Intocht van Jezus in Jeruzalem Mozaïek. Palermo, Cappella Palatina, meester van de paleiskapel, rond 1150
Am Palmsonntage
Der Morgentau will steigen; Sind denn die Palmen grün? Auf, laßt mit hellen Zweigen Uns ihm entgegen ziehn! Er will in unser Haus, In unsre Kammern kommen; Schon ziehen rings die Frommen Mit Lobgesang heraus.
Ich kann nicht mit euch gehen, Mir ist der Odem schwer; Die Kreuzesfahnen wehen, Ich folge nimmermehr. Wie wird so klar die Luft? O Jesu, süße Helle, Du kömmst in meine Zelle, In meine Modergruft!
Was soll ich dir bereiten, Du wunderlieber Gast? Ich möchte dich verleiten Zu langer Liebesrast. Wohlan, ich schmücke dich, Will dich mit Blumen binden; Du sollst dich nicht entwinden, Das weiß ich sicherlich.
Aus deiner Mutter Rechten Will ich um deinen Fuß Die reine Lilie flechten Mit demutsvollem Gruß. Daß ich dich feßle ganz Mit Liebesblumenringen, Will um dein Haupt ich schlingen Den heil’gen Rosenkranz.
Den Boden will ich streuen Mit Palmen ganz und gar, Mein Leiden dir zu weihen, Was ich in diesem Jahr Oft still, oft schwerer trug. Es liegt zu deinen Füßen, Es soll mich nicht verdrießen, Dein Will’ ist mir genug!
Wie soll ich mich doch finden In deine Liebesmacht, Daß du an meine Sünden So gar nicht hast gedacht! Ich lasse nicht von dir, Mußt du gleich wieder scheiden. Ich fühl’ es wohl in Freuden, Du kömmst noch oft zu mir.
Annette von Droste-Hülshoff (10 januari 1797 – 24 mei 1848) Italiaanse kamer in het Rüschhaus nabij Drostes geboortehuis Burg Hülshoff
Im Vatikan bedient man sich Palmsonntags echter Palmen. Die Kardinäle beugen sich und singen alte Psalmen. Dieselben Psalmen singt man auch, Ölzweiglein in den Händen, Muss im Gebirg zu diesem Brauch Stechpalmen gar verwenden. Zuletzt, man will ein grünes Reis, So nimmt man Weidenzweige. Damit der Fromme Lob und Preis auch im geringsten zeige.
Johann Wolfgang von Goethe (28 augustus 1749 – 22 maart 1832)