland Archer’s New York as the inscrutable totem terrors that had ruled the destinies of his forefathers thousands of years ago.”

 

 
Edith Wharton (24 januari 1862 – 11 augustus 1937)
Cover

 

De Joegoslavische schrijver, vertaler, diplomaat en journalist Ivan Ivanji werd geboren op 24 januari 1929 in Zrenjanin. Zie ook alle tags voor Ivan Ivanji op dit blog.

Uit: Buchenwald, ich kann dich nicht vergessen

„Leopoldis Frau war es gelungen, nach New York zu entkommen, den Liederkomponisten freizukaufen, er durfte über Hamburg in die Freiheit fahren, Reporter warteten am Kai, fotografierten, wie er in gelungener Geste den amerikanischen Boden küsste, das Bild ging um die Welt.
Löhner-Beda hatte auf Lehár gehofft, verfluchte den Operettenkomponisten, weil nichts geschah. Franz Lehár hatte mit zehn Textautoren zusammengearbeitet, alle waren Juden, er hatte in Wien in jüdischen Kreisen verkehrt, seine Frau, Sophie, war Jüdin, aber Hitler mochte ihn so sehr, dass er Goebbels den Befehl gab Lehárs Operetten im ganzen Reich mit den Originaltexten spielen zu lassen, nur die Namen der Librettisten wurden nicht genannt. Frau Sophie Lehár wurde durch Führererlass zur “Ehrenarierin” ernannt.
Fritz Löhner-Beda wurde 1942 nach Auschwitz transportiert. Über seinen Tod existiert die eidesstattliche Erklärung eines Mithäftlings, Raymond van den Stratens. Er sagt aus, fünf Direktoren der I. G. Farben, Walter Dürrfeld, Otto Ambros, Fritz ter Meer, Carl Krauch und Heinrich Bütefisch, hätten das Lager inspiziert: “Einer der Direktoren wies auf Dr. Löhner-Beda und sagte zu seinem SS-Begleiter: Diese Judensau könnte auch rascher arbeiten. Darauf bemerkte ein anderer I.G.-Direktor: Wenn die nicht mehr arbeiten können, sollen sie in der Gaskammer verrecken.
Nachdem die Inspektion vorbei war, wurde Dr. Löhner-Beda aus dem Arbeitskommando geholt, so geschlagen und mit den Füßen getreten, daß er als sterbender zu seinem Lagerfreunden zurückkam und sein Leben in der I.G.-Fabrik in Auschwitz beendete. Löhner-Bedas Frau Helene, der er den Text des Liedes Dein ist mein ganzes Herz in Lehárs Operette Das Land des Lächelns gewidmet hatte, das Hitler so gerne hörte, wurde mit ihren Töchtern Eva und Liselotte im Vernichtungslager Maly Trostinetz in Weißrussland umgebracht …”

 

 
Ivan Ivanji (Zrenjanin, 24 januari 1929)

 

De Duitse dichter Eugen Roth werd op 24 januari 1895 in München geboren. Zie ook alle tags voor Eugen Roth op dit blog.

 

Das Sprungbrett

Ein Mensch, den es nach Ruhm gelüstet,
Besteigt, mit großem Mut gerüstet,
Ein Sprungbrett – und man denkt, er liefe
Nun vor und spränge in die Tiefe,
Mit Doppelsalto und dergleichen
Der Menge Beifall zu erreichen.
Doch läßt er, angestaunt von vielen,
Zuerst einmal die Muskeln spielen,
Um dann erhaben vorzutreten,
Als gält’s, die Sonne anzubeten.
Ergriffen schweigt das Publikum –
Doch er dreht sich gelassen um
Und steigt, fast möcht man sagen, heiter
Und vollbefriedigt von der Leiter.
Denn, wenn auch scheinbar nur entschlossen,
Hat er doch sehr viel Ruhm genossen,
Genau genommen schon den meisten –
Was sollt er da erst noch was leisten?

 

Einsicht

Der Kranke traut nur widerwillig
Dem Arzt, der’s schmerzlos macht und billig.
Laßt nie den alten Grundsatz rosten:
Es muß a) wehtun, b) was kosten.

 

 
Eugen Roth (24 januari 1895 – 28 april 1976)

 

De Duitse schrijver Ulrich Holbein werd op 24 januari 1953 in Erfurt geboren. Zie ook alle tags voor Ulrich Holbein op dit blog.

Uit: Unheilige Narren

„Kulturbringer à la Prometheus, notorische Gesetzgeber à la Hammurapi oder Mose, Gralshüter, Oberbonzen und Obermuftis können jederzeit, wenn sie nicht aufpassen und nicht von sich abweichen, unrühmlich herabsinken zu ihren eigenen Handtaschenformaten und Schwundformen und alsdann herumsitzen am Bürotisch ihrer Vorzimmer, als Ordnungshüter, als vorletzte Instanzen, Paragraphenreiter und Schergen, und vice versa: Reptilhirne bzw. geborene Kampfmaschinen können, sobald sie sich sublimieren und subtilisieren, erfreulich aufsteigen zu durchaus geistreichen Lästerzungen, Polemikern und Sarkastikern, oder ums schöner, netter und versöhnlicher zu sagen: sich profilieren und die lachlustige Menschheit erfreuen als Spottvögel, Satiriker, Humoristen und Entertainer, die für einen kleinen Witz sowohl ihre Seele wie ihre Großmutter verkaufen.
Der Typus des Spielverderbers tauchte bereits in prähistorischen Zeiten auf und griff gebieterisch ins Triebleben seiner Clangenossen ein. Als Legislative der Judikative und Exekutive vordenkerisch voranschreitend, regelte und überprüfte der ewige Spielverderber das lose, oft ungezügelte Hordentreiben. Als Priester und Asket beschnitt er sich und anderen die lustige Freiheit, nach Herzenslust allen Lüsten zu frönen. Als Regenzauberer machte er sich unbeliebt und galt, sobald sein Zaubern dauerhaft nicht half, zunehmend als unfähig, bis hin zu Verketzerung, Unheiligsprechung, Absetzung und Entsorgung.
Sobald Menschen abweichende Meinungen produzierten, also naheliegende und kühne Mythologeme, Philosopheme und Theoreme ausspendeten – in schriftlicher Form auf diversen Kontinenten so ab 600 v.Chr. –, übte und feilte der Typus des Spielverderbers seinen Widerspruchsgeist.”

 

 
Ulrich Holbein (Erfurt, 24 januari 1953)

 

De Engelse dichter John Donne werd ergens tussen 24 januari en 19 juni 1572 geboren in Londen. Zie ook alle tags voor John Donne op dit blog.

 

No Man Is An Island

No man is an island,
Entire of itself,
Every man is a piece of the continent,
A part of the main.
If a clod be washed away by the sea,
Europe is the less.
As well as if a promontory were.
As well as if a manor of thy friend’s
Or of thine own were:
Any man’s death diminishes me,
Because I am involved in mankind,
And therefore never send to know for whom the bell tolls;
It tolls for thee.

 

Holy Sonnet XIV:

Batter my heart, three-personed God; for You
As yet but knock, breathe, shine, and seek to mend;
That I may rise and stand, o’erthrow me,’and bend
Your force to break, blow, burn, and make me new.
I, like an usurped town, to’another due,
Labor to’admit You, but O, to no end;
Reason, Your viceroy’in me, me should defend,
But is captived, and proves weak or untrue.
Yet dearly’I love You,’and would be loved fain,
But am betrothed unto Your enemy.
Divorce me,’untie or break that knot again;
Take me to You, imprison me, for I
Except You’ enthrall me, never shall be free,
Nor ever chaste, except You ravish me.

 

 
John Donne (24 januari 1572 – 31 maart 1631)
John Donne op 49-jarige leeftijd.Anoniem, British School, 1622

 

De Engelse dichter en edelman Charles Sackville werd geboren op 24 januari 1638 in Buckhurst. Zie ook alle tags voor Charles Sackville op dit blog.

 

Song, Written At Sea (Fragment)

Should foggy Opdam chance to know
Our sad and dismal story,
The Dutch would scorn so weak a foe,
And quit their fort at Goree:
For what resistance can they find
From men who’ve left their hearts behind?–
With a fa, la, la, la, la.

Let wind and weather do its worst,
Be you to us but kind;
Let Dutchmen vapour, Spaniards curse,
No sorrow we shall find:
‘Tis then no matter how things go,
Or who ’s our friend, or who ’s our foe–
With a fa, la, la, la, la.

To pass our tedious hours away
We throw a merry main,
Or else at serious ombre play;
But why should we in vain
Each other’s ruin thus pursue?
We were undone when we left you–
With a fa, la, la, la, la.

But now our fears tempestuous grow
And cast our hopes away;
Whilst you, regardless of our woe,
Sit careless at a play:
Perhaps permit some happier man
To kiss your hand, or flirt your fan–
With a fa, la, la, la, la.

 

 
Charles Sackville (24 januari 1638 – 29 januari 1706)
Portret door Sir Godfrey Kneller, 1694

 

De Oostenrijkse schrijfster Vicki Baum werd op 24 januari 1888 in Wenen geboren. Zie ook alle tags voor Vicki Baum op dit blog.

Uit: Menschen im Hotel

„Vom Neubau her hopste die Musik aus dem Tea-room in Synkopen an den Wandspiegeln entlang. Der butterige Bratenduft der Diner-Zeit fächelte diskret daher, aber hinter den Türen des großen Speisesaales war es noch leer und still. Im kleinen, weißen Saal richtete der grade manger Mattoni sein kaltes Büfett. Der Poritier, der wunderlich müde in den Knien einen Augenblick an der Tür stehenblieb, starrte benommen die bunten Glühlampen an, die hinter den Eisblöcken spielten. Im Korridor kniete ein Monteur auf dem Boden und reparierte etwas an den elektrischen Leitungen. Seit man die großen Scheinwerfer draußen an der Straßenfront hatte, war immer etwas mit der überlasteten Lichtanlage des Hotels los. Der Portier gab seinen wackligen Beinen ein kleines Kommando und strebte seinem Platz zu. Er hatte die Loge unter der Obhut des kleinen Volontärs Georgi zurückgelassen, Sohn des Besitzers eines großen Hotelkonzerns, der seinen Nachfolger im fremden Betrieb von der Pike auf dienen lassen wollte. Senf trabte etwas beengt quer durch die Halle, die voll und bewegt war. Hier traf die Jazzmusik des Tea-rooms mit dem Geigenschmachten des Wintergartens zusammen, dazwischen rieselte dünn der illuminierte Springbrunnen in ein unechtes venezianisches Becken, dazwischen klirrten Gläser auf Tischchen, knisterten Korbstühle, und als dünnstes Geräusch schmolz das zarte Sausen, mit dem Frauen in Pelzen und Seidenkleidern sich bewegen, in den Zusammenklang. Bei der Drehtür schraubte sich Märzkühle in kleinen Stößen herein, sooft der Page Gäste ein- und ausließ.
„All right!“ sagte der kleine Georgi, als Portier Senf mit einem Anschwung die Loge erreichte, wie einen Heimathafen. „Die Sieben-Uhr-Post. Achtundsechzig hat Krach gemacht, weil der Chauffeur nicht gleich zu finden war. Bißchen hysterische Dame, was?“

 

 
Vicki Baum (24 januari 1888 – 29 augustus 1960)
Affiche voor de film uit 1959

 

De Australische schrijfster en journaliste Helen Darville (pseudoniem: Helen Dale) werd geboren op 24 januari 1971 in Brisbane. Zie ook alle tags voor Helen Darville op dit blog.

Uit: Stories vs. Numbers (Column onder de naam Helen Dale)

“If Milton is hard for some modern readers, spare a thought for the person who has to tell an important story with numbers and graphs, and where words are often just a support act. I speak, of course, of politicians, who depend so often on social scientists and lawyers.
Scientists learnt long ago that elegant equations and mathematical proofs bought them nothing in the way of public approbation, so those scientists with a flair for language turned to the writer’s craft, to narrative. Richard Dawkins, Carl Sagan, Jane Goodall: all have written movingly about their disciplines, often in books that have sold hundreds of thousands or even millions of copies.
Social scientists and lawyers have been much slower to master narrative. People unaware of the ebb and flow of British intellectual history often think economics is called ‘The Dismal Science’ because economists are so boring, the civil service equivalent of accountants in the private sector. Lawyers have less excuse, as people with the best results in English and languages at school often head into the legal profession. Unfortunately, the ranks of writer-lawyers who address with beauty the discipline of law are thin: Cicero and Gaius among the Romans, Richard Posner and Lord Denning in modern times.
In short, as our ability to calculate has grown with technology, people who are members of that minority who like politics spend a great deal of time trying to persuade with numbers, in part because policy wonks find numbers impressive. Those numbers may measure indebtedness, or poverty rates, or welfare dependency, or immigrants.
And they will mean nothing to most people.”

 

 
Helen Darville (Brisbane, 24 januari 1971)

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 24e januari ook mijn blog van 24 januari 2016 deel 2.