Dolce far niente
Liedje van de luie week
Maandag
is Kalmpjes-aan-dag.
Dinsdag
is Kom-ik-begin-‘s-dag.
Woensdag
is Zou-ik-het-wel-doen-dag,
Donderdag
is Dit-is-een-bijzondere-dag,
want Vrijdag
is Morgen-weer-vrij-dag
en Zaterdag
is ’s Avonds-wordt-het-later-dag
en Zondag
is Eet-je-buikje-rond-dag,
dus Maandag,
tja Maandag,
dat is weer Kalmpjes-aan-dag.
Op 12 augustus 1955 overleed de Duitse schrijver Thomas Mann. Zie ook alle tags voor Thomas Mann op dit blog.
Uit: Joseph und seine Brüder
“Joseph also, wohnhaft im Distrikte Kenana des Landes, das ägyptisch das Obere Retenu hieß, in seines Vaters von Terebinthen und immergrünen Steineichen beschattetem Familienlager bei Hebron, ein berühmt angenehmer Jüngling, angenehm namentlich in erblicher Nachfolge seiner Mutter, die hübsch und schön gewesen war, wie der Mond, wenn er voll ist, und wie Ischtars Stern, wenn er milde im Reinen schwimmt, außerdem aber, vom Vater her, ausgestattet mit Geistesgaben, durch welche er diesen wohl gar in gewissem Sinne noch übertraf, — Joseph denn schließlich (zum fünften- und sechstenmal nennen wir seinen Namen und mit Befriedigung; denn um den Namen steht es geheimnisvoll, und uns ist, als gäbe sein Besitz uns Beschwörerkraft über des Knaben zeitversunkene, doch einst so gesprächig-lebensvolle Person) — Joseph für sein Teil erblickte in einer südbabylonischen Stadt namens Uru, die er in seiner Mundart »Ur Kaschdim«, »Ur der Chaldäer« zu nennen pflegte, den Anfang aller, das heißt: seiner persönlichen Dinge. Von dort nämlich war vor längeren Zeiten — Joseph war sich nicht immer ganz im klaren darüber, wie weit es zurücklag — ein sinnender und innerlich beunruhigter Mann nebst seinem Weibe, die er aus Zärtlichkeit wohl gern seine »Schwester« nannte, und anderen Zugehörigen ausgezogen, um es dem Monde, der Gottheit von Ur, gleichzutun und zu wandern, weil er das als das Richtigste und seinem unzufriedenen, zweifelvollen, ja gequälten Zustande Angemessenste empfunden hatte. Sein Auszug, dem eine Sinnbetonung von Widerspruch und Auflehnung nicht abzusprechen gewesen war, hatte zusammengehangen mit gewissen Bauwerken, die ihm auf beleidigende Weise eindrucksvoll gewesen und die der dortzulande eben herrschende Nimrod und Erdengewaltige wenn nicht errichtet, so doch erneuert und übermächtig erhöht hatte: weniger, nach des Ur-Mannes geheimer Überzeugung, den göttlichen Lichtern zu Ehren, denen sie geweiht waren, denn als Hemmriegel der Zerstreuung und himmelaufragende Male von des Nimrods-Königs gesammelter Macht, — welcher der Mann von Ur sich nun gerade entzogen hatte, indem er sich dennoch zerstreute und mit seinem Anhange auf unbestimmte Wanderschaft begab.
Josephs Überlieferungen waren nicht ganz einsinnig darin, ob es die große Mondburg von Ur gewesen war, die den Unzufriedenen namentlich geärgert, der getürmte Tempel des Sin-Gottes, nach welchem das ganze Land Sinear also benannt war und dessen Name auch in so manchem mitklang, was Heimatlicheres bezeichnete, wie etwa in dem des Berges Sinai; oder etwa jenes hochragende Sonnenhaus, der Mardug-Tempel Esagila zu Babel selbst, dessen Spitze der Nimrod ebenfalls gleich dem Himmel erhöht hatte und von dem Joseph genaue mündliche Beschreibung besaß. Auch war da offenbar noch mehreres andere gewesen, woran der sinnende Mann sich gestoßen hatte: angefangen von der Nimrod-Gewaltigkeit überhaupt bis zu den und den Sitten und Bräuchen, die den anderen als heilig hergebracht und unveräußerlich erschienen waren, ihm aber die Seele je mehr und mehr mit Zweifeln erfüllt hatten; und da mit zweifelnder Seele nicht gut stillsitzen ist, so hatte er sich eben in Bewegung gesetzt. Er war nach Charran gelangt, der Mondstadt des Nordens, der Stadt des Weges, im Lande Naharain, wo er mehrere Jahre verblieben war und Seelen gesammelt, sie in die enge Verwandtschaft der Seinen aufgenommen hafte. Das war aber eine Verwandtschaft, die Unruhe bedeutete und fast nichts weiter, —Unruhe der Seele, sich äußernd in einer Unrast des Leibes, die mit dem Leichtsinn gewöhnlicher Wanderlust und abenteuernder Freizügigkeit wenig zu schaffen hatte, vielmehr die Getriebenheit und Heimsuchung eines Einzelnen war, in dessen Blut sich Schicksalsentwicklungen dunkelanfänglich vorbereiteten, zu deren erdrückender Tragweite die Qual seiner Friedlosigkeit in heimlich genauem Verhältnis mochte gestanden haben.“
De Nederlandse schrijver Marcellus Emants werd op 12 augustus 1848 in Voorburg geboren. Zie ook alle tags voor Marcellus Emants op dit blog.
Uit: Lichte kost (Een dag van ijdelheid)
“Pas
toen zij voor het laatste haakje geen oog meer vond, bemerkte zij haar
fout, maakte met één ruk alles weer los, en begon nogmaals van boven af
aan.
Zij
was er zeker van deze melodie meer te hebben gehoord; maar kon zich
niet herinneren waar, en meende ook dat haar man in de vorm en de
harmonie veranderingen had aangebracht.
Welk
een geestdrift in die wijs; wat een pit in dat ritme; welk een rijkdom
van akkoord-verbindingen! Het was een allegro vol bruisend leven, vol
node bedwongen kracht, een muziek, die de zenuwen prikkelde, de spieren
spande en elke sluimerende levensvonk tot een heldere vlam moest
aanblazen!
Van welke componist of dit stuk wel was?
Vruchteloos verdiepte Mina zich in gissingen; zij zocht onder de beroemdste namen; doch vond er geen, die paste.
Veel
later dan gewoonlijk kwamen moeder en dochter zo ver klaar, dat zij
naar beneden konden gaan om in de huiskamer te ontbijten.
Van
haar binnentreden in het achtervertrek bemerkte Koever even weinig, als
van Mina’s driemaal herhaalde vraag: ‘Ga je vanmorgen niet naar
Kraijenhof, ’t is al half negen gestagen?’
In
het kleine voorsalon aan zijn vleugel gezeten, speelde hij onverdroten
door en zijn volle aandacht bleef op het beschreven – ja bekraste –
muziekblad gericht, dat, naast vele dergelijke, op het lessenaartje van
zijn instrument rustte. Nu en dan neuriede hij er bij – wat Mina boven
niet had gehoord – en de woorden: vrijheid, pal staan, trouw tot in de
dood, waren duidelijk te onderscheiden.
Om
Jetje niet te laten wachten, smeerde Mina nu maar eerst een paar
boterhammen, schonk een glas melk in en liet het kind aan de etenstafel
plaats nemen. Daarna trad zij naar voren, ging aan de piano staan, legde
een hand op Hendriks schouder, en vroeg nog eenmaal:
‘Heeft juffrouw Kraijenhof haar les afgezegd?’
Nauwelijks
had Koever zijn vrouw bemerkt, of met zenuwachtige opgewondenheid
sprong hij van zijn taboeret op, sloot haar in zijn armen, kuste
herhaaldelijk de rode lippen, de frisse wangen, zelfs de bruine kijkers,
en riep eindelijk op hartstochtelijke toon uit:
‘Nu heb ik het! Nu ben ik zeker van mijn zaak! Nu twijfel ik niet langer aan de overwinning!’
Verbaasd keek Mina hem in de zonderling glanzende, hel blauwe ogen, en vroeg op bezorgde, bijna angstige toon:
‘Man, wat scheelt je? Waar heb je ’t over?’
Een
paar keer haalde Koever de dunne vingers van zijn linkerhand door de
blonde, achterovergolvende haren heen, terwijl de rechter een zakdoek te
voorschijn bracht, waarmee hij zich het voorhoofd afwiste. Ondertussen
riep hij met trillende stem uit:
‘Waar ik ’t over heb? Waar ik ’t over heb? Dat zal je horen!’
De Duitse dichter en schrijver en germanist Hans-Ulrich Treichel werd geboren op 12 augustus 1952 in Versmold. Zie ook alle tags voor Hans-Ulrich Treichel op dit blog.
Uit: Der Verlorene
„Abfahrt Berlin Hauptbahnhof 12.37 Uhr. Ankunft Kutno 17.07 Uhr. Der Berlin-Warszawa-Expreß war reservierungspflichtig. Ich hatte einen Platz an der Abteiltür reserviert, da ich sowohl im Flugzeug als auch in der Bahn zu Beklemmungen neige, wenn ich nicht am Gang beziehungsweise an der Abteiltür sitze. Neben mir war zudem frei, so daß ich mich auf eine entspannte Reise freuen konnte. Mir gegenüber saß eine ältere, ganz in Schwarz gekleidete Dame und daneben ein junges, unübersehbar verliebtes Pärchen. Der junge Mann mit seinem strohig-blonden Haar, den vollen Lippen und melancholischen Augen gefiel mir. Und das Mädchen, das eine sehr tief sitzende Jeans, eine viel zu kurze Bluse und eine Perle im Bauchnabel trug, ebenfalls. Die beiden redeten unentwegt miteinander, allerdings auf polnisch, was ich schade fand, ich hätte sie gern ein wenig belauscht. Und wenn sie nicht redeten, dann küßten sie sich, was weder die ältere Dame noch mich störte. Im Gegenteil. Wäre ich der junge Mann gewesen, dann hätte ich das Mädchen auch geküßt. Ich fand es sehr anziehend, zumal sie mich beim Küssen einige Male durch den Vorhang ihrer brünetten Haare unverhohlen anschaute und anscheinend nichts dagegen hatte, daß ich den beiden bei ihren Zärtlichkeiten zusah. Ich bemühte mich trotzdem, mich auf meine eigenen Angelegenheiten zu konzentrieren, und blätterte zuerst im Fahrplanheft, holte dann meine Lektüre aus der Tasche und breitete sie auf dem Sitz neben mir aus. Der Zug fuhr laut Plan über Frankfurt/Oder, Rzepin, Poznan und Konin nach Kutno. Konin kannte ich aus den Papieren meiner Eltern. Hier hatten sie im Januar 1945 ihr erstes Kind Günter auf der Flucht vor den Russen zurücklassen müssen, waren danach in einen Wald geflüchtet und schließlich für ein Jahr in einem polnischen Arbeitslager interniert worden. Sie hatten ihren verlorenen Sohn trotz jahre- und jahrzehntelanger Suche mit Hilfe des Suchdienstes des Roten Kreuzes niemals wiedergefunden. Ich hatte darüber vor gut einem Jahrzehnt ein Buch geschrieben. Einige Jahre später habe ich ein Buch über einen Mann namens Stephan geschrieben, der als Akademischer Rat in Berlin lebt, ein Buch über seinen verlorenen Bruder geschrieben hat und sich noch einmal, sechzig Jahre nach Kriegsende, auf die Suche nach dem Bruder begibt. Bald darauf habe ich es ihm nachgetan und mich auch selbst auf die Suche nach meinem Bruder gemacht. Die Suche habe ich inzwischen hinter mir. Stephan hatte sich außerdem vorgenommen, einen Ort namens Bryschtsche oder auch Bryszcze in der Ukraine zu besuchen, wo sein Vater geboren worden war. Er hatte den Ort dann doch nicht besucht und war lieber nach Ägypten gereist, um sich die Pyramiden anzuschauen, Freuds Traumdeutung zu lesen und sich in einem Hotel auf einer Nilinsel unweit von Luxor auf eine Affäre mit einer deutschen Archäologin einzulassen. Er hat recht daran getan, denn was hätte ihn in der Ukraine schon erwartet? Ein verschlafenes Bauerndorf, wenn überhaupt. Vielleicht existierte es schon längst nicht mehr und war irgendwelchen Plattenbausiedlungen gewichen. Stephan ist nicht nach Bryschtsche gereist. Ich wollte es besser machen. Die Reise habe ich inzwischen ebenfalls hinter mir.“
Zie voor de schrijvers van de 12e augustus ook mijn blog van 12 augustus 2018 en mijn blog van 12 augustus 2015 en mijn blog van 12 augustus 2011 deel 1 en eveneens deel 2.