De Duitse schrijfster Olga Grjasnowa werd geboren op 14 november 1984 in Baku Azerbeidzjan. Zie ook alle tags voor Olga Grjasnowa op dit blog.
Uit: Der verlorene Sohn
„Sommer 1839
An jenem letzten Morgen seines alten Lebens wurde Jamalludin von seiner Mutter geweckt. Sie kam zu ihm ins Zimmer, setzte sich an sein Bettlager, und Jamalludin wusste, dass sich etwas Unwiederbringliches ereignet hatte. Er spürte Patimats Körperwärme, wollte sich an sie kuscheln, seine Sorgen durch ihre Berührungen vertreiben lassen. Ihre Hand fuhr durch sein Haar. Er hörte das vertraute Klirren ihrer Armbänder, spürte ihre Haut, ihre Liebe. Gierig sog er Patimats Geruch ein und blieb da-bei unbeweglich liegen, eingewickelt in seine Decke. Er glaubte, so die Zeit anhalten zu können. Das Unaus-weichliche hinauszögern. Dennoch wollte er das sein, was alle Welt von ihm erwartete: ein Mann. Was das war, war ihm bereits mit neun Jahren nur allzu klar. Aber noch lieber wäre er heute ein kleiner Junge geblieben, hätte seine Mutter niemals losgelassen. »Du musst stark sein, mein Kleiner. Sei stolz. Sei mein Stolz. Sei ein Sohn deines Vaters«, flüsterte Patimat ihm ins Ohr. »Es ist nicht Rir lange. Du wirst bald wieder bei mir sein.« Patimat war die Mutter zweier Söhne, von denen einer heute den Russen als Pfand für die Dauer der Verhandlungen zwischen dem russischen Heer und den Gottes-kriegern des Imam Schamil überlassen werden sollte. Schamil war es Jahre zuvor gelungen, zum ersten Mal zahlreiche kaukasische Stämme zu vereinen und sie vom heiligen Kampf, dem Dschihad, gegen Russland zu über-zeugen. Bisher galt Schamil als unbesiegbar, ein Held seiner Zeit. Sein Mut und die entgegen aller Wahrscheinlichkeit errungenen Siege waren legendär. Seine Frau war jung, gebildet und schön, auch wenn das kaum noch jemand sah. Jetzt legte sie die Hand auf den Rücken ihres ältesten Sohnes und wartete auf etwas, das nicht passierte. Jamalludin ließ diesen Augenblick ebenfalls verstreichen und richtete sich schweigend auf. Er hatte verstanden. Patimat legte seine Kleider neben ihn und strich sie glatt. Sie waren schneeweiß, obwohl alles um sie herum voller Dreck war oder vielleicht gerade deswegen. Es waren die Kleider, die sie einst für den Tag des Sieges über die Russen zurückgelegt hatte. Jamalludin war ihnen fast entwachsen. Sie half ihm, sich anzuziehen, obwohl sie sich selbst kaum noch bewegen konnte. In wenigen Wochen erwartete sie ihr drittes Kind. Die Schwangerschaft hatte ihre Gesichtszüge weich werden lassen, ihre Bewegungen lang-sam und schläfrig. Ihre Augen waren genauso olivgrün wie seine: »Du kannst deinen Dolch mitnehmen, aber hüte dich davor, ihn gegenüber deinen Wächtern zu benutzen. Sie sind unsere Feinde, aber du solltest sie nicht provozieren.« Patimat hielt inne, als ob sie selbst vor dem von ihr Gesagten erschrocken wäre, und fuhr dann entschieden fort: »Sie werden dich gut behandeln.“
De Amerikaanse dichter, schrijver en vertaler Norbert Krapf werd geboren op 14 november 1943 in Jasper, Indiana. Zie ook alle tags voor Norbert Krapf op dit blog.
Horses Munching Grass, Blue Field, Evening
A brown and a black horse
munch grass close together
in a field below mountains
as the evening turns shades
of blue. The mountains are dark blue.
The sky stretched above is pale blue.
The only sound is the ripping of grass
by the horses’ teeth. I am not close
enough to hear this sound now,
but it resounds in my head because
two days ago these same two horses
came up to this casita right
across the fence as I stood watching
and happily listening on a balcony
as they ripped and munched grass.
The sound of brown and black horses
munching green grass in a blue field
below mountains with a thin strip
of white clouds skimming the top
of the mountains and white-blossoming
weeds in the foreground is a painting
framed in my mind which I will carry away
with me when I drive down from the mountains
where a part of me remains as eye and ear.
Northern New Mexico Night
for Katherine
You come into the presence
of this place so remote
in its quiet beauty,
a voice gentle in its insistence
on what is right but not obtrusive,
like one of the countless stars
in the northern New Mexico night
that sends its delayed light
toward me, as I look out the window,
from millions of years ago
but nonetheless fully present
in ways I do not fathom.
De Amerikaanse dichter Ted Berrigan werd geboren op 15 november 1934 in Providence, Rhode Island. Zie ook alle tags voor Ted Berrigan op dit blog.
De Sonnetten: I
Zijn doordringende pince-nez. Een vage fries
Handen wijzen naar een vage fries, in de donkere nacht.
In het boek van zijn muziek zijn de hoeken recht gestreken:
Die hun aanwezigheid te danken hebben aan onze slapende handen.
Het ossenbloed uit de handen die spelen
Voor vuur voor warmte voor handen voor groei
Is er ruimte in de kamer waar je in huist?
Op zijn gestructureerde graf:
Toch betekenen ze iets. voor de dans
En de architectuur.
Heen en weer gaan tussen incidenten
Kan onheilspellend voor hem zijn
Wij zijn de slapende fragmenten van zijn hemel,
Wind die aanwezigheid verleent aan fragmenten.
Vertaald door Frans Roumen
Zie voor nog meer schrijvers van de 14e november ook mijn blog van 14 november 2020 deel 1 en ook deel 2 en ook mijn blog van 14 november 2018 en eveneens mijn blog van 14 november 2015 deel 2.