Erik Spinoy, Arthur Conan Doyle, Ahmed Fouad Negm, Anne de Vries, Johannes R. Becher, Kees Winkler, Gérard de Nerval, Robert Neumann, Catulle Mendès

 

De Vlaamse dichter en schrijver Erik Spinoy werd geboren op 22 mei 1960 in Sint-Niklaas. Zie ook alle tags voor Erik Spinoy op dit blog.

 

Adolf groet ’s morgens de dingen

Het spant erom, nu komt het erop aan, het is dus
nu of nooit.

Een klap in het gezicht van de goede smaak?
Een klap in het gezicht maar

nu is al te laat.

         Zoologischer Garten : brandbommen en kanisters fosfor
         wisten er wel raad mee.

         Apen zwierven door de stad, exotische vogels kozen
         schreeuwend het luchtruim. Leeuwen stikten
         en verkoolden in hun kooien.

         Krokodillenstaarten smaakten haast als kippenvlees.
         Berenham en berenworst: het bleken lekkernijen.

In de kamer die geen witte kamer is machinekamer is
valt lemmerhard het zomerlicht

valt op een stijf smetvrij katoenen hemd dat
vloekt bij vlekken rimpels kerven in
genadeloos blote nieuw

gebruinde huid.

 

Mowgli

Starend in de kleurige ogen
van de slang

die koud en glibberig
acht of negen maal zich
om zijn tengere lichaam
draait.

Zijn waarheid is verdampt
of smelt zoals cacaoboter
in de tropenzon

en buiten zich, verdwaasd
lacht hij ook nog daarbij

Geluk doorstroomt
zijn schaamte dat
hij is

 


Erik Spinoy (Sint-Niklaas, 22 mei 1960)

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Takis Würger

Onafhankelijk van geboortedata

De Duitse schrijver en journalist Takis Würger werd geboren in 1985 in Hohenhameln. Na zijn eindexamen gymnasium werkte hij als vrijwilliger in een ontwikkelingsproject in Peru. Hij werkte als vrijwilliger bij de Münchner Abendzeitung en bezocht de Henri Nannen School. Vervolgens ging hij naar het tijdschrift Der Spiegel, waar hij werkt op de afdeling samenleving. In 2014 studeerde hij een jaar aan het St. John’s College, Cambridge Human, Social and Political Science. Würger maakte reportages voor Der Spiegel onder andere uit Afghanistan, Libië, Mexico en de Oekraïne. In 2012 werkte hij als Arthur F. Burns Fellow drie maanden bij de Amerikaanse krant The Austin Chronicle in Texas. Wùrger geeft een seminar reportages aan de Academie van de Beierse Pers. Wùrger heeft verschillende journalistieke prijzen gewonnen, waaronder de Duitse reporter prijs, de CNN Journalist Award en European Journalism Prize Writing for CEE. In 2010 werd hij bekroond door Medium Magazin als een van de “Top 30 Journalisten” (onder de 30); In 2017 werd hij onderscheiden met de Silberschweinpreis, de prijs voor deburanten van lit.Cologne voor zijn roman “Der Club”.

Uit: Der Club

„Im südlichen Niedersachsen liegt ein Wald, der Deister, darin stand ein Haus aus Sandstein, in dem früher der Förster gewohnt hatte und das durch eine Reihe von Zufällen und den Kredit einer Bank in den Besitz eines Ehepaares kam, das dort einzog, damit die Frau in Ruhe sterben konnte.
Sie hatte Krebs, Dutzende kleine Karzinome, die in ihrer Lunge saßen, als hätte jemand mit einer Schrotflinte hineingeschossen. Der Krebs war inoperabel, und die Ärzte sagten, sie wüssten nicht, wie viel Zeit der Frau bliebe, deshalb quittierte der Mann seine Arbeit als Architekt und blieb bei ihr. Als die Frau schwanger wurde, riet der Onkologe zur Abtreibung. Der Gynäkologe sagte, auch eine Frau mit Lungenkrebs könne gebären. Sie gebar einen kleinen, dünnen Säugling mit zarten Gliedern und vollem schwarzen Haar. Der Mann und die Frau pflanzten einen Kirschbaum hinter das Haus und nannten ihren Sohn Hans. Das war ich.
In meiner frühsten Erinnerung läuft meine Mutter mit nackten Füßen durch den Garten auf mich zu. Sie trägt ein gelbes Kleid aus Leinen und um den Hals eine Kette aus rotem Gold. Wenn ich an diese ersten Jahre meines Lebens zurueckdenke, ist immer später Sommer, und es kommt mir vor, als hätten meine Eltern viele Feste gefeiert, auf denen sie Bier aus braunen Flaschen tranken und wir Kinder Limonade, die Schwip Schwap hieß. An solchen Abenden schaute ich den anderen Kindern zu, wie sie Fangen spielten, ich fühlte mich beinahe wie ein normaler Junge, und es war, als sei der Schatten vom Gesicht meiner Mutter verschwunden, was vielleicht auch am Licht des Lagerfeuers lag.
Meistens beobachtete ich die anderen aus einer hinteren Ecke des Gartens, wo unser Pferd graste. Ich wollte es beschützen, weil ich wusste, dass es Angst vor Fremden hatte und nicht gestreichelt werden mochte. Es war ein Englisches Vollblut, das einmal ein Rennpferd gewesen war und das meine Mutter einem Pferdeschlachter abgekauft hatte. Wenn es einen Sattel sah, buckelte es. Als ich ein Kleinkind war, setzte meine Mutter mich auf den Rücken des Pferdes, später ritt ich mit ihm durch den Wald, ich hielt mich mit dem Druck meiner Schenkel fest. Nachts, wenn ich aus meinem Zimmer in den Garten schaute, hörte ich, wie meine Mutter mit dem Pferd sprach.
Meine Mutter kannte jedes Kraut im Wald. Wenn ich Halsschmerzen hatte, kochte sie mir einen Sirup aus Honig, Thymian und Zwiebeln, und die Schmerzen verschwanden. Einmal sagte ich ihr, dass ich mich vor der Dunkelheit fürchtete, sie nahm mich bei der Hand und wir gingen durch die Nacht in den Wald. Sie sagte, sie könne nicht leben, wenn sie daran dachte, dass ich mich fürchtete, was mich ein wenig be- unruhigte, da ich häufig Angst hatte. Oben auf dem Kammweg sprangen die Leuchtkäfer aus den Zweigen und setzten sich meiner Mutter auf die Arme.“

 
Takis Würger (Hohenhameln, 1985)