Klaus Ebner, Philip Larkin

De Oostenrijkse dichter, schrijver en vertaler Klaus Ebner werd geboren op 8 augustus 1964 in Wenen. Zie ook alle tags voor Klaus Ebner op dit blog.

Uit: Die Freiheit ist eine Funzel

„Der Freiheit ihren Sinn, vielfach verwoben, unter klagendem Geraunze, das ist unsereins nur recht und billig, liefert Zündstoff für Debatten, die am schönsten wohl auf Kanapee und Läufer zu genießen sind, obwohl doch nur eines wirklich auf den Teppich kommt: die Lust zu fabulieren. Die Frage nach der Freiheit ist so alt wie die Menschheit selbst und erst kürzlich endete ein sonst eher mittelmäßiger Science-Fiction-Streifen mit der Maxime, der Wunsch nach Freiheit sei einer der stärksten überhaupt, ein strahlendes Leuchten inmitten eines riesigen, dunklen Ozeans.
Es gäbe kaum so viele Diskurse und Abhandlungen, wenn es sich um etwas Eindeutiges handelte, um einen Begriff, der allen auf simple Art erklärt werden könnte, damit eine gemeinsame Auffassung die Basis der Reflexion darstellte. Die Vorstellungen reichen indes vom freien Athener der Antike über die Freiheit, den christlichen Glauben zu verbreiten oder im Rahmen einer säkular überwachten Religionsfreiheit wieder zurechtzustutzen, über freie Berufs- und Partnerwahl bis hin zur Freiheit, seinem Leben ein Ende zu setzen. Und das kratzt bestenfalls an der Oberfläche, denn so wie man gern witzelt, wenn drei Juristen fachsimpelten, kämen mindestens drei unterschiedliche Meinungen heraus, so verhält es sich ganz gewiss auch mit der Freiheit. Nicht nur, dass jeder Einzelne seine ganz persönliche Vorstellung davon hat, müssen wir uns mit politischen und gesellschaftlichen Freiheiten herumschlagen und fühlen uns spätestens in dem Moment bar aller Worte, wo wir erkennen, dass die unterschiedlichen Zivilisationen und Kulturen dieses Planeten in der Regel klar divergierende Auffassungen pflegen – da ist es schon eine Kunst, nicht den Anschluss zu verlieren. Sind demnach ein absoluter Freiheitsbegriff und dessen Akzeptanz in allen Kulturen inhärent miteinander unverträglich? Besteht überhaupt ein Anrecht auf einen absoluten Freiheitsbegriff?
Da hilft es kaum weiter, dass die – zumindest der abendländischen Welt vererbte – florentinussche Definition von einer natürlichen Möglichkeit ausgeht, all das zu tun, was nicht durch Gewalt oder Recht verhindert wird (woran ich bemerkenswert finde, wie früh in der Geschichte auf die Verbindung zur Gewalt verwiesen wurde!). Angesichts der zahlreichen Konflikte, in denen alles, was wir so unter Freiheit verstehen, unter Soldatenfüßen zertreten wird, befällt einen der Wunsch, eine Vermisstenanzeige aufzugeben. Schließlich will sie wiedergefunden werden, die Freiheit. Immerhin hält niemand sich für frei, wenn sein Land im wahrsten Sinne des Wortes verheert, wenn sein Heimatort von einer fremden oder der eigenen Armee überrannt wird, ganz im Gegenteil, die dermaßen geprüften Menschen empfinden ihr Dasein als unterdrückt und geknechtet, als gegeißelt und aufs Schärfste bedroht.“

 

Klaus Ebner (Wenen, 8 augustus 1964)

 

De Engelse dichter Philip Larkin werd op 9 augustus 1922 geboren in Coventry. Zie ook alle tags voor Philip Larkin op dit blog.

 

Thuis is zo Treurig
.
Thuis is zo treurig. het blijft zoals men het achterliet,
Gericht op het gerief van die het laatst zijn weggegaan
Alsof het ze terug wil winnen. het gaat echter teniet,
Beroofd van iemand om te behagen, terwijl het aan
Moed ontbreekt om zich de diefstal niet

.
Aan te trekken en terug te keren tot hoe het begon, als
Een speelse gooi naar wat het eigenlijk wezen moet,
Reeds lang buiten spel. Je kunt zie hoe het was:
Kijk naar de schilderijen en het serviesgoed.
De muziek in de pianokruk. Die vaas.

 

Vertaald door Harry G. de Vries

 

Philip Larkin (9 augustus 1922 – 2 december 1985)

 

Zie voor meer schrijvers van de 8e augustus ook mijn blog van 8 augustus 2020 en eveneens mijn blog van 8 augustus 2019 en ook mijn blog van 8 augustus 2017 en ook mijn blog van 8 augustus 2015 deel 2.

Dolce far niente, Miriam Van hee, Jostein Gaarder, Klaus Ebner, Birgit Vanderbeke, Elis Juliana, Lotte Lentes

 

Dolce far niente

 

Morning Walk door David Corbett, 2019


De zin van wandelen

je voelde het zweet op je wenkbrauwen
rusten, je keek waar je liep en het leek
alsof de aarde terugkeek, de stenen
de bladeren van vorig jaar wenkten
je eerst en weken dan weer, ze maakten
je dronken, je struikelde maar je bleef
overeind, je leefde gewaarschuwd
en je gedachten zweefden niet langer
maar ze bezonken

tegen een veld violetblauwe bloemen
ze roken naar fresia’s, of nee seringen
ze roken naar vroeger, je jeugd,
je verlangen, je kende de weg niet
noch de bestemming
deze vreugde niet en deze bloemen

 

Miriam Van hee (Gent, 16 augustus 1952)
Gent


De Noorse schrijver Jostein Gaarder werd geboren op 8 augustus 1952 in Oslo. Zie ook alle tags voor Jostein Gaarder op dit blog.

Uit: Ein treuer Freund (Vertaald door Gabriele Haefs)

„Mir
gefällt der Blick auf das Straßenleben anderthalb Stockwerke unter mir.
Die Entfernung ist so gering, dass ich den Vor übergehenden ziemlich
nahe bin. Sogar Gerüche steigen zu mir hoch, denn auch Menschen riechen,
vor allem an windstillen Sommertagen in engen Gassen. Zudem halten
manche brennende Zigaretten in der Hand, und ich spüre den beißenden
Rauch in der Nase. Ich befinde mich gerade so weit über der Straße, dass
die Objekte meiner Aufmerksamkeit in der Regel nicht zu mir
hochschauen, mich also auch nicht bemerken, besonders dann nicht, wenn
ich halb versteckt hinter dem blauen, bei gelegentlichen Windstößen aus
dem Fenster flatternden Vorhang stehe. Ich genieße es zu beobachten,
ohne beobachtet zu werden. Dabei behalte ich auch die Segelboote weit
draußen auf der glitzernden See im Auge; es ist die sanfte Brise von
Westen, die hin und wieder den Vorhang des Nordfensters bewegt.
In
der vergangenen halben Stunde habe ich drei weiße Segel gesehen. Es ist
ein strahlend schöner Tag und, von den gelegentlichen Brisen abgesehen,
nahezu windstill. Also nicht das allerbeste Segelwetter.
Es ist nicht
nur Pfingsten. Es ist auch der 17. Mai, der norwegische
Nationalfeiertag. Der Gedanke daran macht mich fast ein bisschen
wehmütig, denn es ist, als hätte man Geburtstag und befände sich unter
Fremden, die davon nichts wissen. Niemand gratuliert einem oder singt
ein Geburtstagslied. Die norwegische Nationalhymne singt hier natürlich
auch niemand, und ich habe keine einzige norwegische Flagge gesehen.
Obwohl: Die Häkeldecke auf dem Hotelbett leuchtet so weiß wie der
Glittertind, die Polstermöbel sind rot und die Vorhänge an den Fenstern
blau – die norwegischen Farben. Mehr kann man nicht verlangen. Beachte
bitte das Datum! Im Augenblick, da ich dies schreibe, ist seit unserer
Begegnung in Arendal genau ein Monat vergangen. Ein paar Stunden später
hast du auch Pelle kennengelernt. Ihr habt euch gut verstanden, anders
kann man es nicht sagen.
Wir waren uns vorher nur ein einziges Mal
begegnet, etwas mehr als ein Jahr zuvor, zwei Tage vor Heiligabend 2011;
im Folgenden möchte ich versuchen, dir den Hintergrund dieser ersten
Begegnung zu schildern. Ich tue es, weil du mich um eine Erklärung für
mein damaliges Verhalten gebeten hast. Die werde ich nach bestem Wissen
zu geben versuchen. Allerdings halte ich es in diesem Zusammenhang für
angebracht, auch dir eine Frage zu stellen. Ich hatte mich blamiert, und
du hast mich zurückgehalten, als ich aufspringen und davonlaufen
wollte. Warum du das getan hast, ist für mich ein Rätsel, über das ich
mir bis heute den Kopf zerbreche. Und es hat an jenem Nachmittag ja
nicht nur mich überrascht, sondern offensichtlich alle, die mit uns am
Tisch saßen. Ich bin mir sicher, viele von ihnen haben sich dieselben
Fragen gestellt wie ich: Warum tut sie das? Warum lässt sie ihn –
beziehungsweise mich – nicht laufen?“

 

Jostein Gaarder (Oslo, 8 augustus 1952)


De Oostenrijkse dichter, schrijver en vertaler Klaus Ebner werd geboren op 8 augustus 1964 in Wenen. Zie ook alle tags voor Klaus Ebner op dit blog.

Uit: Lose/Destinies (Vertaald door Anne Holcomb)

“Maybe he had not yet thought about it. It was not his fault that the entire table looked empty. The surface was smooth and polished, with no trace of dust at the edges. Max sat down, his arms lightly touching the wood, and closed his eyes. His nose was stopped up; small wonder with the constant draft blowing through the room. It was clear that he had not yet thought about the eraser.
The text almost covered the whole page. It was written in pencil, as if Max had foreseen the absurdity of it, the futility that now tormented his thoughts unbearably. Each stroke, each particle of each letter had to disappear, had to be taken back into himself and made totally unavailable to his mother. Max stood up, stepped behind the chair and surveyed the desk. Sometimes he simply overlooked the important things. Perhaps the eraser had fallen onto the floor. Max bent forward, but no, there was nothing to be seen. Disappointed, he sat down again. The whole paragraph had to be undone. He could not cross it out because that would not cancel it, and it could certainly never be unthought. Each sentence, quickly jotted down with a pencil, had to disappear. There was no alternative.
Max opened the uppermost drawer slowly, note quite looking directly at it. Then he closed it to the point where he could just see into it, feeling the shadow from inside the drawer spread across his back. He gazed intently downward, his facial muscles frozen in slack tension. With his free hand, Max touched his chin. He took a deep breath and rose from the chair, pushing it back with his legs. His nostrils twitched, but only a weak urge to sneeze remained. Max reached into the drawer with his whole arm, being careful not to bump against the wood. Then he stuck his head into the drawer. The light from outside cast a faint backdrop of illumination. Max drew his left leg into the drawer, and then his right one. Thus poised, he had the uncomfortable sensation of gravity no longer existing. The sudden cracking of wood quickly convinced him however that it did as the drawer broke loose from its track.
As the mother came into the room, she saw one of the drawers lying on the floor. She attributed the fact that it was moving back and forth to the draft that was once again blowing through the apartment. She stood without hesitation in front of the table, holding in her hands a sheet of paper written with a pencil, and read.”

 

Klaus Ebner (Wenen, 8 augustus 1964)
Het Donaukanal in Wenen


De Duitse schrijfster Birgit Vanderbeke werd geboren op 8 augustus 1956 in Dahme. Zie ook alle tags voor Birgit Vanderbeke op dit blog.

Uit: Die Frau mit dem Hund

’tschuldigung, sagte das Ding. Es hatte eine klare, junge Stimme. Jule hielt in ihrer Bewegung inne, sah angestrengt ihre Wohnungstür an und dachte nach. Dann drehte sie sich langsam um. Oben schaute jetzt ein ungekämmter Kopf mit schwarzen Haaren aus dem Bündel heraus und sagte, ’tschuldigung, aber ich weiß nicht, wo ich hinsoll. In der bläulichen Treppenhausbeleuchtung sah Jule, dass das Graue einmal ein Mantel gewesen sein musste, ein sehr großer, uralter, doppelreihig geknöpfter Herrenmantel, in dem heute ein weibliches Wesen steckte. Aus dem Inneren des Mantels schnaufte es weiter. Das Wesen selbst schnaufte nicht, also musste da noch jemand im Mantel stecken. Jule schwieg. Das Wesen mit den wirren schwarzen Haaren schlug kurz den Mantel auseinander und sagte, ich und Zsazsa wissen nicht, wo wir hinsollen. Das ist ein Hund, sagte Jule entsetzt beim Anblick des schnaufenden Tiers. Zsazsa war ein Hund. Ja, sagte das Wesen, das ist mein Hund. Jule begriff auf der Stelle, dass dieses weibliche Wesen nicht aus dem siebten Distrikt und auch aus keinem der anderen Distrikte kommen konnte. Auf dem gesamten städtischen Gebiet waren Tiere nicht zugelassen. Hund, Katze, Maus, gesundheitlich ein Graus. Tiere gab es im Tierpark. Jule hatte sich einmal von Clemens dazu überreden lassen, ihre Freizeitsterne für eine Busfahrt in die Erlebnis-Arena zu nutzen. Alle schwärmten von dem magischen Wochenende mit Spiel, Sport und Spaß, und schließlich war sie Clemens zuliebe Autoscooter gefahren, hatte sich auf den Action Tower zerren lassen, in die Achterbahn, auf die gigantische Spiralrutsche, und zuletzt hatte auch ein Besuch im Tierpark auf dem Programm -gestanden, mit der Bäreninsel, den Flamingos, den Zebras, einem Giraffenhaus und dem Seelöwenbecken. Die Abteilung Antarktis war geschlossen gewesen, weil die Pinguine Malaria hatten. Wie auch immer. Tiere gab es im Tierpark. Und die Erlebnis-Arena war nicht Jules Sache. Dieses Wesen jedenfalls, das mitsamt seinem Hund vor Jule Tenbrocks Wohnung im Treppenhaus saß, konnte nicht von hier sein, es musste von draußen kommen. Draußen, dachte Jule. Draußen war Detroit. Sie spürte, wie sich bei diesem Gedanken das kalte Entsetzen in ihrem Inneren ausbreitete, vom Magen nach oben hochkroch, bis in die Brust, in den Hals. Draußen, das waren die ehemaligen Fabrikbezirke um die Stadt herum, die schon vor Jahrzehnten aufgegeben worden waren, stillgelegt, sich selbst überlassen.“

 

Birgit Vanderbeke (Dahme, 8 augustus 1956)
Cover


De Antilliasanse dichter Elis Juliana werd op 8 augustus 1927 geboren op Curaçao. Zie ook alle tags voor Elis Juliana op dit blog.

 

Lady Bekita lifted up her skirt

Lady Bekita lifted up her skirt
And stalked into the ballroom
With a smile, with coquetry
With calculated steps
And complete body control
Bekita, Bekita,
Bekita, Bekita.
The gentlemen said:
This lady is just a pretty flower
filling the room with its perfume
smiling and showing her golden teeth
And swinging her red coral earrings
Bekita, Bekita,
Bekita, Bekita.
But when a gutsy old man
Dared to invite Bekita
To join him in the tumba,
He was flabbergasted
That such a delicate lady
Could sway her hips in total abandon:
Bekita, Bekita,
For whom did you take
Bekita, Bekita
Who did you think she was
Bekita, Bekita
Bekita, Bekita
Bekita, Bekita

 

Elis Juliana (8 augustus 1927 – 23 juni 2013)

 

Onafhankelijk van geboortedata

De Nederlandse schrijfster Lotte Lentes werd geboren in Trier in 1990. Lentes studeerde Nederlands in Nijmegen. Zie ook alle tags voor Lotte Lentes op dit blog. Zie ook alle tags voor Lotte Lentes op dit blog.

Uit: Walter

‘Voor uw stuitje,’ zei ze vriendelijk, ‘om op te zitten.’
Ze raakte de zijkant van zijn rechterbil aan en herhaalde de boodschap, overdreven articulerend. Waarom dacht iedereen toch dat hij doof was?
Hij nam de zwemband aan, voelde het klamme plastic, voelde dat het ding niet helemaal goed opgeblazen was en door de drankroes en het onbegrip heen, had hij plotseling kraakhelder zijn zoons voor zich gezien. Twee kinderen, amper zes, zeven jaar, hij wist het niet meer precies. Ze stonden aan de rand van het zwembad, allebei in een ander jaar, allebei in een ander zwembad, maar in zijn droezige herinnering zag hij ze naast elkaar, op dezelfde rand.
Hij zag zijn oudste, opgewonden en ongeduldig. De forse beentjes die onder zijn zwembroek vandaan staken, verraadden de atletische bouw die hij in zijn puberteit zou krijgen. De jongen sprong, bleef enkele seconden onder water en kwam proestend en lachend boven.
Zijn kleine broertje stond al die tijd als van steen op de rand. Zijn spillenbenen beefden, van de kou of van angst. Met zijn handje omklemde hij de rode zwemband om zijn middel. Hij kon niet geloven dat dit stukje plastic met die paar teugen lucht van papa hem van een onvermijdelijke verdrinkingsdood zou kunnen redden.
Op de dag van zijn negenentwintigste verjaardag, haalde de brandweer de jongste nog net levend uit zijn vuurrode Audi. Verkreukeld, als een bouwpakket. Walter was daar niet bij geweest, maar dacht zich dat aanblik de hele tijd te herinneren.”

 

Lotte Lentes (Trier, 1990)

 

Zie voor meer schrijvers van de 8e augustus ook mijn blog van 8 augustus 2017 en ook mijn blog van 8 augustus 2015 deel 2.

Dolce far niente, Nicolaas Beets, Jostein Gaarder, Klaus Ebner, Birgit Vanderbeke, Elis Juliana, Lotte Lentes

 

Dolce far niente

 


Zomerregen door Dmitry Kustanovich, 2015

 

Zomerregen

Kom, liefelijke zomerregen,
Waarbij de boezem ademhaalt,
Kom suizend, ruischend neergezegen,
En zegen de aarde daar ge op daalt!
Den zegen, die haar klacht zal stillen
En leven geven aan haar borst,
Nu, daar ze onmachtig hijgt van dorst,
Moogt ge aan geen woeste zee verspillen,
Dient aan geen zandig duin vermorst.
Kom tot ons over op uw wieken!
Het groene bosch ziet grijs van stof,
De rozen sterven in den hof,
De glans der leliekroon is dof:
Doe gij ons de oude geuren rieken,
Verfrisch de kleuren voor ons oog,
Help overeinde wat zich boog,
Roep bovenal op weide en akker
Het ingesluimerd leven wakker,
En wisch op al het groene kruid
De sporen van het lijden uit!

Daar dreigt, daar nijgt, daar komt gij dalen!
Daar trekt gij ’t landschap tegemoet
Met heel uw hemelsch’ overvloed;
Daar storten zich uw milde stralen
Met hartverkwikkend ruischen uit;
Zoet, als het troostelijk geluid
Van die aandoenlijkste aller talen,
Waarin een moederlijk gemoed
Zich uitstort voor haar eigen bloed,
Als ’t kindje neerligt in zijn zwakte,
En met een kwijnend oogje spreekt,
En met een droevig lipje smeekt,
Om ’t vocht, waarnaar zijn hartje snakte;

Zoet, als het zacht en smeltend lied.
Dat hopende eeuw aan eeuw herhaalde,
En thans mijn boezem tegenvliet,
Alsof het met uw dropplen daalde:
‘Hij zal gelijk zijn aan den regen,
Die daalt op ’t late gras,
Aan droppels, die met milden zegen
Besproeien ’t veldgewas.’

– Mijn ziel, o God! heeft ondervonden
De waarheid van dat woord,
Als, op haar uitgedroogde gronden,
Die regen werd gehoord;
Wanneer ze hebben ingedronken,
Dien dauw, dien troost, die kracht,
Uit uwe hemelen geschonken
Aan alles wat versmacht;
Verkoelend, lavend en doordringend
Tot in den diepsten schoot,
En op zijn nadering ontwringend
Het leven aan den dood.
Toen hief het door de zon verschroeide
Zich uit zijn kwijning op,
En ’t voor zijn tijd reeds uitgebloeide
Vernieuwde blad en knop;
De sluimerende beek werd wakker,
Haar stokkende ader zwol,
De leege halmen, op den akker
Verwaarloosd, schoten vol;
De wonde, door de hagelstriemen
Hun toegebracht, genas,
En in de werkelooze kiemen
Ontwaakte een nieuw gewas;
In ’t kloppend harte werd geboren
Deze ééne wensch: o Heer!
Mocht op het veld mijn handvol koren
Slechts ruischen tot uw eer!

 

 
Nicolaas Beets (13 september 1814 – 13 maart 1903)
Haarlem, de geboortestad van Nicolaas Beets

 

De Noorse schrijver Jostein Gaarder werd geboren op 8 augustus 1952 in Oslo. Zie ook alle tags voor Jostein Gaarder op dit blog.

Uit: The Orange Girl (Vertaald door James Anderson)

“For instance, if the Orange Girl hadn’t kept her promise about seeing each other every day during the six months after her return from Spain, it would have been better for me never to have met her. That’s true of other fairytales, too. Do you think Cinderella would have chosen to go to the palace as its princess if she’d known she’d only be there for a week? What do you think it would have been like for her to go back after that, to her grates and pokers, to her wicked step-mother and ugly step-sisters? But now it’s your turn to answer, Georg; the floor is yours. It was while we were both sitting out there that night under the starry sky that I made up my mind to write this long letter to you. It suddenly brought tears to my eyes. The reason I cried wasn’t just because I knew I might soon be leaving you and the Orange Girl. I cried because you were so young. I cried because the two of us couldn’t have a proper talk. I ask again: what would you have chosen if you’d had the chance? Would you have elected to live a short span on earth only to be wrenched away from it all, never ever to return? Or would you have said no, thank you? You have only these two choices. Those are the rules. In choosing to live, you also choose to die. But Georg — promise me that you’ll take time to think it over carefully before you give your answer.
Perhaps I’m going too deep now. Perhaps I’m exposing you to too much. And perhaps I have no right to do it. But your answer to the question I’ve posed is so very important to me, because I’m directly responsible for your being here. You could never have been in the world if I’d turned it down. I almost feel a sense of guilt that I was partly responsible for bringing you into the world. In a way it was I that gave you this life, or more accurately the Orange Girl and I. But then it is we who will one day take it away from you as well. To give life to a small child is not simply to give it the great Gift of the World. It’s also to take that same incomprehensible gift back. I have to be honest with you, Georg. I say that I’d probably have said no to the offer of a lightning `get-to-know-the-world’ sightseeing tour in the great fairytale. I admit it. And if you think as I do, I feel guilty about what I have helped to set in train. I let myself be seduced by the Orange Girl, I let myself be lured by love, I let myself be tempted by the thought of having a child. Now comes remorse and the need for reconciliation. Have I done wrong, I wonder? The question is like a cruel conflict of conscience. Then there is also the need to make good after one.”

 

 
Jostein Gaarder (Oslo, 8 augustus 1952)

 

De Oostenrijkse dichter, schrijver en vertaler Klaus Ebner werd geboren op 8 augustus 1964 in Wenen. Zie ook alle tags voor Klaus Ebner op dit blog.

Youth (Vertaald door Anne Holcomb)

Maybe he had not yet thought about it. It was not his fault that the entire table looked empty. The surface was smooth and polished, with no trace of dust at the edges. Max sat down, his arms lightly touching the wood, and closed his eyes. His nose was stopped up; small wonder with the constant draft blowing through the room. It was clear that he had not yet thought about the eraser.
The text almost covered the whole page. It was written in pencil, as if Max had foreseen the absurdity of it, the futility that now tormented his thoughts unbearably. Each stroke, each particle of each letter had to disappear, had to be taken back into himself and made totally unavailable to his mother. Max stood up, stepped behind the chair and surveyed the desk. Sometimes he simply overlooked the important things. Perhaps the eraser had fallen onto the floor. Max bent forward, but no, there was nothing to be seen. Disappointed, he sat down again. The whole paragraph had to be undone. He could not cross it out because that would not cancel it, and it could certainly never be unthought. Each sentence, quickly jotted down with a pencil, had to disappear. There was no alternative.
Max opened the uppermost drawer slowly, note quite looking directly at it. Then he closed it to the point where he could just see into it, feeling the shadow from inside the drawer spread across his back. He gazed intently downward, his facial muscles frozen in slack tension. With his free hand, Max touched his chin. He took a deep breath and rose from the chair, pushing it back with his legs. His nostrils twitched, but only a weak urge to sneeze remained. Max reached into the drawer with his whole arm, being careful not to bump against the wood. Then he stuck his head into the drawer. The light from outside cast a faint backdrop of illumination. Max drew his left leg into the drawer, and then his right one. Thus poised, he had the uncomfortable sensation of gravity no longer existing. The sudden cracking of wood quickly convinced him however that it did as the drawer broke loose from its track.
As the mother came into the room, she saw one of the drawers lying on the floor. She attributed the fact that it was moving back and forth to the draft that was once again blowing through the apartment. She stood without hesitation in front of the table, holding in her hands a sheet of paper written with a pencil, and read.”

 

 
Klaus Ebner (Wenen, 8 augustus 1964)

 

De Duitse schrijfster Birgit Vanderbeke werd geboren op 8 augustus 1956 in Dahme. Zie ook alle tags voor Birgit Vanderbeke op dit blog.

Uit: Das Muschelessen

„Dass es an diesem Abend zum Essen Muscheln geben sollte, war weder ein Zeichen noch ein Zufall, ein wenig ungewöhnlich war es, aber es ist natürlich kein Zeichen gewesen, wie wir hinterher manchmal gesagt haben, es ist ein ungutes Omen gewesen, haben wir hinterher manchmal gesagt, aber das ist es sicherlich nicht gewesen, und auch kein Zufall. Gerade an diesem Tag wollten wir Muscheln essen, ausgerechnet an diesem Abend, haben wir gesagt, aber so ist es wiederum auch nicht gewesen, keinesfalls kann man von Zufall sprechen, wir haben nachträglich nur versucht, dieses Muschelessen als Zeichen oder als Zufall zu nehmen, weil das, was auf dieses ausgefallene Muschelessen dann folgte, tatsächlich von solcher Ungeheuerlichkeit gewesen ist, daß sich am Ende keiner von uns mehr davon erholt hat, und schließlich haben wir immer Muscheln gegessen, wenn es etwas Besonderes sein sollte, und dies ist etwas Besonderes gewesen, allerdings in einem ganz anderen Sinne, als wir uns vorgestellt hatten. Im Grunde ist das, was wir uns vorgestellt hatten, als wir das Muschelessen geplant hatten, im Verhältnis zu dem, was dann daraus geworden ist, von ziemlich geringfügiger Besonderheit, von einer untergeordneten jedenfalls, während das, was dann geworden ist, von erheblicher, ja, gewaltiger und außerordentlicher Besonderheit ist, aber keinesfalls kann man sagen, es ist ein Zeichen oder ein Zufall gewesen, daß es an dem Abend Muscheln hat geben sollen, was die Lieblingsspeise von meinem Vater gewesen ist, unsere ist es eigentlich nicht gewesen, nur mein Bruder hat Muscheln auch gern gegessen, die Mutter und ich haben uns nicht viel daraus gemacht. Ich mache mir nicht viel daraus, hat meine Mutter immer gesagt, während sie über die Badewanne gebeugt stand und abwechselnd ein kleines Küchenmesser und die rote Wurzelbürste in der Hand hatte, beide Hände sind knallrot gewesen, weil sie sie beim Muschelputzen unters fließende kalte Wasser gehalten hat, und dann hat sie gründlich kratzen, schrubben, bürsten und mehrfach spülen müssen, weil mein Vater nichts mehr gehaßt hat, als wenn er beim Essen auf Sand in den Muscheln gebissen hat, daß es ihm zwischen den Zähnen geknirscht hat, das hat ihn förmlich gequält. Ich mache mir eigentlich gar nicht so viel daraus, hat meine Mutter auch an dem Nachmittag gesagt und sich die eiskalten Hände gepustet, aber es ist eben doch etwas Besonderes gewesen, deshalb hat sie die vier Kilo Muscheln am Mittag auch eingekauft und gedacht, daß der Vater, wenn er am Abend von seiner Dienstreise heimkommen würde, seine Freude an einem Muschelessen haben würde, weil er das Kurzgebratene und Gegrillte, die Fleischklumpen, die es auf Dienstreisen gab, meistens satt hatte, und dann hat er sich etwas Anständiges von meiner Mutter bestellt, jedenfalls etwas Hausgemachtes, was es in diesen Tagungshotels nicht gab.“

 

 
Birgit Vanderbeke (Dahme, 8 augustus 1956)

 

De Antilliasanse dichter Elis Juliana werd op 8 augustus 1927 geboren op Curaçao. Zie ook alle tags voor Elis Juliana op dit blog.

 

Crystal Ball

In that crystal ball of mine
I see the things in store for me.
The toad is singing in my ears
a song of troubling misery.
I see my neighbor
in a frame disguised
wrapped in a blanket of paper
groping along the wall.
I see a pair of lovers
creeping up the stairs to Town Hall.
The maid-of-honor remains below
peeling fresh water shrimps.
I see a funeral.
Four men with choppers
bearing the corpse of morality
wrapped in palm fronds.
I see the roaches emerge
from SHELL’s rusty pipes.
A broken image handing out
communion to patient ground doves.
And in the distance far away
the sea of dignity has run dry.
We play together blindman’s buff
and pass the shame onto the Lord.

 

Vertaald door Frank A. Williams

 

 
Elis Juliana (8 augustus 1927 – 23 juni 2013)
Portret door Nicolaas Porter, 2012

 

Onafhankelijk van geboortedata

De Nederlandse schrijfster Lotte Lentes werd geboren in Trier in 1990. Lentes studeerde Nederlands in Nijmegen. Zie ook alle tags voor Lotte Lentes op dit blog. Zie ook alle tags voor Lotte Lentes op dit blog.

Uit: Walter

“Voor uw stuitje,’ zei ze vriendelijk, ‘om op te zitten.’
Ze raakte de zijkant van zijn rechterbil aan en herhaalde de boodschap, overdreven articulerend. Waarom dacht iedereen toch dat hij doof was?
Hij nam de zwemband aan, voelde het klamme plastic, voelde dat het ding niet helemaal goed opgeblazen was en door de drankroes en het onbegrip heen, had hij plotseling kraakhelder zijn zoons voor zich gezien. Twee kinderen, amper zes, zeven jaar, hij wist het niet meer precies. Ze stonden aan de rand van het zwembad, allebei in een ander jaar, allebei in een ander zwembad, maar in zijn droezige herinnering zag hij ze naast elkaar, op dezelfde rand.
Hij zag zijn oudste, opgewonden en ongeduldig. De forse beentjes die onder zijn zwembroek vandaan staken, verraadden de atletische bouw die hij in zijn puberteit zou krijgen. De jongen sprong, bleef enkele seconden onder water en kwam proestend en lachend boven.
Zijn kleine broertje stond al die tijd als van steen op de rand. Zijn spillebenen beefden, van de kou of van angst. Met zijn handje omklemde hij de rode zwemband om zijn middel. Hij kon niet geloven dat dit stukje plastic met die paar teugen lucht van papa hem van een onvermijdelijke verdrinkingsdood zou kunnen redden.
Op de dag van zijn negenentwintigste verjaardag, haalde de brandweer de jongste nog net levend uit zijn vuurrode Audi. Verkreukeld, als een bouwpakket. Walter was daar niet bij geweest, maar dacht zich dit aanblik de hele tijd te herinneren.
Omdat Walter geen tijd heeft verspild bij de verplegerspost, is hij te vroeg voor het diner. De zwemband legt hij op het zitvlak van de stoel, leunend op de tafel probeert hij zijn kont in de opening te mikken. Zijn lichaam voelt aan als een roestige gereedschapskist.
Tijdens het eten bekijkt Walter zijn medecliënten, mannen en vrouwen sterk variërend in leeftijd, maar voor hem allemaal jong. Verlost van de dikke dranksmog in zijn eigen hoofd, ziet hij hoe ook de cliënten die later dan hij de kliniek binnen werden gebracht, dag na dag veranderen. Hoe het troebel langzaam uit hun ogen verdwijnt, hoe hun clowneske motoriek weer zacht en rond wordt.”

 

 
Lotte Lentes (Trier, 1990)

 

Zie voor meer schrijvers van de 8e augustus ook mijn blog van 8 augustus 2017 en ook mijn blog van 8 augustus 2015 deel 2.

Jostein Gaarder, Klaus Ebner, Birgit Vanderbeke, Gernot Wolfram, Hieronymus van Alphen, André Demedts, Sara Teasdale, Donald Davidson, Lotte Lentes

De Noorse schrijver Jostein Gaarder werd geboren op 8 augustus 1952 in Oslo. Zie ook alle tags voor Jostein Gaarder op dit blog.

Uit: Ein treuer Freund (Vertaald door Gabriele Haefs)

„Gotland, Mai 2013
Liebe Agnes, erinnerst du dich: Ich hatte versprochen, dir zu schreiben. Jedenfalls wollte ich es versuchen.
Ich sitze hier auf einer Insel in der Ostsee, und auf einem kleinen Schreibtisch vor mir steht mein Laptop. In einer Zigarrenkiste daneben befindet sich alles, was ich an Gedächtnisstützen brauche.
Mein Hotelzimmer besitzt einen Boden aus Kieferndielen, und ich brauche neun Schritte, um es zu durchqueren, was ich mehrmals getan habe, bis ich wusste, wie ich meinen Bericht beginnen soll. Mitten im Raum steht eine Sitzgruppe aus zwei roten Sesseln, einem roten Sofa und einem Teakholztisch, und ich musste jedes Mal durch einen der zwei schmalen Korridore zwischen Tischkante und Polstermöbel hindurch.
Ich habe ein Eckzimmer und kann in zwei Richtungen aus dem Fenster schauen. Vom einen Fenster, dem nach Norden, sehe ich von oben auf die typische gepflasterte Straße einer alten Hansestadt, aus dem anderen, das nach Westen geht, blicke ich über Almedalen und weit hinaus aufs Meer. Es ist warm, und ich habe beide Fenster geöffnet.
Ich stand eine halbe Stunde am Fenster und beobachtete die Menschen, die unter mir durch die Straße gingen, die meisten in Röcken oder kurzen Hosen und lockeren, kurzärmeligen Blusen oder Hemden. Pfingsttouristen. Viele von ihnen sind paarweise unterwegs, oft Hand in Hand, manche auch in großen, lärmenden Gruppen.
Es ist ein Märchen, dass Jugendliche meh Krach machen als Leute meines Alters. Treten sie im Rudel auf und haben womöglich noch getrunken, können Menschen in mittleren Jahren ebenso laut sein wie Teenager. Man könnte auch sagen, ebenso menschlich.
Seht mich an! Hört mir zu! Amüsieren wir uns nicht königlich?
Wir wachsen aus unserer menschlichen Natur nicht heraus.
Wir wachsen mit ihr mit. Und wir wachsen in sie hinein.“

 

 
Jostein Gaarder (Oslo, 8 augustus 1952)
Cover

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Dolce far niente, Adriaan Jaeggi, Jostein Gaarder, Klaus Ebner, Birgit Vanderbeke, Gernot Wolfram, Hieronymus van Alphen

 

Dolce far niente

 

 
Het laden van vaten op de Brouwersgracht in Amsterdam door Cornelis Vreedenburgh, 1919

 

Ode

het verbaast ons niet dat wij de mooiste zijn
zeggen de gevels
het zou niemand moeten verbazen
neuriet het water

this is pata negra-country
hier broeden de salonboten
en groene stalen bruggen ademen
het vertrouwen dat we eeuwig zijn
het is hier altijd laat van licht en tijd

de moeder van de grachtengordel
drijft een beautyshop voor platbodems
aan het ongelijk plaveisel

this is pata negra-country
je moet er iets voor doen om hier te wonen
en niemand zal vertellen wat

 

 
Adriaan Jaeggi (3 april 1963 – 10 juni 2008)
De Brouwersgracht tegenwoordig 

 

De Noorse schrijver Jostein Gaarder werd geboren op 8 augustus 1952 in Oslo. Zie ook alle tags voor Jostein Gaarder op dit blog.

Uit: Die Frau mit dem roten Tuch (Vertaald door Gabriele Haefs)

„Aber da bist du nicht der Einzige, Steinn. In unserer Zeit gibt es viel psychische Blindheit und viel geistige Armut.
Ich dagegen bin so naiv, dass ich es nicht als schnöden Zufall abtun kann, dass wir plötzlich noch einmal zusammen auf dieser Hotelveranda standen. Ich glaube, es hat dabei eine Art Regie gegeben. Frag mich nicht, wie oder auf welche Weise, denn das weiß ich wirklich nicht. Aber es nicht zu verstehen bedeutet, die Augen zu verschließen. König Ödipus hat auch nicht gesehen, welche Schicksalsfäden sich um ihn webten, und als er es endlich sah, war er so beschämt, dass er sich selbst das Augenlicht genommen hat. Was sein Schicksal betrifft, war er ja die ganze Zeit schon blind gewesen.
Plötzlich geht es zwischen uns zu wie beim Pingpong. Vielleicht sollten wir den ganzen Nachmittag so weitermachen? Dann komme ich an diesem schönen Sommertag auch noch ein wenig hinaus nach Ytre Sula. Was meinst du?
Doch, lass uns miteinander reden. Ich habe Ferien, und hier gilt die ungeschriebene Regel, dass an einem Ferientag jeder macht, was er will. Ein bisschen streng sind wir nur mit den Mahlzeiten, die wir gemeinsam einnehmen. (Nur frühstücken darf jeder, wenn er aufsteht.) Aber jetzt liegt das
Mittagessen noch nicht lange zurück, und ich habe bis zum späten Abendessen keine Verpflichtungen mehr. Wenn kein Wind aufkommt, können wir vielleicht auch wieder grillen.
Und du? Wohin wird es mich an diesem Nachmittag noch ein wenig verschlagen, meine ich?“

 

 
Jostein Gaarder (Oslo, 8 augustus 1952)

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Uit: The Orange Girl (Vertaald door James Anderson)

“Imagine that you were on the threshold of this fairytale, sometime billions of years ago when everything was created. And you were able to choose whether you wanted to be born to a life on this planet at some point. You wouldn’t know when you were going to be born, nor how long you’d live for, but at any event it wouldn’t be more than a few years. All you’d know was that, if you chose to come into the world at some point, you’d also have to leave it again one day and go away from everything. This might cause you a good deal of grief, as lots of people think that life in the great fairytale is so wonderful that the mere thought of it ending can bring tears to their eyes. Things can be so nice here that it’s terribly painful to think that at some point the days will run out. What would you have chosen, if there had been some higher power that had gave you the choice? Perhaps we can imagine some sort of cosmic fairy in this great, strange fairytale. What you have chosen to live a life on earth at some point, whether short or long, in a hundred thousand or a hundred million years? Or would you have refused to join in the game because you didn’t like the rules? (…) I asked myself the same question maybe times during the past few weeks. Would I have elected to live a life on earth in the firm knowledge that I’d suddenly be torn away from it, and perhaps in the middle of intoxicating happiness? (…) Well, I wasn’t sure what I would have chosen. (…) If I’d chosen never to the foot inside the great fairytale, I’d never have known what I’ve lost. Do you see what I’m getting at? Sometimes it’s worse for us human beings to lose something dear to us than never to have had it at all.”

 
Jostein Gaarder (Oslo, 8 augustus 1952)

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Uit: Der Geschichtenverkäufer(Vertaald door Gabriele Haefs)

„Auf dem Weg durch Aurlandsdalen kam mir ein Gedanke. Er war mir ganz neu und hing damit zusammen, daß ich kurz zuvor im Club 7 einen jungen Autor kennengelernt hatte. Er war nur vier oder fünf Jahre älter als ich. Ich hatte ihn zu einer Flasche Wein eingeladen, und wir hatten uns einen ganzen Abend lang unterhalten. Er trug zwar eine fetzige John-Lennon-Brille, die richtige Menge Haare und Bart und einen korrekt verschlissenen Cordanzug, aber er war noch mindestens ebenso kindlich wie meine Altersgenossen, die Abiturienten. Ich zog eine Notiz hervor, die ich mir früher an diesem Tag gemacht hatte, es handelte sich um drei oder vier dicht beschriebene Seiten mit einem raffinierten Romansujet. Ich ließ ihn meinen Text überfliegen, und er war begeistert. Er musterte mich neidisch, dann überschüttete er meinen Entwurf mit wildem Lob. Was mich nicht überraschte: Ich wußte, daß die Romanidee großartig war. Trotzdem machte es mir keine Freude, gelobt zu werden, schon gar nicht von einem so jungen und unerfahrenen Autor; deshalb hatte ich ihm meine Notizen nicht gezeigt. Wenn du den Wein bezahlst, kannst du die Idee haben, sagte ich. Er glotzte mich an. Ich verspreche dir, niemandem zu erzählen, woher du sie hast, aber das kostet dich den Wein und fünfzig Kronen. Er gab mir das Geld zurück, das ich bereits für den Wein bezahlt hatte, und legte noch einen Hunderter dazu. Im Club 7 mußte der Wein bezahlt werden, bevor die Flasche geöffnet wurde. Als ich das Geld einsteckte, entdeckte ich Meter. Er stolzierte wütend zwischen den Tischen einher, fuhr vor unserem Tisch herum und drohte mir mit dem Stock.
Heute ist der junge Mann mit der John-Lennon-Brille einer der führenden Autoren des Landes, vor nicht allzu langer Zeit wurde sein fünfzigster Geburtstag gefeiert. Ich bin ihm später noch viele Male begegnet, inzwischen fließen mir zehn Prozent der Honorare aus seinen Buchverkäufen zu. Aber das wissen nur er und ich.
In Aurlandsdalen blieb ich lange vor einem großen Hexenkessel stehen, der Vetlahelvete genannt wird, Kleine Hölle; hier ging mir zum ersten Mal auf, daß ich mir mit meinen vielen Ideen vielleicht doch meinen Lebensunterhalt verdienen könnte. Mit ihnen besaß ich etwas, das vielen anderen nicht gerade zuflog. Ich war nicht eitel und wollte auch nicht berühmt werden, aber ich brauchte Geld und hatte nicht vor, mir einen Sommerjob zu suchen. Nach dem 15. September würde ich zudem über keinerlei Einkommen mehr verfügen, das hatte mein Vater absolut klargestellt. Ich würde sicher studieren, hatte er gesagt, und alle Studenten hätten Anspruch auf ein Studiendarlehen. Vater wußte nicht, daß ich von einem Studiendarlehen niemals würde leben können, schon die Kosten für die Mädchenbesuche sprengten den Rahmen dessen, was ich von der staatlichen Darlehenskasse erwarten konnte. Wenn ich kein Geld hätte, könnte ich mich außerdem nicht mehr frei bewegen. Diese Vorstellung sagte mir überhaupt nicht zu.”

 
Jostein Gaarder (Oslo, 8 augustus 1952)

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Jostein Gaarder, Klaus Ebner, Birgit Vanderbeke, Gernot Wolfram, Nina Berberova

De Noorse schrijver Jostein Gaarder werd geboren op 8 augustus 1952 in Oslo. Zie ook mijn blog van 8 augustus 2007 en ook mijn blog van 8 augustus 2008 en ook mijn blog van 8 augustus 2009 en ook mijn blog van 8 augustus 2010

 

Uit: Das Kartengeheimnis

 

Ich war einer von vielen, die nach dem Zweiten Weltkrieg einen neuen Zufluchtsort suchten. Halb Europa hatte sich in ein Flüchtlingslager verwandelt. Ein ganzer Erdteil lebte im Zeichen des Aufbruchs. Aber wir waren nicht nur politische Flüchtlinge, wir waren auch heimatlose Seelen, auf der Suche nach uns selber.
Ich mußte Deutschland verlassen, um mir ein neues Leben aufzubauen, aber für einen Unteroffizier der Armee des Dritten Reiches gab es nicht viele Fluchtmöglichkeiten. Ich gehörte nicht nur einer zerschlagenen Nation an; aus dem Land im Norden hatte ich auch eine zerschlagene Liebe mitgebracht. Die ganze Welt um mich herum lag in Scherben.
Ich wußte, ich würde nicht in Deutschland leben können, aber ich konnte auch nicht nach Norwegen zurückkehren. Am Ende schlug ich mich durch die Berge und gelangte iJ;l die Schweiz. Ich irrte einige verwirrte Wochen umher, doch dann kam ich nach Dorf und lernte den alten Bäcker Albert Klages kennen.
Ich kam aus den Bergen und war entkräftet vom Hunger und von den vielen Tagen meiner Wanderung, als ich das kleine Dorf entdeckte. Der Hunger ließ mich wie ein gehetztes Reh durch den dichten Laubwald rennen, dann brach ich vor einem alten Holzhaus zusammen. Ich hörte die Bienen summen und roch den Duft von Milch und Honig.
Der alte Bäcker muß es geschafft haben, mich ins Haus zu tragen. Als ich auf einer Pritsche erwachte, sah ich einen weißhaarigen Mann in einem Schaukelstuhl sitzen und Pfeife rauchen. Als er sah, daß ich die Augen öffnete, stand er sofort neben mir.
»Du bist nach Hause gekommen, lieber Sohn«, sagte er tröstend. »Ich wußte, daß du eines Tages an meine Tür kommen würdest. Um den Schatz zu holen, mein Junge.«
Dann muß ich wieder eingeschlafen sein. Als ich erwachte, war ich allein. Ich stand auf und ging hinaus auf die Vordertreppe. Dort beugte sich der Alte über einen Tisch aus Steinen. Auf der schweren Tischplatte stand ein schönes Glasgefäß. Darin schwamm ein bunter Goldfisch. Es kam mir gleich sehr seltsam vor, daß ein kleiner Fisch aus einem weit entfernten Meer so munter hier oben in den Bergen mitten in Europa herumschwimmen konnte. Ein Stück des lebendigen Meeres war in die Schweizer Alpen getragen worden”

 

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Jostein Gaarder (Oslo, 8 augustus 1952)

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Jostein Gaarder, Klaus Ebner, Birgit Vanderbeke, Gernot Wolfram, Hitomi Kanehara, Nina Berberova, Sara Teasdale, Flavia Bujor, Franco Biondi, Hieronymus van Alphen, Reinhold Hauschka, Marjorie Kinnan Rawlings, Zofia Kossak-Szczucka

De Noorse schrijver Jostein Gaarder werd geboren op 8 augustus 1952 in Oslo. Zie ook mijn blog van 8 augustus 2007 en ook mijn blog van 8 augustus 2008 en ook mijn blog van 8 augustus 2009.

Uit: Die Frau mit dem roten Tuch (Vertaald door Gabriele Haefs)

Jetzt sind wir wieder hier, alle vier, bevor in wenigen Tagen wieder Schule und Alltag über uns bestimmen. Ingrid hat gerade ihr Abitur gemacht. Dafür, dass wir uns am offenen Meer befinden, ist es ungewöhnlich windstill, darum konnten wir gestern ausnahmsweise einmal im Garten sitzen und grillen.

Die Welt ist kein Mosaik aus Zufällen, Steinn. Sie hängt zusammen. Wie schön, dass du antwortest, und es hat zum Glück nicht lange gedauert. Bis deine Stimmung sich gebessert hatte, meine ich.

Aber was für eine Vorstellung, dass du jetzt wirklich dort draußen bist. Dann ist es so, als wäre ich auch selbst ein wenig dort, wenn wir einander mailen. Ich vertrete nämlich durchaus die Ansicht, dass zwei Menschen einander nahe sein können, obwohl die physische Entfernung zwischen ihnen groß ist. Insofern stimme ich dir zu, dass die Welt zusammenhängt.

Wie rührend, dass du an dem Morgen zum Strandkai gegangen bist, um mir mit der Schnellfähre einen Gruß zu schicken. Ich kann dich fast vor mir sehen, wie du die vielen Treppen von Skansen heruntergehst, und bei dem Anblick muss ich an einen spanischen Film denken. Im Übrigen kann ich dir bestätigen, dass der Gruß angekommen ist.

Auf dem Weg bergauf durchs Mundalstal hast du mir erklärt, dass du die Existenz »sogenannter übernatürlicher Phänomene « bestreitest. Du glaubst auch nicht an Telepathie, hast du betont, oder an irgendeine Form von Hellseherei oder Eingebung – das alles, nachdem ich dir ein paar überzeugende Beispiele für solche Erscheinungen geliefert hatte. Vielleicht ist es bei dir so, dass du die Antennen, die du besitzt, nicht benutzt. Du willst dir die Scheuklappen nicht wegreißen, oder vielleicht willst du auch nicht einsehen, dass du manchmal nur »annehmen« kannst, was du für deine eigenen Einfälle hältst.”

gaarder

Jostein Gaarder (Oslo, 8 augustus 1952)

 

De Oostenrijkse schrijver Klaus Ebner werd geboren op 8 augustus 1964 in Wenen. Zie ook mijn blog van 8 augustus 2009.

Uit: Der Trinker

»Verrufen« ist kein angemessener Ausdruck und dennoch fällt mir kein besserer ein, um seinen Bekanntheitsgrad in unserem Dorf zu beschreiben. Kein Fest ließ er aus, und an jedem Abend war es ein Leichtes, ihn zu finden, musste ich lediglich die paar Schritte über den Hauptplatz zur Weinstube gehen. Inmitten einer Gruppe lustiger Bauern und Schwätzer gab er seine Geschichten zum Besten und leerte ein Glas nach dem anderen, ohne dass ihm irgendetwas anzumerken gewesen wäre. Den Landesrekord, wie sie es nannten, hielt er seit Jahrzehnten, denn niemand konnte auch nur ansatzweise mit ihm mithalten, wenn er literweise Wein und sogar Schnäpse soff. Gewettet wurde schon lange nicht mehr und so war es den Burschen des Dorfes einfach nur ein Spaß mitzuerleben, wie er noch immer mit fester Stimme erzählte und lachte, während sie selbst kaum mehr den Boden unter den Füßen wahrnahmen, sei es, weil sie in ihrer Trunkenheit jedes Gefühl in den Beinen verloren hatten oder schon mit ihrem persönlichen Abschlussglas auf die Erde gekippt waren.
Von seinen Eskapaden hatte ich nie etwas gesehen, doch erzählte jeder im Dorf weiter, was er am Vortag in der Schenke gehört hatte und von den seltsamen Gewohnheiten des Trinkers, wenn er gerade nicht bei uns weilte und mit den andern scherzte. Anfänglich, hatte ich erfahren, war es ihm lediglich langweilig geworden, immer nur flüssige Getränke zu sich zu nehmen und dann nicht das Geringste des enthaltenen Alkohols zu verspüren, mit dem er seine Mittrinker längst reihenweise niedergesoffen hatte. So verstieg er sich darauf, anderes zu probieren. Früchte zuerst, wie sie auf den Äckern wuchsen, dann Knollen und verschiedene Gemüse, da er Furcht hatte, sich zu übernehmen, wenn er allzu rasch wechselte. Um Früchte und Gemüse tatsächlich trinken zu können, hatte er einen ganz speziellen Trinkhalm gebastelt, den er, wenn er sehr gut aufgelegt war, schüchtern und verstohlen herzeigte, und zwar niemals im Wirtshaus, sondern immer auf einem kleinen, versteckten Feldweg und nur jenen Personen, die er für besonders vertrauenswürdig hielt.“

ebner

Klaus Ebner (Wenen, 8 augustus 1964)

 

De Duitse schrijfster Birgit Vanderbeke werd geboren op 8 augustus 1956 in Dahme. Zie ook mijn blog van 8 augustus 2007 en ook mijn blog van 8 augustus 2008 en ook mijn blog van 8 augustus 2009.

Uit: Alberta empfängt einen Liebhaber

„Kurz vor Himmelfahrt sind wir durchgebrannt. Ende März hatten wir entdeckt, daß wir uns unser Leben lang immer schon lieben und geliebt haben, von Anfang an und bis zum Jüngsten Tag.

Es war nicht das erste Mal, daß wir diese Entdeckung machten, wir machen sie alle drei, vier Jahre, und was wir danach machen, ist sehr anstrengend und richtet gewaltigen Schaden an, und nach einer Zeit sind wir nicht mehr sicher, daß wir uns schon immer geliebt haben, und halten es für den fatalen Irrtum unseres Lebens, je geglaubt zu haben, wir könnten uns auch nur fünf Minuten gefahrlos in ein und demselben Raum beide gleichzeitig aufhalten, ohne daß irgendein Unglück passiert, aber eines Tages sind wir tatsächlich durchgebrannt, weil wir festgestellt hatten, daß man einer so großen Liebe wie unserer irgendwann einmal nachgeben muß, man kann sie nicht dauernd bekämpfen.

Wir hatten dieser großen Liebe schon mehrmals versuchsweise nachgegeben und sie nach jedem Nachgeben mit all unserem Restverstand und allen verbliebenen Kräften bekämpft, weil es eine von diesen Lieben ist, die einen leicht erledigen können, wenn man sich nicht mit Händen und Füßen dagegen wehrt, aber sie ist alle paar Jahre hartnäckig wiedergekommen. Wie eine Heuschreckenplage. Irgendwann waren wir müde; vielleicht auch ein bißchen unaufmerksam, weil wir erschöpft davon waren, uns dauernd dagegen zu wehren, um dann für zwei, drei Jahre halbwegs in Ruhe leben zu können, unsere Arbeit zu machen, unsere Wohnungen einzurichten, und hinterher ist das alles vergebens, weil die Heuschreckenplage darüber herfällt und es in kürzester Zeit frißt und verdirbt und verwüstet.“

vanderbeke

Birgit Vanderbeke (Dahme, 8 augustus 1956)

 

De Duitse schrijver en journalist Gernot Wolfram werd geboren op 8 augustus 1975 in Zittau. Zie ook mijn blog van 8 augustus 2009.

Uit: Der Fremdländer

“Einmal während des Treffens stockte L., der sonst mühelos vorankam, einen Moment, weil er nach der richtigen Entsprechung für das Wort unbestimmt suchte. Der Mächtige mit der breiten Stirn sah ihn kurz an, die Zigarette langsam zwischen den dicken Fingern drehend. Als L. bemerkte, dass der Mächtige ihm direkt in die Augen sah, brachte er nur noch in einem Ausruf des Staunens und der Ehrfurcht die Worte hervor: Großer Vorsitzender, großer Vorsitzender!

Das war das einzige Mal, dass er als Übersetzer in so hoher Mission tätig war. In dem Büro im Außenministerium, das ihn vermittelt hatte, wurden kurz nach dem Treffen Abtrünnige vermutet. Vorsichtshalber setzte man den Kleinen L. gleich mit unter Verdacht. So begann sein Exilweg, der ihn wie einen vom Wind zur Seite geworfenen Vogel über England und Frankreich nach Deutschland führte.

Bis vor kurzem pflegte L. die Angewohnheit, nachts Radio zu hören. Es lässt sich mit Fug und Recht behaupten, solange der Beschwerdebrief noch nicht da war, war das seine Lieblingsbeschäftigung.

Er hörte keinen bestimmten Sender, sondern, und darin lag sein besonderer Ehrgeiz, er suchte mit seinem Weltempfänger nach den entlegensten Programmen.

Das Radio stand auf seinem Nachttisch. Ein altes russisches Modell mit Drehknöpfen, die einmal silbern gewesen sein mussten.Nun trat wie ein feiner bröckelnder Lack ein schwarzer Ton hervor. Hinter dem Sichtglas bewegte sich der Sucher, ein grüner Plastikzeiger, der wie durch Sand zu gleiten schien, wenn man am Suchknopf drehte.”

 

wolfram

Gernot Wolfram (Zittau, 8 augustus 1975)

 

De Japanse schrijfster Hitomi Kanehara werd geboren op 8 augustus 1983 in Tokyo. Zie ook mijn blog van 8 augustus 2007 en ook mijn blog van 8 augustus 2009.

Uit: Snakes and Earring 

„Know what a forked tongue is?

One thatís split in two?

Yeah, like the tongue of a snake or lizard. Except sometimes … they donít belong to a snake, and they donít belong to a lizard.

He deliberately removed the cigarette from his lips and stuck out his tongue. Its tip was clearly split in two, just like that of a snake. Then I watched, transfixed, as he lifted the right tip of it, then skillfully grasped his cigarette in the crux of the ìV.

Whoa …

This was my first encounter with a forked tongue.

Why donít you give it a try too?î he said.

And without thought, by instinct alone, I nodded.

Getting a forked tongue is normally something done by crazy people. They call it ìbody modification. But that didnít stop me from listening intently as he explained how it was done. Apparently, you begin by getting your tongue pierced. You then gradually enlarge the hole by inserting bigger and bigger tongue rings. Then, when the hole has been stretched to a certain size, you tie dental floss or fishing line in tight loops running from the hole down the middle of the tongue. Finally, you cut the remaining part of the tongue thatís still connected using either a scalpel or a razor blade. In fact, some people donít even bother going through the whole pierce-and-tie process at allóthey just slice their tongue in two with a scalpel.

But is it safe? I mean, donít people normally die when they bite their tongue off? I asked.

It ís safe. You cauterize the tongue to stop the bleeding. Anyway, thatís just the quick method. Personally, I started with a tongue ring. It takes time, thatís true, but itís worth it for a cleaner cut.

The idea of a cauterizing iron pressed against a bloody tongue made my skin crawl, though Iím no stranger to body modification of a kind.“

 kanehara

 Hitomi Kanehara (Tokyo, 8 augustus 1983)

 

De Russische schrijfster Nina Nikolaevna Berberova werd geboren op 8 augustus 1901 in Sint Petersburg. Zie ook mijn blog van 8 augustus 2007 en ook mijn blog van 8 augustus 2009.

 Uit: The Little Stranger (Vertaald door Marian Schwartz)

„She walked up to one of the women who was rocking an infant, shifting him from arm to arm. She had just nursed him, and her breast was bared. The infant had been born about a week before and had probably still not been registered at the Billancourt City Hall. Anastasia heard the woman croon:

Tri-ta-taski tri-ta-tish

First on that one, then on this.

Anastasia Georgievna looked at the breast that had been dragged all across Europe and felt something warm fill her eyes and even spill over her eyelids and run down her cheek, something people might notice. She went to the bistro owners, took out a little of the money she kept in her traveling bag, and asked them to put a piece of meat in each cup of bouillon.

(…)

Anastasia Georgievna turned white, then gray, and barely reached her chair. At first she was pierced by a kind of joy, but then a horrible unease engulfed her: Not for this had she inured herself to her ferocious loneliness all these years, not for this had she reconciled herself to the idea of dying with unclosed eyes, not so that now, suddenly, everything would be violated and her memories of her life as a young thing and her habits as a dying woman would go up in smoke.”

berberova

Nina Berberova (8 augustus 1901 – 26 september 1993)

 

De Amerikaanse dichteres Sara Teasdale werd geboren op 8 augustus 1884 in St. Louis. Zie ook mijn blog van 8 augustus 2007 en ook mijn blog van 8 augustus 2008 en ook mijn blog van 8 augustus 2009.

 

Alone

I am alone, in spite of love,
In spite of all I take and give—
In spite of all your tenderness,
Sometimes I am not glad to live.

I am alone, as though I stood
On the highest peak of the tired gray world,
About me only swirling snow,
Above me, endless space unfurled;

With earth hidden and heaven hidden,
And only my own spirit’s pride
To keep me from the peace of those
Who are not lonely, having died.

 

I Thought Of You

I thought of you and how you love this beauty,
And walking up the long beach all alone
I heard the waves breaking in measured thunder
As you and I once heard their monotone.

Around me were the echoing dunes, beyond me
The cold and sparkling silver of the sea —
We two will pass through death and ages lengthen
Before you hear that sound again with me.

 

Did You Never Know?

Did you never know, long ago, how much you loved me—
That your love would never lessen and never go?
You were young then, proud and fresh-hearted,
You were too young to know.

Fate is a wind, and red leaves fly before it
Far apart, far away in the gusty time of year—
Seldom we meet now, but when I hear you speaking,
I know your secret, my dear, my dear.

teasdale 

Sara Teasdale (8 augustus 1884 – 29 januari 1933)

 

De Franse schrijfster Flavia Bujor werd geboren op 8 augustus 1988 in Roemenië. Zie ook mijn blog van 8 augustus 2007.

Uit: The Prophecy of the Stones

„THE OLD MAN READ THE PASSAGE IN THE PROPHECY once more and nodded solemnly. “Soon, very soon,” he muttered. Rising with difficulty from his chair, he turned to face the Duke of Divulyon, who was waiting anxiously before him.

“Well?” asked the duke.

The old man sighed deeply. He seemed exhausted. His face was etched with countless wrinkles. His back was bent, and he could barely stand on his trembling legs. Collapsing into an armchair, he said weakly, “I cannot change a thing. She will follow her destiny.”

“Théodon, you are a wise man,” said the duke, his voice rising in obvious distress. “You have devoted your entire life to understanding the Prophecy. You helped my father. You have helped me. You have advised me, supported me. Do not abandon me now! She must live. She must triumph, whatever happens. She is so young! To think that soon . . . What can I do to protect her, Théodon?”

Holding his head in his hands, the old man remained silent for a long time.

“I love her as much as you do,” he replied at last. “I watched her grow up, and even though it goes against my better judgment, I have become fond of her. But she will not escape the Prophecy. Believe me, if I could have helped her, I would have been the first to do so. You ask me how she can be protected? You cannot protect her! Try to understand that! All you have to do is give her what is rightfully hers when the day comes. Now, go. Go and spend the few moments you have left with her.”

 bujor

Flavia Bujor (Roemenië, 8 augustus 1988)

 

De Duitstalige schrijver Franco Biondi werd geboren op 8 augustus 1947 in Forli in Italië. Zie ook mijn blog van 8 augustus 2009.

Uit: Karussellkinder

„Moro ließ Dario die Würfel im Korb schütteln und auf den Tisch werfen, während er stehengebliebene Neugierige zum Spielen animierte.
Die Hände am Tisch begannen sich zu bewegen. Einsätze und Gewinne wanderten hin und her. Es ging lebendig zu. Das Würfelspiel erlebte eine rege Teilnahme, weil es fast an jedem Spiel jemanden gab, der lauthals jauchzte und das Doppelte bis das Vierfache des Einsatzes einsackte. Dass es Gewinner gab, freute Moro und Dario, denn je mehr Leute sich am Würfelspiel beteiligten, desto höher die Wahrscheinlichkeiten zugunsten des Spielbetreibers und damit die Beute. Das wusste Moro nicht nur aus Erfahrung, sondern auch aus selbst angestellten Berechnungen.
Das Würfelspiel hatte einen Anfang und schien kein Ende zu kennen. Mehr und mehr schmerzten Dario die Arme. Sein Würfelschütteln wurde immer kürzer. Babbo zwang ihn zur Pause, aber die Glücksspieler protestierten. Sie wähnten sich mit den würfelschüttelnden Händen eines Kindes eher im Glück. Um Babbo und die Spielenden nicht zu enttäuschen, biss Dario die Zähne zusammen und versuchte, die Schmerzen zu überlisten. Manchmal gelang es ihm, häufiger nicht. Da Darios Gesichtsverzerrungen zunahmen, schüttelte Moro den Korb und reichte ihn Dario, um ihn nur noch einmal schütteln zu lassen und die Würfel auf den Tisch zu werfen. Mit dieser Lösung waren die Würfelfixierten ebenfalls zufrieden.
Babbo lachte unentwegt und mit ihm seine Hosentaschen, die sich mit Scheinen füllten und sich wölbten, wie die Backen mit dem Lieblingsessen. Dario vergaß die Schmerzen in den Armen und lachte, weil Babbo lachte. Vor allem lachte er, weil er sich zum ersten Mal an der Seite seines Babbos so nahe und so direkt am Spiel und am eldverdienen beteiligt empfand. Zu fortgeschrittener Stunde erschien der Platzverwalter, der Moro zur Seite rief und mit ihm tuschelte. Danach nahm Moro das Würfelspiel wieder auf, um nach drei Würfen anzukündigen, dass er noch fünf Würfelpartien laufen ließe und für den Abend das Würfelspiel beenden müsse. Einige Würfelfixierte reagierten enttäuscht und drohten mit Konsequenzen, doch Moro konnte nicht mehr umgestimmt werden.“

biondi

Franco Biondi (Forli, 8 augustus 1947)

 

De Nederlandse dichter en schrijver Hieronymus van Alphen werd op 8 augustus 1746 geboren te Gouda. Zie ook mijn blog van 8 augustus 2006 en ook mijn blog van 8 augustus 2007  en ook mijn blog van 8 augustus 2008 en ook mijn blog van 8 augustus 2009.

De perzik

Die perzik gaf mijn vader mij,
Om dat ik vlijtig leer.
Nu eet ik vergenoegd en blij,
Die perzik smaakt naar meer.

De vrolijkheid past aan de jeugd
Die leerzaam zig betoont.
De naarstigheid, die kinderdeugd,
Wordt altoos wel beloond.

 

De spiegel


Die telkens in de spiegel ziet,
En zig met schoonheid vleit;
Beseft de waare schoonheid niet,
Maar jaagt naar ijdelheid.

Dit glas maakt trots, of geeft ons pijn;
Wil ‘k weeten, wie ik ben,
Dan moet Gods woord de spiegel zijn,
Waar ik mijn hart uit ken.

Zou ik mijn tijd besteden
Aan duizend nietigheden?

‘k Heb daar geen voordeel van.
Mijn lessen wil ik leeren,
Mijn meesters zal ik eeren,
Dan word ik haast een man.

vanalphen 

Hieronymus van Alphen (8 augustus 1746 – 2 april 1803)

 

De Duitse dichter en schrijver Reinhold Hauschka werd geboren op 8 augustus 1926 in Aussig in Bohemen. Zie ook mijn blog van 8 augustus 2009.

Aforismen
Schreiben ist etwas Göttliches, das leider auch der Teufel gesehen hat.

*

Wir sollten versuchen, einen Menschen dadurch zu verstehen, daß wir ihn nicht am Sprechen hindern.

 *

Die schönen Beine einer Frau werden nur dann gefährlich, wenn man ihnen folgt.

 hauschka

Reinhold Hauschka (Aussig, 8 augustus 1926)

 

 De Amerikaanse schrijfster Marjorie Kinnan Rawlings werd geboren op 8 augustus 1896 in Washington. Zie ook mijn blog van 8 augustus 2009.

Uit: Cross Creek

„The road goes west out of the village, past open pine woods and gallberry flats. An eagle’s nest is a ragged cluster of sticks in a tall tree, and one of the eagles is usually black and silver against the sky. The other perches near the nest, hunched and proud, like a griffon. There is no magic here except the eagles. Yet the four miles to the Creek are stirring, like the bleak, portentous beginning of a good tale. The road curves sharply, the vegetation thickens, and around the bend masses into dense hammock. The hammock breaks, is pushed back on either side of the road, and set down in its brooding heart is the orange grove.

Any grove or any wood is a fine thing to see. But the magic here, strangely, is not apparent from the road. It is necessary to leave the impersonal highway, to step inside the rusty gate and close it behind. By this, an act of faith is committed, through which one accepts blindly the communion cup of beauty. One is now inside the grove, out of one world and in the mysterious heart of another. Enchantment lies in different things for each of us. For me, it is in this: to step out of the bright sunlight into the shade of orange trees; to walk under the arched canopy of their jadelike leaves; to see the long aisles of lichened trunks stretch ahead in a geometric rhythm; to feel the mystery of a seclusion that yet has shafts of light striking through it. This is the essence of an ancient and secret magic. It goes back, perhaps, to the fairy tales of childhood, to Hansel and Gretel, to Babes in the Wood, to Alice in Wonderland, to all half-luminous places that pleased the imagination as a child.“

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Marjorie Kinnan Rawlings (8 augustus 1896 – 14 december 1953)

 

De Poolse schrijfster Zofia Kossak-Szczucka werd geboren op 8 augustus 1890 in Kośmin. Zie ook mijn blog van 8 augustus 2007

Uit: Protest

„Wir wollen nicht wie Pilatus sein. Wir haben nicht die Absicht, uns den deutschen Mördern aktiv zu widersetzen; wir haben keine Chance, sie zu besiegen oder jemanden zu retten. Aber wir protestieren aus tiefstem Herzen, aus Herzen, die erfüllt sind von Mitgefühl, Abscheu und Entsetzen. Es ist uns von Gott befohlen, dass wir protestieren – Gott, der uns verboten hat zu töten. Unser christliches Gewissen verlangt es von uns. Jede Kreatur, die sich Mensch nennt, hat ein Recht auf Nächstenliebe. Das Blut der Hilflosen ruft die Himmel um Bestrafung an. Wer immer diesen Protest nicht unterstützt, ist kein Katholik.“

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Zofia Kossak-Szczucka (8 augustus 1890 – 9 april 1968)

Nina Berberova, Gernot Wolfram, Sara Teasdale, Klaus Ebner, Birgit Vanderbeke, Jostein Gaarder, Hitomi Kanehara, Franco Biondi, Hieronymus van Alphen, Reinhold Hauschka, Marjorie Kinnan Rawlings, Flavia Bujor, Zofia Kossak-Szczucka

De Russische schrijfster Nina Nikolaevna Berberova werd geboren op 8 augustus 1901 in Sint Petersburg. Zie ook mijn blog van 8 augustus 2007

Uit: The Tattered Cloak (Vertaald door Marian Schwartz)

 

„Nine years. No, I can’t believe it. Do things really happen like that? Why? Why, though I had committed no crime, did I end up standing at an ironing board for nine years lifting a heavy iron? The first few days I came home and cried all night at the impossibility of fulfilling my own destiny. Then I stopped crying and came to the conclusion that the people around me were right: my work was clean and my job steady; my documents were in order; and my wage was sufficient for me to live in the way I was expected to. After all, I had no education, no looks, and no talent, so what else could I possibly be good for?

And I saved. Never in all those years did I buy myself a single extra or unnecessary item. All the stockings, shoes, dresses, and underwear I wore were the plainest possible, and I went for years without buying gloves or a hat. I brought enough into the house for myself and Father, and the little left over I kept in a thick book on the shelf above my bed, a cookbook that no one had used in a long time. I heard about people putting money away for an operation, for their teeth, for a trip to the seashore, for a new sideboard, or simply for their old age. From the very outset I got the idea of going to Italy one day. I didn’t know quite what I was going to see in Italy- paintings, or cities, or just its dark nights and orange groves, the cypresses in its cemeteries. But I had a feeling one day my dream would come true. All by myself I would go to Italy, Genoa, Rome. Why? To see what I had never ever seen.

In all those years only one single time was I able to get away from that life. That was five years ago, when Cavalry Captain Golubenko proposed to me. Captain Golubenko, one of the most valorous of Varvara’s visitors, was over forty and owned an electrical supply store. He was a dark, hirsute, lively man, at one time quite the daredevil and dragon slayer, but now his passion was balalaika orchestras, Russian cooking, and singing at the table.“

 

 

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Nina Berberova (8 augustus 1901 – 26 september 1993)

 

De Duitse schrijver en journalist Gernot Wolfram werd geboren op 8 augustus 1975 in Zittau en groeide op in Nürtingen. Hij studeerde germanistiek en communicatiewetenschappen in Tübingen en Berlijn. Daarna werkte hij voor o.a. de „Frankfurter Allgemeine“, de „Welt“ en de „Süddeutsche Zeitung“. In 2002 ontving hij de Walter-Serner-Preis.

 

Uit: Der Fremdländer

 

„Herr L. ist ein schriftstellernder Exilchinese. Dabei ist ihm die Bezeichnung Exilchinese gleichgültig. Selbst wenn morgen aus China ein amerikanischer Bundesstaat würde und man mit dem Verkauf von freien Büchern auf dem freien Markt eine Menge Geld verdienen könnte, würde er nicht zurück in sein Heimatland gehen. Er würde in der engen, leicht ansteigenden Straße mit den im Sommer nach Seegras duftenden Bäumen wohnen bleiben (den Seegrasduft in den Bäumen Berlins hat er, wie er nicht ohne Stolz sagt, zweifelsohne als einer der Ersten entdeckt). Er würde weiterhin seine

zwei Zimmer penibel sauber halten, morgens, vor Arbeitsbeginn, die Tasten seines tragbaren Computers mit einem Pinsel von Staubflusen befreien und von Zeit zu Zeit – zum Beispiel, wenn einmal im Monat die schon vor Jahren in London abonnierte Exilzeitung mit dem Geldscheck des Bruders eintrifft – einen längeren Blick auf das Plakat im Wohnzimmer werfen, das eine ihm vertraute Häuserzeile in Peking zeigt.

In einem dieser Häuser mit den schiefen Balustraden wurde er 1927 geboren; dort ist seine jüngere

Schwester, eine Jungkommunistin, in den vierziger Jahren an einer diffusen Krankheit gestorben, und dort hat man ohne langes Zögern seinen Vater abgeholt, als irgendjemand meldete, der Vater habe während einer Abstimmung absichtlich zum falschen Zeitpunkt die Hand gehoben.

Dort hat er auch das letzte Mal, vor der Konfiszierung der Wohnung, seine Wörterbücher gesehen.

L. sagt des Öfteren, er habe sie damals wie eine Kostbarkeit gehütet. Sie waren sein Rüstzeug bei der

Vorbereitung für das Treffen des Großen Vorsitzenden mit einer ostdeutschen Delegation im Oktober

1954.

Da hatte er, von den Genossen wegen seiner Körpergröße und Schüchternheit Kleiner L. gerufen, in einem langen, sauberen Saal die lapidaren Gespräche der Ostberliner Delegation übersetzt.Von der Pekinger Universität war er dem Außenministerium als glänzender Deutschkenner empfohlen worden.“

 

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Gernot Wolfram (Zittau, 8 augustus 1975)

 

 

De Amerikaanse dichteres Sara Teasdale werd geboren op 8 augustus 1884 in St. Louis. Zie ook mijn blog van 8 augustus 2007 en ook mijn blog van 8 augustus 2008.

  

A Cry 

 

Oh, there are eyes that he can see,

And hands to make his hands rejoice,

But to my lover I must be

Only a voice.

 

Oh, there are breasts to bear his head,

And lips whereon his lips can lie,

But I must be till I am dead

Only a cry.

 

 

 

After Love 

 

There is no magic any more,

We meet as other people do,

You work no miracle for me

Nor I for you.

 

You were the wind and I the sea —

There is no splendor any more,

I have grown listless as the pool

Beside the shore.

 

But though the pool is safe from storm

And from the tide has found surcease,

It grows more bitter than the sea,

For all its peace.

 

 

 

Buried Love 

 

I shall bury my weary Love

Beneath a tree,

In the forest tall and black

Where none can see.

 

I shall put no flowers at his head,

Nor stone at his feet,

For the mouth I loved so much

Was bittersweet.

 

I shall go no more to his grave,

For the woods are cold.

I shall gather as much of joy

As my hands can hold.

 

I shall stay all day in the sun

Where the w
ide winds blow,

But oh, I shall weep at night

When none will know. 

 

Sara-Teasdale

Sara Teasdale (8 augustus 1884 – 29 januari 1933)

 

 

De Oostenrijkse schrijver Klaus Ebner werd geboren op 8 augustus 1964 in Wenen. Hij studeerde Romaanse en Duitse filologie en vertaalwetenschap in Wenen. In dezelfde tijd was hij werkzaam voor een literaire vereniging. Tussen 1983 en 1986 werkte hij mee aan het tijdschrift TEXTE. Na zijn studie gaf hij taalcursussen en werkte hij in opleidingsprojecten op IT gebied. Ebner schrijft gedichten, essays en (korte) verhalen.

 

Uit: Der Ruch von Kaffee

 

Hätte er mir das auf der Straße gesagt, einfach so, zwischen den Passanten, dann wäre ich weitergegangen, ohne ihn überhaupt eines Blickes zu würdigen. Aber es passierte in der Schnellbahn, als ich mit Ina nach Wiener Neustadt fuhr. Wir tratschten seit Minuten und kicherten über die Eskapaden unseres Jungchefs, der jede Woche für spannende Neuigkeiten sorgte. Ein anderer Fahrgast war uns schon mindestens zwanzig Minuten gegenübergesessen; ein älterer Herr, dunkler Anzug, Rollkragenpulli – schickes Outfit, vor allem in seinem Alter. Dass dass er uns jedoch beobachtet hatte, war mir nicht einmal aufgefallen.

Er wandte sich mit einer Entschuldigung an uns, das heißt, mehr an mich, dass er uns unterbreche, und stellte sich als Samy Walder vor. Er sei Kunstmaler und habe sein Atelier in Wien, reise aber gern aufs Land, um sich neue Impressionen zu holen. Er sah mir direkt in die Augen, als er meinte, in Fachkreisen und an der Akademie werde er für seine Aktmalerei geschätzt, und er suche stets nach geeigneten Modellen, nach normalen Menschen, wie er betonte, nicht irgendwelchen aufgetakelten Kosmetikgesichtern oder plastisch modifizierten Hochglanzkörpern, und er fände es schön, wenn auch ich mich mit dem Gedanken anfreundete, ihm für ein Gemälde, und dabei denke er an Öl oder Acryl, Modell zu stehen. Er sagte tatsächlich, er fände es schön, in einer ruhigen, sehr angenehmen Stimme, überhaupt nicht aufdringlich, ganz im Gegenteil, sehr sympathisch und nett, ohne den Eindruck zu erwecken, es unbedingt darauf anzulegen. Dann hielt er uns eine Visitkarte hin, auf der sein Name aufgedruckt war, Samy Walder, und eine Adresse im sechsten Bezirk.“

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Klaus Ebner (Wenen, 8 augustus 1964)

 

De Duitse schrijfster Birgit Vanderbeke werd geboren op 8 augustus 1956 in Dahme. Zie ook mijn blog van 8 augustus 2007 en ook mijn blog van 8 augustus 2008.

 

Uit: Geld oder Leben

 

Kurz bevor der Laden zumachte, tauchte plötzlich Hänschen Hoh-mann dort auf. Hänschen Hohmann war nicht an der Uni, sondern nach der Schule sang- und klanglos von der Bild-fläche verschwunden. Lu sagte, ist das nicht Hänschen Hohmann, und ich sagte, hat sich ziemlich verändert, oder. <BR>Wir hatten, als wir unsere Abschlußzeugnisse hatten, alle noch etwas vor der Aula herumgestanden und Adressen getauscht und gesagt, daß wir uns nicht aus den Augen verlieren würden, und das Adressentauschen wäre eigentlich gar nicht nötig gewesen, weil wir uns alle über kurz oder lang an der Uni über den Weg gelaufen sind und die meisten längst neue Adressen hatten, die wir in-zwischen auch schon getauscht hatten, bloß Hänschen Hohmann war einfach nicht in der Aula erschienen, als es die Abschlußzeugnisse gab und das Schulorchester dazu spielte, und dann war er einfach verschwunden und nie an der Uni oder im Kommunikationszentrum aufgetaucht, und plötzlich stand er da und hatte sich ziemlich verändert. Er stand alleine…”

 

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Birgit Vanderbeke (Dahme, 8 augustus 1956)

 

 

De Noorse schrijver Jostein Gaarder werd geboren op 8 augustus 1952 in Oslo. Zie ook mijn blog van 8 augustus 2007 en ook mijn blog van 8 augustus 2008.

 

Uit: Das Kartengeheimnis

 

Lieber Sohn – ich muß Dich so nennen dürfen. Wenn ich hier sitze und meine Lebensgeschichte niederschreibe, weiß ich, daß Du eines Tages ins Dorf kommen wirst. Vielleicht schlenderst Du an der Bäckerei in der Waldemarstraße vorbei und bleibst vor dem Goldfischglas stehen. Du weißt selber nicht, warum Du gekommen bist, aber ich weiß, daß Du nach Dorf kommst, um die Geschichte der Purpurlimonade und der magischen Insel weiterzuführen.
Ich schreibe im Januar 1946 und bin noch ein junger Mann. Wenn Du mir in dreißig oder vierzig oder mehr Jahren begegnest, werde ich alt und weißhaarig sein. Deshalb schreibe ich Dir auch für die Zeit, die nach mir kommt.
Das Papier, auf dem ich schreibe, ist wie ein Rettungsfloß, unbekannter Sohn. Ein Rettungsfloß kann in Wind und Wetter dahintreiben, ehe es vielleicht auf einen Hafen in der Ferne zusteuert. Aber manche Flöße segeln in eine ganz andere Richtung. Sie segeln aufs Morgenland zu. Und von dort’ führt kein Weg zurück.
Woher ich weiß, daß gerade Du die Geschichte weitertragen wirst? Ich werde es sehen, wenn Du auf mich zukommst, mein Sohn. Ich werde sehen, daß Du das Zeichen trägst.
Ich schreibe auf norwegisch, damit Du alles verstehst, und auch, weil die Dörfler die Geschichte der Zwerge nicht lesen sollen. Dann würde das Geheimnis der magischen Insel zur Sensation, aber eine Sensation ist immer dasselbe wie eine Neuigkeit, und eine Neuigkeit hat nie ein langes Leben. Sie erregt Aufmerksamkeit, dann wird sie vergessen. Aber die Geschichte der Zwerge darf nie im Geflimmer der Neuigkeiten untergehen. Es ist besser, daß nur ein Mensch das Geheimnis der Zwerge kennt, als daß alle Menschen es vergessen.”

 

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Jostein Gaarder (Oslo, 8 augustus 1952)

 

De Japanse schrijfster Hitomi Kanehara werd geboren op 8 augustus 1983 in Tokyo. Zie ook mijn blog van 8 augustus 2007

 

Uit: Slangen & piercings (Vertaald door Paul Wijsman)

 

„Ama lachte een beetje dom. Ik weet niet hoe het komt, maar Ama kijkt heel dom wanneer hij lacht. Misschien komt het doordat het gebied rond de piercing in zijn onderlip gaat hangen als hij zijn mond opentrekt. Ik had altijd het beeld in mijn hoofd dat punks als Ama voortdurend marihuana roken en seksorgies hebben, maar niet iedereen blijkt zo te zijn. Ama was altijd heel aardig, en hoewel het niet bij zijn image paste, kon hij enorm charmant zijn.“

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Hitomi Kanehara (Tokyo, 8 augustus 1983)

 

De Duitstalige schrijver Franco Biondi werd geboren op 8 augustus 1947 in Forli in Italië. Hij geldt als de nestor van de zogenoemde gastarbeidersliteratuur. Hij kwam toen hij achttien was samen met zijn vader naar de Bondsrepubliek. Hij werkte tien jaar lang o.a. als lasser. In de avonduren behaalde hij zijn gymnasiumdiploma. Daarna studeerde hij tot 1982 psychologie. In 1979 debuteerde hij met een bundel gedichten Nicht nur gastarbeiterdeutsch. Er volgden meer gedichten, novellen, verhalen en romans.

 

Uit: Karussellkinder

 

„Über dem Rummelplatz war es sehr bewölkt. Die Böen fegten Papier über den Platz. Nichtsdestotrotz flanierten etliche Leute auf und ab. Karusselle und Buden waren mäßig besucht. Babbo sagte: Wir drehen noch eine Runde. Als er sich umsah, meinte er, dass es sich nicht lohnen würde, den Tisch mit dem Würfelspiel aufzustellen. Dennoch ging er zum Platzverwalter und bat um eine Genehmigung. Dieser zierte sich und gab ihm eine unter der Hand, sogar ohne Zusatzzahlung.
Den Nachmittag verbrachten sie in der Osteria vor dem Rathaus. Dario klebte sein Gesicht an die Fensterfront, Moro seine Lippen an das Weinglas.
Es dämmerte. Die Luna Park Lichter gingen an und legten einen glitzernden Mantel über das Städtchen. Moro tauchte seine gute Laune in das Lichtgefunkel ein, Dario hinterher. Die Böen waren inzwischen rar geworden und überraschten die Leute nur dann und wann mit einem kräftigen Windschlag.
Inmitten des Rummelplatzes wimmelte es von Besuchern. Es sieht gut aus, sagte Moro und suchte einen Platz im Licht, wo der Tisch aufgestellt werden konnte. Vom Dodge holten Vater und Sohn das Würfelspiel. Kaum waren Plane, Würfel und Würfelkorb auf den Tisch gelegt, sammelten sich Neugierige um das Spiel.“

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Franco Biondi (Forli, 8 augustus 1947)

 

De Nederlandse dichter en schrijver Hieronymus van Alphen werd op 8 augustus 1746 geboren te Gouda. Zie ook mijn blog van 8 augustus 2006 en ook mijn blog van 8 augustus 2007  en ook mijn blog van 8 augustus 2008.

Het kinderlijk geluk

 

Ik ben een kind,
Van God bemind,
En tot geluk geschapen.
Zijn liefde is groot;
‘k Heb speelgoed, kleedren, melk en brood,
Een wieg om in te slapen!

 

Ik leef gerust;
Ik leer met lust;
Ik weet nog van geen zorgen.
Van ’t spelen moê,
Sluit ik mijn oogjens ’s avonds toe,
En slaap tot in den morgen.

 

Geloofd zij God
Voor ’t ruim genot
Van zoo veel gunstbewijzen!
Mijn hart en mond,
Zal hem, in elken morgenstond,
En elken avond prijzen.

 

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Hieronymus van Alphen (8 augustus 1746 – 2 april 1803)

 

 

De Duitse dichter Reinhold Hauschka werd geboren op 8 augustus 1926 in Aussig in Bohemen. Hij is vooral bekend geworden door zijn aforismen. Hauschka studeerde in Regensburg en München filosofie, pedagogie, theologie. Na zijn promotie werkte hij bij de Höhere Bibliotheksdienst in Beieren. Sinds 1965 verschenen 31 boeken, waarvan 17 bundels met aforismen.

Aforismen

 

Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überläßt?

 

Der Verstand ist wie eine Fahrkarte: Sie hat nur dann einen Sinn, wenn sie benutzt wird.

 

Genau die Kraft, die gefehlt hat, um einen Sieg zu erringen braucht man, um eine Niederlage zu verkraften.

 

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Reinhold Hauschka (Aussig, 8 augustus 1926)
Aussig, Ferdinandshöhe (Geen portret beschikbaar)

 

De Amerikaanse schrijfster Marjorie Kinnan Rawlings werd geboren op 8 augustus 1896 in Washington. Zij groeide op en volgde een opleiding in Madison, Wisconsin. Later werkte zij als journaliste in New York. Haar eerste succes als schrijfster boekte zij in 1933 met de roman South Moon Under. De grote doorbraak kwam echter met haar roman The Yearling uit 1938. Haar autobiografische roman Cross Creek werd in 1983 verfilmd.

Uit: The Yearling

“A column of smoke rose thin and straight from the cabin chimney. The smoke was blue where it left the red of the clay. It trailed into the blue of the April sky and was no longer blue but gray. The boy Jody watched it, speculating. The fire on the kitchen hearth was dying down. His mother was hanging up pots and pans after the noon dinner. The day was Friday. She would sweep the floor with a broom of ti-ti and after that, if he were lucky, she would scrub it with the corn shucks scrub. If she scrubbed the floor she would not miss him until he had reached the Glen. He stood a minute, balancing the hoe on his shoulder. The clearing itself was pleasant if the unweeded rows of young shafts of corn were not before him. The wild bees had found the chinaberry tree by the front gate. They burrowed into the fragile clusters of lavender bloom as greedily as though there were no other flowers in the scrub; as though they had forgotten the yellow jessamine of March; the sweet bay and the magnolias ahead of them in May. It occurred to him that he might follow the swift line of flight of the black and gold bodies, and so find a bee-tree, full of amber honey. The winter’s cane syrup was gone and most of the jellies. Finding a bee-tree was nobler work than hoeing, and the corn could wait another day. The afternoon was alive with a soft stirring. It bored into him as the bees bored into the chinaberry blossoms, so that he must be gone across the clearing, through the pines and down the road to the running branch. The bee-tree might be near the water. He stood his hoe against the split-rail fence. He walked down the cornfield until he was out of sight of the cabin. He swung himself over the fence on his two hands. Old Julia the hound had followed his father in the wagon to Grahamsville, but Rip the bull-dog and Perk the new feist saw the form clear the fence and ran toward him. Rip barked deeply but the voice of the small mongrel was high and shrill. They wagged deprecatory short tails when they recognized him. He sent them back to the yard.“

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Marjorie Kinnan Rawlings (8 augustus 1896 – 14 december 1953)

 

Zie voor onderstaande schrijvers ook mijn blog van 8 augustus 2007

 

De Franse schrijfster Flavia Bujor werd geboren op 8 augustus 1988 in Roemenië. Zie ook mijn blog van 8 augustus 2007.

 

De Poolse schrijfster Zofia Kossak-Szczucka werd geboren op 8 augustus 1890 in Kośmin.