Siegfried Lenz, Thomas Melle, Hans Wollschläger, Rense Sinkgraven, Hafid Aggoune, William Gibson, Patrick Hamilton, Karl Gutzkow, Jean Ingelow

De Duitse schrijver Siegfried Lenz werd op 17 maart 1926 in Lyck, in de landstreek Masuren in Oostpruisen geboren. Zie ook alle tags voor Siegfried Lenz op dit blog.

Uit: Der Überläufer

„In Prowursk bekam die kleine Lokomotive zu trinken. Ein eiserner Rüssel wurde über ihren glühenden Körper geschwenkt, ein Handrad gedreht, und dann schoß ein dicker Wasserstrahl in ihre geöffnete Flanke. Proska hörte das Rauschen des Wassers und trat an das zerbrochene Abteilfenster. Ein winziges, weißes Stations-häuschen, das auf der Stirn eine Nummer trug, ein ver-wahrloster Bahnsteig, zwei Holzstapel; mehr konnte er nicht entdecken, denn das Dorf selbst lag eine gute halbe Stunde von der Station entfernt hinter einem Laubwald. Vor dem Zug patrouillierte ein Posten. Er hatte sich, da es heiß war, den Kragen aufgeknöpft. Ober dem Rük-ken trug er ein Sturmgewehr mit der gleichen Selbstver-ständlichkeit wie eine afrikanische Mutter ihren Säugling. Wenn er das Ende der Kleinbahn, die aus der Lokomo-tive, einem Verpflegungs- und einem Postwagen bestand, erreicht hatte, machte er, ohne den Kopf zu heben, kehrt und latschte zurück. Das wiederholte sich einige Male. Die Landschaft machte den Eindruck einer riesigen, ver-lassenen Feuerstelle; kein Wind, »Bis wir weiterfahren!« »Ich glaube. die Lokomotive braucht nur Wasser.« »So«. sagte der Posten mürrisch. »braucht sie das?« Plötzlich hob er den Kopf und blickte den Lehmweg hinunter, der nach Prowursk führte. Proska sah, am Fenster stehend, in die gleiche Richtung und entdeckte ein Mäd-chen, das zum Zug herüberwinkte und sich rasch näherte. Sie trug ein laubgrünes Kleidchen und einen breiten Gür-tel um die Taille, die schmal war wie ein Stundenglas. Mit schnellen Schritten kam sie auf den Bahnsteig und ging geradewegs auf den Posten zu. Sie hatte mattglänzendes rotes Haar, ein kurzes Näschen und grünblaue Augen. Ihre Füße steckten in braunen Stoffschuhen. »Was wollen Sie?« brummte der Posten und starrte auf ihre nackten Beine. »Herr Soldat …«, sagte sie und zitterte. Sie setzte einen irdenen Krug ab und legte einen zusammengefalteten Regenmantel darauf. »Haben Sie Milch in dem Krug oder Wasser?« Sie schüttelte den Kopf und strich sich das Haar zu-rück. Proska bewunderte das Profil ihrer Brüste. »Wahrscheinlich wollen Sie mitfahren?« fragte der Posten. »Ja, ein kleines Stück. Bis zu den Rokitno-Sümpfen. Ich kann Ihnen Geld geben dafür oder …« »Verschwinden Sie, aber schnell! Wir dürfen nieman-den mitnehmen. Das müßten Sie doch eigentlich wissen. Haben Sie mich nicht schon einmal danach gefragt?!« »Nein, Herr.«

 

 
Siegfried Lenz (17 maart 1926 – 7 oktober 2014)
Hier met Günter Grass (links)

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In memoriam Torgny Lindgren

 

In memoriam Torgny Lindgren

Donderdagmorgen is de Zweedse dichter en schrijver Torgny Lindgren overleden. Torgny Lindgren werd geboren op 16 juni 1938 in Raggsjö. Zie ook alle tags voor Torgny Lindgren op dit blog.

Uit: Hash (Vertaald door Tom Geddes)

“For some time now after tactful inquiries from perplexed and concerned readers, we have carried out careful investigations into the veracity of the reports you have submitted over the course of the years, the all too many years, which we have published conscientiously, honestly and fearlessly.
“Having done so, we have found your reports, not to put too fine a point on it, completely devoid of any basis in fact. The reality which you appear to describe is nothing more than a figment of your imagination. The dramatic week-long struggle to rescue an elk from Hölback marsh never took place. The schoolhouse in Avalberg that burned down three years ago never existed. No unknown celestial body ‘with shimmering corona’ ever rose above your horizon. […]
“The individuals whose births, birthdays, marriages and, in some cases even deaths, you have reported, have never lived on this earth.
On further reflection, it seems remarkable to me, not to say quite extraordinary, that you yourself actually exist.”

(…)

“Year by year his skin was becoming smoother. And like Goethe, he woke with an erection every morning. Death was receding further and further from him. Two new wisdom teeth had emerged in his upper jaw. He was once more able to hum Peterson-Berger’s arrangement of Froding’s Titania, even the difficult passage conveying the rustle of hazel and birch. His hair had started regrowing on the nape of his neck and at the temples, dark and thick. The podiatrist heaped praise on his feet, no corns any more and the nails increasingly strong and firm. Even his sight had improved: he was reading the newspaper without spectacles, including everything that had been written by the former editor.”

 

 
Torgny Lindgren (16 juni 1938 – 16 maart 2017)