Palmsonntag I (Franz Alfred Muth), Thomas Glavinic, Peter Huchel

 

Bij Palmzondag

 

Palmpasen door Cornelis ‘Kees’ Andréa (1914-2006), z.j.

 

Palmsonntag I

Jubelnd, Palmen in den Händen,
Palmen streuend auf den Pfad,
Neuen Frühlings süße Spenden,
Um den Herrn die Menge nah`t.

Kinderunsschuld, Männer, Frauen,
Immer größer wird die Schar,
Alle auf de Einen schauen,
Auf den König wunderbar.

„Hosianna, Jesse`s Rose,
Fürst der Friedenspalmen schwingt,
Der aus dunklem Todesschlooße
Leben neu der Erde bringt!”

Doch der Herr schaut düster ragen
Schon des Kreuzes dürren Stamm,
Sieht sich selbst daran geschlagen
Als der Sünder Opferlamm

Was gesündigt war vom Stolze,
Wird durch Demut nun gebüßt;
Aus dem dürren Todesholze
Licht des Lebens Palme sprießt.

Und die Welt mag Palmen brechen:
Unschuld, Liebe, Opfersinn!
Mag in Himmelsfrieden sprechen:
„Dank, daß ich erlöset bin!”

 

Franz Alfred Muth (13 juni 1839 – 3 november 1890)
De Liebfrauenkirche in Hadamer, de geboorteplaats van Franz Alfred Muth

 

De Oostenrijkse schrijver Thomas Glavinic werd geboren op 2 april 1972 in Graz. Zie ook alle tags voor Thomas Glavinic op dit blog.

Uit: Unterwegs im Namen des Herrn

„Der alte Kappenmann steigt ein und versucht mit dem Reiseleiter ein persönliches Gespräch zu beginnen, wird von diesem jedoch schroff nach hinten gescheucht.
Wir rollen auf den slowenischen Grenzposten zu. Ein vollbärtiger Beamter winkt uns durch. Rudi steuert den Bus wieder auf die Autobahn, und der Reiseleiter gibt über Mikrophon bekannt, dass in Slowenien immer der Rosenkranz gebettet werden muss, weswegen wir jetzt sofort den
Vorbetter brauchen.
Schweigen. Auch die vier Frauen neben mir schauen aus dem Fenster.
»Einen brauchen wir. Herr Thomalla! Ach so, Entschuldigung, Domweber. Nicht? Frau Josefa? Bitte, Frau Josefa!«
Schweigen. Der Reiseleiter steht im Gang und wirft durchdringende Blicke auf die Pilger.
»Herr Ludwig? Ach so, Leo, Entschuldigung. Herr Leo, doch! Kommen Sie! Nein? Herr Jim? No?«
Stille. Der Reiseleiter starrt nach hinten.
»Gar niemand? Einer muss doch. Frau Andrea, Sie können das. Aber sicher! Ach so, Anna! Am Anfang hab ich immer die Namen noch nicht so intus.«
Stille. Der Reiseleiter starrt nach hinten.
»Herr Stefan? Resi? Die Resi vielleicht diesmal? Ach so, Rosi, meiner Seel.«
Zwei, drei, vier Minuten unerträgliche Stille. Die Szene
wird immer bizarrer. Seit fünf, seit sechs, seit sieben Minuten steht der Reiseleiter vor uns, der Bus wackelt, der Reiseleiter wackelt, der alte Reiseleiterkopf wackelt bekräftigend
auf und ab, die dürren Hände krümmen sich zu einem flehenden Bittebitte um das Mikrophon. Wieder und wieder machen diese greisen Hände bitte-bitte. Bitte-bitte, bitte-bitte, bitte-bitte. Und der Kopf nickt: Ja! Ja! Ja! Oja! Und mir fällt plötzlich auf, dass er sich nur zwei Namen problemlos
gemerkt hat: Thomas und Ingo.
Nachdem eine weitere lange Minute vergangen ist, verändert sich etwas an seiner Miene. Er fixiert jemanden, das merke ich. Er sagt nichts, schaut aber eine Person im hinteren Teil des Busses unverwandt an. Dabei geht der Kopf begütigend auf und ab, ja, oja, bitte-bitte. Es sieht so grotesk aus, dass ich nicht einmal einen Schluck Wasser nehmen kann, weil ich am Wackelgesicht des Reiseleiters hänge, dessen Blick irgendjemanden hinter mir gnadenlos durchbohrt.“

 

Thomas Glavinic (Graz, 2 april 1972)

 

De Duitse dichter Peter Huchel werd geboren in Lichterfelde bij Berlijn op 3 april 1903. Zie ook alle tags voor Peter Huchel op dit blog.

 

Winterse psalm

Daar ging ik in de lome kou van de lucht
En liep de weg af naar de rivier,
Zag ik het kuiltje in de sneeuw,
Waar ’s nachts de wind
Met een platte schouder had gelegen.
Zijn breekbare stem
In de bevroren takken hierboven,
Stootte zich aan de illusie van witte lucht:
“Alles wat begraven ligt, kijkt me aan.
Moet ik het uit het stof tillen
En aan de rechter laten zien? Ik zwijg.
Ik wil geen getuige zijn.”
Zijn gefluister stierf weg,
Door geen vlam gevoed.

Waar je valt, o ziel,
Niet weet het de nacht. Want er is niets
Dan van vele wezens de stomme angst.
De getuige stapt naar voren. Het is het licht.

Ik stond op de brug
Alleen voor de lome kou van de lucht.
Ademt nog steeds zwak,
Door de keel van het riet,
De bevroren rivier?

 

Vertaald door Frans Roumen

 

Peter Huchel (3 april 1903 – 30 april 1981)

 

Zie voor de schrijvers van de 2e april ook mijn blog van 2 april 2022 en ook mijn blog van 2 april 2020 en eveneens mijn blog van 2 april 2019 en ook  mijn blog van 2 april 2018 deel 2 en eveneens deel 3.

Geef een reactie

Het e-mailadres wordt niet gepubliceerd. Vereiste velden zijn gemarkeerd met *