Manfred Flügge, Josef Winkler, Hans Verhagen, Kola Boof, Gudrun Pausewang, James Merrill, Clifton Snider

De Duitse schrijver Manfred Flügge werd geboren op 3 maart 1946 in Kolding, Denemarken. Zie ook alle tags voor Manfred Flügge op dit blog.

 

Uit: Heinrich Mann

“Zur Begründung hieß es: «Ein kosmopolitisches, durch die letzten kulturellen Erzeugnisse der alten Welt gebildetes und getragenes Dasein muss ich auf alle Fälle kennen, um für die Formung und Verausgabung dessen, was ich jetzt mehr ahne als weiß, einen Rahmen und einen Vorwand zu haben.» Als Realist wusste er, dass seine Mittel für das große Leben nicht ausreichten. Er könne sich gut vorstellen, von einer eleganten, reichen Frau ausgehalten zu werden. Ambiente ist alles: «Jedes Stück, mit dem ich in Berührung komme, muss soigniert sein», «fein, geschmeidig, frivol» wolle er auftreten und seine Seele bilden in diesem feinen Leben. Zweck dieser «existence supérieure» in der Fremde war das Schreiben.

Schaut man sich spätere Erzählungen an, so fi ndet man Gestalten, die dem im «Plan» beschworenen jungen Mann ähneln. Sollte es sich also um einen literarischen Entwurf handeln? Ein gewisser ironischer Ton ist unverkennbar, auch übertriebene Schwärmerei. Ob Romanplot oder Lebensplan, das lässt sich nicht leicht ausmachen. Der Wunsch zu schreiben und das Bild vom erhofften Leben hängen eng zusammen, und der Abstand zwischen großer Welt und Halbwelt scheint gering zu sein. Dieser Plan vom November 1893 war so ganz gegen die Vorstellungen des Vaters gerichtet, der zu diesem Zeitpunkt bereits zwei Jahre tot war. In dessen Testament hatte es geheißen, «den Neigungen meines ältesten Sohnes zu einer so genannten literarischen Tätigkeit» solle entgegengetreten

werden. Die Basis von Heinrichs Wunsch sei «träumerisches Sichgehenlassen und Rücksichtslosigkeit gegen andere». Wenn der Sohn trotzdem seinem Traum nachging, so nur im Aufstand gegen den Vater. In einer Zeichnung aus den vierziger Jahren, die auch einer Passage in

seiner Autobiographie Ein Zeitalter wird besichtigt entspricht, sieht man den jungen Heinrich dem todkrank daniederliegenden Vater die Hände küssen, weil jener in extremis seinen Schreibwunsch billigt. Aber dies war reine Phantasie, Verklärung, Beschönigung, denn Heinrich war im Augenblick

des Sterbens nicht anwesend.”

 

Manfred Flügge (Kolding, 3 maart 1946)

 

De Oostenrijkse schrijver Josef Winkler werd geboren op 3 maart 1953 in Kamering, Kärnten. Zie ook alle tags voor Josef Winkler op dit blog.

 

Uit:Roma, città aperta

“Als sich zwei Touristen links und rechts vom grimassenschneidenden, seinen Oberkörper hin- und herwiegenden Mann fotografieren ließen, biß er mit aufgerissenen Augen dem aufgesteckten Negerkopf in die roten schwülstigen Lippen und jammerte wieder mit theatralisch schmerzverzerrtem Gesicht: “Mamma! Mamma!” Sorgfältig faltete der Mann ohne Unterkörper unter dem mit einer Ledermaske auf dem elektrischen Stuhl sitzenden Kind seine Geldscheine und schob sie unter den Osservatore Romano, während der halbwüchsige Sohn der Feigenverkäuferin, der lange schwarze, fast seine Wangen berührende Wimpern hatte und ein silbernes Kruzifix um seinen Hals trug, seinem kleinen Bruder immer wieder ein großes Feigenblatt auf den Hinterkopf schlug, bis die Fetzen des zerfledderten Blattes über den kahlgeschorenen Kinderkopf auf die nackten Schultern hinunterrutschten. Mit dem Feigenblattstengel kitzelte der Halbwüchsige das Ohrläppchen eines an einer auseinandergebrochenen grünen Feige saugenden, mit einer kurzen Hose bekleidet aufs Vatikantor zugehenden blonden Mädchens. “Vuole fichi!” rief die Feigenverkäuferin neben dem mit dem aufgesteckten Negerkopf herumfuchtelnden, grimassenschneidend seine Mamma anrufenden Mann auf die Pilger zu: “Fichi freschi! vuole fichi! dai! fichi freschi!”

 

Josef Winkler (Kamering, 3 maart 1953)

 

De Nederlandse dichter en journalist Hans Verhagen werd geboren in Vlissingen op 3 maart 1939. Zie ook alle tags voor Hans Verhagen op dit blog.

Wij twee

Wij zijn gelukkig.
Buren bonken op onze muren:
‘Wij ook! Wij zijn ook gelukkig!’

Voorbijgangers blijven staan,
drukken hun neus tegen ons raam,
roepen:
‘En wij dan… Vlak ons niet uit…!
Alsof wij niet gelukkig zijn!’
lopen peinzend verder,
vragen elkaar:
‘Wij zijn toch gelukkiger dan wie dan ook?
Dat is toch zo?’

Kinderen sluiten zich bij hen aan, dansend,
zingend

maar wij hierbinnen, weggezonken
in het schemerdonker,
wij twee,
wij zijn het gelukkigst.

 

Wakkerschrikking

De eenzame trams van Amsterdam
(het kreunen en het knarsen van)
waarin iedereen zich groter voordoet dan hij is,
tevens zich zo klein maakt als maar kan.

Het ijzer van de lege wielen, fluitend bijna
door stokoude bochten, verspreide vrees;
wie wakker schrikt herinnert zich allicht
de nachten van weleer, de jacht op mensenvlees.

Kletterend sluiten de kralengordijnen.
Tranen, van de porseleinen zwanenhals
neerhangend tot ze lossen, zich
hernemend in breedsprakige fonteinen.
Daarnaar zullen wij niet dorsten.

Het besef van zulke grote, glasheldere druppels
rept zich van sterfbed naar sterfbed
omdat het daar soms nog een willig oor treft.
We zullen in glasheldere druppels verdwijnen
als we daarvan niet teveel vermorsten.


Hans Verhagen (Vlissingen, 3 maart 1939)

 

De Amerikaanse dichter James Merrill werd geboren op 3 maart 1926 in New York. Zie ook alle tags voor James Merrill op dit blog.

Lost in Translation (Fragment)

For Richard Howard

Diese Tage, die leer dir scheinen

und wertlos für das All,

haben Wurzeln zwischen den Steinen

und trinken dort überall.

A card table in the library stands ready

To receive the puzzle which keeps never coming.

Daylight shines in or lamplight down

Upon the tense oasis of green felt.

Full of unfulfillment, life goes on,

Mirage arisen from time’s trickling sands

Or fallen piecemeal into place:

German lesson, picnic, see-saw, walk

With the collie who “did everything but talk”—

Sour windfalls of the orchard back of us.

A summer without parents is the puzzle,

Or should be. But the boy, day after day,

Writes in his Line-a-Day No puzzle.

He’s in love, at least. His French Mademoiselle,

In real life a widow since Verdun,

Is stout, plain, carrot-haired, devout.

She prays for him, as does a curé in Alsace,

Sews costumes for his marionettes,

Helps him to keep behind the scene

Whose sidelit goosegirl, speaking with his voice,

Plays Guinevere as well as Gunmoll Jean.

Or else at bedtime in his tight embrace

Tells him her own French hopes, her German fears,

Her—but what more is there to tell?

Having known grief and hardship, Mademoiselle

Knows little more. Her languages. Her place.

Noon coffee. Mail. The watch that also waited

Pinned to her heart, poor gold, throws up its hands—

No puzzle! Steaming bitterness

Her sugars draw pops back into his mouth, translated:

“Patience, chéri. Geduld, mein Schatz.”

(Thus, reading Valéry the other evening

And seeming to recall a Rilke version of “Palme,”

That sunlit paradigm whereby the tree

Taps a sweet wellspring of authority,

The hour came back. Patience dans l’azur.

Geduld im. . . Himmelblau? Mademoiselle.)

 

James Merrill (3 maart 1926 – 6 februari 1995)

 

 

De Amerikaanse dichteres en schrijfster Kola Boof werd (naar eigen zeggen) geboren als Naima Bint Harith op 3 maart 1972 in Omdurman, Soedan. Zie ook alle tags voor Kola Boof op dit blog.

KING OF THE SUN

God is a Black man, but his sons
are half
devil

For this we named it war.
We…who still know the names.
We…who memorize the faces.
We…the inward floors of the womb–where lives
the garden of time.
buk:
protect my son
let there be the Nile
let there be my blood
let my cattle bare him goodness
from Sun and Sky
I chant down father’s birds
protect my son
Stand him up!
Stand him up!
that he and his brothers Unite
So that Kush rises from Anuk
and my breasts feed these kings
In her name
Our mother, the Goddess Sudan
Her Black face
both Sun and blood of All Man.

Kola Boof (Omdurman, 3 maart 1972)

 

De Duitse schrijfster Gudrun Pausewang werd geboren op 3 maart 1928 in Wichstadt. Zie ook alle tags voor Gudrun Pausewang op dit blog.

 

Uit Reise im August

»Sie müssen doch irgendwo sein! «, schrie Herr Blum.

Noch eine Sekunde dazu. Und dann kam die Versuchung so mächtig über sie, dass sie den Mund öffnete und trank hastig, Schluck um Schluck. Drei tiefe Schlucke. Beim dritten verschluckte sie sich und musste husten.

»Alice«, hörte sie Ruths Stimme. »Wo bist du, Kind?«

»Die Eimer, Leute – so gebt doch das Wasser heraus!«, schrie Herr Blum mit Wut in der Stimme.

Jetzt hatte Alice wieder Luft. »Sie sind hier, Herr Blum!«, rief sie. »Ich hab sie! Ich liege darüber!«

»Bleib so«, hörte sie ihn antworten. »Ich komme!«

Kinder plärrten. Alice spürte kleine, tastende Hände und hörte ein klägliches »Mami!«

»Benni, Benni«, antwortete die angstvolle Stimme der Blonden.

Wieder bekam Alice ein paar Stöße ab, dann spürte sie tastende Hände. Eine Frauenstimme flüsterte über ihr: »Bist du’s, Alice? Lass mich nur einen Becher voll…«

Alice erkannte die Stimme nicht. »Nein«, sagte sie.

Dann spürte sie einen festen Griff am Kopf, an den Haaren, der sie wegzuziehen versuchte.

»Nein!«, fauchte Alice wütend.

Eine zweite Stimme mischte sich jetzt ein. Diese Stimme kannte sie. Das war der Trenchcoat-Mann. »Na warte, dir werd ich …! «, flüsterte er.

Eine Taschenlampe flammte auf. Ihr Strahl geisterte über die Decke. Alice hob den Kopf. »Herr Blum, Herr Blum!«, rief sie.

Da kam er auch schon. Da war er und half Alice auf die Beine. Er lobte sie, und sie senkte schnell den Blick. Sah er nicht ihr nasses Gesicht, ihr nasses Haar? Erriet er nicht, dass sie von dem Wasser getrunken hatte – Wasser, das ihr nicht zustand?“

 

Gudrun Pausewang (Wichstadt, 3 maart 1928)

 

De Amerikaanse dichter, schrijver en criticus Clifton Mark Snider werd geboren op 3 maart 1947 in Duluth, Minnesota. Zie ook alle tags voor Clifton Snider op dit blog.

 

Arrival

I return to the house I love
in a new season,
this house for twenty years
a refuge,
sporadic home
adobe-style
with three aspens
rooted in the rear.

I’ve come to watch their
heart-shaped leaves
turn from green to gold to brown
then drop.
I will see it happen
and the aspens, the cottonwoods,
the piñons in the Taos mountains
will verify–or not–my intuitive belief:
there is healing in this land,
in this house of memories
laid out in movements
of my blood.

 

Clifton Snider (Duluth, 3 maart 1947)

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 3e maart ook mijn blog van 3 maart 2011 deel 2.