Am Palmsonntage (Annette von Droste-Hülshoff)

 

Bij Palmzondag

 

palermo, cappella palatina
Intocht van Jezus in Jeruzalem
Mozaïek. Palermo, Cappella Palatina, meester van de paleiskapel, rond 1150

 

Am Palmsonntage

Der Morgentau will steigen;
Sind denn die Palmen grün?
Auf, laßt mit hellen Zweigen
Uns ihm entgegen ziehn!
Er will in unser Haus,
In unsre Kammern kommen;
Schon ziehen rings die Frommen
Mit Lobgesang heraus.

Ich kann nicht mit euch gehen,
Mir ist der Odem schwer;
Die Kreuzesfahnen wehen,
Ich folge nimmermehr.
Wie wird so klar die Luft?
O Jesu, süße Helle,
Du kömmst in meine Zelle,
In meine Modergruft!

Was soll ich dir bereiten,
Du wunderlieber Gast?
Ich möchte dich verleiten
Zu langer Liebesrast.
Wohlan, ich schmücke dich,
Will dich mit Blumen binden;
Du sollst dich nicht entwinden,
Das weiß ich sicherlich.

Aus deiner Mutter Rechten
Will ich um deinen Fuß
Die reine Lilie flechten
Mit demutsvollem Gruß.
Daß ich dich feßle ganz
Mit Liebesblumenringen,
Will um dein Haupt ich schlingen
Den heil’gen Rosenkranz.

Den Boden will ich streuen
Mit Palmen ganz und gar,
Mein Leiden dir zu weihen,
Was ich in diesem Jahr
Oft still, oft schwerer trug.
Es liegt zu deinen Füßen,
Es soll mich nicht verdrießen,
Dein Will’ ist mir genug!

Wie soll ich mich doch finden
In deine Liebesmacht,
Daß du an meine Sünden
So gar nicht hast gedacht!
Ich lasse nicht von dir,
Mußt du gleich wieder scheiden.
Ich fühl’ es wohl in Freuden,
Du kömmst noch oft zu mir.

 


Annette von Droste-Hülshoff (10 januari 1797 – 24 mei 1848)
Italiaanse kamer in het Rüschhaus nabij Drostes geboortehuis Burg Hülshoff

 

Zie voor de schrijvers van de 24e maart ook mijn vorige drie blogs van vandaag.

Martin Walser, Peter Bichsel, Dario Fo, Lawrence Ferlinghetti, Jacob van Lennep, Jeroen Mettes

De Duitse schrijver Martin Walser werd op 24 maart 1927 geboren in Wasserburg aan de Bodensee. Zie ook alle tags voor Martin Walser op dit blog.

Uit: Muttersohn

“Ewald, ich heiße Percy. Das sagte er, als er die Tür hinter sich zugemacht hatte. Ewald hatte auf sein Klopfen nicht geantwortet. Percy sagte, das verstehe er. In der Geschlossenen Abteilung an eine Tür zu klopfen und auf ein Herein zu warten, sei heuchlerisch, da doch der Klopfende den Schlüssel habe, mit dem die Tür aufzuschließen sei.

Ewald lag auf dem gemachten Bett. Er lag auf dem Rücken. Die Augen offen. Die rechte Seite seines Gesichts war rot, vernarbt, die rechte Hand auch. Diese rechte Hand lag auf Ewalds Brust. Sie hielt ein Handy. Das konnte nur heißen, dass er auf etwas wartete, was aus dem Handy kommen musste. Percy sagte: Ich setz’ mich auf den Stuhl an deinem Tisch. Dann schwieg er. Er wartete nicht, er schwieg. Plötzlich richtete sich Ewald auf, schlüpfte in die schwarzen Schuhe, die unter seinem Bett

standen, und legte sich wieder hin und schaute zur Decke. Es war klar, er wollte nicht, dass ihn jemand ohne Schuhe sähe. Schwarze Schlüpfschuhe, schwarze Socken, schwarze Hose, schwarzes, langärmliges Hemd. Als Manschettenknöpfe goldgefasste rote Steine. Karneol, dachte Percy. Das Handy hatte Ewald beim In-die-Schuhe-Schlüpfen in der Hand behalten.

So blieben sie. Stumm. Zwei Stunden lang oder drei. Dann stand Percy auf, ging zur Tür, schloss auf und sagte: Ich will nicht, dass du dich wunderst. Ich bin mit allen per du, seit ich hier in der Pflegerschule war. Der Professor hat mich Latein lernen lassen. Da gibt es kein Sie. Seitdem sag ich zu allen du. Es ist dann immer, als spräche ich Latein. So ein Gefühl halt. Bis bald, Ewald.

Als Percy draußen war, drehte er den Schlüssel so leise wie möglich im Schloss.

Zwei Empfindungen waren Percy fremd: Furcht und Ungeduld.”

 

Martin Walser (Wasserburg, 24 maart 1927)

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Harry Prenen, Top Naeff, Willem van Iependaal, Robert Hamerling, Fanny Lewald

De Nederlandse (gelegenheids)dichter, historicus, geschiedenisleraar, illustrator en journalist Harry Prenen werd geboren in Schoten op 24 maart 1915. Zie ook alle tags voor Harry Prenen op dit blog.

Uit: Het een en ander over Godfried Bomans

“Deze avond gaf mij de bevestiging van iets dat ik al lang vermoedde. Gezien zijn succes kan men kwalijk zeggen dat Bomans miskend zou zijn, maar desondanks geniet hij vaak een verkeerde bekendheid. Dat hij een van onze eerste humoristen is wordt wel algemeen aanvaard (..) dat hij echter een van onze beste prozaïsten is, daar wil de officiële litteratuur en fijnproeverij nog maar moeilijk aan geloven. En toch is dat zo. Wie werkelijk iets weet van wat proza en wat schrijven is kan in zijn boeken en in zijn journalistiek te kust en te keur passages vinden om in een lijstje te zetten. De fijnproeverij verzekert ons echter dat hij een voortreffelijk auteur voor Jan, Piet en Klaas is, een genie van de middenstand, maar niet voldoende voor de happy few. Het tegendeel is waar, want terwijl hij de duizenden op de galerij in hun twee handen laat klappen blijft hij tegelijkertijd iemand van de kleine keurbende.

Dit misverstand heeft niettemin vele aanhangers. (..) Het volk te vermaken schijnt bij het edeler deel der natie op de index te staan (verboden, e.k.). En toch doet Bomans hiermede op eigen manier in onze litteratuur niet anders en niets minders dan Dickens het in de zijne deed. (..) Vervolgens ben ik van mening dat er in het eerste het beste goede stuk van Bomans’ Elsevierjournalistiek meer echte schrijfkunst en aangeboren talent steekt dan in menig poëem op hoge stelten.

Bij de happy few van de litteraire café’s kan men ondertussen nog meer bedenkingen vernemen. Bijvoorbeeld: dat hij in Elsevier schrijft!!Een burgerlijk blad, naar ik verneem.”

 

Harry Prenen (24 maart 1915 – 20 oktober 1992)

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Christian Schubart, Gabriele von Baumberg, Olive Schreiner, William Morris, Richard Leising

De Duitse dichter, componist enn journalist Christian Friedrich Daniel Schubart werd geboren op 24 maart 1739 in Obersontheim. Zie ook alle tags voor Christian Schubart op dit blog.

 

Der Frühlingsabend

Kühlender Abend steige vom Hügel

Lieblich verguldet vom sonnigen Strahl;

Thaue von deinem purpurnen Flügel

Tropfen aufs durstige Blümlein im Thal.

Gluckt, Nachtigallen, zärtlich Lieder,

Reget ihr Weste euer Gefieder;

Schüttelt vom Baum

Seidene Pflaum!

Walle, o Duft! Vom Blüthenzweig nieder.

Hier auf der Erde blumigem Schooße

Ruh’ ich! es ruhet mein Mädchen bei mir.

Meine Geliebte: Kennst du die große,

Kennst du die fühlende Freundin von dir?

Lieblicher Abend, lächle der Trauten!

Lächle der Schlanken, Himmlischgebauten!

Schöner war nicht

Florens Gesicht,

Als sie des Morgens Tropfen bethauten.

Hesperus äugelt hoch in der Ferne;

Ziehst du schon, Mond, am Sternenfeld auf?

Sieh doch, Geliebte, sieh doch die Sterne!

Sieh doch zur freundlichen Luna hinauf!

Doch seh’ ich nicht im Auge der Milden

Thränen der Liebe schimmernd sich bilden?

Sind sie es nicht,

Die dein Gesicht,

Wie eines Engels Antlitz vergülden?

Lieblicher Abend, Erweicher der Herzen!

Dank dir, des Frühlings liebkosender Sohn,

Daß du geendigt zärtliche Schmerzen;

Sieh doch, die Holde umarmet mich schon!

Schmelzende Wonne flimmt in den Blicken –

Ach ich empfinde Himmelsentzücken.

Liebe, nur du

Wiegst uns in Ruh’;

Kannst, wie ein Gott, allein uns beglücken.

 

Christian Schubart (24 maart 1839 – 10 oktober 1791)

Obersontheim met het slot op de achtergrond

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