De Duitse schrijfster, critica en presentatrice Elke Heidenreich werd geboren op 15 februari 1943 in Korbach. Van 1963 tot 1969 studeerde zij in München, Hamburg en Berlijn germanistiek, communicatiewetenschappen, theatergeschiedenis en godsdienstwetenschappen. Sinds 1970 is zij werkzaam als zelfstandig schrijfster voor zowel de pers als radio en televisie. In 1976 schiep zij de Comedy-Figur Else Stratmann. Bundeling van columns die zij als deze figuur uitsprak voor de radio (maar ook in kleinkunstprogramma’s) leidde in 1984 tot het boek Darf’s ein bisschen mehr sein? In 2001 verscheen haar roman Der Welt den Rücken. Heidenreich presenteerde taltijke talkshows en radioprogramma’s. Haar literaire talkshow Lesen! die door het ZDF uitgezonden werd van april 2003 tot september 2008 is daarvan wel de bekendste. Tegenwoordig is Lesen! nog via internet te zien.
Uit: Der Welt den Rücken
„Am 30. Juni 1999 spielte Boris Becker zum letzten Mal in Wimbledon. Er verlor, und dann sagte er: “Es war Zeit zu gehen” und “Es ist gut, daß es vorbei ist”.
Wir hatten mit diesem Tag gerechnet und waren doch verstört und fassungslos, als er kam. Nie wieder unser Boris! Die meisten von uns interessierten sich überhaupt nicht für Sport, schon gar nicht für Tennis. “Fünfundfünfzig Millionen Tote im Zweiten Weltkrieg”, sagte Wenzel immer, “und ich soll mich dafür interessieren, wer Dritter auf der Tennisweltrangliste ist? Leckt mich doch.”
Wir ließen eigentlich nur Fußball als Sport des Volkes gelten, und die Fußball-WM wurde in unserer Stammkneipe immer komplett übertragen und mit horrenden Wetten begleitet. Aber Boris Becker, dieser rothaarige Junge mit den hellen Augen und den hellen Wimpern, der irgendwann plötzlich im Tennis aufgetaucht war, ein pummeliges Kerlchen, linkisch und scheinbar nicht besonders helle und auch nicht das klassische Reiche-Leute-Tenniskind in weißen Söckchen, dieser Boris Becker hatte uns im Laufe der Jahre alle fasziniert. Wir waren dabei gewesen, als er ein Sieger, ein Mann wurde, attraktiv, selbstbewußt, elegant und souverän. Wir haben triumphiert, als ausgerechnet er, der Blondeste der Teutonen, eine farbige Frau heiratete. Wir liebten seinen Jubel, und wir litten mit ihm, wenn er den Schläger verzweifelt auf den Rasen schmiß und “Scheiße!” schrie, und weil er ins Internet ging, gingen wir auch rein. Es brach uns fast das Herz, daß wir ihn nun nie wieder sehen würden, zumindest nie wieder in kurzen Hosen, rennend und mit vor Wut oder Freude geballten Fäusten, denn: “Im nächsten Jahr bin ich wieder da, aber dann mit Anzug und Krawatte” – das hatte er auch noch gesagt. Und jetzt trat er ab, weil er wußte, daß es Zeit war, und wir, alt geworden mit ihm, noch älter, saßen noch immer da, wo wir immer gesessen hatten. Wir hatten ihn damals unter uns aufgenommen, hatten gemeinsame Jahre mit ihm verbracht, und nun ging er einfach weiter und ließ uns zurück. Wir fühlten uns, wie Eltern sich fühlen, wenn die Kinder endgültig das Haus verlassen und unsichtbar an die Tür schreiben: “Jetzt seid ihr alt.”
Elke Heidenreich (Korbach, 15 februari 1943)
De Duitse dichter en schrijver Hans Kruppa werd geboren op 15 februari 1952 in Marl. Zie ook mijn blog van 15 februari 2007 en ook mijn blog van 15 februari 2008.
Tagesprogramm
Heute will ich
aus dem Rahmen fallen
und weich landen,
dann zu der Musik
in meinem Kopf
schön aus der Reihe tanzen,
mich zum Ausruhen
zwischen die Stühle setzen,
danach ein bißchen
gegen den Strom schwimmen,
unter allem Geschwätz wegtauchen
und am Ufer der Phantasie
so lange den Sonnenschein genießen,
bis dem Ernst des Lebens
das Lachen vergangen ist.
Sommergedanken
Ich nehme mein Leben
in die Hand.
Leicht ist es
und gut zu fühlen.
Zeit gilt nicht,
wenn alles lauscht
und nur der Atem geht
wie sanfter Wind durchs Gras.
Ich schaue hoch.
Wer ich bin,
ist nicht zu sagen;
ich mache mir keinen Vers auf mich;
kein Wort ist so grün
wie die Blätter der Bäume.
Ich bleibe auf dem Teppich
meiner Möglichkeiten
und hoffe,
daß er fliegen lernt.
Hans Kruppa (Marl, 15 februari 1952)
De Canadese schrijfster Chrystine Brouillet werd geboren op 15 februari 1958 in Loretteville, Quebec. Zie ook mijn blog van 15 februari 2007 en ook mijn blog van 15 februari 2008.
Uit: Rouge Secret
„— Tu t’énerves pour rien, Irène. Personne ne peut te reconnaître avec ta tuque et tes lunettes. On
dirait que tu vas faire du ski.
— C’est ça le problème, il n’y a pas encore assez de neige pour ça. Tout ce qui est tombé est en
train de fondre.
Irène Pouliot eut un geste large pour désigner les rues autour d’elle, sales d’une boue grise que les
passants tentaient d’enjamber aux croisements de rues sans y parvenir. Même les abords de la rivière
Saint-Charles étaient peu invitants avec ces travaux qui n’en finissaient plus de finir.
— Puis, es-tu décidée ? Je n’ai pas juste ça à faire, attendre la princesse de Limoilou.
Irène regarda Bobby, lui sourit d’un air assuré. Oui, elle le conduirait jusqu’à Sillery; oui, elle
l’attendrait dans la voiture; oui, elle démarrerait dès qu’il sortirait de la maison qu’il devait cambrioler.
Il avait cinq ans de plus qu’elle, il devait savoir ce qu’il fallait faire. Il était grand, et la moustache dont
il s’était affublé le vieillissait un peu. Il avait aussi dissimulé ses longs cheveux noirs sous un bonnet de laine, et elle distinguait mal ses yeux noisette aux cils si longs qu’ils devaient effleurer les verres teintés de ses lunettes de soleil. Est-ce qu’il y avait un gars plus beau que lui dans tout le quartier ? Dans toute la ville ? Irène en doutait. Comme elle doutait de son aptitude à le garder auprès d’elle même si c’était lui qui avait cherché à la rencontrer, même s’il lui répétait souvent qu’il la trouvait jolie. Il dégageait un tel magnétisme ! Lucile se pâmait sur le fameux Survenant quand elle écoutait le radio-roman, et elle affirmait que Jean Coutu était le plus bel homme du Québec, mais Irène trouvait que Bobby l’éclipsait facilement. Lucile et elle n’auraient jamais les mêmes goûts. Le seul plaisir qu’elles partageaient était la lecture de Jours de France, mais, là encore, Lucile s’intéressait aux potins concernant les artistes alors qu’Irène préférait le feuilleton romanesque.“
Chrystine Brouillet (Loretteville, 15 februari 1958)
De Duitse schrijver Dieter Lattmann werd geboren op 15 februari 1926 in Potsdam. Zie ook mijn blog van 15 februari 2007.
Uit: Einigkeit der Einzelgänger
»Macht nichts«, sagte er, als ich ihm erklärte, dass wir Schriftsteller auf einen solch großen Andrang nicht eingerichtet waren, und er gratulierte mir als Erstes zu meiner Wiederwahl.
Willy Brandt, Heinrich Böll, Günter Grass und Martin Walser als Redner – das gab Auftrieb. Der Kanzler, noch angestrengt von einer Grippe, die er gerade erst überwunden hatte, stand nun in der Mitte der vordersten Reihe, reckte die Arme mit einer ungewohnt freien Bewegung, schaute in den überfüllten Saal und war halb schon vom Triumph erfasst, halb in Spannung auf den Dialog mit dem Publikum: ein Redner vor der Rede, ein Politiker, der überzeugen will.
Der Kartenverkauf war zusammengebrochen. Auch die Übertragung in einen Nebensaal reichte nicht aus. Als ich den Abend eröffnete, wir waren auf Sendung, brach die Mitteltür auf. Eine Woge junger Leute brandete herein.
»Hier vorn ist noch Platz«, hörte ich mich im Lautsprecher sagen. Den Hörern an den Empfängern erklärte ich die Verzögerung, indem ich ihnen die Situation im Saal schilderte. Kurz vor dem Podium kam die Jugend zum Stillstand und setzte sich auf den Boden, endlich konnte ich dem Kanzler das Wort geben.
Vielleicht hat Brandt noch nie so persönlich über seine Vorstellung eines Austauschs zwischen Schriftstellern und Politikern gesprochen: »Geist und Macht«, sagte er, »üben oft und gerne Rollentausch. Denn so mächtig der Einfluss der Politik auf die Gesellschaft sein mag, längst hat sie ihre Macht teilen müssen: gerade Sie als Schriftsteller sollten Ihren Einfluss nicht unterschätzen.« Und er wandte sich an die Schriftstellerinnen und Autoren, die in den vorderen Reihen saßen.“
Dieter Lattmann (Potsdam, 15 februari 1926)
De Duits-Tsjechische schrijver Karl Klostermann werd geboren op 15 februari 1848 in Haag am Hausruck in oostenrijk. Tot 1870 studeerde hij medicijnen in Wenen, maar hij maakte de studie niet af. Vanaf 1873 was hij werkzaam als leraar Frans en Duits in Pilsen. Vanaf 1885 verschenen in het Duits geschreven verhalen in de krant “Politik. Omdat de ontvangst van zijn boek “Böhmerwaldskizzen” tegenviel richtte Klostermann zich meer op de Tsjechische taal. Tussen 1901 en 1919 verschenen veertien romans en tien verhalenbundels. Het besluit om in het Tsjechisch te schrijven maakte hem tot een klassieke Boheemse schrijver.
Uit: Kam spéji déti (“Was aus den Kindern wird”)
„Wenn sie am Montagmorgen vor Tagesanbruch weggingen, nahmen sie Schmalz mit und ein kleines Fässchen voll von der für den Winter zusammengeschütteten sauren Milch, schärfer als der allerschärfste Essig. Auch die Tschechen im Vorwald sagen dazu “Irschtmül”, eine Verstümmelung des deutschen Namens “Herbstmilch”, noch genauer, abgeleitet vom deutschen Dialekt, in dem es wie “Hirgstmüll” klingt. Die brauchen sie zum Kochen der unvermeidlichen sauren Suppe, und damit sparen sie. Ein Laib Brot täglich und ein bisschen Mehl, das ist auch schon alles, was gekauft werden muss. Zum Kochen wäre sowieso keine Zeit, bloß am Abend für diese Suppe – damit sie doch auch etwas Warmes bekommen. Der Fabrikherr ist nicht schlecht, er genehmigt ihnen einen Platz in irgendeinem Schuppen, in dem Kisten voller Streichhölzer gelagert werden, dort können sie umsonst übernachten. Er hat ihnen sogar Stroh aufschütten lassen und dicke, warme Pferdedecken gegeben. Gott soll ihn dafür belohnen und beschützen, den guten Herrn! In diesem Schuppen dürfen sie natürlich nicht kochen, aber das können sie in einer Gesindestube machen. Je länger sie dort arbeiten, desto besser werden sie sich einrichten. Sei gesegnet, goldene Hoffnung! Du grünst und blühst sogar in der entsetzlichen Atmosphäre einer Zündholzfabrik, im stickigen Schwefelgestank! „
Karl Klostermann (15 februari 1848 – 17 juli 1923)
Standbeeld in Jeseník
De Duitse schrijver Wilhelm Jensen werd geboren op 15 februari 1837 in Heiligenhafen (Holstein). Zie ook mijn blog van 15 februari 2007.
Uit: Aus See und Sand
“Der junge Dorflehrer in Loagger, Tilmar Hellbeck, kam von einem Nachmittagsausgang ins Schulhaus zurück. Ein Gebäude war’s, in seiner Bauart den anderen Häusern des Strandkirchdorfes gleich, einstöckig, von weit niederhängendem, dunkelbemoostem Strohdach bedeckt; nur wenig Fenster sahen darunter hervor, wie Augen unter übernickendem Haar, doch jedes aus vielen winzigen Scheiben zusammengesetzt. Nach Westen auf die Nordsee blickte keines aus, hier wie überall; von dort kam fast beständig durch das ganze Jahr der Wind, oft als Sturm, Seewasser oder Sand durch die feinsten Ritzen peitschend, und alle Dorfhäuser kehrten ihm feste Mauern zu, meistens die Rückwand der mit dem Wohnhaus zu einem verbundenen Scheune. Die fehlte jedoch dem Schulgebäude, zu dem kein Acker- oder Weideland gehörte. Nur für die winterliche Unterbringung eines halben Dutzend von Schafen befand sich ein kleiner Stallanbau an der Westseite.
Tilmar Hellbeck war von schmächtiger Gestalt und schmalem, blaßfarbigem Gesicht; seine Augen boten die Ähnlichkeit mit den Fenstern des Schulhauses, daß sein Haar Neigung trug, vom Stirnrand auf sie herunterzufallen und ihn veranlaßte, es gewohnheitsmäßig, manchmal mit einem leichten Aufruck, wieder emporzuwerfen. Das Haar gehörte der blonden Art an, doch machte es trotzdem einen dunklen Eindruck; aus der Entfernung erschien es wie vorzeitig ergraut, mußte indes täuschen, denn er stand erst in der Mitte der zwanziger Jahre, und beim Näherkommen zeigte es sich von einer mattem Stahl ähnelnden Färbung.“
Wilhelm Jensen (15 februari 1837 – 24 november 1911)
De Deense schrijver en vertaler Jens Immanuel Baggesen werd geboren op 15 februari 1764 in Korsør, op het eiland Seeland. Zie ook mijn blog van 15 februari 2007.
Uit: Der vollendete Faust oder Romanien in Jauer
“COURRIER. »Umsichtsvoll zugleich und tiefdurchdrungen vom Bedarf der Aufrechthaltung eines erst im Keim aufstrebenden Vereins; das Zwischenseyn« –
HERZOG unterbrechend. Was sagt Er?
COURRIER. Euer Hoheit Zwischenseyn –
HERZOG. Feldmarschall! versteht Er das?
GENERALFELDMARSCHALL. Habe noch kein Wort verstanden.
COURRIER. Bitt’ um Verzeihung! Zwischenseyn heißt so viel als Interesse.
HERZOG. Teufelsdonner! Was ist das für eine Sprache? Kömmt Er mir noch ein einzig Mal mit so ‘nem Wort, so sind ihm dreißig sicher, rechn’ Er drauf! Nun weiter! aber kurz, hört Er? deutsch und kurz!
COURRIER fortlesend. »Das Interesse der Majestät beständig vor Augen, hab’ ich endlich herausgebracht, warum der Harzgesandte die Prise, die der Fichtelberger ihm auffallend höflich bot, und die er lächelnd, auch scheinbar artig, annahm, fallen ließ. Das hübsche Fräulein Schmieder, das nun wirklich Hofdame bei der Kurfürstin geworden, wo der Kurprinz sie alle Wochen sieht, und bisweilen spricht, sagt man, steckt dahinter.« –
HERZOG zum Generalfeldmarschall. Der Schnüffelbrenner, das muß man ihm lassen, hat eine feine Nase. Bravo! das also hat er am Ende herausgerochen!
GENERALFELDMARSCHALL. Was geht uns aber –
HERZOG schnell einfallend. Das sag’ Er nicht! Alles, auch das Kleinste, ist bedeutend. Das sind Cabinetsverkehre, worauf Er sich, wie überhaupt im Ganzen auf Staatsraisons, nicht versteht. Auch braucht Er’s nicht, als Feldherr. Er hat nur auf das Große zu sehen.”
Jens Baggesen (15 februari 1764 – 3 oktober 1826)
De Duitse dichter en schrijver Wilhelm Heinse werd op 15 februari 1746 in Langewiesen in Thüringen. Zie ook mijn blog van 15 februari 2007.
Endymion (Fragment)
In jener dichterischen Zeit,
Mit deren Wundern uns der Amme Freundlichkeit
Durch manches Mährchen einst in süßen Schlummer wiegte;
Als sorgenfreye Müssigkeit
Sich ohne Pflichten, ohne Streit,
Mit dem, was die Natur freywillig gab, begnügte,
Kein Mädchen spann, kein Jüngling pflügte,
Und Manches thunlich war, was Basedow verbeut;
Eh’ noch der Stände Unterscheid
Aus Brüdern Nebenbuhler machte,
Und gleißnerische Heiligkeit
Das höchste Gut der Sterblichkeit,
Die Lust, um ihre Unschuld brachte;
Und kurz, in jener goldnen Zeit,
Da die Natur, von keinem Joch entweiht,
Gesetze gab, wodurch sie glücklich machte,
Die Welt noch kindisch war, und Alles scherzt’ und lachte:
In dieser Zeit lebt’ einst auf Latmos Höh’n
Ein junger Hirt, wie Ganymedes schön,
Schön wie Narciß, doch nicht so spröde,
Wie Ganymed, allein nicht halb so blöde.
Wilhelm Heinse (15 februari 1746 – 22 juni 1803)
Zie voor onderstaande schrijver ook mijn blog van 15 februari 2008.
De Amerikaanse wetenschapper en schrijver Douglas Richard Hofstadter werd geboren op 15 februari 1945 in New York.