De IJslandse schrijfster Kristín Marja Baldursdóttir werd geboren op 21 januari 1949 in Hafnarfjörður. Zie ook alle tags voor Kristín Marja Baldursdóttir op dit blog.
Uit: Das Echo dieser Tage (Vertaald door Tina Flecken)
„Eine Frau mit einem Koffer, eingesunken im Schnee.
Das Dorf war weiß, der Schnee blauschwarz im dämmrigen Winterlicht, die Häuser auf der Landzunge verteilt, die sich bis hinunter zum Meer und den Hang hinauf erstreckte, wo ich in einer Schneewehe feststeckte und mich fragte, ob jemand meine Ankunft beobachtet hatte. Die Landbevölkerung war neugierig, hatte ich gehört, doch ich sah niemanden zu dem Haus hinaufschauen, das ich in den kommenden Monaten streichen sollte.
Mit einem kräftigen Ruck befreite ich mich, nahm die Haustür ins Visier und watete entschlossen durch den Schnee, nur wenige mühsame Schritte, bis ich den Eingang erreichte. Die Tür war vom Schnee zugeweht, und ich musste ihn mit der Hand wegwischen, damit er nicht ins Haus fiel, wenn ich sie öffnete.
Anstelle des angenehmen Geruchs, der mich beim Betreten meiner eigenen Wohnung empfing, hing ein Mief in der Luft, wie ihn alte Möbel verströmen, die einsam vor sich hin ächzen, doch nachdem ich das Licht eingeschaltet und mich umgeschaut hatte, war ich positiv überrascht. Die Möbel waren verschlissen und abgenutzt, passten jedoch gut in diese Umgebung, ein altes isländisches Holzhaus. Die Wände waren grün, blaugrün bei näherer Betrachtung, und ich musste an die Farbeimer im Kofferraum denken.
Ich zog die Vorhänge auf, die so alt waren, dass sie Gefahr liefen, zu zerreißen, wenn man zu stark an ihnen zerrte. Das Haus war kalt, man hatte mir gesagt, ich solle das Wasser andrehen und die Elektroheizung einschalten, sobald ich ankäme. Nachdem das erledigt war, ließ ich Wasser in einen Kessel laufen, denn ein guter, starker Kaffee war unerlässlich, bevor ich mich einrichtete. Dann hielt ich inne und lauschte, als wollte ich kontrollieren, ob mich jemand beobachtet hatte; die Stille im Haus war beunruhigend.
Ich ging wieder hinaus, spähte in alle Richtungen, nahm die alten Häuser am Hang unter mir in Augenschein, doch nichts regte sich, draußen war es genauso still wie drinnen. Ein Schauder durchfuhr mich, als ich mir vorstellte, dass alle das Dorf verlassen hätten oder tot wären, dass ich ganz alleine wäre. Alleine in den Westfjorden.
Erst später, nachdem ich aus dem Wagen alles ins Haus getragen hatte und nach Atem rang, sah ich Lebenszeichen im Dorf. Es war schon halbdunkel, die Straßenlaternen waren angegangen und beschienen Menschen, die vermutlich von der Arbeit kamen. Vor dem großen Gebäude unten auf der Landzunge herrschte reger Verkehr – ich war mir ziemlich sicher, dass es sich um die Fischfabrik handelte – , und von einem anderen Gebäude, anscheinend der Schule, kamen Kinder gelaufen.“
De Amerikaanse dichter en letterkundige Edward Hirsch werd geboren op 20 januari 1950 in Chicago. Zie ook alle tags voor Edward Hirsch op dit blog.
Ik ga leven als een mysticus
Vandaag trek ik een groene wollen trui aan
en ga door het park wandelen in een schemerige sneeuwval.
De bomen staan als zevenentwintig profeten in een veld,
elk een halte op een pelgrimstocht – stil, nadenkend.
Blauwe vlokken van licht die over hun bast vallen
zijn het cijferschrift van een geheim, een occultatie.
Ik zal hun bladeren onderzoeken als pagina’s in een tekst
en de belezen duiven beschouwen, studenten van de winter.
Ik zal knielen op het spoor van een verslagen eekhoorn
en in een lege vijver turen naar de figuur van Sophia.
Ik zal beginnen de lucht af te speuren naar tekenen,
als was mijn hele toekomst erin samengeclusterd.
Ik zal alleen naar huis lopen met de diepte alleen,
een discipel van schaduwen, vol lof voor de mysteries.
Vertaald door Frans Roumen
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