Ludwig Thoma, Louis Menand, Egon Friedell, Imre Madách, Ludwig Jacobowski, Kristín Marja Baldursdóttir, Roderich Benedix, Joseph Méry

De Duitse schrijver Ludwig Thoma werd geboren op 21 januari 1867 in Oberammergau. Zie ook mijn blog van 21 januari 2007.

 

Uit: Lausbubengeschichten

 

„Von meinem Zimmer aus konnte ich in den Vollbeckschen Garten sehen, weil die Rückseite unseres Hauses gegen die Korngasse hinausging.

Wenn ich nachmittags meine Schulaufgaben machte, sah ich Herrn Rat Vollbeck mit seiner Frau beim Kaffee sitzen, und ich hörte fast jedes Wort, das sie sprachen.

Er fragte immer: “Wo ist denn nur unser Gretchen so lange?”, und sie antwortete alle Tage: “Ach Gott, das arme Kind studiert wieder einmal.”

Ich hatte damals, wie heute, kein Verständnis dafür, daß ein Mensch gerne studiert und sich dadurch vom Kaffeetrinken oder irgend etwas anderem abhalten lassen kann. Dennoch machte es einen großen Eindruck auf mich, obwohl ich dies nie eingestand.

Wir sprachen im Gymnasium öfters von Gretchen Vollbeck, und ich verteidigte sie nie, wenn einer erklärte, sie sei eine ekelhafte Gans, die sich bloß gescheit mache.

Auch daheim äußerte ich mich einmal wegwerfend über dieses weibliche Wesen, das wahrscheinlich keinen Strumpf stricken könne und sich den Kopf mit allem möglichen Zeug vollpfropfe.

Meine Mutter unterbrach mich aber mit der Bemerkung, sie würde Gott danken, wenn ein gewisser Jemand nur halb so fleißig wäre wie dieses talentierte Mädchen, das seinen Eltern nur Freude bereite und sicherlich nie so schmachvolle Schulzeugnisse heimbringe. Ich haßte persönliche Anspielungen und vermied es daher, das Gespräch auf dieses unangenehme Thema zu bringen.

Dagegen übte meine Mutter nicht die gleiche Rücksicht, und ich wurde häufig aufgefordert, mir an Gretchen Vollbeck ein Beispiel zu nehmen.

Ich tat es nicht und brachte an Ostern ein Zeugnis heim, welches selbst den nächsten Verwandten nicht gezeigt werden konnte.

Man drohte mir, daß ich nächster Tage zu einem Schuster in die Lehre gegeben würde, und als ich gegen dieses ehrbare Handwerk keine Abneigung zeigte, erwuchsen mir sogar daraus heftige Vorwürfe.“

 

thoma

Ludwig Thoma (21 januari 1867 – 26 augustus 1921)
Portret door Thomas Baumgartner

 

De Amerikaanse schrijver en letterkundige Louis Menand werd geboren op 21 januari 1952 in Syracuse, New York. Hij studeerde aan Harvard en aan de universiteit van Columbia. Hij doceert tegenwoordig Engelse en Amerikaanse taal- en letterkunde aan Harvard en publiceert regelmatig in The New Yorker en  The New York Review of Books, In ‘The Metaphysical Club’  uit 2001 betoogt hij dat er na de Burgeroorlog een nieuw intellectueel landschap ontstond in Amerika, waarin filosofen en intellectuelen overtuigd waren geraakt van het gevaar van overtuigingen, waarin zij een toenemend gevoel van onzekerheid onderkenden, en waarin zij van die onzekerheid een methode van denken maakten die zou uitmonden in pragmatisme en pluralisme.  Louis Menand bespreekt de nieuwe opvattingen aan de hand van een viertal grote Amerikanen, Oliver Wendell Holmes, William James, Charles Peirce en John Dewey (de laatste drie zijn bekend als de grondleggers van het pragmatisme), die korte tijd een discussieclub vormden: de ‘Metaphysical Club’. Menand kreeg in 2002 de Pulitzer Prize for history.

Uit: The Metaphysical Club

 „The military defeat of the Confederacy made the Republican Party the dominant force in national politics after 1865, and the Republican Party was the champion of business. For more than thirty years, a strong central government protected and promoted the ascendance of industrial capitalism and the way of life associated with it — the way of life we call “modern.”
To this extent, the outcome of the Civil War was a validation, as Lincoln had hoped it would be, of the American experiment. Except for one thing, which is that people who live in democratic societies are not supposed to settle their disagreements by killing one another. For the generation that lived through it, the Civil War was a terrible and traumatic experience. It tore a hole in their lives. To some of them, the war seemed not just a failure of democracy, but a failure of culture, a failure of ideas. As traumatic wars do — as the First World War would do for many Europeans sixty years later, and as the Vietnam War would do for many Americans a hundred years later — the Civil War discredited the beliefs and assumptions of the era that preceded it. Those beliefs had not prevented the country from going to war; they had not prepared it for the astonishing violence the war unleashed; they seemed absurdly obsolete in the new, postwar world. The Civil War swept away the slave civilization of the South, but it swept away almost the whole intellectual culture of the North along with it. It took nearly half a century for the United States to develop a culture to replace it, to find a set of ideas, and a way of thinking, that would help people cope with the conditions of modern life.“

menand_170

Louis Menand (Syracuse, 21 januari 1952 )

 

De Oostenrijkse schrijver en kunsthistoricus Egon Friedell werd op 21 januari 1878 in Wenen geboren. Zie ook mijn blog van 21 januari 2007.

 

Uit: Kulturgeschichte der Neuzeit (über Peter Altenberg)

 

„Peter Altenberg galt als der Typus des Dekadenten. Aber sein Feminismus war nicht Schwäche, sondern Stärke, nämlich eine erhöhte und bisher unerreichte Fähigkeit, sich in das weibliche Seelenleben zu versetzen. Alle früheren Dichter hatten sich zur Frau als mehr oder minder glückliche Deuter gestellt, er aber erlebte sie in sich selbst in der vollkommensten Weise, und wenn er sie schilderte, so las er gar nicht in einer fremden Seele, sondern in seiner eigenen. Sie sind die unheilbaren Träumerinnen und Idealistinnen, die grossen Enttäuschungen des Lebens, die wie verwunschene Märchenprinzessinen durch den Alltag wandern: Melanchonikerinnen wegen ihrer eigenen Unvollkommenheiten, wegen der Unvollkommenheiten der Männer, wegen der Unvollkommenheiten der ganzen Welt. Und in ihrem uferlosen, überspannten, hysterischen und im Grunde lebensunfähigen Idealismus wünschen sie nichts sehnlicher, als daß der Mann sie ins Vollkommene idealisiere, daß er in ihnen erblicke, was sie nicht sind, daß er ein Romantiker sei. Ein solcher Romantiker war Peter Altenberg. Er erblickte überall „Märchen des Lebens“, Melusinen und Dornröschen. Und jede bescheidene Kornblume war für ihn die blaue Blume der Romantik.“

 

Friedell

Egon Friedell (21 januari 1878 – 16 maart 1938)

 

De Hongaarse schrijver Imre Madách werd geboren op 21 januari 1823 in Dolná Strehová in het huidige Slowakije. Zie ook mijn blog van 21 januari 2007.

 

Uit: Tragedy Of The Man (Vertaald door Ottó Tomschey)

 

The Heaven. The LORD encircled by glory is sitting on his throne. ANGELS are kneeling. The four ARCHANGELS are standing near the throne. Great brightness.

 

ANGELS’ CHOIR

Eternal glory be to our God on High,
Let him be prais’d by the earth and heaven,
Who created the Universe by one word
And his glance has govern’d the end again.
He is the power, knowledge and happiness,
Our share’s only his shade cast over us,
We adore Him for his endless patronage
For having this allotment in his light.
Yes, the great Thought has become incarnated,
Complete is, as a whole, the Creation
The Lord waits at his holy hassock from all
Living creations their due devotion.

 

THE LORD

The work, the great work is now completed,
Machine is running, the creator rests.
It will move for some millions of years
Till one of its cogs will need some repairs.
Up! Guardian spirits of my world! Arise!
Let you start your never-ending orbit.
As you whizzing past under my feet
Let me be with you highly delighted.

 

madach

Imre Madách (21 januari 1823 – 5 oktober 1864)

 

De Duitse dichter en schrijver Ludwig Jacobowski werd geboren op 21 januari 1868 in Strelno. Zie ook mijn blog van 21 januari 2008.

 

Familie
Meinen Brüdern Albert und Heinrich.

Mir wird das Herz so bitterschwer,
hol’ ich die alten Bilder her
der Eltern und der Brüder.
Verwehte Jahre ziehn herauf,
vernarbte Wunden wachen auf
und zucken plötzlich wieder.

Der Vater lief von Haus zu Haus
und lief sich fast die Seele aus,
fünf Jungens satt zu kriegen.
Mit einem Fünfzigpfennigbrot
da hat man seine liebe Not…
Zehn Kilo müßt’ es wiegen!

Die Mutter immer bleich und krank, –
das ging so Jahr und jahrelang;
wir schlichen nur auf Zehen.
Nur manchmal um ihr Bett herum,
da saßen wir und hörten stumm
die alte Wanduhr gehen.

Dann polterte ein Sarg herein,
der zog den zweiten hinterdrein,
und den schob gleich ein dritter.
Die Tischler hatten guten Lohn,
die Totengräber grüßten schon
und gar die Leichenbitter!

Zwei Brüder sind der ganze Rest;
die andern hält die Erde fest,
die wird nichts wiedergeben.
Wir drei, wir schaun uns oft so an –
Wer weiß, wer morgen von uns dran –
Prost Brüder, ihr sollt leben!
       

Ludwig_Jacobowski1

Ludwig Jacobowski (21 januari 1868 – 2 december 1900)

 

 

De IJslandse schrijfster Kristín Marja Baldursdóttir werd geboren op 21 januari 1949 in Hafnarfjörður. Zie ook mijn blog van 21 januari 2007 en ook mijn blog van 21 januari 2008.

Uit: Die Eismalerin (2006) (Duitse vertaling door Coletta Bürling)

 Morgens war das Meer mittelblau, die Bucht wie ein Porzellanteller mit einem weißen Rand. Die Schwestern glaubten zunächst, dass die Winde in den Westfjorden der Grund für die Entscheidung ihrer Mutter waren, diese kalten Winde aus hohen Höhen, die über den sich in die Täler duckenden Höfen kreisten und dann herabstürzten, um zu zerreißen und zu zerfetzen. Um auf Menschen und Vieh einzudreschen und das Meer aufzuwühlen und zu einem erbarmunglosen Ungeheuer zu machen, das junge Männer verschlingt. Schöne jun
ge Väter, die noch vor Sonnenaufgang voller Zuversicht zum Fischfang ausrudern, aber nach Sonnenuntergang nicht wie versprochen zurückkehren. Karitas wachte nicht selten auf, wenn ihr Vater sich auf den Weg machte, und wenn er sah, dass sie wach im Bett lag, reichte er ihr eine Scheibe Brot mit Farinzucker, die sie verputzte, während alle anderen noch schliefen. Er schenkte ihr den ersten Zeichenblock, den er in Ísafjörður gekauft hatte, weil sie so gut zeichnen konnte. Er sagte, das habe sie wohl von ihm. Ihr Vater konnte wunderschön zeichnen und hatte ihr beigebracht, wie man das macht. Und dann ging er eines Morgens fort und kehrte abends nicht zurück.”

 

Kristin_Marja_Baldursdottir

Kristín Marja Baldursdóttir (Hafnarfjörður, 21 januari 1949)

 

De Duitse toneelschrijver, acteur en theaterdirecteur Julius Roderich Benedix werd geboren op 21 januari 1811 in Leipzig. In 1831 werd hij acteur. In 1841 kon hij zijn eerste stuk Das bemooste Haupt laten opvoeren in het theater van Wesel am Niederrhein. Het werd meteen zo’n succes dat het in heel Duitsland gespeeld kon worden. In 1847 werd Benedix technisch directeur aan het Keulse theater. Tegelijkertijd verzorgde hij lezingen over de jongste dicht- en toneelkunst in Duitsland.

Uit: Die Hochzeitsreise

 

„HAHNENSPORN. Uf der ist schwer! Helfen Sie, Herr Famulus! Bringt mit Edmunds Hülfe den Koffer auf die Erde, setzt sich darauf und trocknet sich den Schweiß. Das ist eine Schlepperei! Ich habe es mir gedacht, die junge Frau hat noch keinen Fuß in das Haus gesetzt, und schon geht die Schererei los! Also heute Abend kommt sie, die junge Frau. Na es thut mir leid; ich habe dem Herrn Professor gern gewichst und dem Herrn Famulus auch, aber ich sehe es kommen, nicht acht Tage bin ich mehr im Hause.

EDMUND. Warum nicht gar! Der Herr Professor hat ausdrücklich gesagt daß durch seine Heirath nicht das Geringste in der bisherigen Hausordnung geändert werden soll. Jeder behält sein Amt und seine Verrichtung nach wie vor.

HAHNENSPORN. Hat das der Herr Professor gesagt?

EDMUND. Es sind seine eignen Worte.

HAHNENSPORN. Wir werden ja sehen, werden ja sehen! Der Herr Professor ahnt in seiner Unschuld gar nicht was die junge Frau für Verwirrung im Hause anrichten wird.

EDMUND naiv. Hahnensporn, Ihr seid ein erfahrener Mann – sind denn die Frauen wirklich so schlimm?

HAHNENSPORN. Na ob! Sie armes Schaf, mit Respect zu melden, thun mir leid, die junge Frau wird Sie schön hin und her hetzen; Sie kommen gar nicht mehr zu Athem.“

 

benedix

Roderich Benedix (21 januari 1811 – 26 september 1873)

 

De Franse dichter en schrijver Joseph Méry werd geboren op 21 januari 1797 in Marseille. Samen met Auguste Barthélemy schreef hij beroemde satires. Hij schreef romans en was librettist, o.a. voor La battaglia di Legnano van Verdi. In zijn tijd stond hij bekend om zijn gevatheid en zijn geestigheid.

 

Chant De Baigneuses (Fragment)

 

Chères à Vénus, vierges de notre île,
Filles de la mer, nymphes aux pieds blancs,
La Faune est bien loin, la mer est tranquille,
Le doux zéphyr parle aux saules tremblants.

 

Suspendez au pin la lyre thébaine,
Et livrez sans crainte à ce flot joyeux
Vos cheveux, où l’or coule avec l’ébène,
Vos charmes divins, volupté des yeux.

 

La femme et la mer ont bien des mystères
Que le vieux Pluton n’a jamais compris :
Le deuil a couvert les flots solitaires
Jusqu’à l’heureux jours où parut Cypris.

 

Quand elle naquit, la déesse blonde,
L’autel de l’hymen s’éleva plus beau ;
La mer nous rendit la terre féconde ;
Amour prit un arc, Hymen un flambeau.

 

L’autel de l’hymen n’a plus de fidèles !
Les femmes alors doivent bien s’unir,
Doivent ramener les hommes près d’elles
Pour rendre meilleur un triste avenir.

 

Ne regrettez pas, vierges ingénues,
La robe tombée et le lin absent.
Sur l’autel pieux les Grâces sont nues ;
Sur le piédestal leur marbre est décent.

 

Mery

Joseph Méry (21 januari 1797 – 17 juni 1866)