Sylvie Richterová, Ernst-Jürgen Dreyer, Boleslaw Prus, Menno Lievers, Vasili Aksjonov, Jacqueline Susann

De Tsjechische schrijfster Sylvie Richterová werd geboren op 20 augustus 1945 in Brno. Zie ook alle tags voor Sylvie Richterová op dit blog en ook  mijn blog van 20 augustus 2007 en ook mijn blog van 20 augustus 2010.

Uit: Abc-Buch der Vatersprache

„Die Flüchtlingsorganisation teilte ihm eine Wohnung in Schwechat zu, wo sich der Wiener Flughafen befindet und wo die Straßen ganz wie in der Vorstadt von Brünn sind. Einige gleichen den Straßen in einer schönen Brünner Vorstadt, andere denen in der häßlichsten und staubigsten Brünner Vorstadt. Die Wohnung befand sich gerade dort, nämlich in einer Hauptstraße, die sicher einstmals Gehsteige gehabt hatte. In der Gegenwart aber waren sie der Südautobahn gewichen, so daß von ihnen nur wenig mehr als die Bordsteinkanten übriggeblieben sind. Von den Häusern ist der Putz abgefallen, seit dem Krieg sind sie nicht neu verputzt worden, genau so wie in der Brünner Vorstadt, nur daß Susanna und Aleš dort nicht gewohnt hatten, erst jetzt sollten sie es, in Wien.
Das Haus war weitläufig, mit einem großen, geräumigen Treppenhaus, in das die Küchenfenster gingen, und durch diese Fenster die Küchendünste, die im übrigen ganz angenehm und nach Wohlstand rochen. Die Zimmerfenster gingen zur Autobahn und erzitterten sehr oft von den sie überfliegenden Flugzeugen, die auf dem Flugplatz gerade landeten oder starteten. Aleš und sein Freund, der in Brünn in der Nachbarschaft gewohnt hatte und jetzt wiederum in Wien sein Nachbar war, trugen die paar Möbelstücke und die Kisten mit dem verzollten Familienbesitz in die Wohnung, damit der Chauffeur zurückfahren konnte, dann fiel Aleš in einen bleiernen Schlaf, und als er aufwachte, war es zwei Tage später am Morgen. Er lief zum Autobus, mit dem Susanna und die Kinder kommen sollten. Noch wacher wurde er, als sich zeigte, daß der Autobus Verspätung hatte, eine Stunde, zwei, drei Stunden. Nach drei Stunden befiel ihn lähmendes Entsetzen, die Familie könnte am Ende nicht über die Grenze gekommen sein. Sie kam, mit nur dreieinhalbstündiger Verspätung, einem kleinen Riß in der Zeit, der nur dann von Bedeutung ist, wenn man in ihm versinkt. Er hörte auf zu versinken, als er sah, wie sich schon von Ferne die hochgewachsene Susanna angespannt im Busfenster abzeichnete.“

 

 
Sylvie Richterová (Brno, 20 augustus 1945)

 

De Duitse schrijver, dichter, vertaler en muziekwetenschapper Ernst-Jürgen Dreyer werd geboren op 20 augustus 1934 in Oschatz in Saksen. Zie ook alle tags voor Ernst-Jürgen Drayer op dit blog en ook mijn blog van 20 augustus 2010.


Uit: Die Spaltung

„Aber du wartest auf die Geschichte. Ich saß also einer Frau gegenüber, die ganz der von dir beschriebenen glich. Auch das Zimmer, in dem wir saßen, glich ganz dem, das du beschreibst, nur waren die Vorhänge zugezogen, weil es Abend war; und auf dem Tisch stand kein Kaffee, sondern Alkohol – Weinbrand oder Wodka – von dem wir aus kleinen Gläschen tranken, und geraucht wurde auch. Die Wärme, das Tischchen, das du erwähnst, der Sessel, das alles stimmt überein. Auch hier saß sie auf dem Sofa, und es herrschte die gleiche Opiumzigarettenatmosphäre. Aber du hast den Stolz zu erwähnen vergessen, der einen erfüllt, von einer solchen Frau eines (wie es scheint) gleichberechtigten Gesprächs gewürdigt zu sein, das du für ganz vertraulich, ganz ohne Arg, ohne Falsch und für ohne Spekulation hältst. Vielleicht wird die Geschichte, die folgt und die hier ihren Anfang nimmt, diesen Anschein auch gar nicht widerlegen. Aber leider wird dir desto ersichtlicher werden, daß sich zwei so verschiedene Klassen notwendig nur mißverstehen können, und das bei so absolutem Anschein der Übereinstimmung wie nur möglich.
Das Gespräch drehte sich um die Tochter, Marion, mit der ich befreundet war. Es drehte sich in einer langen, labyrinthischen Spirale irgendwohin, aber wohin, das wußte ich nicht, und ich saß also, benebelt und wie auf Kohlen zugleich, hellwach und lauernd, sagte „ja“, oder irgendwas, um Zeit zu gewinnen, und verfolgte fieberhaft jedes Wort. In Beul ging damals einer um, von dem kein Mensch wußte, was mit ihm los war. Mit den Männern sprach er kein Wort, ließ höchstens mal eine Bemerkung fallen, wenn er hinter seiner Sonnenbrille ungebeten an einem Tisch saß; dann wurde es still; es war irgendeine rätselhafte Bemerkung, halb zynisch, halb Unsinn, aber irgendwie vielleicht auch mit Hintersinn, den aber keiner kapierte. Wir haßten diesen Mann, diesen Rabetke: Rabetke hieß der; wir hatten einmal fest ausgemacht ihn hinter der Schneiderwiese abzupassen und ihm klarzumachen, daß er aus Beul zu verschwinden hat. Es war uns dann aber wohl zu unfair, ihm zu viert oder fünft aufzulauern, oder haben wirs auch gemacht, und er kam nicht, und dann haben wirs nicht wieder versucht, ja so wars. Denn dieser Mensch machte sich an die Mädchen ran und zwar immer auf die gleiche Tour: erst taucht er überall wo sie ging und stand aus dem Nichts auf und steht irgendwo in einem Hauseingang und starrt sie an hinter seiner undurchsichtigen Brille, und irgendwie hatten die Mädchen Angst, aber sie waren auch fasziniert, weil eben keiner diesen Rabetke durchschaute.“

 

 
Ernst-Jürgen Dreyer (Oschatz, 20 augustus 1934)

 

De Poolse schrijver Bolesław Prus (eig. Aleksander Glowacki) werd geboren in Hrubieszów, Lublin, op 20 augustus 1847. Zie ook alle tags voor Boleslaw Prus op dit blog en ook mijn blog van 20 augustus 2009 en van 20 augustus 2010.

Uit: Fading Voices (Vertaald door Christopher Kasparek)

“Having returned whole from the fifth military campaign of his life, the Colonel at the end of 1871 resigned his commission and settled in Lyon. He was only sixty-five and looked so hale that his friends urged him to marry. But the Colonel did not want to marry. He said that it’s true, his legs were still strong, but he had become bored with the France of the lawyers, and he was thinking of returning to his own people. And en route, with a woman, he would have a lot of trouble.
He wanted to leave at once; he actually began seeking a buyer for his house and garden. Meanwhile three of the Colonel’s compatriots and comrades from his very first campaign had arrived in Lyon. The veterans easily found one another, still more easily renewed their acquaintance, and henceforth went about as a foursome. Desiring to drink black coffee together at a Polish café, they had to lunch together at the same restaurant. Then each might go wherever his eyes took him, so long as he reported in time for the session of whist. However, since delays would occur, for the sake of order they watched one another and—went about together all day, sometimes in twos, sometimes single-file, but usually abreast.
Their main occupation was conversing about old military campaigns and current politics. Over a year’s time, the old soldiers discovered all the errors of Kossuth, Mac-Mahon, Bazaine and earlier commanders. And the following year they drew up war plans so astute that, had they been executed, the world would have been a far different place.
In the third year, one of them died. They mourned him as a brother, but a month after the funeral they decided that the dead man’s politics had harbored a great flaw: for Bismarck, though a German, was nevertheless a genius, and who knew but he might yet be of use.
In the fourth year, a second comrade died quite unexpectedly. The Colonel took to his bed in distress and henceforth did not play whist with his remaining colleague, but only marriage. The old boys now spoke less with each other, but they read more newspapers. And having looked about them and combined what the English dailies wrote with what sometimes appeared in the German ones, they concluded that Bismarck was not at all as bad as he seemed, but that—he must be cautious… “

 

 
Bolesław Prus (20 augustus 1847 – 19 mei 1912)
Standbeeld in Nałęczów

 

De Nederlandse schrijver Menno Lievers werd geboren op 20 augustus 1959 in Oosterwolde. Zie ook alle tags voor Menno Lievers op dit blog en ook mijn blog van 20 augustus 2010.

Uit: God bestaat en zijn naam is OSIRIS

“Na de Tweede Wereldoorlog (filosofen beschouwen de toestand in de wereld bij voorkeur in een ruimer verband), na de Tweede Oorlog dus, was de filosofie verdeeld in twee kampen. In de Angelsaksische landen zochten filosofen naar oplossingen voor problemen met als leidraad de wetenschap (in de Verenigde Staten) of de spreektaal (in Engeland). Het streven van deze analytische filosofie was gericht op helderheid en logische geldigheid. Op het Europese continent, het Avondland, was de filosofie in de greep van het denken van Martin Heidegger, een foute filosoof, want hij had gecollaboreerd met de Nazi’s. Volgens Heidegger heeft de Westerse maatschappij zich overgeleverd aan de technologie. De mens denkt wel dat hij heer en meester is van de techniek, die hij als handige hulp beschouwt, maar in werkelijkheid is hij de slaaf van het apparaat en niet andersom.
Deze samenvatting geef ik met enige schroom, want toen ik als student Wijsbegeerte in Leiden in eigen woorden probeerde samen te vatten wat Heidegger dacht, werd ik weggehoond. Het ging, het zal u niet verbazen, immers om ‘het zijn van het zijnde’. Lang leve de analytische filosofie dacht ik en toog naar Oxford. Op mijn beurt moest ik erg lachen toen Oudemans de prominentste Heideggeriaan, in de Groene Amsterdammer ‘de buikspreker van Heidegger’ werd genoemd, mede op grond van zijn oratie. In die rede, ironisch Afscheid geheten, beweerde Oudemans dat de hedendaagse universiteit afscheid heeft genomen van het academische ideaal van een enkyklos paideia, en verworden is tot een informatiefabriek.”

 

 
Menno Lievers (Oosterwolde, 20 augustus 1959)

 

De Russische schrijver Vasili Pavlovitsj Aksjonov werd geboren in Kazan op 20 augustus 1932. Zie ook alle tags voor Vasili Aksjonov op dit blog en ook mijn blog van 20 augustus 2010.

Uit: The New Sweet Style

“Beyond the crowd Alexander Zakharovich could make out three steps of varying shades: the first white and of marble; the second rough, of some scorched-looking stone, purple to the point of blackness; and the third of fiery scarlet porphyry. The crowd silently flowed into the tunnel. A second crowd, this one quietly waiting to greet the arrivals, came into view at the end of the cavern. The lights for the television cameras were already jutting out over their heads. Keep your cool, Korbach said to himself. Speak only Russian. No humiliating attempts at the local lingo. I’m sorry, gentlemen, the situation is unclear. For the moment, the theater still exists. The question of my position as artistic director is up in the air. There are creative forces in the United States with whom I feel an intellectual and stylistic kinship, and the purpose of my visit is to establish contact with them.
Well, then, while our five-feet-four-inch-tall protagonist, a man of not unattractive appearance, in the mold of that nineteenth-century poet and novelist Mikhail Lermontov—though with the receding hairline of the twentieth-century poet and novelist Andrei Bely—approaches the television cameras, we can use the opportunities provided by the novel’s wide open spaces to leaf through his curriculum vitae.
(…)

It was only as he approached the barrier that Korbach realized that the cameras, photographers, and TV people were not intended for him at all. The curly head of a famous tennis player protruded from a clutch of lights and recording devices.
The other people waiting were looking for their friends and relatives among the arrivals. It was at this threshold that the transatlantic phantoms of passengers materialized. A process somewhat akin to the retrieval of his luggage, only with joyful emotions expressed in a more demonstrative form. No one, however, was in a hurry to retrieve Korbach the director. He walked by the cardboard signs bearing the names of those the signs’ bearers didn’t know by sight: Vernet, Schwartzman, Zoya Betancour, Kwan Li Zhi—his name wasn’t there.”

 

 
Vasili Aksjonov (20 augustus 1932 – 6 juli 2009)

 

De Amerikaanse schrijfster Jacqueline Susann werd geboren op 20 augustus 1918 in Philadelphia, Pennsylvania. Zie ook alle tags voor Jacqueline Susann op dit blog en ook mijn blog van 20 augustus 2010 en ook mijn blog van 20 augustus 2009.

Uit: Shadow of the Dolls

“What the men remembered was something else: a beautiful girl dancing across the television screen, her long dark hair streaming out behind her. Sometimes she wore an evening gown and swirled to an old Cole Porter tune. Sometimes she wore a little white bikini and kept the beat of a current disco hit. At the end of each commercial, she looked straight into the camera, looked straight into their eyes, and winked.
Where was she now?
She married some rich guy and moved to Europe, someone would say. Or: She went into rehab, my cousin’s best friend is married to someone in Hollywood who saw the medical charts. Or: She invested in a chain of restaurants and lost almost all her money. No one really knew. To most of the country, it seemed that she had disappeared into thin air.
In New York, no one had to ask what happened to Anne Welles.
She still made the columns, she still went to parties, she still could be seen jogging around the Central Park Reservoir in the early mornings, her thick brown hair held back with red velvet ribbon. At thirty-four she was still beautiful, though the only photographs that appeared of her anymore were the grainy black-and-white pictures taken at charity events for the Sunday society pages.“

 

 
Jacqueline Susann (20 augustus 1918 – 21 september 1974)