Astrid Lampe, Margit Schreiner, Hugo Loetscher, Jean Racine, Kenneth Rexroth, E. A. Robinson, Felicitas Hoppe

De Nederlandse dichteres en schrijfster Astrid Lampe werd geboren in Tilburg op 22 december 1955. Zie ook alle tags voor Astrid Lampe op dit blog.

 

dit boek spekt je
wie eine Großstadt

vol klinkers
het oude deel kras
één kras en je straat lag open wat een knoeiboel
dit nieuwe hart je fietskoerier
monstert het plan

dit plan spekt ons
wie ein Vorort

froh Ort ja harde banden

hard je banden olijk de boel en evenzo hopla de meisjes de
nieuwste tomtom ha kogellagers en vet het

zelfde plasje data van daarnet maar nu lopend
een lopend buffet (wel vaart houden!)
radijsroos / roos / spiegel – gespiegeld snelbuffet! – kon je keren be-
zin!
je stad een sonnet

 

Speeldoos van stofnaam

je tuimelde uit me als uit
sitspapier, veloursgevoerd de
uitgespaarde vormen der
geschenkverpakking, die droeg ik je
– ruimschoots
nog na

me

binnestebuiten in
lammetjesbaai en
aai aai kind je
moeder zo
moedertjesmoe

caoutchouc, caoutchouc of
het lied wat zij zong over
verende armpjes, wolkig
en warmpjes caoutchouc

– polentababy

eenvoud van lied
in tweevoud van woordjes
het dansende koord tot
de muziek

lammetjesbaai en
aai aai polentababy
– toe slaap diertje – je
moeder zo
moedertjesmoe

 

 
Astrid Lampe (Tilburg, 22 december 1955)

 

De Oostenrijkse schrijfster Margit Schreiner werd geboren op 22 december 1953 in Linz. Zie ook alle tags voor Margit Schreiner op dit blog.

Uit: Kein Platz mehr

„Allein die Dinge, die sich im Laufe eines Lebens ansammeln! Auch wenn man, so wie ich, ein paar Dutzend Mal umgezogen ist und dabei jeweils das meiste zurückgelassen hat. Es sammeln sich Bücher, Papiere, Unterlagen, Steuererklärungen, Kontoauszüge, Versicherungspolicen und so weiter an. Abgesehen natürlich von der Kleidung, dem Hausrat, den Bildern, Fotos, Schmuck, Kerzen, Zeitungsartikeln, Lampen, Möbeln et cetera. In Italien lebten eine alte russische Prinzessin und ein ehemaliger italienischer General in der Wohnung neben mir, deren sieben Zimmer mit so vielen Wertgegenständen und Ramsch vollgestellt waren, dass nur schmale Gänge blieben, durch die man sich vorsichtig tasten musste. Bei der Einladung »Nehmen Sie doch Platz« war ich ratlos. Uralte Samtsofas, mit verschlissenem Brokat bezogene Stühle, wackelige Thonet-Sessel, alles war vollgeräumt mit Zeitungen, Büchern, Kleidungsstücken. Ich trank den angebotenen Kaffee schließlich stehend. Wie die Prinzessin und der General auch. Damals schwor ich mir, jede Ansammlung von Gegenständen über das Notwendige hinaus für meinen Teil zu vermeiden. Als ich Italien verließ, nahm ich nicht mehr mit als in meinem vw-Kombi Platz hatte. Im ersten Jahr in Österreich wurde genau das zum Problem: Ich konnte nicht einmal einen Knopf annähen, weil das Zubehör fehlte. Alles fehlte. Bereits nach drei Jahren sah die Sache schon ganz anders aus. Keine Ahnung, wie uns all das nützliche Zeug zugewachsen ist und immer noch zuwächst, sodass es keinen Ort in unserer hundertzwölf Quadratmeter großen Wohnung mehr gibt, wo noch für irgendetwas Platz wäre. Jetzt muss ich hinzufügen, es handelt sich um eine Dachwohnung mit durch die Schrägen bedingtem Mangel an Plätzen, an denen man Schränke, Kommoden etc. aufstellen könnte. Dafür gibt es aber überall Spitzböden, Verschläge, Hohlräume unter den Dachschrägen, in die man praktisch hineinkriechen muss, um all die unentbehrlichen Dinge, die aber nicht täglich gebraucht werden —Schlafsäcke, Zelte, Boote, Rollerblades, Wolle, aufblasbare Gästematratzen, Koffer, Taschen und so weiter —, hineinzustopfen. Dadurch verliere ich naturgemäß den Überblick. Und weil ich bei Bedarf zu faul bin, auf allen Vieren in die Verschläge zu kriechen, um die zweckmäßigste Tasche oder den zweckmäßigsten Koffer für den jeweiligen Anlass unter all den Taschen und Koffern zu suchen, stellt sich schließlich heraus, dass ein Koffer und eine Tasche zur Not für alle Gelegenheiten ausreichen. Erstaunlich ist, dass auch nach dem Auszug unserer erwachsenen Tochter mit all ihren Kleidern, Büchern. Tischen, Sesseln, Zeichnungen, Skizzen, Objekten, Andenken, Bücherregalen nicht etwa mehr Platz gewonnen wurde. Im Gegenteil!”

 

 
Margit Schreiner (Linz, 22 december 1953)

 

De Zwitserse schrijver Hugo Loetscher werd geboren op 22 december 1929 in Zürich. Zie ook alle tags voor Hugo Loetscher op dit blog.

Uit:Unterwegs in meinem Brasilien

„An einen weiteren oder gar regelmäßigen Aufenthalt in Portugal war kaum mehr zu denken. Dies war umso ärgerlicher, als ich etwas Portugiesisch gelernt hatte. Aber anderseits: Gab es nicht eine lusitanische Welt? Und gehörte zu dieser lusitanischen Welt nicht Brasilien? Führte ein logischer Weg der Portugiesen nicht über den Südatlantik nach Südamerika? Meine Entdeckung Brasiliens verdanke ich einem Diktator und einem Fernsehredaktor, was nicht als Empfehlung gemeint ist.
Ohne es zu beabsichtigen, hatte ich mich literarisch auf Brasilien vorbereitet. Der erste Text, den ich auf Portugiesisch als Ganzes las, war die Predigt des heiligen Antonius an die Fische von António Vieira. In seiner Rollenpredigt übte dieser Jesuit aus dem 17. Jahrhundert schärfste Kritik an den portugiesischen Kolonialisten: »Dass ihr Fische einander fresst, ist ein Skandal. Der ist umso übler, als die großen die kleinen fressen. Umgekehrt wäre weniger schlimm. Da würde ein großer für sehr viele kleine genügen.«
Die Predigt gab ich auf Deutsch heraus und schrieb dazu eine längere Einleitung. Dies schien mir schon deswegen aktuell, weil sich in den sechziger Jahren wieder einmal die biedere Auf‌fassung breitmachte, edle Gefühle und anständige Gesinnung genügten für Literatur. Vieira bot ein Beispiel dafür, wie Moralität und stilistische Verantwortung eine gültige Verbindung eingehen. Das Vorwort erwies sich im Nachhinein als poetische Konfession.
Klar, dass ich beabsichtigte, die Orte aufzusuchen, an denen Vieira gewirkt hatte. Bahia, und hoch im Norden, in Maranhão, São Luís, wo er seine Predigt gehalten hatte.
Aber Brasilien begann in Rio. Und es begann atemberaubend, ohrenbetörend und augenbegeilend.
Der Abflug war kurzfristig entschieden worden, auch wenn es wie nach touristischer Planung aussah. Ich kam an einem Freitagmorgen an. Die erste Begrüßung mit einem cafézinho (Kaffeechen) und die Bekanntschaft mit Tropenfrüchten, deren Namen ich von nun an zu lernen hatte. Ein flüchtiges Flanieren durch die Renommierstraße Rio Branco. Ein koloniales Kloster als historische Reminiszenz und die Schattenschluchten zeitgenössischer Wolkenkratzer. Die erste cachaça (Zuckerrohrschnaps) an der Praça Mauá, damals noch mit Hafenkneipen und Matrosenbetrieb. Ein Tag des Jetlags, aufgekratzt und benommen unter einem feuchtheißen Himmel.
Und am andern Morgen Trommeln, die weckten. Samstag vor dem Karneval. Ich begab mich hinunter vors Hotel und folgte einer musizierenden Gruppe, ließ diese und zog einer anderen nach, hängte mich dort an und ließ mich hier treiben. Von Taumel zu Taumel und von einem Tag in den andern hinein. Der schwarze Junge, der mit einer Hühnerfeder im Kraushaar sich in einen Indio verwandelte.“

 


Hugo Loetscher (22 december 1929 – 18 augustus 2009)

 

De Franse dichter en schrijver Jean Racine werd geboren op 22 december 1639 in La Ferté-Milon. Zie ook alle tags voor Jean Racine op dit blog.

Uit: Phèdre

HIPPOLYTE
Cher Théramène, arrête, et respecte Thésée.
De ses jeunes erreurs désormais revenu,
Par un indigne obstacle il n’est point retenu;
Et fixant de ses vœux l’inconstance fatale,
Phèdre depuis longtemps ne craint plus de rivale.
Enfin en le cherchant je suivrai mon devoir,
Et je fuirai ces lieux que je n’ose plus voir.
THÉRAMÈNE
Hé ! depuis quand, Seigneur, craignez-vous la présence
De ces paisibles lieux si chers à votre enfance,
Et dont je vous ai vu préférer le séjour
Au tumulte pompeux d’Athène et de la cour ?
Quel péril, ou plutôt quel chagrin vous en chasse ?
HYPPOLYTE
Cet heureux temps n’est plus. Tout a changé de face
Depuis que sur ces bords les dieux ont envoyé
La fille de Minos et de Pasiphaé.
THÉRAMÈNE
J’entends. De vos douleurs la cause m’est connue.
Phèdre ici vous chagrine et blesse votre vue.
Dangereuse marâtre, à peine elle vous vit,
Que votre exil d’abord signala son crédit.
Mais sa haine sur vous autrefois attachée,
Ou s’est évanouie, ou s’est bien relâchée.
Et d’ailleurs quels périls vous peut faire courir
Une femme mourante, et qui cherche à mourir ?
Phèdre, atteinte d’un mal qu’elle s’obstine à taire,
Lasse enfin d’elle-même et du jour qui l’éclaire,
Peut-elle contre vous former quelques desseins ?

 


Jean Racine (22 december 1639 – Parijs, 21 april 1699)
Phèdre et Hippolyte door Pierre-Narcisse Guérin, ca, 1802

 

De Amerikaanse dichter Kenneth Rexroth werd geboren in South Bend (Indiana) op 22 december 1905. Zie ook alle tags voor Kenneth Rexroth op dit blog.

 

Discrimination

I don’t mind the human race.
I’ve got pretty used to them
In these past twenty-five years.
I don’t mind if they sit next
To me on streetcars, or eat
In the same restaurants, if
It’s not at the same table.
However, I don’t approve
Of a woman I respect
Dancing with one of them. I’ve
Tried asking them to my home
Without success. I shouldn’t
Care to see my own sister
Marry one. Even if she
Loved him, think of the children.
Their art is interesting,
But certainly barbarous.
I’m sure, if given a chance,
They’d kill us all in our beds.
And you must admit, they smell.

 

Dimanche bleu

Chestnut flowers are falling
In the empty street that smells
Of hospitals and cooking.
The radio is breaking
Somebody’s heart somewhere
In a dirty bedroom.
Nobody Is listening.
For ten miles In either direction
The houses are all empty.
Nobody lives in this city.
Outside the city limits
Are green and white cemeteries.
Nobody is in the graves.
At very long intervals
The broken cast iron fountain
In the courtyard sneezes and spurts.
In the dirty bedroom
Three young whores are shooting dice.
At very long intervals
One of them speaks to the dice.
Otherwise they are silent.
After the chestnut blossoms
Have all fallen the yellow
Sun will set and stars shine
Over the empty city
And papers blow down the street.

 

 
Kenneth Rexroth (22 december 1905 – 6 juni 1982)
Hier met Allen Ginsberg (midden) en James Laughlin (rechts)

 

De Amerikaanse dichter Edwin Arlington Robinson werd geboren op 22 december 1869 in Head Tide, Maine. Zie ook alle tags voor E. A. Robinson op dit blog.

 

Octaves

I
We thrill too strangely at the master’s touch;
We shrink too sadly from the larger self
Which for its own completeness agitates
And undetermines us; we do not feel—
We dare not feel it yet—the splendid shame
Of uncreated failure; we forget,
The while we groan, that God’s accomplishment
Is always and unfailingly at hand.
II
Tumultuously void of a clean scheme
Whereon to build, whereof to formulate,
The legion life that riots in mankind
Goes ever plunging upward, up and down,
Most like some crazy regiment at arms,
Undisciplined of aught but Ignorance,
And ever led resourcelessly along
To brainless carnage by drunk trumpeters.
III
To me the groaning of world-worshippers
Rings like a lonely music played in hell
By one with art enough to cleave the walls
Of heaven with his cadence, but without
The wisdom or the will to comprehend
The strangeness of his own perversity,
And all without the courage to deny
The profit and the pride of his defeat.

 

 
E. A. Robinson (22 december 1869 – 6 april 1935)
Portret door Lilla Cabot Perry, 1916

 

De Duitse schrijfster Felicitas Hoppe werd geboren op 22 december 1960 in Hameln. Zie ook alle tags voor Felicitas Hoppe op dit blog.

Uit: Hoppe

„Der faktische Vater des faktischen Einzelkindes dagegen verliert sich im Vagen: »Er mieteteHäuseran,dieerniemalsbewohnte.Ichsaßmutterseelenallein auf hohen Veranden in Schaukelstühlen, verhandelte mit Putzfrauen, Gärtnern und vorübergehenden Hauslehrern. Meinen Erfindervaterhabe ichnie gesehen.« Das dürfte, in Abgleichung mit dem Tagebuch ihres Vaters, kaum der Wahrheit entsprechen. Die Mittel des reisenden Patentagenten waren begrenzt und ließen eine Haushaltsführung oben beschriebener Art nicht zu. Hoppes Unterschlagung überprüfbarer Fakten dient einzig der literarischen Ausformung ausufernder Phantasien, wie sie ihr gesamtes Werk prägen. Während der wirkliche Vater schrumpft, wächst der Erbauer des ersten Kaspertheaters und neben ihm die Gastgeberkönigin, die Sahne über Fruchtschalen und Quarkspeisen schlägt: »Was immer sie auftischte, alles machte sieschmackhaft.« Über Hoppes leibliche Mutter wissen wir wenig, aber genug, um mit Sicherheit sagen zu können, dass sie, eine erzkatholischeundhochtalentierteKlavierlehrerinausBreslau, weder Sahne schlug noch jemals auf Tournee durch Niedersachsen gegangen sein dürfte, sondern sich nach der Trennung von Hoppes Vater in umgekehrter Richtung auf denWegdurchdieWeltmachteundbaldaufhörte,Briefezu schreiben. Die niedersächsische Welt der Felicitas Hoppe, ihre Kindheit in der katholischen Diaspora als drittes von fünf Kindern kleinbürgerlicher, aus Schlesien vertriebener Eltern, die sie immer wieder beharrlich gegen jene andere, unberechenbareWeltihrerwirklichenKindheitaufruft,entpuppt sich als Kulisse unaufhörlich neuorganisierter Fluchtennachinnen:»Sobaldesdunkelwurde,versammeltenwir uns vor dem Vorhang des ersten und einzigen Kaspertheaters in der Erwartung, dass er sich auftun würde, um uns endlich das Krokodil zu zeigen. Und um die warme Stimme unseres Vaters zu hören, die uns jeden Sonntag von vorne fragt, ob wir alle noch da sind, und die uns jeden Sonntag aufsNeue verrät,dass esdasKrokodil garnicht gibt.«
Hoppes kanadische Kinderjahre dagegen sind verbrieft, das Haus in Brantford (Ontario) »mein erster Iglu«, der Eispalast des einzigen Kindes eines »Erfindervaters«, der morgens gegen sieben das Haus verlässt und selten vor sieben zurückkommt, während Felicitas vormittags in die Schule undnachmittags,ohneWissendesVaters,aufsEisgeht:»Es war Wayne (gemeint ist vermutlich der kanadische Eishockeyspieler Wayne Gretzky /fh), der mich überredete mitzukommen. Er war klein, dünn wie Docht (nur eine von zahlreichen Anspielungen Hoppes auf ihr Lieblingsbuch, Carlo Collodis Pinocchio/fh), konnte ukrainische Lieder und war ein Genie, auf dem Eis auf Siege von hinten fixiert, hinterdem Torunberechenbar.«

 


Felicitas Hoppe (Hameln, 22 december 1960)

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 22e december ook mijn vorige blog van vandaag.

Lulu Wang, Christoph Keller, Johan Sebastian Welhaven, Ulrich Bräker, Rudolf Krämer-Badoni, Thomas Higginson

De Nederlandse schrijfster Lulu Wang werd geboren op 22 december 1960 in Beijing. Zie ook alle tags voor Lulu Wang op dit blog.

Uit: Heldere maan

“Jian daalt. Naar het dal onder zijn ledematen, die, wijd gespreid, samen met zijn hoofd een da – het Chinese karakter voor ‘groot’ – afbeelden. Zijn oren scheren langs de ongerepte lucht boven het subtropische oerwoud. Een ogenblik geleden stond hij nog met zijn pas afgestudeerde vrienden op een rots van de Emei-berg te glunderen en nu is hij hard op weg naar… Een videoclip wordt voor zijn ogen in versneld tempo afgespeeld. Zijn moeder die de vogelnestsoep op smaak brengt met haar zoutige tranen. Zijn vader die als een afgepeigerde beer op de bank zakt, áls hij al thuiskomt. Zijn vriendin die zijn ouders de mantel uitveegt. Zijn dienstmeisje en haar… Herinneringen die hij vroeger kon missen als kiespijn worden hem ineens dierbaar.
De kap van torenhoge bamboe, waarop Jian terecht is gekomen, buigt zich. Zijn handen kunnen bijna de varens op de grond raken. De bamboe veert terug, waardoor hij opnieuw halverwege tussen hemel en aarde hangt. De stam waar hij zich aan vastklampt, maakt een krakend geluid, kan elk ogenblik terugveren en hem als een pingpongbal naar het ravijn aan de overkant serveren. Pijnscheuten dreigen zijn bekken zodanig in splinters te splijten dat hij in plaats van bang te zijn voor de dood, ernaar verlangt.
Het sissen van, halt, het kruipen van een slang tussen het hoge gras! Jian ziet een bamboegroene, met dezelfde kleur en hetzelfde motief als de stam die hem voorlopig in leven houdt. De lange, smalle tong van het gifspuiende beest raast als een laserstraal op Jians keel af. Ineens keert de drang om te overleven bij hem terug. Hij ontwijkt, zo goed en zo kwaad als het gaat, het bloedlinke dier – dat Satan in de gedaante van een slang verschijnt, zal wel geen toeval zijn –, maar in zijn achterhoofd schemert het besef dat dat gelijk staat aan een rivier met een zwaard af te hakken – onbegonnen werk. Hij kijkt weg van de kronkelende aanjager van zijn ophanden zijnde einde en ontdekt opeens vijf meisjesvingers. Fris en haast doorzichtig als gepelde bamboescheuten, betasten ze een bloeiend plantje, trekken het uit de aarde en schudden de modder eraf.”

 

 
Lulu Wang (Beijing, 22 december 1960)

 

De Zwitserse schrijver Christoph Keller werd geboren op 22 december 1963 in St. Gallen. Zie ook alle tags voor Christoph Keller op dit blog.

Uit: A second story

“He had dragged the root to his living room, to the annoyance of his wife. For weeks bugs and ants had crawled around their apartment, trying to find their way back to the woods. The Ritual showed Pentagrass in an undershirt (the one Johan was wearing now) and suspenders from the back, holding the roots in midair with the help of a rope while a woman is watching disapprovingly. (The woman in his real life came to appreciate the painting.) He looked at Johan intensely. Like an actor who knew his role but not the movie he was in, Johan knew what to wear and where to stand, but he didn’t know anything else. He didn’t know what to expect, if anything. He certainly didn’t know that Pentagrass felt forced to come back to the scene of crime of his previous painting. Johan didn’t know that Pentagrass felt mysteriously compelled to paint another angel painting after Make / Believe and Making Sky. It didn’t occur to him that he could become part of the painting, with maybe no way out. He had been told to look surprised but he didn’t know that his surprise would be genuine. Quickly, Pentagrass stepped into the scene, put a crown of feathers into the still-open hole, and withdrew.
Johan felt sick, falling apart. He felt it physically, cheeks narrowing and paling, blood thickening, heartbeat slowing. Was he out of work by now? He couldn’t check the time, not while posing. It must be past four, the restaurant had opened, and his, and the pick-up’s, absence noticed. He glanced at Pentagrass, who nodded: that was a violation of the rules! Ligh t— a geyser of light — shot out of the hole, and it filled with feathers, white as those of a goose, a swan. Johan did what people often do when they don’t understand—he went on a search for his cigarettes. He didn’t care about abandoning his pose, even leaving the scene. He found them on the passenger’s seat. The car smelled of age and abuse. Back at the hole, it felt inappropriate to light up.”

 


Christoph Keller (St. Gallen, 22 december 1963)

 

De Noorse dichter en criticus Johan Sebastian Welhaven werd op 22 december 1807 in Bergen geboren. Zie ook alle tags voor Johan Sebastian Welhaven op dit blog.

 

The Wild Hunt (Fragment)

The third night, -when the beer was consumed
through all the holidays – by old and young,
Then thirst in the party was stopped,
But the men were drunken and slow.
Our bride wore her crown…
It was time for the bowl to be sent round the table
And the toastmaster demanded silence
with a knock on the table, – and started his speech.

Then charging in on the benched circle
the widely infamous Seim’s Berserks,
Their eyes were rolling dark and wild
On their foreheads they had scars from fighting.
They leaped over the floor of the hall,
-Yes! It was the brothers Grim and Wolf!
Grim, who was recently turned down by the bride
Came there himself, – and he was not invited.

The sleepy guests got up shaking
And had little desire for fighting.
Every raving man who raised his fist
Was grabbed by the chest and thrown aside.
The groom placed his mug down on the table
Stepped up on the bench and asked for peace.
But the brothers already took out their knives,
– It was the groom’s life it was all about.

 

Vertaald door Liv Wenger

 


Johan Sebastian Welhaven (22 december 1807 – 21 oktober 1873)
Borstbeeld in Bergen, Noorwegen

 

De Zwitserse schrijver Ulrich Bräker werd geboren op 22 december 1735 in Näppis (Scheftenau), Toggenburg, Kanton St. Gallen. Zie ook alle tags voor Ulrich Bäker op dit blog.

Uit: Lebensgeschichte und Natürliche Ebentheuer des Armen Mannes im Tockenburg

„Ich bin in meinen Kinderjahren nur wenige Wochen in die Schule gegangen; bey Haus hingegen mangelte es mir gar nicht an Lust, mich in mancherley unterweisen zu lassen. Das Auswendiglernen gab mir wenig Müh: Besonders übt’ ich mich fleißig in der Bibel; konnte viele darinn enthaltene Geschichten aus dem Stegreif erzählen, und gab sonst überhaupt auf alles Achtung, was mein Wissen vermehren konnte. Mein Vater las’ auch gern etwas Historisches oder Mystisches. Gerad um diese Zeit gieng ein Buch aus, der flüchtige Pater genannt. Er und unser Nachbar Hans vertrieben sich manche liebe Stunde damit, und glaubten an den darinn prophezeyten Fall des Antichrists, und die dem End der Welt vorgehnden nahen Strafgerichte, wie an’s Evangelium. Auch Ich las viel darinn; predigte etlichen unsrer Nachbarn mit einer ängstlich andächtigen Miene, die Hand vor die Stirn gestemmt, halbe Abende aus dem Pater vor, und gab ihnen alles vor baare Münz aus; und dieß nach meiner eignen völligsten Ueberzeugung. Mir stieg nur kein Gedanke auf, daß ein Mensch ein Buch schreiben könnte, worinn nicht alles pur lautere Wahrheit wäre; und da mein Vater und der Hans nicht daran zweifelten, schien mir alles vollends Ja und Amen zu seyn. Aber das brachte mich dann eben auf allerley jammerhafte Vorstellungen. Ich wollte mich gern auf den bevorstehnden Jüngsten Tag recht zubereiten; allein da fand ich entsetzliche Schwierigkeiten, nicht so fast in einem bösen Thun und Lassen, als in meinem oft argen Sinn und Denken. Dann wollt ich mir wieder Alles aus dem Kopf schlagen; aber vergebens, wenn ich zumal unterweilen auch in der Offenbarung Johannis oder im Propheten Daniel las, so schien mir alles das, was der Pater schrieb, vollends gewiß und unfehlbar. Und was das Schlimmste war, so verlor ich ob dieser Ueberzeugung gar alle Freud’ und Muth. Wenn ich dann im Gegentheil den Aeti und den Nachbar fast noch fröhlicher sah als zuvor, machte mich solches gar confus; und kann ich mir’s noch itzund nicht erklären, wie das zugieng. So viel weiß ich wohl, sie steckten damals beyde in schweren Schulden, und hoften vielleicht durch das End der Welt davon befreyt zu werden: Wenigstens hört’ ich sie oft vom Neufunden Land, Carolina, Pensylvani und Virgini sprechen; ein andermal überhaupt von einer Flucht, vom Auszug aus Babel, von den Reisekosten u.dgl. Da spitzt ich dann die Ohren wie ein Haas.“

 

 
Ulrich Bräker (22 december 1735 – (begraven) 11 september 1798)
Cover

 

De Duitse schrijver Rudolf Krämer-Badoni werd geboren op 22 december 1913 in Rüdesheim als Rudolf Kramer. Zie ook alle tags voor Rudolf Krämer-Badoni op dit blog.

Uit: Judenmord, Frauenmord, Heilige Kirche

„Sie waren Juden und besaßen das Privileg aller anderen Juden: Sie waren vom Kaiserkult befreit. Alle Juden stritten untereinander über ihre vielen Religionsgesetze, das waren die Römer gewöhnt. Sie bemerkten keinen Unterschied zwischen Jude und Jude.
Das wurde anders, als Paulus in Rom auftrat. Er hatte der römischen Gemeinde, die nicht von ihm, sondern von Jerusalemer Judenchristen gegründet war, einen schönen Brief geschrieben mit vielen freundlichen Worten über die Juden. Gewiß, er hatte darin auch den zornigen David zitiert: »Ihr Tisch soll ihnen zur Schlinge und Falle und Vergeltung werden, und ihre Augen blind und ihr Rücken ewig krumm«, aber dann doch auch dies: »Die Verstocktheit eines Teils der Israeliten dauert so lange, bis die Vollzahl der Heiden erreicht ist. Dann wird ganz Israel gerettet werden.« Er hatte den Brief geschrieben, um für seinen Besuch in der Reichshauptstadt eine freundliche Stimmung vorzubereiten.
Doch in Jerusalem geriet er plötzlich in Gefangenschaft, und nun kommt er ganz anders nach Rom: in Fesseln. Im Hausarrest wartet er auf seinen Appellationsprozeß.
Und so lernten sie einander kennen, der Briefschreiber und die Briefempfänger. Er empfängt Besuche, er lehrt, er hat Erfolge, allerdings »predigen einige Christus aus Neid und Eifersucht, doch was liegt daran, wenn nur auf alle Weise, ob aufrichtig oder mit Nebengedanken, Christus verkündigt wird« (Phil 1,15f). Und: »Ich habe sonst keinen, der ihm [Timotheus] gleichgesinnt ist. Alle anderen denken an sich, nicht an die Sache Christi« (Phil 2,20f). Und am Schluß des Philipperbriefs: »Es grüßen euch alle Heiligen, besonders die vom Hofe des Kaisers.«
Was ist geschehen? Hat ihn die römische judenchristliche Gemeinde nicht gut aufgenommen? Nicht nur das, sie hat sich sogar gänzlich von ihm zurückgezogen. Am Ende des Kolosserbriefes steht es: »Aristarch, Markus, Jesus Justus, das sind die einzigen aus dem Judentum, die mir als Mitarbeiter geblieben sind.”

 

 
Rudolf Krämer-Badoni (22 december 1913 – 18 september 1989)

 

De Amerikaanse schrijver en strijder tegen slavernij Thomas Wentworth Higginson werd geboren op 22 december 1823 in Cambridge, Massachusetts. Zie ook alle tags voor Thomas Higginson op dit blog.

Uit: The Complete Civil War Journal and Selected Letters

“My housekeeping at home is not perhaps on any very extravagant scale. Buying beefsteak, I usually go to the extent of two pounds. Yet when this morning the Quartermaster inquired how many cattle I wished to have killed for roasting I answered composedly “Ten, & keep three to be fatted.” Fatted, quotha—Not one of the beasts has one ounce of superfluous flesh. Never was seen such lean kine. As they swing on vast spits, composed of young trees, the fire light glimmers through their ribs, lantern like. But they are cooking, nay are cooked. One at least is taken off to cool & will be replaced tomorrow to warm up. It was cooked three hours & well done, for I tasted it. It is so long since I tasted fresh beef that I may have forgotten; but I fancied this to be successful. I tried to fancy that I liked the Homeric repast; certainly it was all far more agreeable than I expected. The doubt now is, whether I have made sufficient provision for my family; I should have roughly guessed that ten beeves would feed as many million people it has such a stupendous sound; but Gen. Saxton’s estimate for tomorrow is 5,000. & we fear meat will run short, unless they prefer bone. One of the cattle is so small, I am hoping it may turn out veal.
For drink we aim at the simple luxury of molasses & water, a barrel per company. Liberal housekeepers may like to know that for a barrel of water is allowed three gallons of molasses, half a pound of ginger & a quart of vinegar, this last being a new ingredient for my untutored palate though the rest are amazed at my ignorance. Hard bread with more molasses, with subsequent tobacco, complete the repast destined to cheer but not inebriate.
On this last point, of inebriation, this is certainly a wonderful camp. For us it is absolutely omitted from the list of vices. I have never heard of a glass of liquor in the camp nor of any effort to keep it out. A total absence of the circulating medium might explain the abstinence, but not the non allusion to the subject. The craving for tobacco is hourly and constant, like that of a mother for her children; but I have never heard whiskey even wished for, save on Christmas Day, & then only with a hopeless far off sighing as you on that day might have visions of strawberries. I am amazed at this total omission of the most inconvenient of all camp-appetites.”

 


Thomas Higginson (22 december 1823 – 9 mei 1911)
Cover

Anya Silver

De Amerikaanse dichteres Anya Silver werd geboren op 22 december 1968 in Media, Pennsylvania, maar groeide op in Swarthmore, en studeerde af aan Haverford College en Emory University. Ze werd vervolgens hoogleraar aan de Mercer University. In 2004 was Anya Silver zwanger en gaf ze les aan de Mercer University toen bij haar de diagnose ontstekingskanker werd gesteld. Ze beviel van zoon Noach en had een borstamputatie. De kanker bleef bestaan en haar omgang ermee, samen met haar zoon en echtgenoot, had een intensiverende uitwerking op haar poëzie. Silver stierf op 49-jarige leeftijd in Macon, Georgia, op 6 augustus 2018. Anya Silver schreef de poëziebundels “Bloom” (2017), “From Nothing” (2016), “I Watched You Disappear” (2014) en “The Ninety-Third Name of God” (2010). Haar boek met literaire kritiek, “Victorian Literature and the Anorexic Body”, werd gepubliceerd in 2006. Ze behaalde een BA aan het Haverford College en een doctoraat in de literatuur aan de Emory University. Ze werd in 2015 Georgia Author of the Year for Poetry genoemd en kreeg in 2018 een Guggenheim-fellowship.

Doing Laundry In Budapest

The dryer, uniform and squat as a biscuit tin,
came to life and turned on me its insect eye.
My t-shirts and underwear crackled and leapt.
I was a tourist there; I didn’t speak the language.
My shoulders covered themselves up in churches,
my tongue soothed its burn with slices of pickle.
More I don’t remember: only, weekends now
when I stand in the kitchen, sorting sweat pants
and pairing socks, I remember the afternoon
I did my laundry in Budapest, where the sidewalks
bloomed with embroidered linen, where money
wasn’t permitted to leave the country.
When I close my eyes, I recall that spinning,
then a woman, with nothing else to sell,
pressing wilted flowers in my hands.

 

Just Red

I stand in Walgreens while my mother sleeps.
The store is fluorescent and almost empty.
My father is ailing in a nursing home,
my friend is dying in the hospital.
What I want tonight is lipstick.
As pure a red as I can find—no coral
undertones, no rust or fawn. Just red.
Ignoring the salespeople, I untwist tubes
and scrawl each color on my wrist,
till the blue veins beneath my skin
disappear behind smeared bars. I select one.
Back in my mother’s apartment, silence.
I limn my lips back out of my wan face.
There they are again: smacky and wanting.

Anya Silver (22 december 1968 – 6 augustus 2018)