György Konrád, Émile Zola, Brigitte Struzyk, Edgar Hilsenrath, Thomas Glavinic, Hoffmann von Fallersleben, Giacomo Casanova, Hans Christian Andersen, Johann Gleim, Onno Zwier van Haren

De joods-Hongaarse schrijver György Konrád werd geboren op 2 april 1933 in Berettyóújfalu (bij Debrecen). Zie ook mijn blog van 2 april 2007.

Uit: Der Besucher (Vertaald door Mario Szenessy)

 Eigentlich möchte ich nicht für längere Zeit von hier weggehen. Manchmal würde ich meine Familie gern besuchen, es ist mir aber fast unmöglich, zu ihnen zu gehen, trotz ihrer ungeheuren Geduld, mein Kommen bedarf genauso einer Erklärung wie mein Gehen. Meine einstigen Kollegen und Freunde würden mir früher oder später Fragen stellen, die ich nicht zufriedenstellend beantworten würde. Ich könnte es zumindest nicht in Kürze tun, und lange Erklärungen will ich nicht abgeben.
Ich könnte mich vielleichtauf das Beispiel eines Gaunerrabbiners berufen, der – obwohl ihn seine Gemeinde sehr verehrte – immer kläglicher vor der Bundeslade zu singen anfing. Er wollte nicht mehr die Sündigen mit der Strenge des Allmächtigen bedrohen und auch nicht die Frommen mit seiner Güte trösten. Er floh aus seiner Synagoge, verkleidete sich, ging auf Wanderschaft. Unterwegs kehrte er bei einer alten Frau ein, die, von allen verlassen, in ihrer trostlosen Kate im Sterben lag. “Weshalb habe ich gelebt, wenn mi r, soweit ich mich zurückerinnern kann, immer nur Leid zugefügt wurde?” fragte die alte Frau. “Damit du es erträgst”, antwortete der Rabbiner und versöhnte die Sterbende mit ihrem Schicksal. Als er ihr Gesicht mit einem Tuch zudeckte, beschloß er, sich fortanstumm zu stellen. Drei Tage darauf traf er eine junge Bettlerin, die ihren toten Säugling auf dem Rücken schleppte. Der Rabbiner half ihr, ein Grab auszuheben; sie legten den winzigen Leichnam in Leinwand gewickelt in die Grube, schütteten sie zu, aßen Brot und der Rabbiner antwortete auf die Frage der Bettlerin nur mit einem Zeichen. “Meiner kleinen Armen wurde nichts zuteil, weder Freude noch Leid. Sag, hatte es einen Zweck, daß sie auf die Welt kam?” Der verkleidete Rabbiner drehte seine Hand vor der Stirn im Kreis herum, doch da die Frau auf ihrer Frage beharrte, nickte er: Ja. Und im selben Moment beschloß er, sich nicht nur stumm, sondern auch taub zu stellen. Er verbarg sich vor den Menschen in einer Felshöhle, da fand ih n niemand,nur ein Wiesel kam auf seine Spur. Es war am Bein verwundet, der Rabbiner verband die Stelle mit Heilkräuter; das Wiesel sammelte für ihn fortan wohlschmeckende Kerne.”

 

konrad

György Konrád (Berettyóújfalu, 2 april 1933)

 

De Franse schrijver Émile Zola werd geboren op 2 april 1840 te Parijs. Zie ook mijn blog van 2 april 2007.

Uit: Printemps : journal d’un convalescent

3 AVRIL

Le mauvais temps est venu. Vents et nuages. Temps gris. Je songe aux cauchemars de ma fièvre. Il me semblais que j’étais dans la terre froide, plein de sourds murmures de la germination. Ressemblance de l’hiver avec une maladie humaine. La santé, le printemps. Désespoir de la graine qui ignore si elle reverra la lumière. Lutte de la vie contre la mort. Joie délirante du germe, lorsqu’il perce la terre et qu’il revoit le soleil.

(…)

 

15 MAI

Aujourd’hui, j’ai passé la journée sur la terrasse. J’ai pu soutenir l’immensité de l’horizon. Le printemps dans son rayonnement. Je me sens plus fort, je prête l’oreille pour saisir les mille bruits de la campagne. Et dans la vallée, dans la nature, je cherche l’homme, je suis de l’œil les souliers, je regarde au loin les lavandièr
es. La santé revient, je ne me sens plus le frère de l’arbre.

(…)

 

1 JUIN

Je me porte tout à fait bien. Hier je suis allé à la ville, et aujourd’hui, dans mon jardin, j’ai pu rester au grand soleil. La verdure s’est noircie du sang épais de la sève, et la santé m’aveugle. Je ne sens plus en moi le printemps doux et faible ; j’ai rapporté de la ville tous les soucis humains. Hélas ! je me porte bien, il faut vivre. »

 

Zola

Émile Zola (2 april 1840 – 29 september 1902)

 

 

De Duitse schrijfster en dichteres Brigitte Struzyk (eig. Brigitte Kraft) werd op 2 april 1946 geboren in Steinbach-Hallenberg/Thüringen. Zie ook mijn blog van 2 april 2007.

Beginn

Wieder und wieder
am Anfang am Ende
Dichter beflecken sich
selten mit Ruhm
Sucht sucht
die andere Form
von Gewinn

 

Power Flower

Dauer Trauer
Kommentiert der Bauer
Wenn er kompostiert

 

Valse triste von Zielbahnhof
Für Reinhart Lettau

Nichts ist so einsam als das

Dass die S-Bahn heranjagt
dass dieser Sog da ist
dass du stolpernd ihm folgst
dass der Schuh grün ist
dass der Mann keine Socken hat
dass du selbst im Fenster dich siehst
dass du frierst an der Heizung
dass sich Lippen bewegen
dass ein Wort dich erschreckt
dass du fremden schlaf siehst
dass du doch noch ankommst
dass der Falsche wartet

struzyk

Brigitte Struzyk (Steinbach-Hallenberg, 2 april 1946)

 

De Joods-Duitse schrijver Edgar Hilsenrath werd geboren in Leipzig op 2 april 1926. Zie ook mijn blog van 2 april 2007.

Uit: Die Abenteuer des Ruben Jablonski

 

“Während ich mit der Zeitung durch die Straßen Bukarests schlenderte, dachte ich an die 6 Millionen. Die Deutschen hätten nicht so viele umbringen können, wenn es einen Widerstand gegeben hätte. Ganz anders wird es sein, wenn wir unseren eigenen Staat haben. In Palästina gibt es eine jüdische Untergrundarmee und Juden, die sich nichts mehr gefallen lassen wollen. Bald werde ich in Palästina sein und mich mit eigenen Augen überzeugen. Daran dachte ich, als ich plötzlich wieder Lust verspürte, mit einer Frau zu schlafen. Ich war vor einem Modegeschäft stehengeblieben und betrachtete die nackten Schaufensterpuppen, und ich spürte wie ich einen Ständer kriegte.
‘Verdammt, Jablonski’, sagte ich zu mir. ‘Wenn du schon beim Anblick einer Schaufensterpuppe einen Ständer kriegst, dann ist es schlimm um dich bestellt. Vielleicht gehst du doch mal ins Bordell’.”

 

hilsenrath

Edgar Hilsenrath (Leipzig, 2 april 1926)

 

De Oostenrijkse schrijver Thomas Glavinic werd geboren op 2 april 1972 in Graz. Zie ook mijn blog van 2 april 2007.

Uit: Das bin doch ich

 

Eins

Ich gehe ins Bad. Bevor ich die Unterhose ausziehe, wende ich mich vom Spiegel ab. Den Kopf starr geradehaltend, damit mein Blick nicht doch noch auf mein Geschlechtsteil fällt, steige ich in die Duschkabine. Unter den üblichen Verrenkungen dusche ich. Beim Rausgehen, als ich den Blick in den Spiegel nicht vermeiden kann, kneife ich die Augen zusammen. Ich recke den Hals und trockne mich ab. Die Verkrampfung löst sich erst, als ich wieder angezogen bin.

So geht das schon lange. Ich bin Hypochonder, und seit ich vor eineinhalb Jahren gelesen habe, eines der Anzeichen für Hodenkrebs sei ein leicht geschwollener Hodensack, vermeide ich es, meine Hoden anzusehen, beim Duschen, beim Umziehen, beim Schlafengehen sowie bei bestimmten Gelegenheiten, bei denen man eigentlich nicht anders kann, als hinzusehen. Ich kenne mich. Wenn ich meine Hoden ansehe, bilde ich mir bestimmt ein, etwas habe sich verändert. Manchmal träume ich sogar davon, ich träume von wahren Ballonhoden. Ich will das nicht, ich will nichts von Hodenkrebs hören, ich will an überhaupt keine schweren Krankheiten denken, ich ertrage das nicht, generell nicht und derzeit schon gar nicht.

Ich setze mich an den Computer, keine Emails. Nicht überraschend, wenn man bedenkt, daß ich erst vor einer Viertelstunde nachgeschaut habe. Enttäuscht bin ich trotzdem. Ich warte auf nichts Bestimmtes, aber ich hätte nichts dagegen, wenn mir jemand schreibt. Vor einer Woche habe ich meinen fünften Roman beendet. Die Arbeit der Nacht ist die Geschichte von Jonas, der eines Tages erwacht und feststellt, daß alle anderen Menschen verschwunden sind. Meine

Agentin hat das Manuskript an verschiedene Verlage geschickt, und nun heißt es warten. Ich bin schlecht im Warten, deswegen mache ich schon am Nachmittag eine Flasche Wein auf.

Mir fehlt die tägliche Beschäftigung am Schreibtisch. Ich schleiche durch die Wohnung, rufe fünfmal in der Stunde Mails ab, suche nach Ablenkung. Else sagt, ich habe einen Dachschaden, ich soll mit Stanislaus spazierengehen. Sie sagt es oft, sie sagt es auch jetzt. Eigentlich hat sie recht. Sie zieht ihn an, ich ziehe mich an, und wir gehen.“

 

Glavinic

Thomas Glavinic (Graz, 2 april 1972)

 

De Duitse schrijver August Heinrich Hoffmann von Fallersleben werd geboren in Fallersleben op 2 april 1798. Zie ook mijn blog van 2 april 2007.

 

Das Lied der Deutschen
Helgoland 26. August 1841

Deutschland, Deutschland über alles,
Über alles in der Welt,
Wenn es stets zum Schutz und Trutze
Brüderlich zusammenhält,
Von der Maas bis an die Memel,
Von der Etsch bis an den Belt –
Deutschland, Deutschland über alles,
Über alles in der Welt!

Deutsche Frauen, deutsche Treue,
Deutscher Wein und deutscher Sang
Sollen in der Welt behalten
Ihren alten schönen Klang,
Uns zu edler Tat begeistern
Unser ganzes Leben lang –
Deutsche Frauen, deutsche Treue,
Deutscher Wein und deutscher Sang!

Einigkeit und Recht und Freiheit
Für das deutsche Vaterland!
Danach laßt uns alle streben
Brüderlich mit Herz und Hand!
Einigkeit und Recht und Freiheit
Sind des Glückes Unterpfand –
Blüh im Glanze dieses Glückes,
Blühe, deutsches Vaterland.

 

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Hoffmann von Fallersleben (2 april 1798 – 19 januari 1874)

 

De Italiaanse schrijver en avonturier Giacomo Girolamo Casanova werd geboren in Venetië op 2 april 1725. Zie ook mijn blog van 2 april 2007.

Uit: Back Again to Paris (Vertaald door Arthur Machen)

 

“St. Germain–he would never dare to return to Paris.”

“I am certain that he is here in disguise. The state messenger who ordered him to leave London has convinced him the English minister was not duped by the demand for his person to be given up, made by the Comte d’Afri in the name of the king to the States-General.”

All this was mere guess-work, and it will be seen that I guessed rightly.

Madame d’Urfe then congratulated me on the charming girl whom I had sent from Grenoble to Paris. Valenglard had told her the whole story.

“The king adores her,” said she, “and before long she will make him a father. I have been to see her at Passi with the Duchesse de l’Oraguais.”

“She will give birth to a son who will make France happy, and in thirty years time you will see wondrous things, of which, unfortunately, I can tell you nothing until your transformation. Did you mention my name to her?”

“No, I did not; but I am sure you will be able to see her, if only at Madame Varnier’s.”

 

casanova

Giacomo Casanova (2 april 1725 –  4 juni 1798)

 

 

De Deense schrijver en dichter Hans Christian Andersen werd geboren op 2 april 1805 in Odense. Zie ook mijn blog van 2 april 2007.

Uit: De kleine zeemeermin

 

Ver in zee is het water zo blauw als de blaadjes van de mooiste korenbloem en zo helder als het zuiverste glas, maar het is heel diep, dieper als een ankerketting ooit kan komen. Je zou een heleboel kerktorens boven op elkaar moeten zetten om van de bodem van de zee tot aan de oppervlakte te komen. En daar in de diepte wonen de zeemensen.

Maar je moet niet denken dat de bodem van kaal, wit zand is. Nee hoor, er groeien de prachtigste bomen en planten en hun stengels en bladeren zijn zo soepel dat ze bij de minste beweging van het water heen en weer gaan, net of ze levend zijn. Grote en kleine vissen, allemaal glippen ze tussen de takken door, net als bij ons de vogels in de lucht. Op het allerdiepste plekje ligt het paleis van de zeekoning. De muren zijn van koraal en de lange, spits toelopende ramen van het zuiverste barnsteen. Het dak is van schelpen die met de bewegingen van het water open en dicht gaan. Het ziet er beeldig uit, want in iedere schelp zit een schitterende parel en als je er maar eentje van in de kroon van de koningin zou doen, zou dat al heel bijzonder zijn.”

andersen

Hans Christian Andersen (2 april 1805 – 4 augustus 1875)

 

 

Zie voor onderstaande schrijvers ook mijn blog van 2 april 2007.

De Duitse dichter en schrijver Johann Wilhelm Ludwig Gleim werd geboren op 2 april 1719 in Ermsleben.

De Nederlandse schrijver Onno Zwier van Haren werd geboren in Leeuwarden op 2 april 1713.