Dolce far niente, Christian Morgenstern, Daniel Falb, Christoph Peters, Han Resink, Conrad Ferdinand Meyer, François Mauriac

 

Dolce far niente

 


Herfsttuin door Vincent van Gogh, 1888

 

Herbst

Zu Golde ward die Welt;
zu lange traf
der Sonne süßer Strahl
das Blatt, den Zweig.
Nun neig
dich, Welt, hinab

Bald sinkt’s von droben dir
in flockigen Geweben
verschleiernd zu –

und bringt dir Ruh,
o Welt,
o dir, zu Gold geliebtes Leben,
Ruh.

 


Christian Morgenstern (6 mei 1871 – 31 maart 1914)
De Isar en de St. Maximiliankirche in München, de geboorteplaats van Christian Morgenstern

 

De Duitse dichter en schrijver Daniel Falb werd geboren op 11 oktober 1977 in Kassel. Zie ook alle tags voor Daniel Falb op dit blog.

 

dieses regionale getreide

dieses regionale getreide war ressource, diese geste ethnisch
im sich beschleunigenden personenkarussell und du,
auf welchem gesicht du reitest.
der bericht zur misswahl fing genau jetzt an.

               vor dem umbau waren im saal provisorisch migranten
untergebracht gewesen, und jetzt wieder.
wir mussten los, du sahst einfach hinreißend aus, oder
ich. das internationale gesicht war sicher

                ein tor zur welt, aber wer konnte da noch fernsehen.
und im offenen dieser reservate, der party,
standen wir knietief im gras und ich wusste nicht,
wo ich suchen sollte.

 

das wollte ich nicht

das wollte ich nicht, aber die finanzkrise der kommunen
hatte auch diesen autobahnabschnitt erfasst:
wie sich die gelben engel inzwischen selbst reparierten,
bei völliger dunkelheit, diese insektenhaft
nach außen gestülpte intelligenz.
wir wollten das hier überhaupt nur aufbauen,
um es hinterher wieder abreißen zu können.
vorerst lagen die raststätten jedoch zu strategisch,
in die landschaft geschmiegt,
als daß man sie ohne weiteres hätte nehmen können.
schwankend aussteigen, um zu helfen,
hier war übrigens nur eine tragfläche abgerissen,
sonst alles in ordnung. dann sahen wir clausewitz von hinten,
auf seinem rücken bewegte sich etwas.
radwechsel …äh.
es gab da so viele truppen, die wir vergessen hatten, kleine
truppen, beamte, die aus dem fenster geworfen worden waren,
die luftwaffe konnte sie nicht mehr abfangen,
das wollte ich nicht.

 

 
Daniel Falb (Kassel, 11 oktober 1977)

 

De Duitse schrijver Christoph Peters werd geboren op 11 oktober 1966 in Kalkar. Zie ook alle tags voor Christoph Peters op dit blog.

Uit: Das Jahr der Katze

»Wenn du willst, bist du um halb zwölf an der Tankstelle Spanische Allee.« Nachdem der Satz zusammen mit Onishis Nummer auf dem Display ihres Telefons erschienen war, hatte Nikola den Fernseher ausgeschaltet und war in die Küche gegangen, lediglich aus dem Bedürfnis, sich zu bewegen, nicht, um dort etwas Bestimmtes zu tun. Unmittelbar zuvor war in einer grellen Computeranimation die Magmablase unter dem Yellowstone-Nationalpark explodiert. Aschewolken und eine monatelange Sonnenfinsternis hatten die gegenwärtige Welt in den Untergang gestürzt. Im Nachrichtenticker war gemeldet worden, dass die Berliner Polizei Waffen und Sprengstoff bei einer rechtsextremen Splittergruppe gefunden hatte und einen Zusammenhang mit der aktuellen Mordserie an vietnamesischen Geschäftsleuten im Osten der Stadt vermutete. In Nikola hatten sich gegenläufige Empfindungen überlagert: Aufregung, die an Glück grenzte; Schmerz über verschiedene Abschiede; Staunen. Beim Gedanken an Yukis Tod waren ihr Tränen in die Augen gestiegen, denen sie jedoch keine Beachtung geschenkt hatte. Im ersten Moment war sie sicher gewesen, Onishi würde sie irgendwohin mitnehmen, im nächsten dachte sie, dass er sie ebenso gut erstechen, erschießen, aus dem fahrenden Wagen stoßen konnte, weil sie zu viel wusste oder weil er ihr Verhalten ihm gegenüber nicht respektvoll genug fand. Sie zog das Messer mit der langen, schmalen Klinge aus dem Block, das Yuki, bevor er ermordet wurde, manchmal benutzt hatte, um ihr Bewegungsabläufe für die Selbstverteidigung zu zeigen, bildete sich aber nicht ein, dass sie damit gegen Onishi eine Chance hätte. Trotzdem spürte sie keine Angst. Seit Onishi in der Frühe weggegangen war, hatte sie allein in ihrer Wohnung gehockt und darauf gewartet, dass es dunkel wurde. Die Welt, in der sie die vergangenen vierundzwanzig Monate zugebracht hatte, existierte nicht mehr, eine andere, in die sie hätte zurückkehren können, gab es nicht. Sie hatte keine beste Freundin, und ehe sie wieder zu ihrer Mutter nach Boppard zog, ließ sie sich lieber von einem Japaner abknallen, der zumindest darauf achten würde, dass es nicht wehtat.”

 

 
Christoph Peters (Kalkar, 11 oktober 1966)
Cover

 

De Nederlands / Indonesisch dichter, essayist en geleerde.Gertrudes Johannes (Han) Resink werd geboren in Jogjakarta op 11 oktober 1911. Zie ook alle tags voor Han Resink op dit blog.

 

Zuidkustbaai

De vissers vallen binnen met de vloed
en brengen uit de zoele schelpen baaien
van de zuidkust, waarlangs nog oerwoud woedt,
de nalust van de nacht en dode haaien.

Wild komen rollers rizoforen paaien
om weg te waden naar hun groene gloed,
en ik voel roggen scheren, kwallen waaien
en stromen gleren door mijn brak, kalm bloed.

Maar ik blijf stil, tot kustland voorbestemd,
meer baai dan kaap voor elk gehaaid soort leven.
Ik kan me als kreek, doch niet als breker geven,
ben soms slechts drijfzand, dat een kind omklemt.

Trouw heb ik drift met vormen afgeremd,
net als mijn land: stormloos – doch steeds licht bevend.

 

Parang tritis

Steil druipend rots, zuidwand der duizend bergen,
kalkruggen, grijze duinen, grijzer strand;
een hete kust, waarvan niets valt te vergen
dan mergel, zwaluwnesten, ijzerzand.

Een waligraf tracht aan de heuvelrand
zich bij ketapanbomen te verbergen.
Het is hier stil; je hoort hier zee en land
elkaar met deiningen en vogels tergen.

In deze streek herken ik mijn bestaan:
de wereld buiten me in een brandingsbaan,
hardheid in karstvormen, huiver in zand,
mijn hemels heimwee in één salanggaan;

iets van mijn jeugd in het wijd achterland,
dat vruchtbaarheid ontvangt van een vulkaan.

 

 
Han Resink (11 oktober 1911 – 4 september 1997)
De kust bij Parangtritis, Indonesië

 

De Zwitserse dichter en schrijver Conrad Ferdinand Meyer werd geboren in Zürich op 11 oktober 1825. Zie ook alle tags voor Conrad Ferdinand Meyer op dit blog.

 

Der schöne Tag

In kühler Tiefe spiegelt sich
Des Juli-Himmels warmes Blau,
Libellen tanzen auf der Flut,
Die nicht der kleinste Hauch bewegt.

Zwei Knaben und ein ledig Boot –
Sie sprangen jauchzend in das Bad,
Der eine taucht gekühlt empor,
Der andre steigt nicht wieder auf.

Ein wilder Schrei: “Der Bruder sank!”
Von Booten wimmelt’s schon. Man fischt.
Den einen rudern sie ans Land,
Der fahl wie ein Verbrecher sitzt.

Der andre Knabe sinkt und sinkt
Gemach hinab, ein Schlummernder,
Geschmiegt das sanfte Lockenhaupt
An einer Nymphe weiße Brust.

 

Traumbesitz

“Fremdling, unter diesem Schutte
Wölbt sich eine weite Halle,
Blüht des Inka goldner Garten,
Prangt der Sessel meines Ahns!

Alles Laub und alle Früchte
Und die Vögel auf den Ästen
Und die Fischlein in den Teichen
Sind vom allerfeinsten Gold.”

“Knabe, du bist zart und dürftig,
Deine greisen Eltern darben –
Warum gräbst du nicht die nahen
Schätze, die dein Erbe sind?”

“Solches, Fremdling, wäre sündlich!
Nein, ich lasse mir genügen
An dem kleinen Weizenfelde,
Das mir oben übrig blieb.

Im Geheimnis meines Herzens,
Mit den Augen meines Geistes
Schwelg ich in den lichten Wundern,
In dem unermeßnen Hort:

O des Glanzes! O der Fülle!
Siehst du dort die Büschel Maises
Mit den schön geformten Kolben?
Siehst du dort den goldnen Thron?”

 

Jetzt rede du

Du warest mir ein täglich Wanderziel,
viellieber Wald, in dumpfen Jugendtagen,
ich hatte dir geträumten Glücks so viel
anzuvertraun, so wahren Schmerz zu klagen.

Und wieder such ich dich, du dunkler Hort,
und deines Wipfelmeers gewaltig Rauschen
jetzt rede du! Ich lasse dir das Wort!
Verstummt ist Klag’ und Jubel. Ich will lauschen.

 

 
Conrad Ferdinand Meyer (11 oktober 1825 – 28 november 1898)
Hier in zijn werkkamer, 1895

 

De Franse schrijver François Mauriac werd op 11 oktober 1885 geboren in Bordeaux. Zie ook alle tags voor François Mauriac op dit blog.

Uit: La chair et le sang

“Claude Favereau, après qu’il a interrogé les porteurs, découvre enfin la voie, en dehors du hall, où le train omnibus aligne de vieux wagons, se gare avec un air abandonné. Claude aurait dû choisir l’express du soir qui n’a besoin que de trois quarts d’heure pour atteindre Toulenne; mais le jeune garçon a mieux aimé ce petit train d’après déjeuner qui le long de la Garonne, rampe, s’attarde à chaque gare, et dont on dirait que la chaleur ralentit la marche, l’oblige à se traîner au milieu des vergers et des vignes accablées. Aux haltes indéfinies, on entend, à travers la cloison du compartiment, des conversations patoises. Le chef de gare approche le sifflet de ses lèvres, avec importance, parce que c’est l’acte essentiel de sa journée. Claude aime ces heures vagues où rien ne le détourne de penser à soi. Il n’en finit pas, il n’en finira jamais de mettre dans son cœur de l’ordre; quelle confusion en lui, à cette minute, où, pour toujours, il quitte le séminaire! Il songe qu’il ne perdra plus ce goût de reploiement, cette manie d’examiner sa conscience, ce don de transformer en cellule, en oratoire, le wagon de troisième classe où il rêve seul: ce lui est presque une volupté qu’avec impatience il appelle, alors que, sur le quai du départ, le volubile abbé de Floirac le retient.
Selon le vœu de ses maîtres, Claude a quitté le séminaire sans avertir aucun camarade sauf celui-ci: son ami officiel. Quand il a fallu décider qui raccompagnerait à la gare, Claude, en même temps que M. le Supérieur, prononça le nom de Floirac, mais le jeune homme sait bien que cet abbé est le seul qu’il ne regrette pas et qu’il se fût plus ému de dire adieu, sur ce quai, au gros Parmentier, le dernier de sa classe, qui l’entretenait de chasse à la palombe, d’histoires de chiens d’arrêt et de bécasses. Immobile sur l’asphalte souillé, M. de Floirac ne souffre point de la température; des livres déforment les poches de sa soutane où, au long des boutons, des taches s’égrènent; il parle à Claude, comme naguère aux promenades, du père Tyrrel et de l’abbé Loisy. Sait-il que dans six minutes, ce train emportera pour toujours le seul de ses camarades préoccupé des problèmes qui l’obsèdent? Peut-être se connaît-il malhabile à rien exprimer de ses sentiments et, avec le résumé d’un article du dernier fascicule de la_Revue d’apologétique_, il comble les silences. Le train se détache; Claude, un instant, imagine le retour solitaire de son ami: «Floirac se consolera avec des excès de métaphysique», se dit-il.”

 


François Mauriac (11 oktober 1885 – 1 september 1970)
Cover

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 11e oktober ook mijn blog van 11 oktober 2017 en eveneens mijn blog van 11 oktober 2015 deel 2.

Daniel Falb, Conrad Ferdinand Meyer, Christoph Peters, Han Resink, Gertrud von Le Fort, François Mauriac, Pierre Jean Jouve, Boris Pilnjak, Hans Schiebelhuth

De Duitse dichter en schrijver Daniel Falb werd geboren op 11 oktober 1977 in Kassel. Zie ook alle tags voor Daniel Falb op dit blog.

 

die menschen von einst liebten den tanz

die menschen von einst liebten den tanz, sie scheinen bei den griechen gewöhnlich

gewesen zu seyn,

aus den augen von α fliegt eine sternschnuppe in die iris von ω.

die zärtlichste hand an der taille,

da sie sich drehen, und ω legt den kopf für eine sekunde auf die schulter von α,

ohne sich

mit ihm überhaupt im selben saal zu bewegen. die ballsäle sind sogar in

anderen, fernen ländern.

α ist ein schuppen, und ω, mit grob gezimmerter, gegenüber der zarge verschobener

tür,

in den ein voll ausgewachsener mensch eintritt, dessen hand,

mit ausgestrecktem zeige-

oder mittelfinger, durch eine aussparung im flachdach sichtbar wird, wenn ein mensch

sich meldet.

so steht man vor α entweder an, oder ω fährt über eine wartende schlange.

β gibt γ zwei äpfel,

γ gibt β seine später auszulösende tätigkeitsbereitschaft 2δ. α gibt β die sternschnuppe,

β gibt α 1δ, ω gibt β die zärtlichste

hand, zum abspritzen, β gibt ω 1δ. γ nennt sich

hier zentrale notenbank,

und ε

die produktion von transportern durch β, welche die strecken zurücklegen, sogar zwischen

anderen, fernen ländern.

COÖPERATION est KOÖRDINATION

 

 
Daniel Falb (Kassel, 11 oktober 1977)
Op de Lyrikmarkt in Berlijn 2016

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Daniel Falb, Conrad Ferdinand Meyer, Han Resink, Gertrud von Le Fort, François Mauriac, Christoph Peters, Pierre Jean Jouve

De Duitse dichter en schrijver Daniel Falb werd geboren op 11 oktober 1977 in Kassel. Zie ook alle tags voor Daniel Falb op dit blog.

 

auf dem werksgelände leben

auf dem werksgelände leben. die in sich zurück laufende quelle……. das herz zahlt
die leber.

says the infant, ich werde sehr bald sterben…. bringe die stets wieder aufstehenden
clowns in den boden ein.

….dieses individuum sei eine herde, die, indem sie weiterzog, auf anderen körpern
zu grasen begann. die nach dem schneeballsystem arbeitenden gesellschafter.  

wieviele mahlzeiten kannst du heute abend einnehmen…….. ohne von den eigenen
fortschritten erdrückt zu werden. die hochbegabten unter den opfern.

landschaften aus erwartung,……… einsehbar wie ein vorgarten. wir erkennen darin
den waldbrand, darunter das grundwasser.

ihr leuchten ist ihre didaktik……….. das nähere regelt ein bundesgesetz. wie häufig
kannst du heute abend schlafen gehen. a thousand years.

 

register beim amtsgericht

register beim amtsgericht, ein voller Spielplatz an geräuschen fliegt aus ihm auf, unleugbar stimmlich, dringt an mein ohr. die leiblich-geistige organpersönlichkeit entfaltet nun ganz ihr geschäftiges brausen, einzel-, doppelzimmer und eine lizenzierte begrüßung: im dasein.

…….. franchise, der nehmer liegt in ihrem core, der lizenzierte prozess der herstellung eines
gemachten bettes, bei ibis in beuteln zusammengedrängter staub, mein blick an die decke der transaktionen, an welche der gefiederte seelenwagen stößt: es sind wohl tausend stromentnahmen, tausend verworrene signaturen. ich tanze im liegen, dreifacher tupftritt tupftritt tupftritt, lizenziertes chassé. unter meinen fußen bildet sich ein wegesystem, der rennsteig, über den ich, chassé, zu meinem recht kommen werde, pflichten zu haben.

 


Daniel Falb (Kassel, 11 oktober 1977)

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Daniel Falb, Conrad Ferdinand Meyer, Han Resink, Gertrud von Le Fort, François Mauriac

De Duitse dichter en schrijver Daniel Falb werd geboren op 11 oktober 1977 in Kassel. Zie ook alle tags voor Daniel Falb op dit blog.

STAINED SUSTAINED I
neue stillleben

(first)

das auftragen der lichtreflexe bedeutete offensichtlich die arbeit an den
obersten, rasch aushärtenden schichten.

ein stilleben mit verderblichen gütern erreichte man also durch plötzliches
einfrieren der bewegung, mithin des ganzen quellgebietes.

dabei hatte jeder freund sein eigenes zeitfenster, durch das man zusehen
konnte, wie er sich anzog.

seine klassenlage als aufgabe unseres managements. dass wir in unserem
ganzen leben keinen überreifen apfel zu sehen kriegen würden.

betrachten wir die wolkenartige hintergrundstruktur, die wir als unter-
grund verstanden, auf dem die lebensqualität unmerklich zu boden ging.

und betrachten wir dein blumenkohl-gesicht als etwas im flug erstarrtes.
diese rasse war schon ausgestorben.

trotzdem fanden sich noch elemente im habitus, insektizide nämlich, die
uns beschmutzten.

 

STAINED SUSTAINED II

(second)

das imperfekt wie einen jugendlichen straftäter auf dem arm behalten, kurz
abwarten.

und dann dem unfertigen obstkorb in den kopf ballern, ihn mehrmals über-
fahren.

die location wäre aber vor dem großen ereignis zu begehen, der peinliche
bereich, in dem stets mehr verhindert wurde als stattfand.

prävention beschmutzte uns.

wir verfolgten dieses motiv, jene hochgedrückte, weiterhin aus unserem
freundeskreis aufsteigende flüssigkeit, bläschen und kompakte partikel der
kausalität.

kompakte wohnblocks unserer motive, aus denen jetzt gruppen unreifer
schulkinder auf die straße traten. einfach die ernte überleben.

 
Daniel Falb (Kassel, 11 oktober 1977)

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Daniel Falb, Conrad Ferdinand Meyer, Han Resink, Gertrud von Le Fort, François Mauriac

De Duitse dichter en schrijver Daniel Falb werd geboren op 11 oktober 1977 in Kassel. Zie ook alle tags voor Daniel Falb op dit blog.

nächtelang zeigte die webcam…

nächtelang zeigte die webcam
nur diesen aufenthaltsraum, die eingebauten
materialien waren sympathisch
und die pussi, die hier nicht vorkam.

goretex, gelesen
bis zur ersten klimax nach ca. 72 stunden,
die ganz großen themen fühlten sich gut an.

ich habe diese verblendungen einfach
abgerissen, ich wollte die wand sehen,
so bin ich dann zum strippen gekommen.

das hier könnte auch
eine hochwertige küche sein,
aber die anderen sind alle noch oben,
im dachgarten, mit ihren neuen jacken.

 

keine bestimmung des anbrechenden tages

keine bestimmung des anbrechenden tages, der vorliegenden sonne in der rotverschiebung dieses morgens soll jemals den raum verlassen, in dem wir uns jetzt befinden. ein dollar, seine erklärung liegt zwar noch von voluten beschattet. aber keine kalorie und keine einzige falle darf jemals so ausgelegt werden, dass sich daraus eine neue folge der zeitalter ergibt.

der body-mass-index bleibt für euch übrig. die beiden großen akanthusblätter, sie werden zunächst beiseitegeschoben, anschließend wird nach dem nest aus kupferdrähten getastet und nach dem kilopreis von aluminium. keinen staat, keine gruppe oder keine person wird man ausschließen von der recycling-anlage, von irgendeinem recht auf ein allgemeines,

damit übereinstimmendes leben. aber ihr seid ja im durchschnitt auch nicht mehr lebendig! für uns ergibt sich daher die verpflichtung wie die chance, mit der bloßen vorstellungskraft eine tätigkeit auszuüben oder mit dem ausgesprochenen wort eine handlung vorzunehmen. dabei werden gerne fehler gemacht. der mund muss die nase fest umschließen, andernfalls

entweicht die luft in die umgebung. aus dem eigenen zimmer kommen, glas wasser trinken, welches brötchen frühstücken, zeitung lesen, auf die toilette gehen — vernichtung. der arzt gehen und in dieser erklärung eine unterschrift machen, zur schule gehen – vernichtung. die von einem weißkopfadler angeführten nationen. das sind – alles in allem – die rechte und freiheiten, die auf das ficken der polizei abzielen. …………………..

 
Daniel Falb (Kassel, 11 oktober 1977)

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Conrad Ferdinand Meyer, Han Resink, Gertrud von Le Fort, François Mauriac

De Zwitserse dichter en schrijver Conrad Ferdinand Meyer werd geboren in Zürich op 11 oktober 1825. Zie ook mijn blog van 11 oktober 2010 en eveneens alle tags voor Conrad Ferdinand Meyer op dit blog.

 

 

Das Heiligtum

 

Waldnacht. Urmächtge Eichen, unter die

Des Blitzes greller Strahl geleuchtet nie!

Dämmernde Wölbung, Ast in Ast verwebt

Von keines Vogels Lustgeschrei belebt!

Ein brütend Schweigen, nie vom Sturm gestört,

Ein heilig Dunkel, das dem Gott gehört

Darin, umblinkt von Schädel und Gebein

Sich ungewiss erhebt ein Opferstein …

Es rauscht. Es raschelt. Schritte durch den Wald!

Das kurze römische Kommando schallt.

Geleucht von Helmen! Eine Kriegerschar!

Vorauf ein Gallier und ein Legionar:

“Die Stämme können dienen. Beil in Schwung!

Cäsar braucht Widder zur Belagerung!”

Erbleichend spricht der Gallier ein Gebet

Den Römer selbst ergreift die Majestät

Des Orts, doch hebt gehorchend er die Axt –

Der Gallier flüstert: “Weisst du, was du wagst?

Die Stämme – diese Riesen – sind gefeit,

Hier wohnt ein mächtger Gott seit alter Zeit

In dessen Nähe nur der Priester tritt,

Ein totenblasses Opfer schleppt er mit.

Versehrtest nur ein Blatt du freventlich

Stracks kehrte sich die Waffe wider dich!” …

Die heilgen Eichen drohen Baum an Baum

Die Römer lauschen bang und atmen kaum,

Schwer, schwerer wird der Hand des Beiles Wucht

Und ihr entsinkts. Sie stürzen auf die Flucht.

“Steht!” und sie stehn. Denn es ist Cäsars Ruf

Der ihre Seelen sich zu Willen schuf!

Er ist bei seiner Schar. Er deutet hin

Auf eine Eiche. Sie umschlingen ihn,

Sie decken ihn wie im Gedräng der Schlacht,

Sie flehn. Er ringt. Er hat sich losgemacht,

Er schreitet vor. Sie folgen. Er ergreift

Ein Beil, hebts, führt den Schlag, der saust und pfeift …

Sank er verwundet von dem frevlen Beil? Er

lächelt: “Schauet Kinder, ich bin heil.

Erstaunen! Jubel! Hohngelächter! Spott!

Soldatenwitz: “Verendet hat der Gott!”

Die Rinde fliegt! Des Stammes Stärke kracht!

Vom Laub zu dunklerm Laube flieht die Nacht.

Die Beile tun ihr Werk. Die Wölbung bricht,

Und Riesentrümmer überströmt das Licht.

 

 

 

Die Felswand

 

Feindselig, wildzerrissen steigt die Felswand.

Das Auge schrickt zurück. Dann irrt es unstät

Daran herum. Bang sucht es, wo es hafte.

Dort! über einem Abgrund schwebt ein Brücklein

Wie Spinnweb. Höher um die scharfe Kante

Sind Stapfen eingehaun, ein Wegesbruchstück!

Fast oben ragt ein Tor mit blauer Füllung:

Dort klimmt ein Wanderer zu Licht und Höhe!

Das Aug verbindet Stiege, Stapfen, Stufen.

Es sucht. Es hat den ganzen Pfad gefunden,

Und gastlich, siehe, wird die steile Felswand.

 

 

 

Conrad Ferdinand Meyer(11 oktober 1825 – 28 november 1898)
Het Conrad Ferdinand Meyer huis in Kilchberg

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Dolce far niente (Der Erntewagen, Conrad Ferdinand Meyer)

Dolce far niente

 

 

 

De oogst, Vincent van Gogh, 1888

 

 


Der Erntewagen

 

Nun des Tages Gluten starben,

Mischen alle zarten Farben

Sich am Himmel golden klar.

In die Helle seh’ ich ragen

Einen hohen Erntewagen,

Den umeilt der Schnitter Schaar.

 

Dunkle Arbeit lichtumgeben!

Nächtige Gestalten heben,

Schichten letzte Garben leis,

Und des Abends Feierstunde

Schmückt mit heilig goldnem Grunde

Müder Arme späten Fleiß.


 

Conrad Ferdinand Meyer (11 oktober 1825 – 28 november 1898)

 

 

 

Zie voor de schrijvers van de 5e augustus ook mijn blog van 5 augustus 2012 en  ook mijn blog van 5 augustus 2011 deel 1 en eveneens deel 2.

Gertrud von Le Fort, François Mauriac, Conrad Ferdinand Meyer

De Duitse dichteres en schrijfster Gertrud von Le Fort werd geboren in Minden op 11 oktober 1876. Zie ook mijn blog van 11 oktober 2010 en eveneens alle tags voor Gertrud von Le Fort op dit blog.

 

Stille

Mich ruft zuweilen eine Stille,
die alles Tönen überschweigt
bis ein geheimnisvoller Wille
sich über meine Seele neigt

Der sprengt im Zittern von Sekunden
dies enge Haus – die Welt ist Traum,
in ferne Täler sanken Stunden
und flüsternah ward jeder Baum.

 

Die Heimatlosen

Wir sind von einem edlen Stamm genommen,
Der Schuld vermählt,
Wir sind auf dunklen Wegen hergekommen
Wund und gequält.

Wir hielten einst ein Vaterland umfangen –
Gott riß uns los –
Wir sind durch Feuer und durch Blut gegangen
Verfolgt und bloß.

Des Abgrunds Engel hat uns überflogen –
Wer bannt sein Heer?
Wir sind am Rand der Hölle hingezogen –
Uns graust nicht mehr.

Durch jede Schmach sind wir hindurchgebrochen
Bis ins Gericht:
Wir hörten Worte, die ihr nicht gesprochen –
O, redet nicht!

Uns winkt hier niemals Heimat mehr wie andern,
Uns hält kein Band,
Gott riss uns los, wir müssen wandern, wandern –
Wüst liegt das Land,

Wüst liegt die Stadt, wüst liegen Hof und Hallen,
Die Hand ward leer,
Wir sahen eine Welt in Trümmer fallen –
Uns trifft nichts mehr.

Ziel eines Hasses oder Spottes,
Was liegt daran?
Wir sind die Heimatlosen uns’res Gottes –
Er nimmt uns an.

Die Schuld ist ausgeweint, wir sind entronnen
Ins letzte Weh:
Die ew’ge Gnade öffnet ihre Bronnen –
Blut wird zu Schnee.

Gertrud von Le Fort (11 oktober 1876 – 1 november 1971)

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Gertrud von Le Fort, François Mauriac, Christoph Peters, Conrad Ferdinand Meyer, Han Resink, Boris Pilnjak, Pierre Jean Jouve, Hans Schiebelhuth, Richard H. W. Dillard

De Duitse schrijfster Gertrud von Le Fort werd geboren in Minden op 11 oktober 1876. Zie ook mijn blog van 11 oktober 2009.en ook mijn blog van 11 oktober 2010.

 

Uit: Prinzessin Christelchen

„Nein, danke. Sie können gehen, Erna.“ Die Kammerjungfer entfernte sich knixend, und Prinzessin Christine war allein in dem hellerleuchteten Toilettenzimmer. Sie nahm die weißen Rosen, welche von der Garnitur ihres Kleides übrig geblieben waren, und setzte sie in ein Glas, denn Prinzessin Christine konnte Blumen nicht welken sehen. Dann trat sie noch einmal vor den hohen Kristallspiegel. Es war ein scheuer, beinahe ängstlicher Blick, den sie hinein sandte, und gleich darauf wandte sie sich hastig ab. Es lohnte sich auch wahrhaftig nicht, lange hinein zu blicken. Eine kaum mittelgroße, schmächtige Gestalt, ein blasses, müdes Gesichtchen mit unregelmäßigen, nervösen Zügen, das war alles, was sie sah. Dazu ein schlichtes, weißes Kleid und an der Brust einige große, weiße Rosen, die genau so blass und müde den Kopf hängen ließen, wie die junge Prinzessin. Die Kammerjungfer hatte ihr durchaus noch einige dunkle Granaten ins Haar stecken wollen, aber Prinzessin Christine besaß eine Abneigung gegen lebhafte Farben, da war nichts zu machen gewesen.
Unten am Portal des Schlosses fuhren die ersten Wagen vor. Die kleine Prinzessin hatte sich einen Stuhl ans Fenster gezogen und presste den Kopf gegen die kühlen Scheiben. Wie wunderschön war es doch, hier allein zu sein! Sie hatte das so selten. Horch! Wieder ein Wagen! Neugierig blickte die Prinzessin hinunter. So also sah man ans, wenn man als junges Mädchen zum Ball fuhr! In große Abendmäntel gehüllt, stiegen eben zwei junge Damen in Begleitung einer älteren aus dem Wagen. Im Schein der hellen Lichter vor der Einfahrt des Schlosses konnte Prinzessin Christine ihre Gesichter deutlich erkennen. Die eine sah strahlend aus in froher Erwartung, die andere ein wenig aufgeregt, beinahe ängstlich.

Eben kamen von der anderen Seite mehrere junge Offiziere. Einer von ihnen sprach die Ängstliche an, wahrscheinlich benutzte er das Zusammentreffen, sie gleich um einen Tanz zu bitten. Sie nickte und lächelte – jetzt sah sie nicht mehr ängstlich ans. Es mußte doch ein eigener Reiz darinnen liegen, zum Tanze aufgefordert zu werden. Prinzessin Christine seufzte. Sie durfte ja nur befehlen – ach, immer nur befehlen!“

 


Gertrud von Le Fort (11 oktober 1876 – 1 november 1971)

Lees verder “Gertrud von Le Fort, François Mauriac, Christoph Peters, Conrad Ferdinand Meyer, Han Resink, Boris Pilnjak, Pierre Jean Jouve, Hans Schiebelhuth, Richard H. W. Dillard”

François Mauriac, Gertrud von Le Fort, Christoph Peters, Conrad Ferdinand Meyer, Boris Pilnjak, Han Resink, Pierre Jean Jouve, Hans Schiebelhuth, Richard H. W. Dillard

De Franse schrijver François Mauriac werd op 11 oktober 1885 geboren in  Bordeaux. Zie ook mijn blog van 12 oktober 2006 en ook mijn blog van 11 oktober 2007 en ook mijn blog van 11 oktober 2008 en ook mijn blog van 11 oktober 2009.

Uit: Bloc-Notes

„19/12/1953

Selon Chateaubriand, «Dieu fait les hommes puissants conformes à ses desseins secrets: il leur donne les défauts qui les perdent quand ils doivent être perdus». L’impuissance, voilà le défaut de nos hommes puissants. Et qu’ils ne cherchent pas d’excuse dans les institutions démocratiques: sous tous les régimes, tout est obstacle à qui tient la barre. L’homme d’Etat digne de ce nom est celui qui fait prévaloir ses desseins sur les passions d’un Parlement, comme il saurait, s’il était dictateur et maître absolu, réduire au silence ses propres passions.  

20/08/1955

Un grand esprit politique, s’il n’a pas de coeur, doit agir parfois comme s’il en avait. Et s’il est dépourvu de principes, il doit, par habileté, se mettre à la place de ceux qui en ont et agir comme eux.  

10/11/1955

Les politiciens, surtout les politiciens d’affaires, leur métier exige qu’ils aient toujours des principes plein la bouche. Regardez-les: les principes sont tombés d’un coup. On ne roule plus les yeux, on n’invoque plus l’honneur de la patrie. Ils ont mal joué, ils s’occupent de rétablir leur jeu et de repartir sur nouveaux frais. C’est alors qu’il apparaît à l’oeil nu que l’histoire de France est écrite avec l’active collaboration des hommes d’argent, des politiciens d’affaires. «Les affaires, c’est l’argent des autres.» C’est surtout le sang des pauvres, et quelquefois des riches.

 mauriac

François Mauriac (11 oktober 1885 – 1 september 1970)

 

De Duitse schrijfster Gertrud von Le Fort werd geboren in Minden op 11 oktober 1876. Zie ook mijn blog van 11 oktober 2009.

Uit: Am Tor des Himmels

„So ist es also wahr, mein Freund“, rief sie außer sich, „so ist es also wahr! Unser Glaube hat keine Stätte mehr im All, es gibt nur noch die ewigen Gesetze und uns selbst!“ Im nächsten Augenblick lag sie in meinen Armen, die Brust an meine Brust gedrängt, vor der Unendlichkeit des Raumes zu mir geflüchtet und an mich geklammert. Und nun war es mir plötzlich, als habe sich die Unendlichkeit des Raumes in die Unendlichkeit meiner anbetenden Liebe verwandelt, hätte ihren erschreckenden Namen mit einem beseligenden vertauscht, und ich müßte mich jubelnd und schluchzend zu meinem Untergang in dem geliebten Wesen bekennen.

Aber schon hatte sich Diana wieder aufgerichtet. Sie strich sich mit beiden Händen über das verwirrte Haar und sah mich mit einem Blick an, in dem etwas von der Unerbittlichkeit der ehernen Himmelsgesetze lag. „Oh, mein Freund, mein lieber Freund“, sagte sie feierlich, „jetzt ist es entschieden: der Meister wird verurteilt werden, er ist verloren.“ Dabei faßte sie mich an den Schultern wie einen, der aus Traumbefangenheit erwachen soll. Langsam drangen ihre Worte in mich ein, aber sie waren mir ganz unverständlich. Denn hatten wir nicht eben gemeinsam die Wahrheit des neuen Welt- und Himmelsbildes mit höchster Klarheit erkannt – wie konnte denn der Meister verurteilt werden, wenn dieses Bild doch Wahrheit bedeutete? Ich glaubte im Gegenteil zu wissen, daß er nie mehr unterliegen könne, sondern daß seine Richter bereits unterlegen waren. Ich sagte ihr das auch.

Sie streichelte mir zärtlich Haare und Stirn, so wie man ein Kind streichelt, aber ihre Augen verloren nichts von ihrer Unerbittlichkeit. „Eben weil es Wahrheit ist, wird er verurteilt werden“, sagte sie sehr leise. „Er muß verurteilt werden – haben wir denn nicht eben selbst erfahren, daß in der Unermeßlichkeit da droben kein Platz mehr für den Gott unseres Glaubens ist? Oder kannst du dir vorstellen, daß für die Geschöpfe unseres winzigen Sterns Gottes Sohn vom Himmel stieg? „

 leFort

Gertrud von Le Fort (11 oktober 1876 – 1 november 1971)

 

De Duitse schrijver Christoph Peters werd geboren op 11 oktober 1966 in Kalkar. Zie ook mijn blog van 11 oktober 2008 en ook mijn blog van 11 oktober 2009.

Uit: Stadt, Land, Fluß

“Nach wie vor liegt der Brief mit dem Befund ungeöffnet da. Ich wandere im Zimmer auf und ab. Drehe Runden um den Eßtisch, gebe mir Mühe, den Brief nicht zu sehen. Ein Esel am Wasserrad, stumpf und unermüdlich. Die Mechanik ächzt, der Brunnen ist leer, Trockenzeit. Ich halte an, stampfe auf, so fest, daß den alten Leuten in der Wohnung unter mir der Putz in die Kaffeetassen rieselt. Und weiter. Bewegung löst Verkrampfungen aller Art. Peripathetik für Stubenhocker. Ein anderes Spiel: Ich versuche, wie als Kind auf den Pflastermustern der Bürgersteige, einen bestimmten Schrittrhythmus einzuhalten. Jetzt ist die Problemstellung anspruchsvoller: Wie nähert man sich innerhalb eines Quadratrasters dem Kreis an? Alternierende Springerzüge – etwas Besseres fällt mir nicht ein. Schräg links, waagerecht, schräg rechts, senkrecht. Mehrfach verknoten sich meine Beine. Das einfarbige Parkett macht die Sache nicht leichter. Durch einen falschen Zug gerate ich in eine Spiralbewegung, drifte nach innen, die Schwerkraft des Zentrums saugt mich unwiderstehlich an, ich zerschelle an der Tischkante. Neuer Versuch. Ich markiere den Ausgangspunkt mit einem Flußkiesel. Vorsichtig, als ginge es ums Ganze, setze ich die ersten Schritte. Allmählich begreifen meine Füße das Gesetz, schaffen die erste Runde. Bald läuft es flüssiger, ich rotiere taumelnd um mich selbst, folge meinem vorgegebenen Kurs, schlingernd, wie ein Planet, der nach einer gewaltigen Kollision noch eben seine Umlaufbahn hält. Dann ein erneuter Fehltritt (mit Absicht, wegen des schrecklichen Endes). Ich verlasse das Gravitationsfeld der Sonne, die Zentrifugalkräfte schleudern mich in die endlosen Weiten des Universums, ich pralle gegen den Schrank.

Es ist gleich vier Uhr, und ich habe heute nichts zustande gebracht. Zum fünften Mal durchsuche ich sämtliche Ablagen nach dem Postkartensatz von Douwermans Xantener Marienretabel, den Astrid mir geschickt hat. Die Karten müssen ganz neu sein, bei meinem letzten Besuch vor acht Monaten lag noch das Schwarzweißphoto von 1970 aus. Den Domherren ist es wider Erwarten nach fünfundzwanzig Jahren gelungen, brauchbare Aufnahmen, insbesondere von der Wurzel-Jesse-Predella, in Druck zu geben.”

peters

Christoph Peters (Kalkar, 11 oktober 1966)

 

De Zwitserse dichter en schrijver Conrad Ferdinand Meyer werd geboren in Zürich op 11 oktober 1825. Zie ook mijn blog van 11 oktober 2008 en ook mijn blog van 11 oktober 2009.

Schillers Bestattung

Ein ärmlich düster brennend Fackelpaar, das Sturm
Und Regen jeden Augenblick zu löschen droht.
Ein flatternd Bahrtuch. Ein gemeiner Tannensarg
Mit keinem Kranz, dem kargsten nicht, und kein Geleit!
Als brächte eilig einen Frevel man zu Grab.
Die Träger hasteten. Ein Unbekannter nur,
Von eines weiten Mantels kühnem Schwung umgeht,
Schritt dieser Bahre nach. Der Menschheit Genius war’s.

 

Der Marmorknabe

In der Capuletti Vigna graben
Gärtner, finden einen Marmorknaben,
Meister Simon holen sie herbei,
Der entscheide, welcher Gott es sei.

Wie den Fund man dem Gelehrten zeigte,
Der die graue Wimper forschend neigte,
Kniet’ ein Kind daneben: Julia,
Die den Marmorknaben finden sah.

“Welches ist dein süßer Name, Knabe?
Steig ans Tageslicht aus deinem Grabe!
Eine Fackel trägst du? Bist beschwingt?
Amor bist du, der die Herzen zwingt?”

Meister Simon, streng das Bild betrachtend,
Eines Kindes Worte nicht beachtend,
Spricht: “Er löscht die Fackel. Sie verloht,
Dieser schöne Jüngling ist der Tod.”

 

Abendrot im Walde

In den Wald bin ich geflüchtet,
Ein zu Tod gehetztes Wild,
Da die letzte Glut der Sonne
Längs den glatten Stämmen quillt.

Keuchend lieg ich. Mir zu Seiten
Blutet, siehe, Moos und Stein –
Strömt das Blut aus meinen Wunden?
Oder ist’s der Abendschein?

 meyer

Conrad Ferdinand Meyer (11 oktober 1825 – 28 november 1898)

 

De Russische schrijver Boris Andrejevitsj Pilnjak werd geboren in Oblast Moskou op 11 oktober 1894.Zie ook mijn blog van 11 oktober 2009.

Uit: A Year Of Their Lives (Vertaald door F. O. Dempsey)

“To the north, south, east, and west—in all directions for hundreds of miles—stretched forests and bogs enveloped in a wide-spread veil of lichen. Brown-trunked cedars and pines towered on high. Beneath there was a thick, impenetrable jungle of firs, alders, wild-berries, junipers, and low-hanging birches. Pungent, deep-sunken, lichen- covered springs of reddish water were hidden amidst undergrowth in little glades, couched in layers of turf bordered by red bilberries and huckleberries.

With September came the frosts—fifty degrees below zero. The snow lay everywhere—crisp and dazzling. There was daylight for three or four hours only; the remainder of the time it was night. The sky was lowering, and brooded darkly over the earth. There was a tense hush and stillness, only broken in September by the lowing of mating elks. In December came the mournful, sinister howling of the wolves; for the rest of the time—a deep, dreadful, overpowering silence! A silence that can be found only in the wastelands of the world.

A village stood on the hill by the river.

The bare slope descended to the water’s edge, a grey-brown granite, and white slatey clay, steep, beaten by wind and rain. Clumsy discoloured boats were anchored to the bank. The river was broad, dark, and cold, its surface broken by sombre, choppy, bluish waves. Here and there the grey silhouettes of huts were visible; their high, projecting, boarded roofs were covered by greenish lichen. The windows were shuttered. Nets dried close by. It was the abode of hunters who went long excursions into the forests in winter, to fight the wild beasts.

2.

In the spring the rivers—now broad, free and mighty—overflowed their banks. Heavy waves broke up the face of the waters, which sent forth a deep, hoarse, subdued murmur, as restless and disquieting as the season itself. The snow thawed. The pine-trees showed resinous lights, and exhaled a strong, pungent odour.

In the day-time the sky was a broad expanse of blue; at dusk it had a soft murky hue and a melancholy attraction. In the heart of the woods, now that winter was over, the first deed of the beasts was being accomplished—birth. Eider-ducks, swans, and geese were crying noisily on the river.“

Pilnjak

Boris Pilnjak (11 oktober 1894 – 21 april 1938)

 

De Nederlands / Indonesisch dichter, essayist en geleerde.Gertrudes Johannes (Han) Resink werd geboren in Jogjakarta op 11 oktober 1911. Zie ook mijn blog van 11 oktober 2008 en ook mijn blog van 11 oktober 2009.

Landschapschildering

Uit dalen komen golven bovenstromen
en aan hun schuim ontkrult een wilde lucht
en uit dat zwerk valt dan een gouden vlucht
van vlinders en van vogels neer op bomen,
die wuivend buigen om een oud gehucht,
waar iedereen zijn tijd staat te verdromen
bij spel, muziek, goed eten en gerucht
van goden, die van verre bergen komen.

Op één der prauwen, die de zee doorvaren,
staat bij een zeil, met bloemen overschilderd,
een gaaf, naakt kind in die volmaakte rust,
die ieder mens in zich tracht uit te sparen
temidden van een wereld, die verwildert.

 

Kwatrijn

Houd als de houtsnijder, die een plastiekje hieuw
van een gewone vrouw, maar met een vissenkieuw
gevederd, niet van alles wat héél ver is en
héél schoon, maar wel van wat heel oud is en heel nieuw.

resink

Han Resink (11 oktober 1911 – 4 september 1997)

 

De Franse dichter en schrijver Pierre Jean Jouve werd geboren op 11 oktober 1887 in Arras.  Zie ook mijn blog van 11 oktober 2008 en ook mijn blog van 11 oktober 2009.

Lisbe

Des ressemblances nous ont égarés dans l’enfance
Étions-nous donc du même sang
Des merveilles se sont passées qui nous ont fait peur
Près des édredons de pleur et de sang rouge

Étions-nous du même sang quand je rencontrai ta blondeur
Avions-nous pleuré les mêmes larmes dans les cages
Et quels attentats en de secrètes chambres
Nous avaient faits aussi à nu que nos pensées?

Ô mort il me revient des sons étranges
Ô vive et un peu rousse et la cuisse penchée
Tes yeux animaux me disent (velours rouge)
Ce qu’un génie n’ose pas même imaginer.

 

Adieu

III

Adieu. La nuit déjà nous fait méconnaissables
Ton visage est fondu dans l’absence. Oh adieu
Détache ta main de ma main et tes doigts de mes doigts arrache
Laissant tomber entre nos espaces le temps
Solitaire étranger le temps rempli d’espaces;
Et quand l’obscur aura totalement rongé
La forme de ton ombre ainsi qu’une Eurydice
Retourne-toi afin de consommer ta mort
Pour me communiquer l’adieu. Adieu ma grâce
Au point qu’il n’est espoir de relier nos sorts
Si même s’ouvre en nous le temple de la grâce.

 jouve

Pierre Jean Jouve (11 oktober 1887 – 8 januari 1976)
Portret door Henri Le Fauconnier

 

De Duitse dichter, schrijver en vertaler Hans Schiebelhuth werd geboren op 11 oktober 1895 in Darmstadt. Zie ook mijn blog van 11 oktober 2009.

DAS MÄDCHEN DES FLUSS-SCHIFFERS

Das Wasser vom Flitzfluß ist flink wie ein Pfeil.
Ein Boot auf dem Flitzfluß saust dahin
Als hätte es Flügel.
Zehn Tage nur braucht es für dreitausend Meilen.
Und Du gehst, mein Lieber –
Oh weh, wie viel Jahre, ehe Du heimkehrst?

Li-Po

SEIN LIED

Er singt sich selber in Schlaf.
Seine Mutter, über ihn gebeugt,
Schilt ihn.
Aber er will zuerst
Sein Liedchen in Schlaf singen.

Chang-Wu-Ken

 schiebelhuth

Hans Schiebelhuth (11 oktober 1895 – 14 januari 1944)
Darmstadt, Luisenplatz (Geen portret beschikbaar)

 

De Amerikaanse dichter, essayist en vertaler Richard H. W. Dillard werd geboren op 11 oktober 1937 in Roanoke, Virginia. Zie ook mijn blog van 11 oktober 2008 en ook mijn blog van 11 oktober 2009.

Uit: Going Out Into the Crazy: Some Thoughts About Real Writing and Real Reading

“In much the way that a minister will build a sermon upon a selected biblical text, I am today going to deliver what might be called a secular sermon or meditation on a sentence by Edgar Allan Poe from his essay “Peter Snook”—not the actual sentence, mind you, but an inaccurate version I quoted to Erin Pope, one of my students, the other day while we were discussing the way writing is written. I’ll tell you what Poe actually wrote a bit later, but here is the sentence as I misquoted it at the time: “To originate is carefully, patiently, and lovingly to combine.” I would like to use that newly minted (or recombined) Poe sentence to talk to you a bit this morning about the mysterious process of writing, reading, and the creation of meaning by writing and reading.As I remember it, when I was an undergraduate at Roanoke College and a student in Professor Matthew M. Wise’s course, English 44: Shakespeare’s Comedies, I made a discovery. It was a discovery that I found very useful at the time as a device for getting through that difficult course unscathed, but I did not really come to understand its implications and larger meaning until maybe twenty years later—which I suspect is about the time it takes to figure out what you actually learned in college apart from what you thought you learned. Or maybe I was just a slow study. But, be that as it may, I thought that I would talk about that discovery today and use it to discuss briefly why some of us write what Vladimir Nabokov would call “real writing,” or to use a somewhat less aggressive term, imaginative literature, and why all of us should read it with the same care, patience and love with which it was written.“

dillard

Richard H. W. Dillard (Roanoke, 11 oktober 1937)