De Poolse dichter Adam Mickiewicz werd geboren op 24 december 1798 in Zaosie, nabij Nowogródek. Zie ook alle tags voor Adam Mickiewicz op dit blog.
Morgen und Abend
Der Sonnenaufgang schimmert durch die Wolkendecken,
und gegenüber sinkt der Mond, löscht sein Gesicht.
Die Rose öffnet ihre Knospen, Schicht um Schicht,
und taugebeugte Veilchen woll’n sich lichtwärts strecken.
Das Bildnis Lauras will mich aus den Träumen wecken.
Ich knie vorm Fenster, als sie ihre Zöpfe flicht
und fragt: Warum, ach, leuchten eure Augen nicht,
woll’n sich mein Liebster, Veilchen und der Mond verstecken?
Zum Abend zeige ich ihr wieder meine Treue,
Der Mond kehrt wieder und die Veilchen blühn verborgen,
süß duftend, auch der Himmel rötet sich aufs Neue.
Doch ich steh dort vom Fenster mit den alten Sorgen,
seh’ wie sie sich herausputzt, und sich d’ran erfreue.
Nur ich knie ihr zu Füßen, traurig wie am Morgen.
Baktschi Sarai
Öd liegt das Schloß, wo ehedem die Khane prangen.
Kein Pascha wandelt heute durch den langen Flur.
Aus seidnem Sofathron flieht scheu die Kreatur;
Drin nisten Ungeziefer und ein Knäuel von Schlangen.
Schon Efeuranken durch die Fensternischen langen,;
durch feuchte Mauern und Gewölbe führt die Spur
und zeichnet, was ein jeden Menschenwerks Natur,
graviert Belsazars Menetekel ein: „Vergangen“
Dort in der Mitte rinnt noch aus den Marmorschalen
des Harems letzter Glanz und muß erblassen,
Weil Tränen eine Botschaft in die Wüste malen:
„Wo ist nun Liebe, Macht und Ehre, stolzes Prassen?
Muß man die Freude mit Vergänglichkeit bezahlen?
Warum bin ich allein, der Tränenquell, belassen?“
Vertaald door Dirk Strauch
Adam Mickiewicz (24 december 1798 – 26 november 1855)
Portret van Adam Mickiewicz bij de Judahu rots door Walenty Wańkowicz, 1828
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