Wole Soyinka, Rebecca Salentin, Isaak Babel, Scott Symons, Claire Beyer, Gustav Freytag

De Nigeriaanse dichter, schrijver en voorvechter van democratie Akinwande Oluwole “Wole” Soyinka werd geboren op 13 juli 1934 in Abeokuta. Zie ook alle tags voor Wole Soyinka op dit blog.

 

POST MORTEM

een vrieshal kent meer functies
dan bier opslaan; kille lijkbaren van mortuaria
leggen hun schulden voor, opgetuigd -goddank!-

in de kille hand van de dood…
zijn mond was met katoen gevuld, zijn pik
verschrompeld tot een ondergrondse made

zijn hoofd was uitgehold en zijn hersens
op een weegschaal – was dit een truc om voorkennis
na de dood te bewijzen?

zijn vlees getuigt van wat zijn tong
deed zwijgen; gemaskerde vingers denken van hem
te leren hoe niet te sterven.

laat ons al het grijze beminnen; grijze platen
grijze scalpel, één grijze slaap en vorm,
grijze beelden.

 

KAPITAAL

Het kan niet zijn
Dat de kiemen die de aarde heeft gevoed
De mens gekoesterd – ooit bekeek ik een waterval
Van kiemen, een korrelwolk volheid
Verstoven uit kokers van breedmondige
Blijde verzadiging; ik zweer dat de korrels
Aan het zingen waren –

Het kan niet zijn
Dat politiek, overleg
Deze sintels van mijn leven
Tot asse maakt, en in vervuilde zeeën
Droevige bedden van gist legt om deeg
Te doen rijzen
Op de wereldmarkt.

 

Vertaald door Marijke Emeis

 

 
Wole Soyinka (Abeokuta, 13 juli 1934)

 

De Duitse schrijfster Rebecca Salentin werd geboren op 13 juli 1979 in Eschweiler. Zie ook alle tags voor Rebecca Salentin op dit blog.

Uit:Schuld war Elvis

„Der Griff der Hebamme um die gekrümmten Beine des Säuglings war fest und grob, sie wollte die Geburt nun endlich abhaken, die werdende Mutter hatte nach ihrem Geschmack zu viel und zu laut geschrien, und Kinder, die sich derart Zeit ließen, konnte sie grundsätzlich nicht leiden.
Sie maß das Kind, indem sie es kopfüber baumeln ließ, wog es und legte ihm ein Meterband um den Kopf, bevor sie das schreiende Mädchen badete, dann in ein Moltontuch schlug und der verschwitzten Mutter in den Arm legte.
Diese war froh über das Geschrei, nahm sie doch folgerichtig an, es zeuge von einer guten Gesundheit des Neugeborenen. Liebevoll betrachtete sie das hochrote Köpfchen, das weit aufgerissene Mäulchen, die dunkel verklebten Härchen. Der Anblick ihres Frischgeborenen löste eine Welle von Glücksgefühlen in ihr aus, die mit einer Intensität über ihr zusammenschlug wie nie zuvor etwas in ihrem Leben.
»Hebron«, flüsterte sie dem schreienden Bündel zu, »wie habe ich mich nach dir gesehnt, meine Hebron.«
Die Freude über das von guter Gesundheit zeugende Geschrei verging ihr jedoch bald, denn Hebron schrie in ihren ersten Lebensmonaten konsequent und durchgehend, ein unerträgliches Gewimmer, durchbrochen nur durch kurze Ruhephasen, in denen das Kind schlief oder trank.Hebron schrie tagsüber, wenn sie im Kinderwagen lag, den ihre Mutter mit dem Rest der geblümten Wohnzimmertapete ausgeschlagen hatte. Es interessierte sie nicht im Geringsten, ob sie in diesem Wagen durch die Fußgängerzone des kleinen Städtchens mit seinen hässlichen Fünfzigerjahre Klinkerfassaden oder unter den wogenden Baumspitzen des Hürtgenwalds entlanggeschoben wurde. Hebron schrie auch im Tragetuch, das die alternative Hebamme, die immer einen einzelnen Federohrring trug und von einer leichten Räucherstäbchenduftwolke umgeben war, Hebrons Mutter Meggy in der Stillgruppe ans Herz gelegt hatte.“

 

 
Rebecca Salentin (Eschweiler, 13 juli 1979)
Cover

 

De Russische schrijver Isaak Emmanuïlovitsj Babel werd geboren in Odessa op 13 juli 1894. Zie ook alle tags voor Isaak Babel op dit blog.

Uit: A Letter (Collected Stories, vertaald door David McDuff)

“This is Kurdyukov’s letter, of which not one word has been altered.
When I hadfinished he took back the closely written sheet of notepaper and hid it in his shirt, next to his bare skin.
“Kurdyukov,” I asked the boy, “was your father a bad lot?”
“My father was a dog,” hereplied surlily.
“And is your mother better?”
“Mother is as she should be. If you want to see — here’s our family…”
He held out to me a broken photograph. It showed Timofey Kurdyukov, a broad-shouldered country constable in a uniform peaked-cap and a beard with a parting; immobile, high cheek-boned, with a glazed stare in his colorless, vacant eyes. Beside him, in a little bamboo easy chair glimmered a tiny peasant woman in a housejacket that had been let out at the seams, with highly-coloured, consumptive and shy features. And against the wall, against that shabby provincial photographic background of flowers and doves, towered two lads — monstrously huge, slowwitted, broadfaced, goggle-eyed, frozen as if on drill parade,
Kurdykov’s two brothers — Fyodor and Semyon.”

 

 
Isaak Babel (13 juli 1894 – 27 januari 1940)

 

De Canadese schrijver Scott Symons werd geboren op 13 juli 1933 in Toronto. Zie ook alle tags voor Scott Symons op dit blog.

Uit:Place d’Armes

“He rolled over again . . . wondering how to extrude this presence in him. How to protect himself from it. He knew that once his lines had been breached this way he was endlessly vulnerable. And he felt vulnerable as he lay there. Utterly. Crunch of bones was railway shunt was truck loading bottles in nearby alley was the Greyway vertebrate in him was his back cracking under the strain. Fart of carhorn, roar of motors . . . a jungle rumbling him. It was all amplified in him – and it all amplified. So that every sound was present in him the way the Place was . . . an invasion on all fronts. It all detonated inside him. . . . and threatened to detonate him.
(…)

Vulnerable . . . was it always necessary to be this vulnerable, just to see, to hear, to know? Did it have to be that way? And then he knew that it did. That that was the marvellous about man . . . his vulnerability. That was the adventure in life. The adventure of life. To close it off was to close off life. So he had to embrace that vulnerability . . . or live dead.“

 

 
Scott Symons (13 juli 1933 – 23 februari 2009)

 

De Duitse schrijfster Claire Beyer werd geboren op 13 juli 1947 in Blaichach in de Oberallgäu. Zie ook alle tags voor Claire Beyer op dit blog.

Uit: Rauken

“Die Puppe überdauerte die Tote nicht lange. Ein Stoß gegen den Karton, ihn unter das Bett oder den Schrank zu schieben, wäre ein Leichtes gewesen, doch manchmal vergaß sie einfach, dass er zerstören wollte. Und die Puppe war schon vernichtet, ehe er sie zertrat mit seinen Stiefeln. Sie war zerstört, wie alles, was sie jemals von Nachbarn oder Tanten bekommen hatte. Viel war es nicht, bloß nicht das Herz daran hängen, an kein Buch, keine Farbstifte und an keinen Ball. Er, der Vater, kam in ihr kleines Zimmer mit seinen schweren Stiefeln, fasste sie mit diesen hellblauen Augen, fasste nach allem, was umherstand oder -lag, entdeckte die Puppe, zertrat sie mit einem Aufstampfen. So, das war die Strafe, weil sie nicht geantwortet hatte, als er nach ihr rief. Kein Widerwort! Die Splitter der Puppe ab ins Feuer, den Karton mit dem lächerlichen Knopfkranz hinterher. Und wehe, ich sehe Tränen, dann gebe ich dir einen Grund zum Heulen! So ein Gestank. So ein fürchterlicher Gestank!
Er schlägt nach ihr, weil es nach Plastik riecht, weil sie weint, weil er im Wirtshaus Ärger hatte, weil sie ihn ansieht mit seinen Augen. Eine nichtsnutzige Kreatur ist sie! Ihretwegen hat er dableiben müssen, in diesem Kaff, ihre Mutter und den ganzen Kropf von Verwandten am Hals, allen voran den Alten, der auf seinem Geld hockt und sowieso die anderen bevorzugt! Und noch einen Faustschlag! Sie duckt sich, er aber trifft immer.
Sie ist sechs Jahre alt und seit wenigen Monaten in der Schule. Zeig mir die Hefte! Was soll das Gekritzel! Jetzt werde ich dir zeigen, wie man schreibt! Der Buchstabe S. Sie kann ihn. Doch nicht, wie er es sehen will. Also holt er das Messer, der Schaft aus Hirschhorn, und schlägt auf ihre Hand, auf die Finger, bis sie weich sind wie der Buchstabe. Jetzt zittert auch ihr Rücken, das macht ihn richtig wütend, und er hält das Messer zwischen die Schulterblätter.“

 

 
Claire Beyer (Blaichach, 13 juli 1947)

 

De Duitse schrijver en journalist Gustav Freytag werd geboren op 13 juli 1816 in Kreuzburg. Zie ook alle tags voor Gustav Freytag op dit blog.

Uit: Aus dem Staat Friedrichs des Großen

“Was war es also, das sogleich nach den Schlachten des Dreißigjährigen Krieges die Eifersucht aller Regierungen, zumal des Kaiserhauses, erregte, das seither dem brandenburgischen Wesen so warme Freunde, so erbitterte Gegner zugeführt hat? Durch zwei Jahrhunderte wurden Deutsche und Fremde nicht müde, auf diesen neuen Staat zu hoffen, ebensolange haben Deutsche und Fremde nicht aufgehört, ihn zuerst mit Spott, dann mit Haß einen künstlichen Bau zu nennen, der starke Stürme nicht auszuhalten vermöge, der ohne Berechtigung sich unter die Mächte Europas eingedrängt habe. Und wie kam es endlich, daß schon nach dem Tode Friedrichs des Großen unbefangene Beurteiler ermahnten, man möge doch aufhören, dem vielgehaßten den Untergang zu prophezeien? Nach jeder Niederlage sei er um so kräftiger in die Höhe geschnellt, alle Schäden
Allerdings war es ein eigentümliches Wesen, eine neue Schattierung des deutschen Charakters, was auf dem eroberten Slawengrunde, in den Hohenzollern und ihrem Volke zutage kam. Mit herausfordernder Schärfe erzwang sich dies Neue Geltung. Es schien, daß die Charaktere dort größere Gegensätze umschlossen; denn Tugenden und Fehler seiner Regenten, Größe und Schwäche seiner Politik kamen in schneidenden Kontrasten zutage, die Beschränktheiten erschienen auffälliger, das Widerwärtige massenhafter, das Bewunderungswerte erstaunlicher; es schien, daß dieser Staat das Seltsamste und Ungewöhnlichste erzeugen, und nur die ruhige Mittelmäßigkeit, die sonst so erträglich und förderlich sein mag, nicht ohne Schaden vertragen könne.
Viel tat die Lage des Landes. Es war ein Grenzland zugleich gegen Schweden, Slawen, Franzosen und Holländer. Kaum eine Frage der europäischen Politik gab es, die nicht auf Wohl und Wehe des Staats einwirkte, kaum eine Verwicklung, welche tätigen Fürsten nicht Gelegenheit gab, Ansprüche geltend zu machen.“

 

 
Gustav Freytag (13 juli 1816 – 30 april 1895)
Portret door Karl Stauffer-Bern,1886–1887

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 13e juli ook mijn blog van 13 juli 2014 deel 2 en ook deel 3.