De Nigeriaanse dichter, schrijver en voorvechter van democratie Akinwande Oluwole “Wole” Soyinka werd geboren op 13 juli 1934 in Abeokuta. Zie ook alle tags voor Wole Soyinka op dit blog.
Uit: Aké, Jahre der Kindheit (Vertaald door Inge Uffelmann)
„All das überwucherte, hügelige Gelände gehört zu Aké. Wir empfanden mehr als bloße Loyalität gegenüber dem Pfarrhaus, und daraus erwuchs – nicht ohne stillen Groll – die Frage, warum es Gott gefiel, von der profanen Höhe Itokos aus auf seine fromme Zweigstelle, das Pfarreigelände, hinabzuschauen. Denn dort, fast auf dem Gipfel des Berges, gab es auch den geheimnisvollen Pferdestall des Chiefs mit lebendigen Pferden. Dahinter scherte dann der schwindelerregende Pfad ab, führte von einem lärmerfüllten Markt zum nächsten und gab schließlich über Ibàràpa und Ita Aké den Blick frei bis hinein in die tiefsten Schlupfwinkel des Pfarreigrundstücks.
An diesigen Tagen wurde die steile Anhöhe von Itoko eins mit dem Himmel. Wenn Gott vielleicht auch nicht wirklich dort oben wohnte, so gab es doch kaum Zweifel, daß er zuerst auf diesen Gipfel herabstieg, ehe er mit gigantischem Schritt über die lärmenden Märkte setzte – die es wagten, am Sonntag Waren feilzubieten – und die Kirche von St. Peter betrat. Danach besuchte er das Pfarrhaus und nahm mit dem Kanonikus den Tee. Immerhin gab es den kleinen Trost, daß er, trotz der Versuchung, zu Pferde herabzukommen, niemals zuerst beim Chief einkehrte, denn der war als Heide bekannt. Nie sah man den Chief bei einem Gottesdienst, außer am Jahrestag der Krönung des Alake. Nein, Gott schritt zur Morgenandacht geradewegs auf St. Peter zu, verweilte kurz bei der Mittagsmesse, behielt sich seine feierlichste und exotischste Audienz aber für die Abendandacht vor, die zu seinen Ehren immer auf englisch abgehalten wurde. Dann tönte die Orgel dunkel, rauchig-sonor; zweifellos wollte sie mit diesem Timbre eines egúngún ihren normalen Klang Gottes eigener Grabesstimme angleichen, mit der er auf die ihm dargebotenen Gebete antwortete.
Nur das Haus des Kanonikus konnte dem allwöchentlichen Gast Herberge bieten. Schon allein, weil es das einzige mehrstöckige Gebäude im Pfarreigelände war, quadratisch und massig wie der Kanonikus selbst, durchlöchert von schwarzen, holzgerahmten Fenstern. BishopsCourt war auch ein mehrstöckiges Gebäude, aber es wohnten nur Schüler darin, und folglich war es kein Haus.“
Wole Soyinka (Abeokuta, 13 juli 1934)
De Duitse schrijfster Rebecca Salentin werd geboren op 13 juli 1979 in Eschweiler. Zie ook alle tags voor Rebecca Salentin op dit blog.
Uit:Schuld war Elvis
„Hebron schrie im Garten, wo Meggy den Stubenwagen unter dem blütenbedeckten Sauerkirschbaum abstellte; und an diesem Geschrei war nicht einmal die Nachbarskatze schuld, die es sich so gerne auf Hebron bequem machte, im Gegenteil, die fette Katze sorgte regelmäßig dafür, dass Hebron endlich einmal ruhig war, woran Meggy merkte, dass etwas nicht stimmte und rufend und Hände klatschend in den Garten rannte, um das faule Tier zu verjagen, worauf Hebron, mit knallrotem, einige Male auch schon leicht blauem Gesicht noch lauter in die Welt schrie.
Hebron schrie auch nachts, und dabei war es ihr gleichgültig, ob Meggy sie in ihren Armen oder in der Wiege schaukelte, sie schrie, bis Meggy ihr Nachthemd aufknöpfte und Hebron an die geschundene Brust legte. Wollte Meggy ihre Brüste wenigstens eine Stunde schonen, dann schrie Hebron, bis sie vor Erschöpfung in einen kurzen Schlummer fiel, aber selbst dieser war durchbrochen von Schluchzern, deren kläglicher Ton Meggy im Herzen wehtat; das arme Würmchen tat ihr leid, wenn sie auch des Geschreis müde war.
Aber was immer sie auch versuchte, kein Tee, keine Bauchmassage und keine Wärmflasche verschafften Hebron Entspannung und Meggy Ruhe.
Da Meggy das Kind also nur mithilfe ihrer Brust ruhigzustellen vermochte, wurde Hebron dick und rund, Fett bildete sich an Armen und Beinen, und Meggy hatte Mühe, die kleinen Fältchen zwischen den Speckrollen an Halsund Gliedmaßen zu säubern.
Als Hebron neun Monate alt war, hörte sie endlich mit dem Geschrei auf und entdeckte das Essen in festerer Form für sich.“
Rebecca Salentin (Eschweiler, 13 juli 1979)
De Russische schrijver Isaak Emmanuïlovitsj Babel werd geboren in Odessa op 13 juli 1894. Zie ook alle tags voor Isaak Babel op dit blog.
Uit: Old Shloyme
„He has nowhere to go, nowhere!” Shloyme hid in his corner and wanted to clasp the rickety wooden bed in his arms, caress the stove, the sweet, warm stove that was as old as he was. “He grew up here, spent his poor, bleak life here, and wants his old bones to be buried in the small local cemetery!” At moments when such thoughts came to him, Shloyme became unnaturally animated, walked up to his son, wanted to talk to him with passion and at great length, to give him advice on a couple of things, but… it had been such a long time since he had spoken to anyone, or given anyone advice. And the words froze in his toothless mouth, his raised arm dropped weakly. Shloyme, all huddled up as if ashamed at his outburst, sullenly went back to his corner and listened to what his son was saying to his daughter-in-law. His hearing was bad, but with fear and dread he sensed something terrifying. At such moments his son felt the heavy crazed look of the old man, who was being driven insane, focused on him. The old man’s two small eyes with their accursed probing, seemed incessantly to sense something, to question something. On one occasion words were said too loudly–it had slipped the daughter-in-law’s mind that Shloyme was still alive. And right after her words were spoken, there was a quiet, almost smothered wail. It was old Shloyme. With tottering steps, dirty and disheveled, he slowly hobbled over to his son, grabbed his hands, caressed them, kissed them, and, not taking his inflamed eyes off his son, shook his head several times, and for the first time in many, many years, tears flowed from his eyes. He didn’t say anything. With difficulty he got up from his knees, his bony hand wiping away the tears; for some reason he shook the dust off his frock coat and shuffled back to his corner, to where the warm stove stood. Shloyme wanted to warm himself. He felt cold.
From that time on, Shloyme thought of nothing else. He knew one thing for certain: his son wanted to leave his people for a new God. The old, forgotten faith was kindled within him. Shloyme had never been religious, had rarely ever prayed, and in his younger days had even had the reputation of being godless.”
Isaak Babel (13 juli 1894 – 27 januari 1940)
De Canadese schrijver Scott Symons werd geboren op 13 juli 1933 in Toronto. Zie ook alle tags voor Scott Symons op dit blog.
Uit:Place d’Armes
„And then he knew that it did. That that was what was marvellous about man his vulnerability. That was the adventure in life. The adventure of life. To close it off was to close off life. So he had to embrace that vulnerability or live dead. That vulnerability defined him as a man. It was desirable, essential, inevitable‚.„ The trees in front of the old Courthouse, imbedding it in deep space alive with blackbirds those trees, erect in him, every branch veined in him disastrously present – gloriously. As he ran his eye over each branch he threatened explosion and had he raised a finger to trace his eyesight, he would have detonated instead he passed his right hand back and forth across his sight as his hand passed in front of his face, his whole body snuffed out, and then, once passed, he was ignited again…. His right foot stamped the pavement till he stopped it. On past la rue St. Gabriel and le Vieux St. Gabe he reinstated that picture over the bar that picture that toured the world around him it sighted in him giving him always eyes in the back of his head. A bad painting, that restored his sight! – what more could a man ask, of a painting.
And with these eyes back into his head he realized that the urns atop the Hotel de Ville were trailing him….He turned to remonstrate – disengaged them from his groin – and replaced them fastidiously atop the Hotel.Admired the confrontation of Old and New Courthouses and then continued down towards La Place d’Armes.
Past Paul’s Tavern, with its stain-glass windows in a dignified ribaldry. Opposite the gigantic hole-in-the-ground that was the new Palais de Justice. Now at its most beautiful, its most impressive a hole. Another ziggurat. Streicher had explained to him that this new Palais didn’t need to lower at all – it didn’t need to overshadow this street.ßut its proponents wanted a tower. Eh bien – soit: it was an empty phallicity, like all the rest.“
Scott Symons (13 juli 1933 – 23 februari 2009)
Cover
De Duitse schrijfster Claire Beyer werd geboren op 13 juli 1947 in Blaichach in de Oberallgäu. Zie ook alle tags voor Claire Beyer op dit blog.
Uit: Rauken
„Ein falscher Bogen, und sie wird spüren, was passiert, wenn sie ihn so ärgert. Das Kind spannt alle Muskeln, schiebt die Kraft in die schmerzende Hand, schreibt weicher als jemals zuvor den Buchstaben S, schreibt ihn über zwei Heftseiten, ohne auch nur einmal abzusetzen. Das Messer am Rücken ist weg, er aus dem Zimmer gegangen. Für heute hat sie Ruhe vor ihm, dennoch schreibt sie weiter. Noch immer liegt der Gestank des verbrannten Kunststoffes in der Luft.
Der Tod hat seinen Geruch.
Tage nach dem Hinscheiden der alten Frau war das Zimmer gründlich gereinigt worden, und für die Großmutter wurde eine Nähstube eingerichtet. Die Möbel hatte Ivan, der russische Kriegsgefangene, auf den Speicher gebracht. Es war plötzlich ein neuer Raum entstanden, ohne dass auch nur eine Wand verrückt oder gestrichen worden war. Vroni, die so gerne ihrer Großmutter beim Nähen zugesehen hatte, betrat den Raum nicht mehr, und die alte Frau forderte sie auch nicht dazu auf. Vorbei war ihr Spiel mit den Knöpfen, den kleinen Schätzen, die bunt und glitzernd in einer Holztruhe lagen. Es waren Edelsteine, die sie gefunden hatte, weit draußen in Großvaters Wald, und sie konnte Geschenke damit kaufen für die Schwester und den Bruder, für Cousinen und Cousins, jeder bekam, was er an Wünschen hatte. Bis das Schaufenster vom Laden nebenan ganz leer war und alle ihr, Vroni, die Hände weich und dankbar drückten. Große, gute Vroni! Hatte für alle ein Geschenk, und immer noch war ein Edelsteinknopf für jemanden übrig. Auch für ihren Vater. Er sollte sein Motorrad bekommen. Weit weg würde es ihn fahren, mitten in den Wald vom Großvater, und würde er den Weg nicht zurückfinden, dann hätte sie keine Schuld daran. Er wünschte sich doch so sehr ein Motorrad.
Einen Knopf aber trug sie immer bei sich, dieser war für Pierre.
Verboten war es, am Ufer der Iller zu spielen. Verboten, zum Haus am Rande des Dorfes zu gehen. Dem Haus mit den dunklen Schindeln und hohen Fenstern. Gottlos lebten die Leute dort, ohne Kreuz über dem Eingang oder in der Diele. Pierre, der Junge. Ein Verwachsener, ein Krüppel. Seine Eltern, die einzige Fabrik weit und breit in ihren Klauen. Und dann: die russische Großmutter! Aber Vroni hatte ihren Knopf bei sich, so war Pierre ein verzauberter Prinz, ein Schlossherr, ein Sonnenstrahl, denn kam sie in die Nähe des Hauses, lag Musik auf den Kieswegen, schwang sich am Efeu hoch in alle Zimmer, empfing sie schließlich mit der Wärme eines großen, weichen Kissens. Pierre kannte ihre Schritte, öffnete weit die hohe Tür.“
Claire Beyer (Blaichach, 13 juli 1947)
Cover luisterboek
De Duitse schrijver en journalist Gustav Freytag werd geboren op 13 juli 1816 in Kreuzburg. Zie ook alle tags voor Gustav Freytag op dit blog.
Uit: Erinnerungen aus meinem Leben
„Zwei Meilen oberhalb wurde durch die Kreuzherren vom roten Stern, einen der zahlreichen geistlichen Ritterorden, welche damals Krankenpflege und Kampf gegen die Heiden auf sich nahmen, die Kreuzburg gegründet, dazu eine Stadt mit deutschem Recht. Auf der Außenseite des Grenzwaldes war nahe der Prasna eine von den Wegsperren, welche in Preußen Beitschen, in Schlesien Pitschen hießen, auch dort erwuchs eine deutsche Stadt. In dem Dreieck, welches durch die drei Städte Konstadt, Kreuzburg, Pitschen gebildet wird, verlief durch Jahrhunderte das Lehen meiner Familie.
Denn auch der Grenzwald wurde gelichtet und durch deutsche Dörfer besetzt. Nahe bei Konstadt entstand Schönfeld, mitten im Walde Schönwald, in gleicher Entfernung von den drei Städten. Es wurde ein einsehnliches Dorf mit zwei Scholtiseien.
Dort lebte der älteste Vorfahr, von welchem Kunde erhalten ist. Simon Freytag (geb. 1578), ein Freibauer, wie die Besitzer des Hofes sich nannten. Er und seine Nachkommen saßen auf Höfen mit fränkischen langen Ackerbeeten, sie bauten die Scholle unter wohlwollenden Landesherren, den Herzögen von Brieg, und erlitten, was die Kriege der Fürsten und die Einbrüche fremder Haufen dem Landmann zu bereiten pflegten. Wie ihre Landesherren waren sie seit der Reformation evangelisch geworden. Ueberall standen in den Dörfern neben den Kirchtürmen die Pfarrhäuser mit ihren Familien als Stützpunkte des deutschen Wesens. Die Vorfahren hielten unter slawischem Volk auf die deutsche Art, wie man aus den Namen ihrer Frauen schließen darf, die bis zu dem meiner Mutter sämtlich deutsch sind. Als Johann Freytag, der Sohn des Simon, eine Anna Wüterich – althochdeutsch Wuotanarich – heiratete, da wurden auf einem Bauernhofe die Namen unserer beiden großen Heidengötter Frija und Wuotan nach den Schrecken des Dreißigjährigen Krieges zu christlicher Ehe verbunden.
Um 1700 heiratete Adam, ein Enkel jenes Simon, die Erbtochter einer Scholtisei von Schönwald, Marie Anna Victor. Durch sie kam der Scholzenhof des Dorfes in das Geschlecht. Eine Erinnerung an die Ahnmutter erhielt sich bis in meine Kinderzeit; sie soll eine kleine, kluge Frau gewesen sein, die bei den Geschlechtsgenossen in hohem Ansehen stand. Die Männer des Geschlechts aber sind in der Mehrzahl hochgewachsen mit rundem Kopf, blondem Haar, starken Knien und großer Faust, in jedem Nest ein oder mehrere behende Linktotschel. Der Kindersegen der Höfe pflegte reichlich zu sein.“
Gustav Freytag (13 juli 1816 – 30 april 1895)
Cover
De Engelse dichter John Clare werd geboren op 13 juli 1793 in Helpston, Northamptonshire. Zie ook alle tags voor John Clare op dit blog.
I Am!
I am—yet what I am none cares or knows;
My friends forsake me like a memory lost:
I am the self-consumer of my woes—
They rise and vanish in oblivious host,
Like shadows in love’s frenzied stifled throes
And yet I am, and live—like vapours tossed
Into the nothingness of scorn and noise,
Into the living sea of waking dreams,
Where there is neither sense of life or joys,
But the vast shipwreck of my life’s esteems;
Even the dearest that I loved the best
Are strange—nay, rather, stranger than the rest.
I long for scenes where man hath never trod
A place where woman never smiled or wept
There to abide with my Creator, God,
And sleep as I in childhood sweetly slept,
Untroubling and untroubled where I lie
The grass below—above the vaulted sky.
John Clare (13 juli 1793 – 19 mei 1864)
Standbeeld voor Clare ‘s voormalige huis in Helpston
Zie voor nog meer schrijvers van de 13e juli ook mijn blog van 13 juli 2014 deel 2 en ook deel 3.