Ted van Lieshout, Rolf Lappert, Thomas Hürlimann, Heinrich Böll, Ivan Blatný, Garmt Stuiveling, Ludwig Hölty, Rebecca West, Aloys Blumauer

De Nederlandse dichter en schrijver Ted van Lieshout werd geboren op 21 december 1955 in Eindhoven. Zie ook alle tags voor Ted van Lieshout op dit blog.

 

Het woordje kunst

Eerst dacht ik bij het woordje kunst alleen aan schilderijen,
die stilletjes gevangen zijn in lijsten aan de wand.
Ik vond dat zielig en ik wou een schilderij bevrij’en,
maar ach, ik mocht het zelfs niet eens beroeren met mijn hand.

Toen dacht ik bij het woordje kunst ook eens aan beeldhouwwerken,
die doodstil staan gevangen op een sokkel in de grond.
Ik heb een beeld gestreeld, maar of een steen een aai kan merken?
Ik weet niet eens of ’t standbeeld zélf wel wist dat het bestond!

Nu denk ik bij het woordje kunst aan thuis en aan verhalen,
die opgeslagen liggen in een dichtgeslagen boek.
Ik kan er met mijn vinger en mijn ogen in verdwalen
en vind er soms een streling in als ik een streling zoek.

 

Een kind kun je niet vasthouden

III
Dus hij was de man die kinderen stal
van hun ouders, voorgoed. Mij dwong hij
niet, of toch? De ogen van een vader

zonder zoon, de kamer vol verhalen?
Daarheen durfde ik te gaan. Hij sloeg
zijn armen om me heen waardoor ik hem verstond

en liet me zien dat het verschil
tussen ons daarna nooit meer was.
Een kind kun je niet vasthouden.

IV
Een groter man was nooit.
In kinderogen kan niemand
groter zijn dan wie van je houdt.

Maar ik ben zelf zo ongeveer
wel uitgegroeid en in welke
armen ik ook kom – ’t is jammer

dat ik het merk – er is
mijn voor- of achterkant
die op de tocht blijft staan.

 

 
Ted van Lieshout (Eindhoven, 21 december 1955)

 

De Zwitserse schrijver Rolf Lappert werd geboren op 21 december 1958 in Zürich. Zie ook alle tags voor Rolf Lappert op dit blog.

Uit: Die Gesänge der Verlierer

„Inzwischen war die Stimme des Sängers dazugekommen, und als Tyler wieder in der Küche war, schlug er mit der Faust gegen das Gerät und schaltete es aus. Er suchte eine saubere Tasse, goss heißes Wasser über Pulverkaffee und wartete an die Wand gelehnt, bis er sich nicht mehr die Zunge verbrühen würde. Die Töne aus Wilkins’ Radio drangen knisternd auf ihn herab, rauschende Wogen aus einem möblierten Kosmos, keine zwei Meter entfernt. Barney Wilkins lebte im Lärm, er war ein großmäuliger Fisch mit zurückgebildeten Ohren, der auf Schallwellen dahinschwamm und sein Dreieinhalbzimmermeer nur verließ, um Dringliches zu erledigen oder zum Hunderennen zu gehen. Halb taub trieb er friedlich durch seinen Radau, drehte die Lautstärke an Radio und Fernseher bis zum Anschlag auf, schlug arglos Türen zu und hantierte täglich an Geräten, die seinen bald achtzigjährigen Körper davor bewahren sollten, schlapp und, wie er es nannte, wehrlos zu werden. Schon am frühen Morgen drückte er Hanteln in Richtung Zimmerdecke, um sie nach mehrmaligem Stemmen jeweils mit einem gepressten Schrei auf den Holzboden knallen zu lassen. Selbst nachts verursachte sein Streben nach Muskelerhaltung Geräusche, die Tyler vom Bett in den Bauch eines Frachters versetzten, wo er dazu verdammt war, schlaflos auf das Pumpen und Gleiten im Maschinenraum zu horchen. Der Kaffee war jetzt etwas abgekühlt, Tyler trank ihn rasch und ging zurück ins Schlafzimmer. Dort setzte er sich mit dem Telefonapparat auf das Bett und wählte eine Nummer, deren Zahlenfolge ihm allmählichvorkam wie der Code eines elektronischen Schlosses, das sich trotz korrekter Bedienung nicht öffnen ließ. Draußen fiel Regen, die Tropfen bildeten verästelte Bahnen auf den rußigen Fensterscheiben. Die Dunkelheit war wieder um einen feinen Grad vorgerückt, der Himmel ohne Weite. Sinclair Banks meldete sich auch jetzt nicht. Tyler legte den Hörer neben den Apparat, ließ es klingeln am anderen Ende der Leitung und zog sich an, obwohl er nicht wusste, wo er noch hingehen und nach Banks suchen sollte.WilkinsquältesichüberseinemKopf,die Dielenknarrten, und einer, der nicht Bescheid wusste, hätte das regelmäßige Ächzen wohl anders gedeutet. Unwillkürlich strich Tyler sich über die Arme, deren Muskeln nicht über das Mittelmaß hinaus entwickelt waren. Er sah sich im Raum um, wo irgendwo die Hanteln lagen, die er vor Monaten gekauft hatte, billige, hohle Dinger aus Plastik, zum Füllen mit Wasser oder Sand. Eine Zeit lang hatte Tyler mit den Gewichten trainiert, vor dem Fernseher meist, gleichermaßen motiviert und entmutigt von den perfekten Körpern, die nirgendwo sonst als in diesem leuchtenden Kasten zu existieren schienen. Zwei Wochen lang hatte er versucht, sich einen neuen Körper zu erarbeiten, wollte zur Probe mit den Armmuskeln beginnen und, nach messbarem Erfolg, zusätzliche Geräte anschaffen. Die leichten Schmerzen der ersten Tage erfüllten ihn mit Genugtuung, denn Wilkins zufolge wuchs der Muskel nur, wenn er brannte.“

 


Rolf Lappert (Zürich, 21 december 1958)
Cover

 

De Zwitserse schrijver Thomas Hürlimann werd geboren op 21 december 1950 in Zug. Zie ook alle tags voor Thomas Hürlimann op dit blog.

Uit: Kurze Story meiner Auferweckung

„Als ich auf der Intensivstation erwachte, bin ich furchtbar erschrocken. Ich war sehr viel dicker als am frühen Morgen, da sie mich in den Operationssaal geschoben hatten, so dick, dass ich nicht über den Horizont meiner Wampe sah. Wie mochten meine Füße aussehen? Hing vielleicht ein Zettel am großen Zeh?
Ich lag, umstellt von Apparaten, in einem weißen Zelt, und so ganz allmählich begann ich zu erfassen, dass man mir nach Art der Schlüsselloch-Chirurgie die verkrebste Prostata herausgeschnitten hatte. Dabei überträgt der Operateur seine Handgriffe auf die Mikroinstrumente eines Roboters, der im Körper des Patienten herumkrabbelt wie ein von Houston aus gesteuertes Raumfahrzeug auf dem Mars. Aber warum war ich so dick geworden? Hatten sie mich mit Gas oder Luft vollgepumpt, um dem Roboter genügend Platz zu verschaffen? Das Herz, als fürchtete es weitere Angriffe, hämmerte, raste, toste, und so wurde ich von flatternden Weißkitteln in die nächste Intensivstation gekarrt, in jene der Kardiologie. Was für ein Trip, was für ein Flug! Ich landete auf dem Untersuchungstisch, hörte das Schrillen von Alarmglocken, sah Lampen aufblinken und Bildschirme flackern, der Raum wurde groß, immer größer, ich schwebte hoch, immer höher, und nahm mit Erstaunen wahr, wie in der Tiefe unter mir eine Schar von Ärzten einen Notfall behandelte.
Ein Gesicht beugte sich über mich. “Wir haben Sie unmittelbar vor einem Herzinfarkt abgefangen. Lüscher ist mein Name. Möchten Sie einen Espresso?”
Als ich zwei Wochen später mit meinem Köfferchen vor das Uni-Spital trat, koste mich eine lieblich frische Luft. Freu dich, sagte ich mir, sie haben dir das Leben gerettet. Aber so richtig wollte sich das Glücksgefühl nicht einstellen – ein Teil von mir war irgendwo im Innern des Spitals verloren gegangen. An der Tramhaltestelle löste ich ein Billet und empfand die studentische Jugend, die telefonierend und lachend einstieg, als laut und schrecklich.“

 


Thomas Hürlimann (Zug, 21 december 1950)

 

De Duitse schrijver Heinrich Böll werd geboren op 21 december 1917 in Keulen.Zie ook alle tags voor Heinrich Böll op dit blog.

Uit: Gruppenbild mit Dame

„Weibliche Trägerin der Handlung in der ersten Abteilung ist eine Frau von achtundvierzig Jahren, Deutsche; sie ist 1,71 groß, wiegt 68,8 kg (in Hauskleidung), liegt also nur etwa 300–400 Gramm unter dem Idealgewicht; sie hat zwischen Dunkelblau und Schwarz changierende Augen, leicht ergrautes, sehr dichtes blondes Haar, das lose herabhängt; glatt, helmartig umgibt es ihren Kopf. Die Frau heißt Leni Pfeiffer, ist eine geborene Gruyten, sie hat zweiunddreißig Jahre lang, mit Unterbrechungen versteht sich, jenem merkwürdigen Prozeß unterlegen, den man den Arbeitsprozeß nennt: fünf Jahre lang als ungelernte Hilfskraft im Büro ihres Vaters, siebenundzwanzig Jahre als ungelernte Gärtnereiarbeiterin. Da sie ein erhebliches immobiles Vermögen, ein solides Mietshaus in der Neustadt, das heute gut und gerne vierhunderttausend Mark wert wäre, unter inflationistischen Umständen leichtfertig weggegeben hat, ist sie ziemlich mittellos, seitdem sie ihre Arbeit unbegründet und ohne krank oder alt genug zu sein, aufgegeben hat. Da sie im Jahre 1941 einmal drei Tage lang mit einem Berufsunteroffizier der Deutschen Wehrmacht verheiratet war, bezieht sie eine Kriegerwitwenrente, deren Aufbesserung durch eine Sozialrente noch aussteht. Man kann wohl sagen, daß es Leni im Augenblick – nicht nur in finanzieller Hinsicht – ziemlich dreckig geht, besonders seitdem ihr geliebter Sohn im Gefängnis sitzt. Würde Leni ihr Haar kürzer schneiden, es noch ein wenig grauer färben, sie sähe wie eine gut erhaltene Vierzigerin aus; so wie sie ihr Haar jetzt trägt, ist die Differenz zwischen der jugendlichen Haartracht und ihrem nicht mehr ganz so jugendlichen Gesicht zu groß, und man schätzt sie auf Ende Vierzig; das ist ihr wahres Alter, und doch begibt sie sich einer Chance, die sie wahrnehmen sollte, sie wirkt wie eine verblühte Blondine, die – was keineswegs zutrifft – einen losen Lebenswandel führt oder sucht. Leni ist eine der ganz seltenen Frauen ihres Alters, die es sich leisten könnte, einen Minirock zu tragen: ihre Beine und Schenkel zeigen weder Äderung noch Erschlaffung. Doch Leni hält sich an eine Rocklänge, die ungefähr im Jahr 1942 Mode war, das liegt zum größten Teil daran, daß sie immer noch ihre alten Röcke trägt, Jacken und Blusen bevorzugt, weil ihr angesichts ihrer Brust (mit einer gewissen Berechtigung) Pullover zu aufdringlich erscheinen. WasihreMäntelundSchuhe betrifft, so lebt sie immer noch von den sehr guten und sehr gut erhaltenen Beständen, die sie in ihrer Jugend, als ihre Elternvorübergehendwohlhabendwaren,erwerbenkonnte. Kräftig genoppter Tweed, grau-rosa, grün-blau, schwarzweiß, himmelblau (uni), und falls sie eine Kopfbedeckung für angebracht hält, bedient sie sich eines Kopftuchs; ihre Schuhe sind solche, wie man sie – wenn man entsprechend bei Kasse war – in den Jahren 1935–39 als »Unverwüstliche« kaufen konnte.“

 

 
Heinrich Böll (21 december 1917 – 16 juli 1985)
Scene uit de gelijknamige film uit 1977 met o.a. Brad Dourif (Boris) en Romy Schneider (Leni)

 

De Tsjechische dichter Ivan Blatný werd geboren op 21 december 1919 in Brno. Zie ook alle tags voor Ivan Blatnýop dit blog. Zie ook alle tags voor Ivan Blatný op dit blog.

 

Flachland

Die Berge sind die Fragen der Bergsteiger
Aber sie geben keine Antwort
Sie sind schließlich keine Schulkinder
Doch Bernhardiner werden herantrotten
Zur Umkehr raten
Und nie wieder zu klettern.

 

Bäh, Bäh, schwarzes Schaf

Das schwarze Bergschaf kam ins Tal herab
damit Rosa Bonheur es malen konnte
Schwarz ist die Farbe des Todes
dieses jedoch ist nicht tot in diesem Universum
zum Glück reicht das hin, denn auch ich lebe gern

Seine stumme Schwester
sein Ebenbild kann sterben
Ich bleibe noch ein bisschen
Eigennützig wenn ich dabei nur
an den farbigen Umschlag meines Buches denke
auf dem Tisch in meiner Werkstatt

 

Schule

Fred ist wieder da
Abends, endlich
Komme ich zu meinem neuen Stift
Ein ziemlich alter neuer Stift
Er stammt aus jenen 20er Jahren
In denen die Leute zum ersten Mal stutzten

 

Vertaald door Frank-Wolf Matthies

 


Ivan Blatný (21 december 1919 – 5 augustus 1990)
Cover

 

De Nederlandse dichter en literator Garmt Stuiveling werd geboren in Stroobos op 21 december 1907. Zie ook alle tags voor Garmt Stuiveling op dit blog.

 

Kwatrijnen

De dingen gaan zoals ze moeten gaan:
geen god zelfs drijft de sterren uit hun baan.
Aanvaard uw vreugd verblijd, uw leed gelaten;
al wat men verder wijsheid noemt, is waan.         

*

Het grootst geluk ligt in de kleinste dingen:
het gras, de dauw, het licht, de ritselingen
van wind en blad, de glimlach van een vrouw,
en, verre leeuwrik, ùw onzichtbaar zingen.     

*

In ’t staag lawaai der dagen haast verloren,
door ùw genade eens onverdiend verkoren,
o cosmos in mij, cosmos om mij heen,
geef mij de stilten weer, ùw stem te horen!

 


Garmt Stuiveling (21 december 1907 – 11 mei 1985)
Stroobos op een oude ansichtkaart

 

De Duitse dichter Ludwig Heinrich Christoph Hölty werd geboren op 21 december 1748 in Mariensee bij Hannover. Zie ook alle tags voor Ludwig Hölty op dit blog.

 

Der Gärtner an den Garten im Winter.
eine Idylle

In Silberhüllen eingeschleyert
Steht jetzt der Baum,
Und strecket seine nackten Äste
Dem Himmel zu.

Wo jüngst das reife Gold des Fruchtbaums
Geblinket, hängt
Jetzt Eiß herab, das keine Sonne
Zerschmelzen kan.

Entblättert steht die Rebenlaube,
Die mich in Nacht
Verschloß, wenn Phoebus flammenathmend
Herniedersah.

Das Blumenbeet, wo Florens Töchter
In Morgenroth
Gekleidet, Wohlgeruch verhauchten,
Versinkt in Schnee.

Nur du, mein kleiner Buchsbaum, pflanzest
Dein grünes Haupt
Dem Frost entgegen, und verhöhnest
Des Winters Macht.

Mit Goldschaum überzogen, funkelst
Du an der Brust
Des Mädchens, das die Dorfschalmeye
Zum Tanze ruft.

Ruh sanft mein Garten, bis der Frühling
Zur Erde sinkt,
Und Silberkränze auf die Wipfel
Der Bäume streut.

Dann gaukelt Zephyr in den Blüthen,
Und küßet sie,
Und weht mir mit den Düften Freude
In meine Brust.

 

Auf ihre Stirn und kleine Wangen gießen

Auf ihre Stirn und kleine Wangen gießen,
Ihr engelreines Herz,
Dem Flittergold der großen Welt verschließen,
Und dem Romanenscherz.

Durchwandle Hand in Hand mit ihr im Mayen
Die Scenen der Natur,
Und mische sich mit ihr oft in die Reihen
Der Schäfer auf der Flur.

Geuß in ihr Herz die zärtlichsten Gefühle,
O Unschuld, spiel mit ihr,
Bis ihre Pracht sich wölbet, Schäferspiele,
Vor ihrer Hirten Thür.

 

 
Ludwig Hölty (21 december 1748 – 1 september 1776)
Monument in Hannover

 

De Britse schrijfster Rebecca West werd geboren op 21 december 1892 in Londen als Cicily Isabel Fairfield. Zie ook alle tags voor Ribecca West op dit blog. Zie ook alle tags voor Rebecca West op dit blog.

Uit: Black Lamb and Grey Falcon

“I raised myself on my elbow and called through the open door into the other wagon-lit:
‘My dear, I know I have inconvenienced you terribly by making you take your holiday now, and I know you did not really want to come to Yugoslavia at all. But when you get there you will see why it was so important that we should make this journey, and that we should make it now, at Easter. It will all be quite clear, once we are in Yugoslavia.’
There was, however, no reply. My husband had gone to sleep. It was perhaps as well. I could not have gone on to justify my certainty that this train was taking us to a land where everything was comprehensible, where the mode of life was so honest that it put an end to perplexity. I lay back in the darkness and marvelled that I should be feeling about Yugoslavia as if it were my mother country, for this was 1937, and I had never seen the place till 1936. Indeed, I could remember the first time I ever spoke the name ‘Yugoslavia’ and that was only two and a half years before, on October the ninth, 1934.
It was in a London nursing-home. I had had an operation, in the new miraculous way. One morning a nurse had come in and given me an injection, as gently as might be, and had made a little joke which was not very good but served its purpose of taking the chill off the difficult moment. Then I picked up my book and read that sonnet by Joachim du Bellay which begins ‘Heureux qui, comme Ulysse, a fait un beau voyage.’ I said to myself, ‘That is one of the most beautiful poems in the world,’ and I rolled over in my bed, still thinking that it was one of the most beautiful poems in the world, and found that the electric light was burning and there was a new nurse standing at the end of my bed. Twelve hours had passed in that moment. They had taken me upstairs to a room far above the roofs of London, and had cut me about for three hours and a half, and had brought me down again, and now I was merely sleepy, and not at all sick, and still half-rooted in my pleasure in the poem, still listening to a voice speaking through the ages, with barest economy that somehow is the most lavish melody: ‘Et en quelle saison Revoiray-je le clos de ma pauvre maison, Qui m’est une province, et beaucoup d‘avantage?’
I had been told beforehand that it would all be quite easy; but before an operation the unconscious, which is really a shocking old fool, envisages surgery as it was in the Stone Age, and I had been very much afraid. I rebuked myself for not having observed that the universe was becoming beneficent at a great rate. But it was not yet wholly so.”

 


Rebecca West (21 december 1892 – 15 maart 1983)
Cover

 

De Oostenrijkse dichter en schrijver Aloys Blumauer werd geboren op 21 december 1755 in Steyr. Zie ook alle tags voor Aloys Blumauer op dit blog.

 

Der Rechenmeister Amor

Der Tausendkünstler Amor ließ
Sich bei der jungen Dorilis
Zum Rechenmeister dingen,
Und wußt′ in einer Stunde da
Die ganze Arithmetika
Ihr spielend beizubringen,

Im Rechnen und im Lieben sind
Fünf Species, mein schönes Kind,
Die will ich dich dociren:
Ich küsse dich – ein – zwei – dreimal,
Du zählest diese Küßchen all,
Und das heißt Numeriren.

Zu meinen Küssen setzest du
Dann auch die deinigen hinzu,
So lernest du Addiren:
Zählst du mir deine Küßchen her,
Und findest dann um einen mehr:
So kannst du Subtrahiren.

Die vierte Species, mein Kind,
Könnt′ ich zwar eben so geschwind
Dir praktisch expliciren;
Allein das Einmaleins ist lang,
Und jungen Mädchen wird oft bang
Vor dem Multipliciren;
Doch käm′ ein Nullchen noch hinzu –
Auch noch so klein – so würdest du
Gar bald das Faktum spüren.

D′rum laß in dieser Specie
Nicht früher dich, als in der Eh′,
Durch Hymen instruiren;

Denn auf′s Multipliciren kömmt,
Wie man sich auch dagegen stemmt,
Von selbst das Dividiren.

 


Aloys Blumauer (21 december 1755 – 16 maart 1798)
Cover biografie

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 21e december ook mijn blog van 21 december 2017 en ook mijn blog van 21 december 2014 deel 2 en eveneens deel 3.

Ted van Lieshout, Rolf Lappert, Thomas Hürlimann, Heinrich Böll, Ivan Blatný, Garmt Stuiveling, Ludwig Hölty, Rebecca West, Uwe Dick

De Nederlandse dichter en schrijver Ted van Lieshout werd geboren op 21 december 1955 in Eindhoven. Zie ook alle tags voor Ted van Lieshout op dit blog.

 

Gespuis

Ik zou niet willen denken aan de dood.
Maar met elke stap die ik zet vermorzel
ik diertjes die ik niet zie of herken.

Ik moet ook leven met Karel die wormen
de kop afbijt en Daan die spinnen minder
dan acht poten gunt en ik geef toe:

ik kluif het laatste stukje kip van bot.
Kan ik nog dieper vallen? Kan er niet
een kikker komen die ik dapper kus?

 

Een kind kun je niet vasthouden

I
Zeg mam, er is een man buiten en ook binnen
die geen snoepjes heeft, maar me aandacht
geeft en woorden zonder een spoor van straf.

Hoe kan ik weigeren? Een vreemde haast
die ongedwongen – familie is gewoonte –
mij omarmt en aait en bestaat alleen voor mij.

Jou moet ik delen. Ik ben geen kind of slaaf
meer, maar iemand met een eigen naam,
zonder dat ik het gras moet maaien voor eten.

II
Nog steeds weet ik zijn voornaam niet,
alleen de eerste letter. En zelfs toen hij
geen vreemde was bleef hij gewoon meneer.

En achter de gordijnen was ons groot geheim.
Ik wilde wel aan iedereen verklappen
hoe bijzonder ik was en mooi en meer.

Maar de schaamte hè, de schuld,
de schande van onze namen
op de schutting en in geheimschrift.

Een nieuwe school, andere klasgenoten;
ik wilde er bij horen en sloeg
de deuren zonder afscheid dicht.

Daar heb ik spijt van achteraf, maar
uit heimwee zijn naam noemen is ongepast
en om die reden doorgekrast.

 

 
Ted van Lieshout (Eindhoven, 21 december 1955)

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Ted van Lieshout, Rolf Lappert, Thomas Hürlimann, Heinrich Böll, Ivan Blatný, Garmt Stuiveling, Ludwig Hölty, Rebecca West

De Nederlandse dichter en schrijver Ted van Lieshout werd geboren op 21 december 1955 in Eindhoven. Zie ook alle tags voor Ted van Lieshout op dit blog.

 

Varkensvoeder

Er was een kleine mopperkont
die boos was op zijn moeder,
omdat hij nooit iets lekkers kreeg,
behalve varkensvoeder.

‘Waarom,’ vroeg hij aan mama,
‘krijg ik altijd gerst en gort
en nooit eens ijs en friet
met mayonaise op mijn bord?’

‘Je stelt je aan,’ zei mama,
‘want je krijgt ook rauwe biet.’
‘Dat klopt wel,’ riep de knorrepot,
‘maar dat lust ik ook niet!’

‘Je eet wat er op tafel komt,’
zei streng het moederzwijn,
‘dan had je maar het kind
van iemand anders moeten zijn.’

 

Het spook

Er was een spook dat spoken wou, maar bang was in het donker.
En als er ’s nachts gedoold moest worden door het huis, dan klonk er
de hele tijd een stemmetje, ’t kwam uit de hoek vandaan,
dat angstig vroeg: ‘O, mag er alstublieft een lichtje aan?’

De mensen die daar sliepen werden wakker van ’t geluid.
Ze lagen bevend in hun bed en durfden er niet uit,
behalve een klein meisje dat is opgestaan en toen
de gang op ging om voor het spook een lampje aan te doen.

 

 
Ted van Lieshout (Eindhoven, 21 december 1955)

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Rebecca West, Uwe Dick, Maurice Chappaz, Oda Schaefer, Isolde Kurz

De Britse schrijfster Rebecca West werd geboren op 21 december 1892 in Londen als Cicily Isabel Fairfield. Zie ook alle tags voor Ribecca West op dit blog. Zie ook alle tags voor Rebecca West op dit blog.

Uit: The Fountain Overflows

“When Papa and Mamma had had their presents we had ours. They were lovely. I really cannot think, looking back over a lifetime in which I have known many quite opulent Christmases, that any children have ever had much lovelier Christmas presents. We had known that Papa was making us new furniture and inhabitants for our dolls’ houses, but he had done better than that. He had given Cordelia’s Tudor palace a maze and a sunken garden and a pleached walk, like the one in Much Ado About Nothing; he had given Mary’s Queen Anne mansion a walled garden with espaliered trees all around it and a vinery outside built against the south wall; and he had given my Victorian Gothic abbey a small park with a looking-glass lake with a rocky island in it surmounted by a mock hermitage. Out of her old dresses Mother had made a pale green Mary Queen of Scots dress for Cordelia, an eighteenth-century white dress for Mary, a rose-coloured crinoline dress for me, and a Three Musketeers uniform with a cardboard sword for Richard Quin. Like everything else that Mamma did each was unique, we had never seen anything like them before, any one of them was something only she would have imagined. So enchanted were we with these big presents that we had hardly time to look at the presents Constance had sent us before we had to dress for church, except to see that for us girls she had pretty little pinafores, each with a hair-ribbon to match, and for Richard Quin a little shirt. There was an air of cool composure about the needlework which made these garments as distinctive as my mother’s wilder work.”

 
Rebecca West (21 december 1892 – 15 maart 1983)

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Uwe Dick, Rebecca West, Maurice Chappaz, Oda Schaefer, Isolde Kurz

De Duitse schrijver Uwe Dick werd geboren op 21 december 1942 in Schongau. Zie ook alle tags voor Uwe Dick op dit blog.

Uit: Sauwaldprosa

„Wortlos breche ich zwei zum Gebet gekreuzte Arme auseinander, das goldgelbe Mittelstück einer Brezel, indes mein Gegenüber vom Stamme der »Solcherne-wia-mia-de-gibts-gar-nimmer!« den daumendicken Außenbogen des Backwerks in die Joppentasche steckt, dankt und erklärt: I muaß heit no auf Schärding obe. In Allerheilign werd eikehrt und a Bier trunka.
Für da bhalt i ma den Soizriassl. Am Jüngstn Tag mach i dir an Advokatn, fallsd oan brauchst – is eh kloa! A guade Roas dawei! – Lüpft den Hut und geht.
Namen saan Schicksal … hallt es mir in den Ohren, während ich meinen Rucksack packe, ihn nach beendeter Brotzeit aufs Rad zu heben. Der Mann, der für 1500 Gulden das Versteck des
Andreas Hofer preisgab, hieß Raffl. Der »Herr Lehrer Gerts« war es, der mir unter falschem Lächeln Tatzen über die Finger brannte, mit einer Gerte, daß es nur so pfiff. Und der Name des
Verwaltungsfachmannes, der mit technokratischer Sicherheit eine noch vor Jahren erkennbare Innstadt (nachts rücken die Baumfäller-Kommandos aus: so meistert er die Bürger, die protestieren könnten!) fast in eine Steinwüste verwandelte, der Name dieses Kahlstadtoberhauptes beginnt, nomen est manchmal wirklich omen, mit Stein. Wüßte ich nicht, daß er, dessen Tot-Schlagworte, dessen Hauptarguzement die »wirtschaftliche Seite« ist, hätte ich nicht zur Kenntnis genommen, daß er und seine viel zu vielen Mitmacher anstelle des lebendigen Blickes Münzen in den Augen haben, ich führte ihn hier her, dicht unter den Sauwald, nach Schärding.“

 
Uwe Dick (Schongau, 21 december 1942)
Cover

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Ivan Blatný, Rebecca West, Maurice Chappaz, Garmt Stuiveling, Oda Schaefer

De Tsjechische dichter Ivan Blatný werd geboren op 21 december 1919 in Brno. Zie ook alle tags voor Ivan Blatnýop dit blog. Zie ook mijn blog van 21 december 2010.

 

On the Verandah

On the verandah in the rustle of old bean-pods and seed catalogues
young Everard reads old detective-stories
Edgar Wallace Agatha Christie Simenon
Twenty thousand leagues beneath the sea
The verandah sets sail like summer the last summer
with Captain Nemo dead in the sand beneath the sea

If only it were not yet the last summer
if only we could remain forever
happy in the maternal womb
in the rustle of seed catalogues.

 

Evening

In the distance the lights hatch forth the horse homeward turns
darkness rises between the dwarfs in the gardens
Highgate Wood is closed and other green cages
the station Cranley Gardens is deserted and quiet
the nineteenth century slides past on the rails

When they laid this line through the fields
fallow ploughland pasture and hillocks
the men with levelling machines theodolites banderoles
levelling-lathes and geometrical parasols
resembled a small military battalion at exercises

Three village chapels
the Anglican, the Presbyterian and the Baptist tabernacle
greet the returning strollers

Queen’s Wood
without a gate
remains open even at night

Vertaald door Martin Tharp

 

Ivan Blatný (21 december 1919 – 5 augustus 1990)

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Heinrich Böll, Ted van Lieshout, Rolf Lappert, Thomas Hürlimann, Uwe Dick, Rebecca West

De Duitse schrijver Heinrich Böll werd geboren op 21 december 1917 in Keulen. Zie ook mijn blog van 21 december 2006 en ook mijn blog van 21 december 2007 en ook mijn blog van 21 december 2008 en ook mijn blog van 21 december 2009.

 

Uit: Haus ohne Hüter 

 

„Wenn die Mutter in der Nacht den Ventilator laufen ließ, wurde er wach, obwohl die Gummiflügel dieser Luftmühle nur ein weiches Geräusch erzeugten: fluppendes Surren und manchmal ein Stocken, wenn die Gardine zwischen die Flügel geriet. Dann stand die Mutter auf, zog leise fluchend die Gardine aus dem Getriebe und klemmte sie zwischen die Türen des Bücherschranks. Aus grüner

Seide war der Schirm von Mutters Stehlampe: wasserhelles Grün, gelb unterstrahlt, und das Glas roten Weins, das auf dem Nachttisch stand, erschien ihm fast wie Tinte: dunkles, träge aussehendes Gift, das die Mutter in kleinen Schlucken nahm. Sie las und rauchte und nahm nur selten einen Schluck Wein.

Er beobachtete sie durch die halbgeöffneten Lider hin- durch, rührte sich nicht, damit sie nicht aufmerksam auf ihn werde, und verfolgte den Zigarettenqualm, der sich zum Ventilator hinzog: weiße und graue Rauchschichten, die vom Sog erfaßt, zerkleinert und von den weichen grünen Gummiflügeln hinausbefördert wurden. Der Ventilator war groß wie die Ventilatoren in den Warenhäusern, friedlicher Surrer, der die Luft im Zimmer in wenigen Minuten reinigte. Dann drückte die Mutter auf den Knopf, der neben ihrem Bett an der Wand war, dort, wo das Bild des Vaters hing: lächelnder junger Mann mit Pfeife im Mund, viel zu jung, um der Vater eines elfjährigen Jungen zu sein. Der Vater war so jung wie Luigi im Eissalon, so jung wie der ängstliche kleine neue Lehrer; viel jünger als die Mutter war er, die so alt war wie die Mütter anderer Jungen. Der Vater war ein lächelnder Jüngling, der seit einigen Wochen auch in seine Träume kam, anders als er auf dem Bild war: traurig zusammengesackte Gestalt, die auf tintigem Klecks wie auf einer Wolke saß, ohne Gesicht, und doch weinend wie einer, der schon Millionen Jahre wartet, in Uniform ohne Rangabzeichen, ohne Orden, plötzlich in seine Träume eingebrochener Fremdling, der anders war, als er ihn sich gewünscht hatte.

Wichtig war, stillzuhalten, kaum zu atmen, die Augen nicht zu öffnen, denn dann konnte er an den Geräuschen im Hause erkennen, wie spät es war: war von Glum nichts mehr zu hören, dann war es halb elf, war von Albert nichts mehr zu hören, war es elf.“

 

 

Heinrich Böll (21 december 1917 – 16 juli 1985)

Als zestienjarige in 1933

 

 

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Heinrich Böll, Ted van Lieshout, Rolf Lappert, Thomas Hürlimann, Rebecca West, Ivan Blatný

De Duitse schrijver Heinrich Böll werd geboren op 21 december 1917 in Keulen. Zie ook mijn blog van 21 december 2006 en ook mijn blog van 21 december 2007 en ook mijn blog van 21 december 2008.

 

Uit: Irisches Tagebuch

 

„Als ich an Bord des Dampfers ging, sah ich, hörte und roch ich, daß ich eine Grenze überschritten hatte; eine von Englands lieblichen Seiten hatte ich gesehen: Kent, fast bukolisch — das topographische Wunder London nur gestreift — dann eine von Englands düsteren Seiten gesehen: Liverpool — aber hier auf dem Dampfer war England zu Ende: hier roch es schon nach Torf, klang kehliges Keltisch aus Zwischendeck und Bar, hier schon nahm Europas soziale Ordnung andere Formen an: Armut war nicht nur »keine Schande« mehr, sondern weder Ehre noch Schande: sie war — als Moment gesellschaftlichen Selbstbewußtseins — so belanglos wie Reichtum; die Bügelfalten hatten ihre schneidende Schärfe verloren, und die Sicherheitsnadel, die alte keltisch- germanische Fibel, trat wieder in ihr Recht; wo der Knopf wie ein Punkt gewirkt hatte, den der Schneider gesetzt hatte, war sie wie ein Komma eingehängt worden; als Zeichen der Improvisation förderte sie den Faltenwurf, wo der Knopf diesen verhindert hatte.

Auch als Aufhänger für Preisschildchen, als Hosenträgerverlängerung, als Manschettenknopf-Ersatz sah ich sie, schließlich als Waffe, mit der ein kleiner Junge durch den Hosenboden eines Mannes stach: erstaunt war der Junge, erschrocken dann, weil der Mann keinerlei Reaktion zeigte; dann klopfte der Junge vorsichtig mit dem Zeigefinger den Mann ab, um festzustellen, ob er noch lebte: er lebte noch, schlug dem Jungen lachend auf die Schulter.

Immer länger wurde die Schlange vor dem Schalter, wo es den Nektar Westeuropas in großzügigen Portionen um billiges Geld gab: Tee; als wären die Iren bemüht, unbedingt auch diesen Weltrekord, den sie knapp vor England halten, nicht preiszugeben: fast zehn Pfund Tee werden jährlich pro Kopf in Irland verbraucht: ein kleines Schwimmbassin voll Tee also muß in jedem Jahr durch jede irische Kehle laufen.

Während ich langsam in der Schlange vorrückte, blieb Zeit genug, mir die anderen irischen Weltrekorde ins Gedächtnis zu rufen: nicht nur den im Teetrinken hält dieses kleine Land: als zweiten den im Priesternachwuchs (die Erzdiözese Köln etwa müßte fast tausend Neupriester jährlich weihen, um mit einer kleinen Erzdiözese in Irland konkurrieren zu können); als dritten Weltrekord hält Irland den im Kinobesuch (wiederum — wieviel Gemeinsamkeit bei allen Gegensätzen! — knapp vor England), als vierten schließlich einen bedeutsamen, von dem ich nicht zu sagen wage, daß er mit den ersten dreien in ursächlichem Zusammenhang stehe: In Irland gibt es die wenigsten Selbstmörder auf dieser Erde. Noch sind die Rekorde im Whiskeytrinken und im Zigarettenrauchen nicht ermittelt, doch auch in diesen Disziplinen liegt Irland weit vorne, dieses kleine Land, das soviel Bodenfläche wie Bayern, aber weniger Einwohner hat, als zwischen Essen und Dortmund wohnen.“

 

heinrich_boell

Heinrich Böll (21 december 1917 – 16 juli 1985)
Beeld door Wieland Förster in Berlijn

 

De Nederlandse dichter en schrijver Ted van Lieshout werd geboren op 21 december 1955 in Eindhoven. Zie ook mijn blog van 21 december 2008.

Engel

Als ik naar mijn schouderbladen
grijp, voel ik vleugelstompjes.
Ik wist wel dat ik eigenlijk
een engel ben. Daarom en dus
kan ik ook waarzeggen; ik heb

altijd minstens voor de helft gelijk.
Maar mijn moeder gelooft niet in mij.
Ze zegt: Houd op met dat gezeik.

Dat had ze beter niet kunnen zeggen!
Ik zal voorspellen dat ze doodgaat
met veel pijn, voor straf. Ik wacht
alleen nog even tot ik zelf weet
hoe macaroni met ham en kaas moet.

 

Aan tafel

Mam geeft mij een mep omdat mijn
kleine broertje te ver weg zit.
Hij kwam weer te laat voor het eten,
maar bracht wel zelfgeplukt onkruid
mee voor in een vaas. Zo’n joch

van zes, dat al precies weet hoe
een moeder moet. Hij, het mooiste
zoontje, zit tegenover haar; ze wil
hem in haar ogen – de lelijke zoon
moet in de buurt van haar handen.

Mijn zusje heeft daarvan geen last.
Zij pikt een worteltje alvast.

 

ted_van_lieshout

Ted van Lieshout (Eindhoven, 21 december 1955)

 

De Zwitserse schrijver Rolf Lappert werd geboren op 21 december 1958 in Zürich. Zie ook mijn blog van 21 december 2008.

 

Uit: Die Gesänge der Verlierer

 

Als die Wand neben seinem linken Ohr endlich einstürzte, öffnete Nicholas Tyler die Augen. Seit dem frühen Nachmittag hatten die Bauarbeiter im Nebengebäude gewütet, jetzt setzten die Dieselmotoren der Maschinen mit hustenden, schleifenden Geräuschen aus. Tyler blieb liegen, sah zum Fenster und überlegte, wie spät es sein mochte. Im Haus nebenan, das der neue Besitzer vollständig aushöhlen ließ, kehrte fast so etwas wie Ruhe ein. Gelegentliches Scharren war zu hören, fernes Rumpeln, was Tyler nach dem Lärm als Stille empfand.

Dumpf dröhnte ein Lastwagen im Hinterhof, karrte eine weitere Fuhre Bauschutt irgendwohin, Backsteine, zersplitterte Bodenbretter, Leitungsrohre, die gewunden und verkalkt waren wie die Arterien von etwas Krankem.

Die Uhr zeigte halb drei, nicht vier, wie Tyler geschätzt hatte. ImWinter blieb das Licht oft über Stunden hinweg beinahe unverändert, keine Sonne bot einen Anhaltspunkt, und die Helligkeit nahm so langsam ab, dass man es als Ereignis kaum wahrzunehmen vermochte. Jetzt wurde nebenan Eisen auf Eisen geschlagen, vermutlich mussten mit Hammer und Meißel letzte Mauerbrocken entfernt oderWasserleitungen in Stücke zerlegt werden. Ein disharmonischer, sich überschneidender Takt entstand, und als hätte er den Einsatz abgewartet, drehte Wilkins im oberen Stockwerk dieMusik auf.

Tyler rollte sich an den Rand des Bettes, tastete mit den Füßen nach den Gummischlappen und erhob sich. In der Küche tönte Wilkins’ Radio stärker durch die Decke, und Tyler drückte die Play-Taste des Rekorders, bevor erWasser für Kaffee aufsetzte. Bestimmt zum hundertsten Mal hörte er das Gitarren-Intro, aus dem ein bodenlos dumpfer Basslauf und eine rasselnde Snare-Drum auftauchten. Tyler ging ins Bad, wo er sich vor den Spiegel stellte und eingehend sein Gesicht betrachtete. Der grobe Stoff der Tagesdecke hatte feine Striemen in seine Wangen gedrückt, die Haut wirkte fahl, die Lippen waren blutleer und rissig. Er lehnte sich nahe ans Glas, blinzelte und suchte nach einem möglichst abstoßenden Vergleich für den Anblick, den seine halb geöffneten, geröteten Augen boten. Verdorbene Muscheln, Wel ihm unerfreulich schnell ein. Er stöhnte und wusch sich mit eisigem Wasser, bis seine Finger vor Kälte schmerzten.”

 

Lappert

Rolf Lappert (Zürich, 21 december 1958)

 

De Zwitserse schrijver Thomas Hürlimann werd geboren op 21 december 1950 in Zug. Zie ook mijn blog van 21 december 2008.

 

Uit: Die Tessinerin

 

„Um zehn Uhr abends bat sie ihn, er möge in der Stube auf dem Kanapee schlafen. Sie könne das Jammern und Stöhnen nicht mehr verbeißen, und sie wisse doch, wie nötig der Lehrer den Schlaf habe. Der Lehrer nahm seine Decke; wortlos ging er hinaus. In der Nacht hatte sie Träume, sie schwitzte, aber der Schmerz war erträglicher als in den Nächten zuvor. Morgens um sechs hörte sie in der Stube den Wecker schellen. Jetzt müsse man, dachte sie, dem Lehrer den Milchkaffee machen. Sie hatte sich aufgesetzt, es fror sie, der Körper schlotterte. Sie lüpfte mit beiden Händen erst das eine Bein, dann das andere Bein über den Bettrand. Vornübergebeugt blieb sie sitzen. Jetzt, sie wußte es, würde der Schmerz wieder kommen, und wie. Am Brustkasten waren die Rippen sichtbar geworden, ihre Hüftknochen stachen hervor, und ihre Brüste, die einmal schön gewesen waren, hingen als verschrumpelte Fladen ins nasse Hemd.

Sie war, wie man hier oben sagt, vom Fleisch gefallen. Man hatte im Dorf darüber geredet, man wußte Bescheid. Im November hatte sie ein paar Tage im Bezirksspital in Einsiedeln gelegen. Man hatte sie untersucht. Eine Operation, hatte man gesagt, käme nicht mehr in Frage. Man gab ihr Tropfen gegen die Schmerzen – dreimal täglich sollte ein fingerhutkleiner Plastikbecher bis zu einem eingeritzten Zeichen gefüllt werden. Mitte Dezember nahm sie die Tropfen öfter als erlaubt, auf das Zeichen gab sie nicht mehr acht. Als ihr der Lehrer am Neujahrsmorgen ein glückhaftes Neues entbot, sagte sie, sie sei ziemlich müde und sie habe die Bitte, daß man ihr sofort – aber sofort! schrie sie, ein neues Fläschchen hole. Fortan fuhr der Lehrer einmal in der Woche mit der Post nach Einsiedeln, um in der Engel-Apotheke die Tropfen zu besorgen.

Das Rezept hatte der ‘Türk’ ausgestellt, ein Doktor Mehmet Asan, der im nahen Willerzell eine Praxis betrieb. Hie und da, ohne daß der Lehrer darum ersucht hatte, kam der Türk ins Lehrerhaus. Die Frau lag jetzt meistens im Bett, nur noch selten ging sie an zwei Krücken in die Küche. Die Krücken hatte sie bei der ehemaligen Hebamme des Dorfes, der alten Friedel, geliehen. Im Dorf war die Frau des Lehrers – man nannte sie die ‘Tessinerin’ – schon lang nicht mehr gesehen worden. An einem Samstagnachmittag hatte sie, früher als sonst, das Schulhaus verlassen – mit der einen Hand schleppte sie den Putzkübel, und mit der andern stützte sie den Körper auf der Krücke ab und schleppte sich selbst. Seit diesem Samstag blieb die Schulstube ungeputzt, und eine Zeitlang hieß es, die Tessinerin kehre wieder einmal die Bessere heraus.“

 

ThomasHürlimann

Thomas Hürlimann (Zug, 21 december 1950)

 

De Britse schrijfster Rebecca West werd geboren op 21 december 1892 in Londen als Cicily Isabel Fairfield. Zie ook mijn blog van 21 december 2006 en ook mijn blog van 21 december 2007 en ook mijn blog van 21 december 2008.

 

Uit: Survivors in Mexico

 

Thirty years ago, in the Macedonian province of Yugoslavia, I knew one of the last pashas who were stranded there after the Turkish Empire had been driven out of t
he Balkans. Such Turks were in sad straits. Five hundred years before, their ancestors had been settled there by the sultans to colonise the territories their armies had conquered, and now the Christians had turned on them, and they were amazed, as exploiters always are when the exploited turn and bite the hand which has not fed them. There was nowhere for these obsolete pro-consuls to retreat from this revenge, for they were strict Moslems, the women wore the veil and the men the fez, and they knew that if they went back to Turkey they would find that by order of the Atatürk the Turkish females’ faces were naked and Turkish males had adopted infidel bowlers.

Therefore the old pasha, like several of his kind, lingered on in Macedonia, living in the crumbling villa-palace of his ancestors, with only the few acres round it that he had been allowed to keep when the rest was cut up into peasant holdings under the land reforms of King Alexander. The one place in his home where his poverty did not show, where there were no cracked tiles on the floor and no plaster dust fallen from the wedding-cake vaults above, was a second-storey balcony, which the old lilac trees in the garden had long overtopped. Sitting there, one could stretch out an arm into the branches and stir up the purple flowers and set the scent rising in clouds. There we used to pass the summer evenings, up among the lilacs, drinking a mixture of coffee and chocolate, not thick Turkish coffee, but the thin Western brew, laced with sweet chocolate beaten to a foam. “This,” the pasha told me every time we drank it, “is how they serve coffee in Mexico.” That was the only thing about Mexico I was sure I knew when I went there.

It is in line with life as I know it that when I got to Mexico nobody had ever heard of mixing coffee and chocolate. But my misapprehension worked out well, for Mexican waiters always took an interest in my husband and myself after we had ordered this bizarre beverage, saying, “Chk, chk, do they drink that in England?” and when we said, to save ourselves trouble, “Yes, all the time, all the time,” they nodded tolerantly, feeling that as foreigners we had to be wrong about something, and this was error in an innocent field. So they bore with us every afternoon, round about six, when we went up to the bar on the top floor, though that was the hour they liked to doze; and while they stretched themselves on the plush benches round the walls, we sat undisturbed by the huge west window and watched the sunset make a cavalry charge on the sky and beat the daylights out of it and then itself get beaten by the night.“

 

Rebecca_West

Rebecca West (21 december 1892 – 15 maart 1983)

 

De Tsjechische dichter Ivan Blatný werd geboren op 21 december 1919 in Brno. Zie ook mijn blog van 21 december 2006 en ook mijn blog van 21 december 2008.

 

Small Variation

Thursday 8 pm. On the table:
Matches, cigarettes, tobacco, knife, and lamp.
My tools.
You already know my music from five or six things,
You already know my music from five or six things,
My little song.
As it sizzles on the stove, as it bubbles in quietude
The song of the interlude,
Which happens only once in history.
Matches, cigarettes, tobacco, knife, and lamp.
And dust on all of them.
The inaudible galloping horse carries it on its hoof.
In the deathified flat, dust up to the roof.
In the deathified flat, dust up to the roof.
For the last time the unsettled loses itself in history.
Thursday 8 pm. On the table:
Newspapers, cigarettes, tobacco, knife, and lamp.
Newspapers: Papandreu, Pierlot.
Furniture: Divan, ornamented credenza.
My little song.
Big drops hit the poorly boarded-up window with a splat.
We’ll get wet inside the flat!
We’ll get wet inside the flat!
And even worse boards
Will be left for the coffin.

 

 

Vertaald door Matthew Sweney

 

 

Nachtstück

 

Wenn im Silo des Mondscheins.

nachts das Getreide glimmt,.

strahlt jedes Korn auf seine Weise..

Dort! eine Hexe, die den Besen nimmt..

 

Der Dorfnarr, der noch immer.

meint, er werde niemals sterben,.

macht sich auf nach Morton-Marell..

Ich gehe mit, begleite ihn ein Stück..

Wir treffen unterwegs zwei Sommergäste..

 

 

Vertaald door Felix Philip Ingold

 

Blatny

Ivan Blatný (21 december 1919 – 5 augustus 1990)

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 21e december ook mijn vorige blog van vandaag.

Heinrich Böll, Ted van Lieshout, Rolf Lappert, Thomas Hürlimann, Uwe Dick, Rebecca West, Ivan Blatný

De Duitse schrijver Heinrich Böll werd geboren op 21 december 1917 in Keulen. Zie ook mijn blog van 21 december 2006 en ook mijn blog van 21 december 2007.

Uit: Wo warst du Adam

„Erst geschah nichts. Die Explosion war ungeheuerlich laut in dieser Stille. Die Russen wußten nur, daß das Geschoß nicht von ihnen war und daß der Mann mit der Fahne plötzlich in einer Staubwolke verschwunden war. Kurz darauf knallten sie wie irrsinnig auf das Haus. Sie schwenkten ihre Rohre, staffelten sich neu zum Schießen, schossen erst in den Südflügel, dann ins Mittelgebäude und in den Nordflügel, wo die winzige Fahne des Hausmeisters schlaff aus dem Fenster hing. Sie fiel in den Dreck, der vom Haus herunterbröckelte – und zuletzt schossen sie wieder in den Südflügel, besonders lange und wütend; sie hatten lange nicht geschossen, und sie sägten die dünne Wand des Hauses durch, bis das Gebäude vornüberkippte. Erst später merkten sie, daß von der anderen Seite kein einziger Schuß fiel.

(….)

 

Die weiße Fahne am Haus seines Vater war die einzige in der ganzen Straße, und er sah jetzt, daß sie sehr groß war – es schien eins von Mutter riesigen Tischtüchern zu sein, die sie bei Festlichkeiten aus dem Schrank holte. Er lächelte wieder, warf sich aber plötzlich hin und wußte, daß es zu spät war. Sinnlos, dachte er, wie vollkommen sinnlos. Die sechste Granate schlug in den Giebel seines Elternhauses – Steine fielen herunter, Putz bröckelte auf die Straße, und er hörte unter dem Keller seine Mutter schreien. Er kroch schnell ans Haus heran, hörte den Abschuß der siebenten Granate und schrie schon, bevor sie einschlug, er schrie sehr laut, einige Sekunden lang, und er wußte plötzlich, daß Sterben nicht das einfachste war – er schrie laut, bis die Granate ihn traf, und er rollte im Tod auf die Schwelle des Hauses. Die Fahnenstange war zerbrochen, das weiße Tuch fiel über ihn.“

 

boell

Heinrich Böll (21 december 1917 – 16 juli 1985)

 

De Nederlandse dichter en schrijver Ted van Lieshout werd geboren op 21 december 1955 in Eindhoven en kwam uit een gezin van twaalf kinderen. Als kleine jongen wilde hij schrijver, tekenaar of zanger worden. Op zijn negentiende ging Van Lieshout aan de kunstacademie te Amsterdam studeren. In datzelfde jaar werden er zes van zijn gedichten gepubliceerd in een debutantenbundel. Vijf jaar later ging hij aan de slag als gediplomeerd illustrator en grafisch ontwerper. Zijn werkzaamheden bestonden voornamelijk uit het ontwerpen van boekomslagen voor uitgeverijen en het maken van tekeningen voor kranten en tijdschriften. In 1984 verschenen zijn eerste gedichten en verhalen in “De Blauw Geruite Kiel”, de kinderkrant van Vrij Nederland. Twee jaar later (1986) kwam hij met zijn eerste boeken op de proppen : de jeugdroman “Raafs Reizend Theater” en de eerste dichtbundel “Van verdriet kun je grappige hoedjes vouwen“. Inmiddels heeft hij meer dan dertig boeken geschreven, die meerdere malen bekroond werden.

Twee honden

De dood is me schrikken. Ik raak er
niet aan gewend. Nu is de dochter van
onze hond die dood is, dood: het bloeden

wou niet stoppen. In haar plaats loopt
onverschillig de poes achter mam aan
die door moet. Nee ze leert niet hoe

te blaffen. Stil streelt haar staart
langs moeders benen, een soort van trotse
troost. Triomferen is katten niet vreemd.

 

Zeventig jaar verschil

Hij klaagt hardop dat hij de nieuwe
aardappeltjes niet meer haalt. Ik roep
dat ik ze al gegeten heb, dus hij moet
terug naar Start of naar de Gevangenis.
Hij strompelt toch al zo moe. Zijn hart.

Maar een vriend hoeft niet snel te zijn,
van mij niet persé, alleen in de buurt.
Hij moet niet zeggen dat het weer weer
in de weg zit. Ik weet al lang dat het moet
vriezen voor het regen ijzelt op de straat.

En dan strooi ik heus wel zout voor je voeten.
Wat heeft het nou voor zin om zo maar
dood te willen als ik er toch ook nog ben?
Of ben je jaloers dat ik nog zo’n hoop
te leven heb? Ik ben jaloers dat jij het
hebt gehaald. Ik weet niet of ik dat wel kan.

 

Lieshout

Ted van Lieshout (Eindhoven, 21 december 1955)

 

De Zwitserse schrijver Rolf Lappert werd geboren op 21 december 1958 in Zürich. Hij volgde een opleiding tot graficus, maar begon op 20-jarige leeftijd met het schrijven van gedichten, verhalen en romans. Zijn eerste roman Folgende Tage verscheen in 1982. In het zelfse jaar verscheen ook de dichtbundel Die Erotik der Hotelzimmer, in 1986 gevolgd door Im Blickfeld des Schwimmers. Lappert onderbrak het schrijven om met een vriend in Aarburg een Jazzclub op te richten. Pas midden jaren negentig verscheen weer een roman van hem: Der Himmel der perfekten Poeten. In 1995 ontving hij de Preis der Schweizerischen Schillerstiftung voor de roman Die Gesänge der Verlierer. Zijn tot nu toe grootste succes kwam in 2008 met Nach Hause schwimmen, eenn werk dat wel vergeleken werd met dat van de Amerikaanse schrijver John Irving.

Uit: Nach Hause schwimmen

“Das Haus und Orla, das war Wilburs Welt. Er war kein kräftiger Junge geworden, Erkältungen zwangen ihn für Tage ins Bett, und nach fünf Liegestützen, die er heimlich machte, lag er heftig atmend auf dem Teppich in seinem Zimmer. Er war schmächtig und auch am Ende eines guten

Sommers bleich, er hatte nie einen Fußball getreten und war auf keinen Baum geklettert. Die Hügelzüge um das Haus waren ihm bekannt, aber nicht vertraut. Das Meer mied er, nur an Orlas Hand sah er über das Wasser und stellte sich Fische darin vor, groß wie die Schiffe, die den Horizont querten. Orla hatte eigenhändig eine Öffnung in die Mauer geschlagen. Stand die rot gestrichene Holztür offen, sah man einen Streifen Meer. Mit einer Spitzhacke hatte sie einen Teil der Asphaltdecke aufgebrochen und die Brocken in einer Schubkarre weggebracht. Von einem Haufen neben dem Haus hatte sie gute Erde in die Schubkarre geschaufelt und dort ausgekippt, wo der Asphalt steinigem Boden gewichen war. Sie hatte Büsche gepflanzt und Blumen, Efeu, der irgendwann die nackte Mauer bedecken würde. Auf der Fläche, die der Küche am nächsten war, verlegte sie wetterfeste Holzplanken, in einer Ecke baute sie für Wilbur einen Sandkasten, in die andere stellte sie einen runden Tisch und zwei Stühle.
Eamon hatte ihr nicht geholfen, dafür Colm Finnerty, ein unverheirateter Nachbar, der für ein paar Pfund und ein Mittagessen den Holzrahmen und die Tür in die Mauer eingesetzt hatte. Er hatte ihr auch das Material besorgt, die Bretter, die Bausteine, den Zement. Geld hatte sie zum Glück genug. Nach der Heirat hatte Eamon sie damit überhäuft, obwohl sie nicht viel damit anzufangen wusste. Den größten Teil hatte sie ihrer Schwester gegeben, die es für sie anlegte.“

 

Lappert

Rolf Lappert (Zürich, 21 december 1958)

 

De Zwitserse schrijver Thomas Hürlimann werd geboren op 21 december 1950 in Zug. Hürlimann studeerde filosofie in Zürich en werkte als regieassi
stent en dramaturg in Berlijn. In 1981 debuteerde hij met Die Tessinerin. De novelle Het tuinhuis, Hürlimanns tweede boek, werd in dertien talen gepubliceerd en kreeg internationaal veel lof toegezwaaid. Hij ontving al tweemaal de
Schillerpreis der Schweizerischen Schillerstiftung

 

Uit: Vierzig Rosen

 

„Genua im Spätsommer 1939.
Um acht Uhr abends erscholl jeweils der Gong zum Dinner, worauf sie mit Papa nach unten ging, in den Speisesaal. Die Emigranten waren leicht zu erkennen. Da sie ihre letzten Abende in Europa würdig begehen wollten, erschienen sie en grande toilette, einige der Männer sogar im Frack. Dagegen war sie, Marie, eher behelfsmäßig kostümiert, already worn, wie der Brite sagt. Das grün schillernde, von Luise umgenähte Fähnchen stammte aus den Roaring Twenties, und nur Lavendels Schühlein, die roten, aus Lack, konnten den Ansprüchen genügen. Dennoch wurde sie von sämtlichen Kellnern bewundernd zur Kenntnis genommen, und eines Abends sprangen sie am Nebentisch sogar auf: Sturmtruppleute! Ein Männercercle in schwarzen Hemden und Kniebundhosen! Sie hoben die Gläser, winkelten die Ellbogen und: E viva, riefen sie, e viva la bellezza!
Errötend senkte Marie den Blick, aber beim Suppeschöpfen zwinkerte ihr Serafina, die Hotelwirtin, verstohlen zu und meinte flüsternd, die Herren würden sich glücklich schätzen, nachher mit ihr zu tanzen.
Oh, es wird getanzt?
Der Prosecco, sagte Serafina, kommt vom Nebentisch.
Serafina schien mit aller Welt auszukommen, mit jüdischen Emigranten und Mussolinis Faschisten, auch schämte sie sich ihrer Üppigkeit keineswegs, sondern ließ unter den Bändeln einer weißen Servierschürze die Gesäßbacken derart aufreizend mahlen, daß sogar Papa, der die Frauen als abgeschlossenes Kapitel betrachtete, zu unverhohlenen Seitenblicken verführt wurde. Serafinas Fülle drohte den Rock aus allen Nähten zu pressen; sie roch nach Parfum, Schweiß und anderen Säften; das rote Haar wurde durch einen Schildpattkamm zu einem bombastischen Turm gefügt, und ihr Gebiß, das sie dauernd blitzen ließ, war ganz aus Gold. Für sie, hatte Serafina erklärt, hätten die Rassegesetze keine Bedeutung, wer zahle, sei willkommen, basta.
Papa sprach beim Essen kaum ein Wort. Er löffelte, er schlürfte, er schwitzte. Schließlich faßte sich Marie ein Herz und sagte: Papa, stimmt es, daß demnächst die Batavia einläuft? Sie soll von Dakar heraufkommen und noch am selben Abend via Marseille zurückgehen.“

 

huerlimann

Thomas Hürlimann (Zug, 21 december 1950)

 

De Duitse schrijver Uwe Dick werd geboren op 21 december 1942 in Schongau. Hij volgde het gymnasium in Freising en werkte tot 1968 als journalist en redacteur bij verschillende kranten. Hij schrijft gedichten, verhalen en romans. Omdat de kritiek hem over het algemeen links liet liggen werd hij bij een groter publiek bekend door zijn eigen bloemrijke lezingen. Zijn belangrijkste boek is Sauwaldprosa, dat sinds 1976 meerdere keren werd aangevuld en herdrukt.

 

Uit: Sauwaldprosa

 

„Wo ist das Land der Panzerpratzenkrebse? Wo fließt das Bächlein helle, darinnen die Forelle Franz Ferdinand Elfmeterbälle bolzt? Wo hängt der Beißkorb der Xanthippe und wo, sag an! erscheinen nachts die Bürger aus der Traumstadt Perle? Wo ruht das Drachenei des Magiers von der anderen Seite?

Hinter den sieben mal sieben Hügeln, die sich bei Höll auftun, Moosvogl verbergend und Hundshaupten, Mergl und Frauentodling; östlich Ortenburgs, dessen
»bezaubernder«, aufweglisch stimmender Predikant Cölestin auf Wunsch seines Herren, des Reichsgrafen Joachim zu Ortenburg, mitten im Katholischen Herzog Albrechts V. protestantisch von der Kanzel ketzerte, die er in Harnisch »und mit gespannter Büchse« bestieg, da schon von Schwertling her die Hakenschützen nahten; gute – bei Westwind im Rücken! – drei Fahrradstunden hinter den Messerbrechern des Töginger Waldschnacks Gustl, halb so weit nur noch von Roßbach aus, wo ein Zahnarzt seine »Apfelkönigin«, die lächelnde Stille, inthronisierte, dort, Achtung, Zungenbrecher! – drobm überm untern Inn, südlich der Nibelungenstraße also, nördlich der Sonnentore, dort ist mein Arkadien,
der Sauwald.“

 

Dick

Uwe Dick (Schongau, 21 december 1942)

 

De Britse schrijfster Rebecca West werd geboren op 21 december 1892 in Londen als Cicily Isabel Fairfield. Zie ook mijn blog van 21 december 2006 en ook mijn blog van 21 december 2007.

Uit: Black Lamb and Grey Falcon

 

‘There was the Empress Elizabeth of Austria,’ I said to the nurse thirty-six years later. ‘She was very beautiful, wasn’t she?’ she asked. ‘One of the most beautiful women who ever lived,’ I said. ‘But wasn’t she mad?’ she asked. ‘Perhaps,’ I said, ‘perhaps, but only a little, and at the end. She was certainly brilliantly clever. Before she was thirty she had given proof of greatness.’ ‘How?’ she asked. To her increasing distress I told her, for I know quite a lot of Hapsburg history, until I saw how bored she was and let her go and leave me in darkness that was now patterned by the lovely triangle of Elizabeth’s face.

How great she was! In her early pictures she wears the same look of fiery sullenness we see in the young Napoleon; she knows that within her there is a spring of life, and she is afraid that the world will not let it flow forth and do its fructifying work. In her later pictures she wears a look that was never on the face of Napoleon. The world had not let the spring flow forth, and it had turned to bitterness. But she was not without achievements of the finest sort — of a sort, indeed, that Napoleon never equaled. When she was sixteen she came, a Wittelsbach from the country-bumpkin court of Munich, to marry the young Emperor of Austria and be the governing prisoner of the court of Vienna, which was the court of courts since the French Revolution had annulled the Tuileries and Versailles. The change would have made many women into nothing. But five years later she made a tour of Lombardy and Venetia at Franz Josef’s side which was in many ways a miracle. It was, in the first place, a miracle of courage, because he and his officials had made these provinces loathe them for their brutality and inefficiency.“

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Rebecca West (21 december 1892 – 15 maart 1983)

 

De Tsjechische dichter Ivan Blatný werd geboren op 21 december 1919 in Brno. Zie ook mijn blog van 21 december 2006.

Nocturne

 

In the night, when the grain is lit
In the granaries the moonlight forms
Each granule of wheat shines by itself
The witches aloft on their brooms are borne.

 

The village eccentric, who thinks he will never die
Arises and departs heading toward Morton Morell.
I follow him partway. I accompany him.
We meet with two summer guests.

 

 

Summer Evening

 

Like an antler of gold,
Lighthorne,
it lay drowsing behind its sheds

 

Past the clutch of stables could be heard in the silence
the buzzing golden wood
as it cracked

 

The landscape stood
like fresh-drawn milk
with a light motionless foam of hillocks

 

 

Vertaald door Martin Tharp

 

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Ivan Blatný (21 december 1919 – 5 augustus 1990)

 

Zie voor nog meer schrijvers ook mijn vorige posting van vandaag.

 

 

Heinrich Böll, Rebecca West, Ivan Blatný, Benjamin Disraeli

De Duitse schrijver Heinrich Böll werd geboren op 21 december 1917 in Keulen. Zie ook mijn blog van 21 december 2006.

Uit: Ansichten eines Clowns

Ich winkte noch einmal hinter der Straßenbahn her, in der Henriette davonfuhr, ging durch unseren Park nach Hause, wo meine Eltern mit Leo schon bei Tisch saßen. Es gab Brennsuppe, als Hauptgericht Kartoffeln mit Soße und zum Nachtisch einen Apfel. Erst beim Nachtisch fragt ich meine Mutter, wohin Henriettes Schulausflug führe. Sie lachte ein bisschen und sagte: „Ausflug. Unsinn. Sie ist nach Bonn gefahren, um sich bei der Flak zu melden. Schäle den Apfel nicht so dick. Junge, sieh mal her“, sie nahm tatsächlich die Apfelschalen von meinem Teller, schnippelte daran herum und steckte die Ergebnisse ihrer Sparsamkeit, hauchdünne Apfelschalen in den Mund. Ich sah Vater an. Er blickte auf seinen Teller und sagte nichts. Auch Leo schwieg, aber als er meine Mutter noch einmal ansah, sagte sie mit ihrer sanften Stimme: „Du wirst doch einsehen, dass jeder das Seinige tun muss, die jüdischen Yankees von unserer heiligen deutschen Erde wieder zu vertreiben.“ Sie warf mir einen Blick zu, mir wurde unheimlich, sie sah dann Leo mit dem gleichen Blick an, und es schien mir, als sei sie drauf und dran, auch uns beide gegen die jüdischen Yankees zu Felde zu schicken.

boell

Heinrich Böll (21 december 1917 – 16 juli 1985)

 

De Britse schrijfster Rebecca West werd geboren op 21 december 1892 in Londen als Cicily Isabel Fairfield. Zie ook mijn blog van 21 december 2006.

Uit: The Return of the Soldier

“Come here, Jenny. I’m going to dry my hair.” And when I looked again I saw that her golden hair was all about her shoulders and that she wore over her frock a little silken jacket trimmed with rosebuds. She looked so like a girl on a magazine cover that one expected to find a large “15 cents” somewhere attached to her person. She had taken Nanny’s big basket-chair from its place by the highchair, and was pushing it over to the middle window. “I always come in here when Emery has washed my hair. It’s the sunniest room in the house. I wish Chris wouldn’t have it kept as a nursery when there’s no chance-” She sat down, swept her hair over the back of the chair into the sunlight, and held out to me her tortoiseshell hair-brush. “Give it a brush now and then, like a good soul; but be careful. Tortoise snaps so!”

I took the brush and turned to the window, leaning my forehead against the glass and staring unobservantly at the view. You probably know the beauty of that view; for when Chris rebuilt Baldry Court after his marriage he handed it over to architects who had not so much the wild eye of the artist as the knowing wink of the manicurist, and between them they massaged the dear old place into matter for innumerable photographs in the illustrated papers. The house lies on the crest of Harrowweald, and from its windows the eye drops to miles of emerald pastureland lying wet and brilliant under a westward line of sleek hills, blue with distance and distant woods, while nearer it range the suave decorum of the lawn and the Lebanon cedar, the branches of which are like darkness made palpable, and the minatory gauntnesses of the topmost pines in the wood that breaks downward, its bare boughs a close texture of browns and purples, from the pond on the edge of the hill.

 

West

Rebecca West (21 december 1892 – 15 maart 1983)

 

Zie voor onderstaande schrijvers ook mijn blog van 21 december 2006.

 

De Tsjechische dichter Ivan Blatný werd geboren op 21 december 1919 in Brno.

 

De Britse schrijver en politicus Benjamin Disraeli werd geboren op 21 december 1804 in Londen.