Constantin Göttfert, William Michaelian

De Oostenrijkse dichter en schrijver Constantin Göttfert werd op 19 mei 1979 in Wenen geboren. Zie ook alle tags voor Constantin Göttfert op dit blog.

Uit:  Ein Mann fällt in Hietzing

         für Karin

„Ein Mann fällt in Hietzing. Er hat das Weiße verlassen, das er zu feinem Knochenmehl zermahlen hat. Jetzt bläst ihm das Werk seiner eigenen Hände in Gesicht und Kleidung, legt sich an ihn, als wollte es ihn begraben und halten gleichzeitig. Er denkt an Wiederholung, an das Rieseln von solcherlei Mehl in Weißwein, den er Tags zuvor noch getrunken hat und der ihm nun aus allen Poren bricht. Eine Hülle ist das, was ihm bleibt, nachdem er sich selbst ausgelöffelt hat, weil ihm zwei Antworten gleichzeitig aus dem Mund gebrochen sind, die beide hätten verschluckt sein wollen, obwohl sie ihm doch tagelang den Hals wund gescheuert haben. Er setzt Fußspuren in Knochenmehl, als wollte er einen Weg markieren, als hieße es eine Route zu finden, aber das einzige Ziel, das er sich vorstellen kann, ist dort, wo der Fuß zum ersten Mal ins Mehl getreten ist. Im Kopf leuchten ihm nun die kleinen grünen Sonnen, die er so gerne bei sich gehabt hätte. Er wollte etwas gegen sie eintauschen, aber er konnte sich nichts Passendes vorstellen und hätte dies womöglich auch gar nicht besessen. Statt dessen hat ihn das Knochenmehl von den Füßen geholt und das, was ihm vom kleinen Grünen noch in den Taschen steckt, ist doch nur mehr ein winziger Henkel: ein Phantomgewicht, das ihm die Hände nicht mehr schwer macht, wenn er danach greift. Ein Vortag mit feinem Ascheflockenregen, denkt er, während er sich im weißen Staub versinken lässt. Andere Möglichkeiten, die grünen Sonnen zu erwerben, kennt er nicht. Warum also lässt er sie nicht dort, wo sie sind? Seine Hände, denkt er, und hebt diese unbrauch­barsten aller Werkzeuge, haben Geschwindig­keits­begren­zungen verletzt. Da hat sich etwas selbständig gemacht, denkt er. Etwas ist aus mir heraus gebrochen, von dem ich gar nicht wusste, dass es darinnen war. Es bröckelt nur so an ihm herab. Mit spitzen Fingern, als wären sie mit Kot glasiert, hebt er Teile von sich auf und bezweifelt sofort deren Nützlichkeit. Er verwechselt Hülle und Inhalt an sich selbst. Die Uhr, sagt er, hat zu schlagen begonnen. Das Pendel, das durch die feinen Ascheflocken in der Luft pflügt, außerdem jenes Tentakel, das durch Felsspalten zu ihm vordringt, aber natürlich hat er alles verwechselt. Er schaufelt sich Mehl in den Mund, als könnte es dadurch wieder ganz werden. Es ist ein jämmerliches Bild. Gotteskrieger, sagt er.”

 

Constantin Göttfert (Wenen, 19 mei 1979)

 

De Amerikaanse dichter en schrijver William Michaelian werd geboren op 20 mei 1956 in Dinuba, Californië. Zie ook alle tags voor William Michaelian op dit blog.

 

Als ik, toen ik een kind was

Als ik, toen ik een kind was,
een glimp had opgevangen
van mezelf zoals ik nu ben,
zou ik een vreemde
hebben gezien.

Als hetzelfde is gebeurd
toen ik op de rand van mannelijkheid stond,
zou ik gelachen hebben om mijn verbazing en mijn angst
te verbergen.

Nu ben ik hier.

Maar ik herinner me het kind
en zou het overal herkennen:
op de trap, in de tuin, in een boom,
slapend in zijn niet-afgemeerde bed,
drijvend door de straat,
lief en zich van niets bewust.

Ik weet, ook, dat de wereld
wordt gedroomd door veel van zulke ogen,
en hoorde zachtjes roepen
in de nacht.

En toch als we elkaar ontmoeten,
verheugen we ons zelden.

Vreemden zijn overal.

Maar onze levens
zijn als spiegels.

 

Vertaald door Frans Roumen

 

William Michaelian (Dinuba, 20 mei 1956)
Portret door Laura Tedeschi, 2010

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 19e mei ook mijn blog van 19 mei 2020 en eveneens mijn blog van 19 mei 2019 en ook mijn blog van 19 mei 2018 deel 1 en eveneens deel 2.

Constantin Göttfert, William Michaelian

De Oostenrijkse dichter en schrijver Constantin Göttfert werd op 19 mei 1979 in Wenen geboren. Zie ook alle tags voor Constantin Göttfert op dit blog.

Uit: Steiners Geschichte

„In der Dunkelheit einer Marchfelder Kindheit waren das die Zähne eines Ungeheuers gewesen. Ein rostiges Schild warnte vor der Besteigung der Stumpen, ein anderes sagte: Achtung Staatsgrenze! und rostete im frostigen Schilf. «Wieso bin ich nie dorthin gefahren?», fragte sie. Ich spürte, dass sie fror, aber als ich vorschlug, doch wieder zurück zum Wagen zu gehen und die Heizung anzustellen, auch dort könne man reden, streckte sie den Arm durch die Luke, zeigte auf eine Stelle in der Nähe der Brückenpfeiler und sagte: «Dort ist es passiert.» «Was passiert?», fragte ich. «ich zeig’s dir.» Ich folgte dem Pochen ihrer Stiefel hinaus bis an die Auspuffe des Motorblocks. Der Schnee hatte eine kleine Haube auf den senkrecht in die Höhe stehenden Rohren gebildet.
«Der Kopf im Eis», sagte sie. Dort, bei einem Baum in der Nähe der gesprengten Brücke, sei es passiert. Eine Erinnerung an ihren Großvater. Seit seinem Tod tauchten immer mehr solcher Geschichten auf. Während sie erzählte, schob ich meine Hände in ihre Achselhöhlen, sie öffnete die obersten Knöpfe meines Mantels und vergrub ihr Gesicht darunter. Und trotzdem spürte ich, wie sie vor Kälte zitterte.
An einem Wintertag im Jahr 1987 hatte es den ganzen Vormittag über geschneit. Das Läuten der Schulglocke schellte noch gedämpft durch den grauen, windigen Nachmittag, als Ina — die Kapuze mit einer Hand gegen die Schneeflocken in die Stirn gezogen — durch das Hoftor und vorbei an den verschneiten Beeten in ihr Elternhaus trat. An der Türschwelle streifte sie sich den Schnee von den Absätzen, sie klopfte sich die Jacke ab. Sie wollte ihre Schultasche abwerfen und dann in die Küche, um nach Arbeit zu fragen. Das war eine Selbstverständlichkeit. Aber als sie eintrat, stand ihr Großvater, der für gewöhnlich zu dieser Zeit auf der Küchenbank seinen Mittagsschlaf hielt, an der Tür.“

 

Constantin Göttfert (Wenen, 19 mei 1979)

 

De Amerikaanse dichter en schrijver William Michaelian werd geboren op 20 mei 1956 in Dinuba, Californië. Zie ook alle tags voor William Michaelian op dit blog.

 

Vrienden

Op de stoep
zit de oude vrouw
aan een kleine tafel
te praten met haar hond.
Ze drinkt koffie,
biedt hem kruimels aan
van haar papieren bord.
Croissant, zegt ze,
en de hond antwoordt
met een niezerig klein blafje
dat exact klinkt
als het woord vlokkig.
Ze glimlachen naar elkaar,
pauzeren dan even
krabben tegen hun vlooien.
De ochtendzon komt op
boven het bakstenen gebouw
aan de overkant van de straat.
Het is een goede zon,
vol begrip
en oude wijsheid.

 

Vertaald door Frans Roumen

 

William Michaelian (Dinuba,  20 mei 1956) Portret door Sandra Cana Komlenovic, 2012

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 19e mei ook mijn blog van 19 mei 2019 en ook mijn blog van 19 mei 2018 deel 1 en eveneens deel 2.

Mascha Kaléko, Constantin Göttfert, Simone van Saarloos, Karel van het Reve, Gijs IJlander, Dolce far niente

 

Dolce far niente

 


Vanitas-Stilleven door Maria van Oosterwijck, 1668

 

Memento

Vor meinem eignen Tod ist mir nicht bang,
Nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.
Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind?

Allein im Nebel tast ich todentlang
Und laß mich willig in das Dunkel treiben.
Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.

Der weiß es wohl, dem gleiches widerfuhr;
— Und die es trugen, mögen mir vergeben.
Bedenkt: den eignen Tod, den stirbt man nur,
Doch mit dem Tod der andern muß man leben.

 


Mascha Kaléko (7 juni 1907 – 21 januari 1975)
De Sint-Johanneskerk in Chrzanów, de geboorteplaats van Mascha Kaléko

 

De Oostenrijkse dichter en schrijver Constantin Göttfert werd op 19 mei 1979 in Wenen geboren. Zie ook alle tags voor Constantin Göttfert op dit blog.

Uit: Steiners Geschichte

„Ich muss sagen, dass ich diesen Namen kannte. Es war unmöglich, mit Ina zusammen zu sein und nicht mit diesem Namen konfrontiert zu werden. Limbach war ein Dorf in der Slowakei. Ihr Großvater, den alle nur den Steiner nannten, war dort aufgewachsen. Aber natürlich war dieser Name viel mehr. Er war eine zerstörte Hoffnung, eine Sehnsucht, ein einziger Schmerz. Aber das begriff ich damals noch nicht so gut wie heute. Ina nannte nur wieder diesen Namen, «Limbach», und löste sich aus meinem Griff, während der gelbe Stern noch unter dem Wort ruhte. Sie stand auf, ging einen Schritt auf die Tür zu, blieb dort aber nicht stehen, sondern drehte sich nach mir herum, als wollte sie etwas sagen. Sie sagte aber nichts. Steiner war tot. Ich zog mein Handy heraus, um das Datum abzulesen. Er war vor genau vierzehn Tagen gestorben. «Wir können den Fährmann ja einfach fragen», sagte ich. «Wir kommen morgen wieder und fragen ihn nach diesem Ort. Wenn er dort wohnt, wie du glaubst.» <‹morgen?», höhnte sie. «Oder wenn die Fähre wieder fährt. Wir nennen ihm den Namen deines Großvaters, vielleicht weiß er von jemandem, der noch mit Steiner bekannt war.» Und später würden wir dorthin fahren, sagte ich. «Wann später?», fragte sie. Die Spitze meines Zeigefingers pendelte auf ihren Bauch zu, aber ich sagte es nicht. Es gab Worte, die sprachen wir nicht aus. Schwangerschaft war so ein Wort, das Wort Geburt, das Wort Kind. Es war eine stille Abmachung, die in den letzten Wochen immer verbindlicher geworden war. Ich könnte nicht genau beschreiben, wie sie mich jetzt ansah, auf jeden Fall fühlte es sich bedrohlich an. Sie stellte die Tasse hin, rückte den Stuhl, auf dem sie gesessen war, zurück an den Schreibtisch. Durch die Luke fiel jetzt etwas Licht in die Kajüte und verfing sich in ihren Haaren. Die Wolkendecke war ein Stück aufgerissen. Ein halber Mond hing über dem Flusslauf, im Gebüsch lag noch etwas Schnee. Man sah die verfallenen Fabrikschlote am slowakischen Ufer und flussabwärts die Stumpen der Brückenpfeiler im silbrig-trüben Wasser. Ich legte meine Hand in die Grube zwischen Inas Schulterblättern. Ich roch die Feuchtigkeit in ihrem Mantel. Ich konnte spüren, wie sehr sie die Haltung anstrengte, aber sie beugte sich jetzt hinaus wie ich zuvor, als könnte sie von hier aus durch die Dunkelheit bis zu diesem Limbach sehen, in ein unbekanntes Land und bis zu einem alten Hof, von dem sie nichts wusste, außer, dass er verloren war. Es war nicht so, dass sie oft von ihrem Großvater sprach. Aber ich erinnere mich daran, dass sie vor ein paar Tagen gesagt hatte, die Last der Großväter drücke auch die Enkel oder irgendetwas, das so ähnlich geklungen hatte. Es war gar nicht ihre Art, so zu reden. Vor fast 70 Jahren hatten die tschechoslowakischen Kommunisten die Reste einer alten Steinbrücke sprengen lassen, um das, was sie unter dem Namen Republikflucht mit langen Gefängnisstrafen, Sippenhaftung und Berufsverboten ahndeten, zu verhindern. Dieselbe Steinbrücke endete immer noch im Nichts, im Nichts der Grenzregion, immer noch in dieser Stille, dachte ich, die seit meiner Kindheit über der March hängt. An die Luke gedrängt, blickten wir eine Weile auf die Stumpen der Brücke, und als sich unsere Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, sahen wir, wie sich das dunkle Wasser dort fast lautlos teilte.“

 


Constantin Göttfert (Wenen, 19 mei 1979)
Cover

 

De Nederlandse schrijfster en columniste Simone van Saarloos werd geboren in Summit, New Jersey op 19 mei 1990. Zie ook alle tags voor Simone van Saarloos op dit blog.

Uit: De vrouw die

“Op het veldje achter hen werd een oosterse sport beoefend. Een groepje Chinezen – Chinees-ogend –, gekleed in wijdvallend grijs, stond stijf als soldaten. Tegelijk, zonder zichtbaar teken, kwamen ze in beweging. Heel langzaam spreidden ze hun armen, borstkassen helden voorover en de knieën bogen. Zo, klaar om te springen, bleven ze staan. Er werd aanhoudend getoeterd. De chauffeur schoof zijn wagen abrupt in een andere baan. Het getoeter nam toe en werd nu persoonlijk. Janine opende haar raam om het opzwepende geluid binnen te laten.
In het midden van de rotonde torende een triomfboog. Adelaars prijkten aan weerszijden, bezetten ieder een eigen zuil. Op de horizontale vlakte die de sokkels samenbond memoreerden strijdlustige woorden de Amerikaanse burgeroorlog. De steen was helderwit, de geschiedenis oogde fris.
De etalageruiten van koffietentjes prezen verse lokale producten aan. Gevlochten manden vol kruiden vulden de kozijnen. Houten planken rondom de platanen op de stoep dienden als bankjes. Mensen zaten buiten te werken, ze knepen hun ogen dicht tegen de zon om de schermen van hun laptops te kunnen lezen.
De chauffeur remde voor een rood licht en klaagde: augustus was een rustige maand. New Yorkers ontvluchtten de hitte en toeristen kwamen liever in de herfst. Een jongen met een hond aan zijn voeten en een telefoon tussen oor en schouder geklemd, zoog ijskoffie door een duimdik rietje. Zijn wangen pompten. Het gemalen ijs in de drank was te grof om gezamenlijk te bewegen. De kristallen buitelden over elkaar heen, gebruikten elkaar om omhoog te komen. De hond kefte naar een wesp, die vermoedelijk op de gesuikerde koffie afkwam. Het waren zijn agressieve laatste weken: in september loost de wesp zijn laatste gif, om daarna te sterven. De hond sprong op en trok aan de riem, die om de pols van zijn baasje hing. Die wist zijn laptop te redden, alleen de telefoon viel op de grond. De man rukte aan de halsband. Hij corrigeerde zijn hond.
Het artificiële heeft voor groei slechts successen nodig. Het natuurlijke verbetert alleen na een mutatie.
Midden in de zomer, een jaar geleden, was Janine begonnen met hardlopen. Het was niet de zon die haar naar buiten brandde. Haar collega’s maakten zich hardop zorgen om de kringen rond haar ogen. Hoewel de oculairs op haar microscoop waren voorzien van siliconen hoesjes, droeg ze een permanent brilletje van rode striemen. De kracht waarmee ze haar gezicht overdag tegen de microscoop duwde, zat ’s nachts in het samenklemmen van haar kaken. In haar kussen zat elke ochtend een krater. De haren van haar elektrische tandenborstel waren binnen een week plat omdat ze kauwde in plaats van poetste. Gebruiksvoorwerpen markeerden haar of bogen mee.”

 

 
Simone van Saarloos (Summit, 19 mei 1990)

 

De Nederlandse letterkundige, vertaler, essayist, schrijver en columnist Karel van het Reve werd geboren in Amsterdam op 19 mei 1921. Zie ook alle tags voor Karel van het Reve op dit blog.

Uit: Nacht op de Kale Berg

“De protestantse kanselredenaar veinst, lijkt het, een soort ontroering. Dankbaar en eerbiedig richt hij zich tot God – de ‘soortnaam is hier tegelijk eigennaam’ en de neiging van sommige ongelovigen om hier een kleine letter te gebruiken moet meer uit rancune dan uit redelijkheid voortkomen – en voegt Deze (hier is de hoofdletter niet verplicht, maar vooruit) op onderdanige toon tal van vleiende dingen toe, die mij, ware ik in Zijn plaats, met walging zouden vervullen. Men begrijpt niet dat Hij niet iedere zondag een paar honderd van die redenaars met Zijn bliksem neervelt. Aan het uitblijven van deze reactie Zijnerzijds zou men een argument kunnen ontlenen ten bewijze van Zijn algoedheid of Zijn niet bestaan.
In de loop der jaren heb ik een verzameling aangelegd van boeken van de Engelse schrijver Somerset Maugham, boeken die mij in hun literaire eenvoud sterk bekoren, en in een van die boeken komt een kennis van hem voor die iedere dag aan tafel voorging in gebed, maar die in het Book of common prayer alle passages had doorgestreept, waarin de Heer ‘to his face’ werd geprezen. Hij meende, zeer terecht naar het mij voorkomt, dat dit een barbaarse gewoonte was.
Maar afgezien daarvan. Ook wanneer zij zich tot het publiek richten en uitleggen hoe wij de verhouding tussen God en Zijn schepping eigenlijk moeten zien, blijft die walging bestaan, die onuitwisbare indruk van schandelijke veinzerij, die, en dat is het merkwaardige en eigenlijk onredelijke van mijn kant, des te groter wordt naarmate ik meer de indruk heb dat de spreker meent – of meent te menen, laat ons niet onrechtvaardig zijn – wat hij zegt. ‘Hoe kan iemand zo verdorven zijn’, aldus in zulke gevallen ongeveer mijn gedachtegang, ‘hoe kan iemand zo verdorven zijn dat hij dingen die hij kennelijk meent op een zo uitgesproken huichelachtige wijze ten gehore brengt?’
Met de katholieken is het weer anders. Ook bij hen wordt men van afkeer vervuld. Zij behandelen echter Onze Lieve Heer enigszins en canaille, als ware Hij zelf een soort pastoor.”

 

 
Karel van het Reve (19 mei 1921 – 4 maart 1999)
Cover achterkant

 

De Nederlandse dichter en schrijver Gijs IJlander (eig. Gijs Hoetjes) werd op 19 mei 1947 in Alkmaar geboren. Zie ook alle tags voor Gijs IJslander op dit blog.

Uit: Vergeef onsonze zwakheid

“Door de beslagen ramen zag hij dat alle tafels en banken in het passagiersverblijf bezet waren, voor de kleine bar stond een rij. Toen die was opgelost besloot hij naar binnen te gaan, de kou aan dek was doordringend.
Met een mok koffie in de hand zocht hij een plaatsje, een boer wiens vrouw op de bank tegenover hem lag te slapen schikte een stukje in. Verweerd gezicht, diepliggende ogen; de man bleef hem nauwlettend gadeslaan terwijl hij zijn koffie opdronk. Weer zo’n slappe bak, wanneer zouden ze hier ooit begrijpen dat koffie geen thee is en op een totaal andere wijze bereid moet worden?
Not from here, are you? vroeg de man naast hem.
Holland, zei hij. But I’ve come to the islands for many years now. Own a house there, actually.
You do, do you? And do you think that’s a good idea?
Yes, of course. Of course I do.
Ze keken naar buiten, er kwam land voorbijglijden, ze naderden de kade van het eerste eiland dat de veerboot aandeed. Aan de wal was geen sterveling te bekennen, pas toen ze tot op enkele meters genaderd waren kwam er met hoge snelheid een landrover aanrijden, de bestuurder sprong eruit en was nog net op tijd om een uitgeworpen lijn aan te nemen.
Sybrand stond op met een knikje naar zijn tafelgenoot, ging naar buiten en zag vanaf het dek een paar passagiers aan land gaan, er werden pakketten op de kade gezet. Vervolgens werd er weer losgemaakt, de passagiers stapten in de auto en verdwenen landinwaarts.
Het oponthoud had nog geen tien minuten geduurd.
Het eiland leek leeg en onbewoond, maar toen de veer-boot gedraaid was zag hij een pompeus fantasiekasteel dat uitkeek over zee. Sommige eilanden waren privébezit, de rijken hadden er hun eigen koninkrijk, de popmusici, bankiers en industriëlen; wie het zich veroorloven kon hield anderen op afstand.
Toen ze de baai waren uitgevaren was de mist dichter geworden, van het eiland was al snel niets meer te zien, ze waren omringd door grijze nevel vermengd met de zwavelige walm uit de schoorsteenpijp. Ze deden een tweede eiland aan. Een derde. De stoten op de misthoorn bij het naderen van de aanlegplaats stierven weg en bleven onbeantwoord. De kades waren verlaten.”

 

 
Gijs IJlander (Alkmaar, 19 mei 1947)
Cover

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 19e mei ook mijn blog van 19 mei 2018 deel 1 en eveneens deel 2.

Constantin Göttfert, Simone van Saarloos, Karel van het Reve, Gijs IJlander, Thera Coppens, H.W.J.M. Keuls, Jodi Picoult

De Oostenrijkse dichter en schrijver Constantin Göttfert werd op 19 mei 1979 in Wenen geboren. Zie ook alle tags voor Constantin Göttfert op dit blog.

Uit: Steiners Geschichte

„Ich begriff nicht, was mich das anging. In den langen Stunden, in denen er auf Passagiere wartete, zeichnete der Fährmann Aulandschaften in die leeren Spalten oder Akte von jungen Mädchen, von Moos überwachsene Bunker. Ein roter Buntstift mit abgebrochener Spitze klemmte in der Mulde zwischen den auseinanderfallenden Seiten, in einem Gurkenglas auf dem Regal über dem Schreibtisch steckten weitere.
«Ich weiß es doch nicht», sagte Ina noch einmal. «Wie soll ich es wissen?»
Ich erschrak über ein Klopfen an der Tür. Es war aber nur ein Stück Treibholz, das klopfte, kein Mensch.
Es ist nicht so, dass mich nicht schon früher einiges an Ina irritiert hätte. Aber als sie jetzt aufstand und damit begann, die Laden des Schreibtisches zu durchwühlen, hätte ich sie am liebsten gepackt und zurück ins Auto gezogen. Ich wollte nicht hier sein.
Alte Fahrtenbücher, die sie von vorne bis hinten durchblätterte: Autos, Motorräder, Fahrräder, daneben weitere Zeichnungen des Fährmannes: Mädchen und Jungen, mit Kugelschreiber, Bleistift, Buntstiften.
Irgendwelche zusammengeknüllten Rechnungen, die sie aufblätterte und vor sich auf dem Schreibtisch glatt strich.
Damit ging alles los. Ich bemerkte es zuerst nur an dem leisen Rascheln, mit dem das Papier in ihrer Hand zitterte, und daran, wie sich ihr Kopf zwischen ihren Schulterblättern heraushob, als wäre er die
ganze Zeit über zu weit in ihrem Körper gesteckt. Sie blickte mich an und dann das Papier.
Ich fragte: «Was ist?»
In manchen Momenten denke ich, es hätte alles anders kommen können, hätte sie damals dieses Stück Papier, diesen Einkaufszettel über zwei Bleistifte und einen Packen Briefpapier nicht gefunden.
Sie antwortete sehr leise: «Limbach.»
Auf Inas Strickhandschuhen waren gelbe Sterne, dort wo die Fingernägel waren. Ein solcher gelber Stern ruhte jetzt knapp unter diesem Wort. Es war die Adresse des Papierhändlers.“

 

 
Constantin Göttfert (Wenen, 19 mei 1979)

 

De Nederlandse schrijfster en columniste Simone van Saarloos werd geboren in Summit, New Jersey op 19 mei 1990. Zie ook alle tags voor Simone van Saarloos op dit blog.

Uit: De vrouw die

“De taxi reed voorbij de hoge brownstone huizen, voorbij de bomen die haast agressief over de weg bogen, alsof hun wortels beledigd waren door de afgemeten stukken aarde die ze in de stoep kregen toebedeeld. De lucht trilde boven de daken van de auto’s, dansend op de beat die uit een onbekend raam dreef. De stoet trok op en stond stil. De stoplichten wisselden van kleur zoals de reclameblokken op Amerikaanse televisie een programma onderbraken: vaak, maar kort.
Een vrouw in verpleegsteruniform negeerde het rode licht en zocht haar eigen weg tussen de optrekkende auto’s. Om haar nek hing een stethoscoop. Ze hield het borststuk van zich af als een rapper die zijn gouden ketting showt.
Een jongen rolde voorbij op een skateboard met grote wielen. Hij zette af en maakte vaart met blote voet. In zijn hand hield hij een slipper. Hij droeg een rugtas met een schild van stof waaronder zijn board kon worden vastgeklikt. De klep van zijn pet zat in zijn nek, OMG stond erop.
Tot nog toe was de reis voorspoedig verlopen. De douanier had haar ‘welkom thuis’ geheten. De paar keer dat ze voor een congres naar Missouri of Californië was gevlogen zeiden ze dat ook, maar nu was ze voor het eerst in de thuisstaat van haar vader.
De chauffeur verstond haar niet en moest het adres van haar telefoon aflezen voor ze bij het vliegveld wegreden. Ze spraken dezelfde taal maar met een andere achtergrond. Zijn auto rook naar kreteksigaretten.
Janine boog naar voren, ze stak haar hoofd door de opening in de plastic wand die passagier en chauffeur scheidde en vroeg naar de buurt. Hij kwam uit een ander deel van de stad. Ze vertelde dat ze moleculair bioloog was, uit Nederland kwam en drie maanden in New York zou verblijven.
‘Vakantie?’ vuurde hij.
‘Nee, nee, geen vakantie. Ik ben hier om de marathon te lopen.’
De chauffeur haalde zijn schouders op. Hij had de passieve kracht van iemand die nooit verloor of achterliep omdat hij de race negeerde.
Ze voegden in op een rotonde en passeerden de bibliotheek. De functie van het gebouw stond in dikke letters op de gevel geschreven, Library: de stad van Janines vader toonde direct haar binnenkant. Prospect Park lag ernaast, renners en fietsers zoefden in en uit. Op de stenen bankjes voor de ingang lagen daklozen, hun hoofden rustten op de gevulde plastic zakken waarin ze hun levens meetorsten.”

 

 
Simone van Saarloos (Summit, 19 mei 1990)

 

De Nederlandse letterkundige, vertaler, essayist, schrijver en columnist Karel van het Reve werd geboren in Amsterdam op 19 mei 1921. Zie ook alle tags voor Karel van het Reve op dit blog.

Uit: Nacht op de Kale Berg

“Het was met een enigszins beklemd gemoed dat ik me die middag naar ‘De Kroon’ begaf. Bepaalde dingen die anderen koud laten grijpen mij soms aan. Eén van die dingen is het door anderen in volle ernst horen bedrijven van religieuze propaganda. Wie wel eens aanhangers van de secte van Jehova’s getuigen over de vloer gehad heeft zal zich kunnen voorstellen wat ik bedoel. Deze lieden kijken je soms vlak in je gezicht en beginnen dan een taal uit te slaan die je het schaamrood naar de kaken doet stijgen. Ook het beluisteren van godsdienstpredikers die voor de radio optreden heeft op mij dat vreemde effect, dat wel plaatsvervangende schaamte genoemd wordt. Ook ergernis zit er bij. Vaak heb ik er over nagedacht wat eigenlijk de oorzaak van dat onbehagen mag zijn. Anti-godsdienstige gevoelens kunnen hier naar ik geloof haast geen rol spelen: ik ben a-religieus grootgebracht, niet anti-religieus. Bovendien koesterde ik beslist geen vijandige gevoelens jegens de secte die mijn vriend Joop had opgericht of althans in zijn greep hield. Ook ben ik verdraagzaam van aard, en kan ik het heel goed hebben als iemand meningen en gevoelens heeft die strijdig zijn met de mijne. Het gezelschap van vrome lieden is me zelfs niet onaangenaam.
Soms denk ik dat mijn boven omschreven afkeer alleen samenhangt met de manier waarop die predikers in het openbaar spreken. Er moet ergens iets zo gruwelijk onwaarachtigs inzitten dat men ze niet zonder schaamte kan aanhoren. Zij hebben de geveinsdheid van acteurs, maar missen de artistieke bezetenheid die ons de kunstenaar doet vergeven dat hij iets zegt wat hij eigenlijk niet meent. En de indruk dat de religieuze prediker iets zegt wat hij eigenlijk niet meent is overweldigend. Die indruk wordt natuurlijk mede gewekt doordat wat hij vertelt uiterst bizar is, maar toch ook, en naar ik geloof vooral, door de toon die hij aanslaat, en die een redelijk mens nimmer gebruiken zou wanneer hij er niet door een machtige druk der omstandigheden toe zou worden gedwongen.”

 


Karel van het Reve (19 mei 1921 – 4 maart 1999)
Cover

 

De Nederlandse dichter en schrijver Gijs IJlander (eig. Gijs Hoetjes) werd op 19 mei 1947 in Alkmaar geboren. Zie ook alle tags voor Gijs IJslander op dit blog.

Uit: Vergeef onsonze zwakheid

“Meter na meter bewoog het gevaarte naar achteren tot het buiten de haven draaien kon en de steven naar het westen richtte. Het water tussen de kades was zwart en glad en stil, buitengaats was er licht en schuim en beweging. Het gekrijs van de meeuwen was hier anders, zonder weerkaatsing tegen stalen en betonnen havenloodsen. Wie het vasteland verliet, ging een andere wereld binnen, waar wind en water het voor het zeggen hadden en de mens op zichzelf was aangewezen.
Daar stond hij aan de reling, in zijn ouderwetse montycoat, zijn handen diep in de zakken, zijn voeten een stukje uit elkaar om de bewegingen van het schip te kunnen volgen. Stoer en opgewassen tegen het buitenleven, maar bleek in het gezicht onder het schippersmutsje.
Het aan de slapen grijzende haar fladderde in de wind, de toegeknepen ogen tuurden in de verte en traanden een beetje; de rode neus had niets met drankgebruik te maken maar met vocht en lage temperatuur.
De rechte mond met opeengeklemde lippen duidde eerder op kou dan op vastberadenheid. Daar stond een binnenzitter die was losgebroken, zijn pak en overhemd aan een haakje had gehangen en iets ruigers uit de kast had getrokken. Die montycoat was een cadeau van Cecile waar hij zijn twijfels over had, zoiets draagt een buitenmens niet.
Rechtop stond hij, met holle rug, hij zoog zijn longen vol met zeelucht. De haven loste geleidelijk op in de contouren van het vasteland. Hij keerde zich om naar de open zee. Zijn bestemming was nog gehuld in mist, nevelflarden onttrokken de horizon aan het zicht. Het gekrijs van meeuwen en het gesis van de boeggolf werden begeleid door het geronk van de scheepsmotoren.
Jan-van-genten stortten zich van grote hoogte loodrecht in zee, verderop was er iets donkers in het water, een mvlek die traag bewoog.”

 

 
Gijs IJlander (Alkmaar, 19 mei 1947)

 

De Nederlandse schrijfster Thera Coppens werd geboren in Amsterdam op 19 mei 1947. Zie ook alle tags voor Thera Coppens op dit blog.

Uit: Adriaan Roland Holst in Bergen

“We parkeren de auto in het dorp en lopen naar de ruïne. De meeste locaties die je als kind hebt bezocht, lijken bij een weerzien gekrompen. Maar Bergen is veel uitgebreider dan in mijn jeugdherinnering. Je kunt je nauwelijks oriënteren tussen de slingerpaden en zwarte bosbeken. Ze lijken allemaal op elkaar met hun hekken en bruggetjes van ruwe boomstammen. De Meerwijk werd gebouwd door bekende architecten van de Amsterdamse school. Ze hebben er de vreemdste architecturen geplaatst: hoog opgestapelde bakstenen burchten met rieten daken en piepende tuinhekken. Jan van der Vegt vertelt op weg naar het voormalige woonhuis van de dichter, dat hij tijdens zijn onderzoek schoenendozen vol foto’s van vrouwen en meisjes vond. Van velen zijn de namen bekend: daar poseert Zus Blom met een enorme hoed vol kunstbloemen, hier zit Pop Ensink in een wit jurkje aan Jany’s voeten. Nel heeft met haar elegante wandelstok iets van een femme fatale wat ook mag gelden voor Hermine, Corinne, Raymonde. Mies is verleidelijk, Asta pittig. Er staan in de biografie ook namen zonder foto’s: de vage Windy met wie hij zijn achtentwintigste verjaardag in een hotel in Bergen aan Zee vierde, Enny, Riti, Trees, Maartje, Oda, Mitja, Suzette, Nel. Geen wonder dat de dichter op een dag afgestompt raakte voor de liefde. In Bergen en op reis door Europa en Zuid-Afrika had hij zoveel sexuele contacten, dat de noodlottige gevolgen niet uit konden blijven. Van der Vegt beschrijft in zijn biografie de behandelingen in een kliniek in Nice uiterst kies. Maar je vraagt je toch af hoeveel problemen al die minnaressen in het pil-loze tijdperk door Roland Holst hebben gehad? Hoeveel onbekende nazaten heeft Jany, die van de prins geen kwaad leek te weten? We slaan rechtsaf en komen bij het beroemde huis aan de Nesdijk aan de rand van Bergen, dat hij in 1921 betrok. Zijn vader had het voor hem laten bouwen. Daar ontstond o.m. de vele malen herdrukte bundel ‘Een winter aan zee’. Voordat de bejaarde dichter de Bergense verzorgingsflat Frankenstate betrok, schonk hij de Nesdijkwoning aan zijn buurvrouw en geliefde. Ze heeft zijn ooit zo verwilderde tuin mooi verzorgd en de heg fantasievol in de vorm van kantelen geknipt.”

 

 
Thera Coppens (Amsterdam, 19 mei 1947)

 

De Nederlandse dichter Henricus Wijbrandus Jacobus Maria Keuls werd geboren in Obdam op 19 mei 1883. Zie ook alle tags voor H.W. J.M. Keuls op dit blog.

 

Rondeel

De droom verliest zich in het lied,
Het lied zweeft in den nacht te sterven,
En wie zijn aardsche heil moet derven,
Gaat met het lied droomloos te niet.

De huizen bergen het verdriet,
Dat door den leegen dag moest zwerven,
De droom verliest zich in het lied,
Het lied zweeft in den nacht te sterven.

En om een glans die snel vervliet,
Om ’t hart dat wil bezit verwerven,
Om bloed dat jaagt naar zijn verderven,
De nacht zingt ijler dan een riet:
De droom verliest zich in het lied.

 

April op de Veluwe

In andre streken is ’t nu volop voorjaar.
Daar staan nu al veel bomen in een zacht,
Pril waas van groen en gaat jong gras ontspruiten.
Verblindend trilt er de ijle bloesempracht.
.
Hier blijft het donker op de stille heide,
Die nog van winterkoude lijkt verstard.
Vaal en verlaten liggen de stuifzanden
En al het loofhout ziet nog kaal en zwart.
Maar meer dan naar het liefelijkste op aarde
Trekt naar dit stugge land mijn hele hart.

 

 
H.W.J.M. Keuls (19 mei 1883 – 28 oktober 1968)

 

De Amerikaanse schrijfster Jodi Lynn Picoult werd geboren op 18 mei 1966 in Nesconset op Long Island, New York. Zie ook alle tags voor Jodi Picoult op dit blog.

Uit: Het tere kind (Vertaald door Davida van Dijke)

“Dingen breken aldoor. Glas bijvoorbeeld, en kopjes, schalen en vingernagels. Contracten worden verbroken. Chips breken. Je kunt een record breken, een lans voor iemand breken, of je hoofd ergens over breken. Of het ijs breken. Soms kun je een potje bij iemand breken – of niet. Golven breken. De dag breekt aan en gevangenen breken uit.
Stemmen breken, ketenen kunnen verbroken worden. Je kunt de verbinding verbreken. Hetzelfde geldt voor stilte.
De laatste twee maanden van mijn zwangerschap maakte ik een lijst van alle mogelijke dingen die kunnen breken, in de hoop dat het jouw geboorte makkelijker zou maken.
Soms verbreek je een belofte.
Soms breekt je hart.
De nacht voordat jij werd geboren hees ik mezelf overeind in bed om iets aan mijn lijst toe te voegen. Ik rommelde in de la van mijn nachtkastje, op zoek naar pen en papier, toen Sean zijn warme hand
op mijn been legde. ‘Charlotte?’ zei hij vragend. ‘Is alles in orde?’
Voor ik antwoord kon geven nam hij me in zijn armen en trok me dicht tegen zich aan. Ik voelde me veilig en viel direct in slaap. Ik was helemaal vergeten op te schrijven wat ik gedroomd had.
Pas weken later, toen jij er al was, herinnerde ik me opeens waardoor ik wakker schoot die bewuste nacht: breuklijnen. Dat zijn de plekken waar de aardkorst openbreekt. Plaatsen waar een aardbeving
ontstaat en een vulkaan geboren wordt. Met andere woorden: onder ons valt de wereld uit elkaar. Het idee van vaste grond onder onze voeten, dát is een illusie.
Jij werd geboren tijdens een zware storm, die niemand had voorspeld.
Een noordooster, zeiden de meteorologen later. Een sneeuwstorm die eigenlijk naar het noorden had moeten trekken, over Canada, in plaats van als een razende de kust van New England te teisteren.
Plaatselijke nieuwszenders schoven hun reportages over middelbareschoolromances die een herkansing kregen in het bejaardentehuis terzijde. Ook het bekroonde programma over het ontstaan van snoepharten moest wijken. In plaats daarvan werden er non-stop weerberichten uitgezonden over de toenemende windkracht en de woongebieden waar de stroom was uitgevallen door hevige hagel-
buien. Amelia zat aan de keukentafel valentijnskaarten uit gekleurd knutselpapier te knippen.”

 


Jodi Picoult (Nesconset, 19 mei 1966)

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 19e mijn ook vorige blog van vandaag.

Constantin Göttfert, Karel van het Reve, Simone van Saarloos, Gijs IJlander, Thera Coppens, H.W.J.M. Keuls, Jodi Picoult, Yahya Hassan, Ruskin Bond

De Oostenrijkse dichter en schrijver Constantin Göttfert werd op 19 mei 1979 in Wenen geboren. Zie ook alle tags voor Constantin Göttfert op dit blog.

Uit: Satus Katze

Was ist?, fragte die Frau vor mir.
Als sie nach dem Mobiltelefon griff, bemerkte ich, dass auch ihre Finger durch kleine Risse entstellt waren.
Du hast von einer Katze in Finnland gesprochen, sagte ich.
Die Sonne war zur Hälfte hinter die Fassade gesunken, die Frau fragte mich nicht, ob ich mich setzen wollte, sie legte das Mobiltelefon wieder hin. Das Symbol blinkte nicht mehr.
Was ist mit Finnland?, fragte sie.
Sie schob sich den Löffel aus der Kaffeetasse in den Mund.
Etwas Milchschaum blieb an ihren breiten Lippen kleben.
Es ist die Katze, sagte ich, du hast von der Katze gesprochen.
Ich setzte mich. Bei einem vorbeikommenden Kellner bestellte ich Kaffee.
Sie hob ihr Mobiltelefon wieder kurz an, als wollte sie nur die Uhr ablesen, aber in ihrem Blick registrierte ich eine plötzliche Wachsamkeit. Ich deutete auf die Kratzspuren an ihren
Armen. Sie winkte dem Kellner.
Ich hatte Angst, sie würde ihn um Hilfe bitten. Er würde mich abweisen, ich müsste aufstehen und an meinen Platz zurückkehren.
Sie verwischte die Wassertropfen, die der Brunnen auf ihre verkrusteten Wunden gesprüht hatte.
Es ist ja kein Zufall, sagte ich.
Was meinst du?, fragte sie.
Dass ich dich treffe, sagte ich. Ich kenne deine Stimme.
Du hast neben ihm gesessen, und auch seine Stimme habe ich erkannt.“

 

 
Constantin Göttfert (Wenen, 19 mei 1979)

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De Oostenrijkse dichter en schrijver Constantin Göttfert werd op 19 mei 1979 in Wenen geboren. Zie ook alle tags voor Constantin Göttfert op dit blog.

Uit: Steiners Geschichte

„Die Gletscherwasser aus dem tschechischen Riesengebirge hatten den aufgeschütteten Kies überschwemmt, sie schaukelten die vertäute Fähre. Hochwasser, kein Betrieb stand dort, Povodefi, z”iadnci prevädzka. Ich erreichte Ina, fasste nach ihrer Hand, um ihr über die Absperrung zu helfen. «Pass auf», sagte ich. Sie setzte den zweiten Fuß über die Kette, schlug sich den Schnee vom Mantelsaum, und noch halb in dieser Bewegung beugte sie sich zu mir und küsste mich auf die Wange.
Die Tür war nur mit einem Riegel gesichert. Ina löste den Mechanismus. Sie bückte sich vor mir in die Kajüte, fasste nach meiner Hand. Ich missverstand sie. «Die Streichhölzer», sagte sie, «gib mir die Streichhölzer.»
Aus einer rußigen Laterne fiel Licht in einen Raum von sieben oder acht Quadratmetern: ein Tisch, ein Stuhl, eine abgelegte Lesebrille, drei Fotos, ein Stapel leerer CD-Hüllen, eine halb ausgetrunkene und eingedrückte Flasche Mineralwasser.
Ich rückte die Lampe in die Mitte des Tisches. Dabei schwappte etwas Petroleum über meine Fingerspitzen. Der Verschluss fehlte. Es war warm und klebrig. Ich wischte es ab.
Ina griff nach einer Blechkanne, in der noch Reste von Kaffee schwammen, sie füllte zwei Tassen, klopfte Trockenmilchpulver aus einer Dose, als wäre sie hier zuhause. Sie trank nur einen einzigen Schluck, bevor sie sich erschöpft in den Stuhl fallen ließ.
«Und jetzt?», fragte ich.
Sie sagte: «Ich weiß es nicht.»
In einem aufgeschlagenen Buch hatte der Fährmann die Anzahl der Fahrgäste aufgelistet, in Spalten getrennt zwischen Autci, Motocykle und Bicykle, alles in Kurrentschrift, die zu lesen mir Mühe machte. An manchen Wintertagen setzten nur vier oder fünf Personen über die March, aber wegen des Hochwassers war er jetzt schon seit fünf Tagen ohne Fuhre gewesen.“

 

 
Constantin Göttfert (Wenen, 19 mei 1979)

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Uit: Steiners Geschichte

„Ina stellte den Motor nicht ab, auch die Scheinwerfer nicht, sie kurbelte nur das Fenster einen Spalt weit hinab, sodass ich einen Moment lang dachte, sie wolle einem Mann, der drüben am anderen Ufer entlangging, etwas zurufen.
Sie hatte kurz geweint. Jetzt blickte sie mit ruhig an- und abschwellender Brust über ihre kleinen Hände, die immer noch auf dem Lenkrad ruhten, hinweg auf die dunkle March.
«Du willst jetzt dort hingehen?», fragte ich. «Und warum?»
Ich wusste es. Sie suchte eine Geschichte. Eine Geschichte über ihren Großvater.
Sie schob den Türhebel hoch. Mit dem Ellenbogen stieß sie die Tür auf, setzte zuerst einen Stiefel aus dem Wagen, bevor sie mit dem Körper nachrutschte und den sich bereits deutlich unter ihrer Jacke wölbenden Bauch vom Druck des Lenkrades befreite. Mit beiden Händen fasste sie nach dem Wagendach, zog sich aus dem Wagen heraus.
In einem Schlammloch sank sie ein, sie taumelte. Eine Krähe riss sich kreischend vor ihr aus dem schlammigen Unterholz. Ina sah ihr nach, bis sie hinter dem schneebedeckten Dach einer Fischerhütte verschwand. Ich widerstand dem Impuls, Ina nachzueilen. Ich drückte nur selbst die Wagentür auf und beugte mich hinaus, um besser sehen zu können, wohin sie ging. Ich wollte ihr etwas nachrufen, aber ich wusste nicht, was. Man konnte hören, wie die Eisschollen vom Flussufer brachen und leise an die Blechwand der vertauten Fähre klopften. Der Geruch der faulenden Blätter in den quadratischen Netzen der Fischer stieg jetzt zu mir in die Kabine, die Fäulnis von morschem Holz.
«Jetzt komm schon!», rief sie. «Komm schon!» Dabei schlug sie sich 7 mit den behandschuhten Handflächen auf die Oberschenkel. Das sah aus, als wollte sie einen Hund zu sich rufen.“

 

 
Constantin Göttfert (Wenen, 19 mei 1979)

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Uit: Satus Katze

„Sie sprach Englisch in ein Mobiltelefon, das Gespräch schien bereits am Ende angelangt. Mehrmals sagte sie: Ja, ich verstehe, ja, wie du willst, du kannst machen, was du willst. Ich will nicht dabei sein.
Sie saß hinter dem Brunnen. Nur eine graue Tasche, die an ihren gebräunten Beinen lehnte, konnte ich sehen. Mit ihren weißen Sandalen zog sie Furchen in den Kies, die sie später wieder verwischte.
Und du bist sicher, hörte ich ihre Stimme wieder, dass du die Katze nicht mit zurück nach Finnland nehmen willst?
Kurze Zeit später stand ich an ihrem Tisch. Sie war eine Frau Anfang dreißig, ihre Haare sahen aus, als wären sie absichtlich mit Haarspray zu groben Strähnen verklebt worden: hellbraun und gelockt, Wangen und Stirn waren bleich geschminkt, als wollte sie hässlich und verwahrlost erscheinen.
Sie las eine SMSvon ihrem aufgeklappten Handy, schüttelte den Kopf. An der Innenseite ihres Oberarms waren mehrere Kratzer.
Du starrst mich an, sagte sie plötzlich.
Sie legte das Mobiltelefon auf den Tisch zurück, ohne den Blick von mir abzuwenden. Auf dem Display ihres Mobiltelefons las ich die Worte: Kurzmitteilung gelöscht.
Die ganze Zeit über, sagte sie, starrst du mich an.
Ich deutete auf ihr Mobiltelefon auf dem Tisch. Ein blinkendes Symbol deutete an, dass eine neue Nachricht eingetroffen war.
Finnland, sagte ich.
Das Plakat vom Theater gegenüber sprang mir wieder ins Auge, ich bildete mir ein zu sehen, wie die Katze plötzlich den Kopf hob.“

 

 
Constantin Göttfert (Wenen, 19 mei 1979)

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Uit: Satus Katze

„Das Plakat der Freien Bühne zeigte eine hässliche schwarze Katze, deren Fell mehrere kahle Stellen aufwies. Ich beugte mich wei-ter vor, Schweiß hatte den Rücken meines Hemdes mit der Sessellehne verklebt. Von meinem Klapptisch im gegenüberliegenden Gastgarten des Café Wortner konnte ich den Namen des Stückes nicht erkennen. Der Springbrunnen in der Mitte des Platzes warf Feuchtigkeit auf die Zeitungen der Gäste, bei jedem Windstoß segelten winzige weiße Blüten blätter aus den Kirschbaumzweigen auf meine Unterarme herab. Mit einer Hand schirmte ich die Augen gegen die tief stehende Sonne ab, aber die Buchstaben auf dem Plakat blieben unleserlich.
Es war Mitte Mai. Nach längerer Abwesenheit war ich wieder nach Wien zurückgekehrt. Durch ein Stipendium einer Kulturstiftung der Universität Oulu hatte ich einige Monate in Finnland verbracht. Per Vertrag war ich dazu verpfl ichtet, über den Fortschritt des eingereichten Arbeitsprojektes Auskunft zu geben, und seit meiner Ankunft in Wien Schwechat überlegte ich nun, wie ich der Universität klarmachen konnte, dass ich schon seit Stipendienbeginn nichts mehr geschrieben hatte.
Ich blätterte durch die Seiten meines Notizbuches, überflog einige Einträge, blätterte weiter, die Blütenblätter klebten an meinen Unterarmen. Nichts von dem, was ich in Finnland erlebt hatte, hatte ich niedergeschrieben, nicht einen Satz, nicht ein Wort, doch nun nahm ich den Stift, blickte auf das Plakat an der gegenüberliegenden Straßenseite, in die halb geschlossenen Augenlider der Katze, und mit rasender Geschwindigkeit schrieb ich die Worte: die Katzen meiner Nachbarin nieder.
Eine Straßenbahn zog ratternd über die Wiedner Hauptstraße, gefolgt von einer Kolonne Autos, aus deren offen stehenden Seitenscheiben Musik kam.
Ich schlug das Notizbuch zu und bückte mich nach dem Stift, der über die Tischkante in den Kies gerollt war, als ich auf die Stimme einer jungen Frau aufmerksam wurde, die an einem der Nachbartische telefonierte.“

 

Constantin Göttfert (Wenen, 19 mei 1979)

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Constantin Göttfert

De Oostenrijkse dichter en schrijver Constantin Göttfert werd op 19 mei 1979 in Wenen geboren. Zie ook alle tags voor Constantin Göttfert op dit blog.

Uit: Im Hotelzimmer

“Auf dem Bett lagen ein Mann und eine Frau, beide völlig nackt. In einem Anflug von Zärtlichkeit hatte er eben ihren Kopf zu sich herangezogen, mit beiden Händen hielt er ihn jetzt, ihre spitzen Ohren zwischen Zeige- und Mittelfinger eingeklemmt, als das Telefon am Nachtkästchen kurz klingelte, nicht öfter als zwei oder dreimal, lang genug jedoch, um ihn aus seinem Tagtraum zu reißen.
Es war ein grünes Tastentelefon. Wählen Sie 0 für den Zimmerservice stand dort in mehreren Sprachen. Es ängstigte ihn. Er wollte jetzt alles fallenlassen und aufstehen, den riesigen Zimmerschlüssel aus dem Aschenbecher nehmen, aber er hatte nicht die Kraft dazu.
Die Balkontür war nur angelehnt, er hörte die Brandung und die Möwen, die über den nackten, roten Felsen gegen den Wind ankämpften, er hörte ihr Kreischen wie das von Kindern. Eine graue Wolkenschicht überdeckte das Dorf mit seinen unzähligen Giebeln und Kirchturmspitzen, hüllte es ein, verschlang es.
Eine Hitze stieg in ihm hoch. Er musste sich darüber klar werden, wo er war. Der Kopf der jungen Frau lag in seinen Handschalen, immer noch waren ihre Augen geschlossen. Der Ausdruck in ihrem Gesicht erschien ihm jetzt vielmehr unverbindlich als liebevoll, ein Lächeln wie es Zimmermädchen hatten, die in Anwesenheit des Gastes die Decke glatt strichen. Sie schlief noch fest, er wollte sie nicht wecken.”

 


Constantin Göttfert (Wenen, 19 mei 1979)