De Duits-Israëlische dichter en schrijver Jehuda Amichai werd op 3 mei 1924 geboren in Würzburg. Zie ook alle tags voor Jehuda Amichai op dit blog.
Der Ort, an dem wir recht haben
An dem Ort, an dem wir recht haben,
werden niemals Blumen wachsen
im Frühjahr.
Der Ort, an dem wir recht haben,
ist zertrampelt und hart
wie ein Hof.
Zweifel und Liebe aber
lockern die Welt auf
wie ein Maulwurf, wie ein Pflug.
Und ein Flüstern wird hörbar
an dem Ort, wo das Haus stand,
das zerstört wurde.
Als ich Kind war
Als ich Kind war,
standen Gräser und Masten am Strand,
und ich, wenn ich dort lag,
unterschied nicht zwischen ihnen,
weil sie alle in den Himmel über mir stiegen.
Nur die Worte meiner Mutter waren bei mir
wie eine Brotscheibe, eingepackt in raschelndes Papier,
und ich wußte nicht, wann mein Vater zurückkehren würde,
da ein anderer Wald hinter der Waldlichtung war.
Alle Dinge reichten mir die Hand,
ein Bulle stieß die Sonne mit seinen Hörnern,
und in den Nächten streichelte das Licht der Straße
meine Wange mit den Wänden,
und der Mond, wie eine große Kanne,
neigte sich und begoß meinen durstigen Schlaf.
Ein Jahav
Eine Nachtfahrt nach Ein Jahav in der Arava-Wüste
Eine Fahrt im Regen. Ja, im Regen.
Dort traf ich Menschen, die Datteln anbauen
Dort sah ich Tamariskenbäume und Illusionen von Bäumen*
Dort sah ich Hoffnung, so stachelig wie Stacheldraht.
Und ich sagte zu mir: Natürlich, Hoffnung muss so sein
wie Stacheldraht, um Verzweiflung fern zu halten.
Die Hoffnung muss ein Minenfeld sein.
Jehuda Amichai (3 mei 1924 – 22 september 2000)
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