Burkhard Spinnen, Alexander Gumz

De Duitse schrijver Burkhard Spinnen werd geboren op 28 december 1956 in Mönchengladbach. Zie ook alle tags voor Burkhard Spinnen op dit blog.

Uit: Rückwind

„Späte Pop-Art auf staatseigenen Rädern. Aber ich wette, Trössner, du hast das gemocht. Gib’s zu! Du warst jung, diese Farben waren jung, das passte einfach wunderbar zusammen, ein fantastischer Auftakt für eine Klassenfahrt. Vielleicht nach Berlin? Das wurde doch vor Zeiten einmal staatlich bezuschusst. Womit ich auch ganz zwanglos wieder bei meiner Frage wäre: Warum nach Berlin?
Und wieder keine Antwort.
Dafür ist der Fahrschein gedruckt. Trössner nimmt ihn aus dem Kästchen, in dem ein kleines Licht sehr dringlich flackert. Dergleichen Kommunikation mit der Maschine war zu seinen Klassenfahrtzeiten noch unbekannte Zukunft und wirkt heute schon wieder überkommen. Einszweidrei, im Sauseschritt, läuft die Zeit. Aber jetzt keine Nostalgie. Es muss gefahren werden. Mag der Himmel wissen, warum.
Und warum ausgerechnet nach Berlin!
Aber das wirst du mir noch sagen, Trössner, nicht wahr? Das wirst du doch nicht vor mir verheimlichen, oder?
Und nicht so schnell! Ich komme ja kaum hinterher.
Hier oben auf dem Bahnsteig ist er nicht allein. Hoffentlich verdirbt ihm das nicht die Stimmung. Nach all den Jahren in so aberwitzig viel Gesellschaft ist er mittlerweile wieder ein Profi im Alleinsein, und er scheint es zu schätzen. Allerdings galt es ja nur, alte Fähigkeiten wiederzubeleben. Als Einzelkind und Unternehmersohn in einem noblen Vorort ohne Kindergarten, da lernt man das Alleinsein von der Pike auf.
Er hatte sich sogar ein gewisses Vergnügen daran bewahrt, als es um ihn herum lebhafter wurde. Das hat er in meinem Beisein einem der Therapeuten erzählt. Mit zwölf oder dreizehn besuchte er dieses altmodische Kino am Bahnhof, das damals still vor sich hin starb. Nachmittagsvorstellung, außer ihm vielleicht nur vier, fünf andere im Saal, unerkennbar in der Dunkelheit. Der Film war ihm egal, es ging nur um das Gefühl, so etwas wie der Einzige oder sogar der Letzte zu sein. Wenn einer kam und fragte, ob jemand Eis wolle, sei das wie eine persönliche Botschaft gewesen.
Lange her, Trössner!
Er nickt bloß. Klemmt dabei die Daumen hinter die Tragegurte des neuen Rucksacks und schaut die Schienen entlang. Trete ich also einen Schritt beiseite. Ich will ihm ja seine wertvollen Momente nicht ruinieren.“

 

Burkhard Spinnen (Mönchengladbach, 28 december 1956)

 

De Duitse dichter, schrijver en vertaler Alexander Gumz werd geboren op 19 december 1974 in Berlijn. Zie ook alle tags voor Alexander Gunz op dit blog.

 

stukgeslagen nieuwsberichten

ik ben boos op taal, op alles
wat me met krakende jatten aanraakt. maar ik zeg het niet hardop.

stom van afschuw schud ik de vloerplanken,
luister naar klopsignalen. mijn adem, een koppige eenheid,
geherprogrammeerd door toetsingen aan de grondwet.

boven mij ruimt de geheime dienst op. voorbereidingen zijn in volle gang,
om mijn appartement met plankton te bedekken.

een briefje glijdt onder de deur door: maak je geen zorgen om mij.
heb de stemmen in de regenpijpen in detail bestudeerd.
door mijn vleugels af te knippen, word ik onsterfelijk.

ik had me nooit moeten laten overtuigen
al onze eerste borrel: fout. zoals in een western
wilde je mij, pezig en dapper

zoals in een western, liet je me achter toen de sheriff kwam.

 

Vertaald door Frans Roumen

 

Alexander Gumz (Berlijn, 19 december 1974)

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 28e december ook mijn blog van 28 december 2018 en ook mijn blog van 28 december 2015 en eveneens mijn blog van 28 december 2014 deel 2.

Burkhard Spinnen, Alexander Gumz

De Duitse schrijver Burkhard Spinnen werd geboren op 28 december 1956 in Mönchengladbach. Zie ook alle tags voor Burkhard Spinnen op dit blog.

Uit: Rückwind

‘Trössner, was ist? Stellst du dir vor, du bist derjenige, dessen Namen wir tunlichst vermeiden? Selbst in diesen unbedachten Momenten, wenn man ihn ausspricht, ohne ihn zu meinen. Der, dessen Namen wir unterdrücken, weil wir von seiner Nichtexistenz so tief überzeugt sind. Und das auch, ja, gerade jetzt, da man von Leuten in deiner Situation gerne sagt, sie würden das Beten lernen. Jedenfalls sieht er so aus, Hartmut Trössner, wie er jetzt mit einem langen Finger auf die Bildschirmanzeige des Fahrkartenautomaten zieh. Recht ähnlich dem besagten weißbärtigen Herrn, wie er von seiner Wolke herab so energisch auf seinen Adam zeigt, an dem, wenn man etwas strenger hinschaut, alles ein bisschen schlaff ist, auch der Finger, den er dem Herrn entgegen streckt. Als scheute er die Berührung mit seinem Schöpfer. Du erinnerst dich, Trössner: in Rom, du musstest dir den Kopf verrenken, um das zu sehen, und der Vater las dazu der Mutter aus dem Reiseführer vor. Hätte es damals schon Mobiltelefone gegeben, hätte er daran erinnert, dass man sie an diesem Ort unbedingt ausschalten muss. Schon aus Respekt vor dem da oben. Aber ich schweife ab. Jetzt drückt et Ziemlich kräftig sogar. Warum kräftig, Trössner? Damit da Leben reinkommt? Oder denkst du vielleicht, deine Fingerkuppen könnten zu kalt sein, um den erwünschten Impuls auszulösen? Die Vorstellung passt zwar nicht zur Jahreszeit und dem wunderbaren Wetter, aber zur persönlichen Verfassung. Das hätte eine gewisse Poesie.
Wohin reisen?, fragt der Bildschirm. Nach Berlin. Und wann? Jetzt. Und warum? l)as frage ich. Mit Nachdruck. Zumal, soweit ich weiß, noch gestern überhaupt nicht von Aufbruch oder Reise die Rede war. Ich bekomme allerdings keine Antwort. Der Vorgang wird bearbeitet. Trössner soll seine Karte in den Schlitz stecken und seine Geheimnummer eingeben. Jetzt wird es ernst! Haben sie womöglich sein Privatkonto gesperrt? Dieses antiquarische, besser nostalgische Girokonto, das, wenn ich richtig unterrichtet bin, der Vater für ihn eingerichtet hatte, als ihm sein Taschengeld erstmals überwiesen wurde Und auf dem sich momentan ein Betrag befinden müsste, den Trössner mit fünfzehn ein Vermögen genannt hätte und ab dreißig wieder ein Taschengeld. Er tippt die Geheimzahl. 6369. Geboren auf dem Mond. Eine ausnehmend schöne Eselsbrücke. Umgehend kommt die Meldung, dass alles funktioniert. Bitte die Karte entnehmen. Fällt hier etwa jemandem ein Stein vom Herzen? Fs wird ein Fahrschein gedruckt. Sag mal, Tnössner, bei der Gelegenheit, wann bist du zum ersten Mal Bahn gefahren? Ist das vierzig Jahre her? Würde ich schätzen. Wer in deinen Kopf schauen kann, der sieht darin die Großraumwagen der ersten Intercity-Generation. Gelborange die Wände, die Gepäckablagen und die Sitze, rötlich braun die Stirnwände, und die Reservierungsschildchen neckten hinter verkratztem Plexiglas. Man konnte das grauenhaft finden.“

 

Burkhard Spinnen (Mönchengladbach, 28 december 1956)

 

De Duitse dichter, schrijver en vertaler Alexander Gumz werd geboren op 19 december 1974 in Berlijn. Zie ook alle tags voor Alexander Gunz op dit blog.

 

god in korte broek

op de een of andere manier zijn de radio’s op een andere frequentie ingesteld.
specialisten brabbelen. kleine overlapping
met het kloppen van het heden in mijn maag.

ver uit de boeg van een boot leunend,
maakten we ons zorgen over halslijnen.

oordeel zelf: waarom kent de onderbouw ons,
is dat het prinsenpaar dat zich zou hebben opgehangen?
we moeten hoe dan ook niet op retoriek vertrouwen.
beter om over verjaardagskaarten heen te kleuren, schrijf:

lieverds, we hebben sinds vandaag een thuis. jullie kennen het,
achter bergen waar een bad voor ons wordt klaargemaakt,
zo transparant alsof we het verdienden.

we worden nog steeds niet genoeg veracht.

hoe zei god het gisteren op de radio:
iemand zal boeten, zal opstaan van de gedekte tafel,
twee stappen zetten naar de ondergang
en pats, dat was het.

 

Vertaald door Frans Roumen

 

Alexander Gumz (Berlijn, 19 december 1974)

 

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Burkhard Spinnen, Alexander Gumz

De Duitse schrijver Burkhard Spinnen werd geboren op 28 december 1956 in Mönchengladbach. Zie ook alle tags voor Burkhard Spinnen op dit blog.

Uit: Rückwind

‘Trössner, was ist? Stellst du dir vor, du bist derjenige, dessen Namen wir tunlichst vermeiden? Selbst in diesen unbedachten Momenten, wenn man ihn ausspricht, ohne ihn zu meinen. Der, dessen Namen wir unterdrücken, weil wir von seiner Nichtexistenz so tief überzeugt sind. Und das auch, ja, gerade jetzt, da man von Leuten in deiner Situation gerne sagt, sie würden das Beten lernen. Jedenfalls sieht er so aus, Hartmut Trössner, wie er jetzt mit einem langen Finger auf die Bildschirmanzeige des Fahrkartenautomaten zieh. Recht ähnlich dem besagten weißbärtigen Herrn, wie er von seiner Wolke herab so energisch auf seinen Adam zeigt, an dem, wenn man etwas strenger hinschaut, alles ein bisschen schlaff ist, auch der Finger, den er dem Herrn entgegen streckt. Als scheute er die Berührung mit seinem Schöpfer. Du erinnerst dich, Trössner: in Rom, du musstest dir den Kopf verrenken, um das zu sehen, und der Vater las dazu der Mutter aus dem Reiseführer vor. Hätte es damals schon Mobiltelefone gegeben, hätte er daran erinnert, dass man sie an diesem Ort unbedingt ausschalten muss. Schon aus Respekt vor dem da oben. Aber ich schweife ab. Jetzt drückt et Ziemlich kräftig sogar. Warum kräftig, Trössner? Damit da Leben reinkommt? Oder denkst du vielleicht, deine Fingerkuppen könnten zu kalt sein, um den erwünschten Impuls auszulösen? Die Vorstellung passt zwar nicht zur Jahreszeit und dem wunderbaren Wetter, aber zur persönlichen Verfassung. Das hätte eine gewisse Poesie.
Wohin reisen?, fragt der Bildschirm. Nach Berlin. Und wann? Jetzt. Und warum? l)as frage ich. Mit Nachdruck. Zumal, soweit ich weiß, noch gestern überhaupt nicht von Aufbruch oder Reise die Rede war. Ich bekomme allerdings keine Antwort. Der Vorgang wird bearbeitet. Trössner soll seine Karte in den Schlitz stecken und seine Geheimnummer eingeben. Jetzt wird es ernst! Haben sie womöglich sein Privatkonto gesperrt? Dieses antiquarische, besser nostalgische Girokonto, das, wenn ich richtig unterrichtet bin, der Vater für ihn eingerichtet hatte, als ihm sein Taschengeld erstmals überwiesen wurde Und auf dem sich momentan ein Betrag befinden müsste, den Trössner mit fünfzehn ein Vermögen genannt hätte und ab dreißig wieder ein Taschengeld. Er tippt die Geheimzahl. 6369. Geboren auf dem Mond. Eine ausnehmend schöne Eselsbrücke. Umgehend kommt die Meldung, dass alles funktioniert. Bitte die Karte entnehmen. Fällt hier etwa jemandem ein Stein vom Herzen? Fs wird ein Fahrschein gedruckt. Sag mal, Tnössner, bei der Gelegenheit, wann bist du zum ersten Mal Bahn gefahren? Ist das vierzig Jahre her? Würde ich schätzen. Wer in deinen Kopf schauen kann, der sieht darin die Großraumwagen der ersten Intercity-Generation. Gelborange die Wände, die Gepäckablagen und die Sitze, rötlich braun die Stirnwände, und die Reservierungsschildchen neckten hinter verkratztem Plexiglas. Man konnte das grauenhaft finden.“

 

Burkhard Spinnen (Mönchengladbach, 28 december 1956)

 

De Duitse dichter, schrijver en vertaler Alexander Gumz werd geboren op 19 december 1974 in Berlijn. Zie ook alle tags voor Alexander Gunz op dit blog.

 

god in korte broek

op de een of andere manier zijn de radio’s op een andere frequentie ingesteld.
specialisten brabbelen. kleine overlapping
met het kloppen van het heden in mijn maag.

ver uit de boeg van een boot leunend,
maakten we ons zorgen over halslijnen.

oordeel zelf: waarom kent de onderbouw ons,
is dat het prinsenpaar dat zich zou hebben opgehangen?
we moeten hoe dan ook niet op retoriek vertrouwen.
beter om over verjaardagskaarten heen te kleuren, schrijf:

lieverds, we hebben sinds vandaag een thuis. jullie kennen het,
achter bergen waar een bad voor ons wordt klaargemaakt,
zo transparant alsof we het verdienden.

we worden nog steeds niet genoeg veracht.

hoe zei god het gisteren op de radio:
iemand zal boeten, zal opstaan van de gedekte tafel,
twee stappen zetten naar de ondergang
en pats, dat was het.

 

Vertaald door Frans Roumen

 

Alexander Gumz (Berlijn, 19 december 1974)

 

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Liu Xiaobo, Burkhard Spinnen, Engelbert Obernosterer, Shen Congwen, Conrad Busken Huet, Manuel Puig, Hildegard Knef, Guy Debord, Antoine Bodar

De Chinese dichter en mensenrechtenactivist Liu Xiaobo werd geboren in Changchun op 28 december 1955. Zie ook alle tags voor Liu Xiaobo op dit blog.

 

Fifteen Years of Darkness (Fragment)

Among the hunger-strike tents on the Monument
I gathered with the students and local residents
continuous gunshots rang out
bullets struck the Monument
sparks sprayed off the marble
I released an eye-flooding flash
broke an automatic rifle in half
though I can’t break open the silence of the dark night

Facing an unpredictable fate
I stare dumbly into the darkness
unable to discern if the starlight abyss
is hell or paradise

15 years have passed
unexpected bloodshed has suffocated me
unexpected prisons have hardened me
I’ve become a thick stone
yield to the lashings of political terrors
expression hardened, frozen
always unchanged

From the massacre’s bloodshed to harsh surveillance
the horrors of that night
have yet to move half-a-pace away
After the house-raid then handcuffs
after handcuffs then prison
after prison then the police sentry at my building’s gate
A personal shadow
interrogates our houseguests
Phones tapped
mail vetted
all forms of communication cut off
Let me turn into a blind-and-deaf man
in the dark dark night
to resist the silence

Walls of a cell may confine the body
but no cell walls can restrain the soul

15 years have passed
a murderer’s regime
forces one to desperation
A nation that tolerates a murderous regime and forgets the killed
forces one to deeper desperation
A survivor of the massacre powerless to demand justice for the victims
forces one to the deepest desperation
But in such desperation
remembering the departed spirits
is the only hope left

Let the darkness transform into rock
across the wilderness of my memory

 


Liu Xiaobo (28 december 1955 – 13 juli 2017)

 

De Duitse schrijver Burkhard Spinnen werd geboren op 28 december 1956 in Mönchengladbach. Zie ook alle tags voor Burkhard Spinnen op dit blog.

Uit: Zacharias Katz

„Bastogne, Militärlazarett, 15-1-1945

C ind Sie bereit, Brady? Funktioniert Ihr Apparat? Ent-schuldigen Sie, wenn ich das sage: Dcr sieht wirklich abenteuerlich aus. He, Sie schreiben ja schon! Dann will ich mal anfangen. Also, mein Name ist Zachary Katz. Oder Zach Katz, für meine Freunde und Leser. Eigentlich sollte ich besser sagen: Ich bin Zach Katz. Das Wörtchen bin unterstrichen. Warum der Unterschied? Nun, Zach Katz steht zwar hier an meinem Krankenbett, und in den letzten dreißig Jahren hat mich niemand anders genannt; doch Zach Katz ist im Grunde kein Name. Eher eine Marke. Und zwar eine gute. Eine Marke, der man vertraut. Brady, ich weiß, man soll sich nicht loben. Aber schauen Sie mich an: Vielleicht darf ein Mann in meinem Zustand eine Ausnahme machen? Gut. Dann zitiere ich jetzt aus dem Kopf: »Von einer Repor-tage, die mit Zach Katz gezeichnet ist, kann man erwarten, dass sie die Fakten so exakt wie möglich meldet und die Vor-gänge anschaulich schildert, ohne dabei in Gefühlen und Stimmungen steckenzubleiben wie ein Sherman-Panzer im Schlamm.• Nicht schlecht, oder? Das hat mein Herausgeber geschrieben, als ich den Preis für meine Berichte über London und Guadalcanal bekam. Und weiter, nur einen Satz noch: »Die Reportagen von Zach Katz verschleiern nicht Unkenntnis mit Phrasen, sie bauschen nicht Lappalien zu welthistori-schen Ereignissen auf, und sie verwechseln nicht Analyse mit Parteilichkeit.• Ach ja, und wenn ich das noch sagen darf, das ist mir näm-lich wichtig: Dreißig Jahre lang hat Zach Katz mit keiner Zeile behauptet, der Krieg sei eine hehre Aufgabe für edle junge Männer. Oder es sei ruhmreich und süß, fürs Vaterland zu sterben. Kein Gedanke! Krieg ist schrecklich, Krieg ist die Hölle. Und niemand, der meine Artikel liest, wird jemals etwas anderes von mir hören. Aber Krieg existiert. Nicht wahr, Corporal Brady? Ich weiß es, und Sie wissen es auch. Offenbar sind wir noch nicht so weit, dass wir ohne Waffen auskommen könnten. Vielleicht irgendwann demnächst, wenn man die Toten ge-zählt hat. Oder wir werden einmal so von Waffen starren, dass niemand mehr einen Krieg anfängt, weil er weiß, er wird ihn nicht überleben. Mag sein. Doch bis zu diesem schönen Tage wird es Kriege geben; und also muss es auch Leute geben, die darüber berichten, ehrlich und offen, damit jeder entscheiden kann, wo er steht: bei den Falken oder bei den Tauben. Bei denen, die sagen: Auge um Auge, oder bei denen, die noch die andere Wange hinhalten. Und ehrlich zu berich-ten, das ist mein Job. Dafür bürgt seit dreißig Jahren der Name Zach Katz. Das bin also ich. Und jetzt müssten Sie sich vorstellen, Brady! Keine Sorge, ich mache das für Sie. Corporal Brady ist momentan meine rechte Hand. Und meine linke leider auch. Und zwar im wörtlichsten Sinne.“

 

 
Burkhard Spinnen (Mönchengladbach, 28 december 1956)
Cover

 

De Oostenrijkse schrijver Engelbert Obernosterer werd geboren op 28 december 1936 in St. Lorenzen im Lesachtal, Kärnten. Zie ook alle tags voor Engelbert Obernosterer op dit blog.

Uit: Der senkrechte Kilometer

„Die Bauern wissen am Regen vorerst nichts auszusetzen, es sei denn, dass das Schlechtwetter anhält und dadurch in die Nähe der gefürchteten Herbstgüsse gelangt, die das Erdreich aufweichen, so dass es als Mure zu Tale rutscht und dabei Wege und Bäche verschüttet. Noch steht der Regen dem Fruchtbringenden gleich nahe wie der möglichen Katastrophe. Ob das an- und abschwellende Triefen aus dem grau verhangenen Himmel segensreich oder verheerend genannt werden muss, liegt nicht in den derzeit fallenden Tropfen begründet, sondern in den nächsten hinter den Bergen herauf ziehenden Wolkenfrachten.
Und die Sonne, wenn sie ungeachtet des Geredes von Fluten, Erdrutsch und Strafe Gottes nach Tagen zwischen den Wolkenwülsten auftauchen sollte, was ist sie eigentlich: eine Finte, um die ohnehin Eingeschüchterten noch weiter in Täuschungen zu verstricken? Muss man ihren Schein als bloße Scheinbarkeit ansehen und sich hüten, sich ihrer Wärme hinzugeben, oder bedeutet ihr Durchdringen doch den Sieg des Lichtes über die Mächte der Finsternis? Hinter den Wolkenbänken harrt sie der nächsten Tage, um von ihnen zu erfahren, ob sie ein echter Grund zur Freude ist oder nur die Unerfahrenen zu falschen Hoffnungen verleitet mit ihrem Schein, den sie hingaukelt über das Sein der vorhandenen Begriffe.
Die ältesten der Eingesessenen, kaum unterscheidbar ob Greise oder Greisinnen, wissen zu erzählen, dass es nicht selten in ihrem wechselreichen Dasein Strecken ohne jede Art von Witterung gegeben habe. Am ehesten lasse sich der Zustand beschreiben als unscheinbar, unentschieden oder eine merkwürdige Art von Grau. Die auf das Wetter angewiesenen Bauern hätten sogleich den Pfarrer zu einer Bittprozession gedrängt…
Den Berichten der Dorfältesten lauschend, erkennt man, dass, sobald der Herbst an Leuchtkraft verliert, bis zum Fallen des ersten Schnees keinerlei Witterung über den abgeernteten Kartoffelfeldern anzutreffen ist. Man nennt es behelfsweise Übergangswetter, was da bläulich bis milchig jenseits des Baches aufscheint und durch keinerlei Bewegung und Entwicklung den Wetterkundigen Anhaltspunkte liefert. Selbst ein Unwetter lässt sich leichter ertragen als diese Teilnahmslosigkeit gegenüber den klaren Vorstellungen, denn gegen Unwetter hat man sich zu schützen gelernt, nicht aber gegen derlei Ausfälle. Hinzu kommt, dass sich über Wetterlosigkeit so schwer reden lässt. Die Wolken sind in solchen Fällen nämlich nicht mehr Wolken, nicht genau grau und nicht eindeutig Massen. So wettert man denn mit bloßen Worten im luftleeren Raum.“

 


Engelbert Obernosterer (St. Lorenzen, 28 december 1936)

 

De Chinese schrijver Shen Congwen werd geboren op 28 december 1902 in Fenghuang in de provincie Hunan. Zie ook alle tags voor Shen Congwen op dit blog.

Uit: Family Letters (Vertaald door Alice Xin Liu)

“Change is awaited, without speaking up or protesting. Literature — when it comes to newspapers on the stalls — it’s extremely rare to see a discussion on how to improve the current standards. The foreign literature they introduce, scraps of poetry for example, is not so good either. I don’t know the cause of this. Is it because editors’ attention doesn’t fall on this, and they’re not very objective, or is it something else? The few theoretical magazines here are read by only a few, and they look somewhat new. On the other hand, picture storybooks look oily and ratty from too many fingers. Most of the patients in this hospital are intellectuals, brainworkers. Are their brains so tired that they only want to read picture books to waste away their time? Or are the many lives here untouched by new literature? I share in the worries of Tolstoy’s character Levin. Straight after eating dinner they go into the leisure room and already there are many mahjongg players seated there. A few female teachers and middle-school instructors are already smoothly playing the mahjongg tiles, their spirits high. They’re so passionate when they play that they take me back to a society thirty or forty years ago. It’s hard not to be sad. Because this makes me feel that there are still a good number of people in society who will use these outdated methods to have fun and find happiness. Or perhaps many people are happy to use this method to waste away the limited moments of their lives, and finding in books the happiness of truth is not a passion even of an “intellectual.” This is another problem that should be mentioned somewhat in literature. Or discussed as a terrible thing! None of us should be overly pedantic, because society is accustomed to these developments. Especially since some books can’t give most people more happiness than playing mahjongg does, so no matter how many books we have, it is still meaningless.”

 


Shen Congwen (28 december 1902 – 10 mei 1988)

 

De Nederlandse schrijver Conrad Busken Huet werd geboren op 28 december 1826 in Den Haag, als zoon van een ambtenaar. Zie ook alle tags voor Conrad Busken Huet op dit blog.

Uit: Het land van Rembrandt

“Dante is, wat zijn blik op de bijbel betreft, de tijdgenoten gedeeltelijk voor. Zijn dichterlijk instinct waarschuwt hem dat de dichterlijke boeken van het Oude Testament niet uit het Hebreeuws in het Latijn of in een andere taal kunnen overgzet worden, zonder daarbij zeer te verliezen. Die opmerking was toen nog door niemand gemaakt. Doch voor het overige gaat ook hij zeer willekeurig met de bijbel om; schuift blindelings het Oude Testament tussen het Nieuwe; verzint diepzinnigheden; allegoriseert; behandelt de leerstukken alsof het verhalen, de verhalen alsof het feiten waren; houdt in al het voornaamste zich aan de in zijn tijd gangbare mystieke verklaring.
Wie gevoelt echter niet dat dit spelen van de feodale tijd met de bijbel in een bijbelkennis wortelde die ook daarna, gedurende een reeks van eeuwen, van beslissende invloed op de algemene zienswijze der Europeanen geweest is?
Een Aziaat, die in onze dagen de geschiedenis van Europa wilde bestuderen in Europa’s letteren, Europa’s kunst, Europa’s begrippen van goed en kwaad, Europa’s voorstellingen omtrent het bovenzinnelijke, zou voor alles zich een grondige kennis moeten eigen maken, eerstens van het Oude en het Nieuwe Testament zelf, daarna van de betekeins welke door de Europese christenen in verschillende tijden aan die gewijde boeken gehecht is. Zij geven de sleutel tot een groot aantal van onze denkbeelden, verklaren al hetgeen er niet enkel menselijks of nationaals in onze wijs van gevoelen is; zijn als een doorlopende kanttekening bij de vormen van onze verbeelding.
De ontkenning zelf van het bijbelse, die meer en meer tot de gangbare begrippen der Europeanen is gaan behoren, bevestigt de algemeenheid van deze heerschappij. Hetgeen wij de vrije gedachte noemen is voor de ene helft iets positiefs, voor de andere iets betrekkelijks. Met vrij te denken bedoelen wij: anders te denken dan onze voorouders die hun denkvormen naar de bijbel regelden, of dan diegenen van onze tijdgenoten welke bij de bijbelse voorstellingen van een vroeger geslacht voortgaan vrede te vinden.”


Conrad Busken Huet (28 december 1826 – 1 mei 1886)
Den Haag: de Spuipoort: 1e helft 19e eeuw

 

De Argentijnse schrijver Manuel Puig werd geboren op 28 december 1932 in General Villegas. Zie ook alle tags voor Manuel Puig op dit blog.

Uit: The Kiss of the Spider Woman (Scenario van Leonard Schrader)

“MOLINA
If you’re going to crack jokes about a film that I happen to be fond of, there’s no reason
to go on.
VALENTIN
All right, all right. Go ahead.
MOLINA
Suddenly — we’re in Paris!
Troops are marching right underneath the Arc de Triomphe. Really handsome soldiers, and the French girls are applauding as they pass by…
Then — we’re on this typical Parisian back-street, dead-end sort of looking up a hill.
CUT TO:
EXT. NEIGHBORHOOD STREET – NIGHT (NAZI MOVIE)
The walls are covered with Star of David grafitti.
VOICE OF MOLINA
… And these really weird-looking Frenchmen, not the typical ones with the berets — are unloading a truck, it’s wartime, of course, and the boxes contain contraband delicacies. Like
canned meat, the best cheeses..
CUT TO:
INT. CELL – NIGHT
MOLINA
Peaches in syrup —
OICE OF VALENTIN
Don’t talk about food.”

 

 
Manuel Puig (28 december 1932 – 22 juli 1990)

 

De Duitse actrice, schrijfster en zangeres Hildegard Knef werd geboren in Ulm op 28 december 1925.Zie ook alle tags voor Hildegard Knef op dit blog.

Uit: Der geschenkte Gaul

„Schwierig wurde unser Leben, wenn Großmutter für jeweils zwei bis drei Tage in der Woche in unser Paradies kam. Ich durfte nicht mehr halbnackt herumrasen und wurde in Wolle gesteckt, Karl sollte sein Netzhemd nicht »öffentlich« tragen, Äpfel wurden als wurmfördernd verschrien, meine Ziege durfte ich nachts nicht mehr an mein Bett binden, und mein Lieblingskarnickel mußte in seinem Verschlag ein anständiges Karnickeldasein führen, das ganze sommerliche Leben wurde organisiert und weiblich ordentlich. Der erste rasende Jähzornanfall meines Großvaters fand unfehlbar zehn bis fünfzehn Minuten nach der scheu-herzlichen Begrüßung statt, er zog sich anschließend brummend und vor sich hin redend auf seine hinteren Kohlbeete zurück, um wenig später braungebrannt und zufrieden auf dem Sofa zu sitzen, Omas Kaffee zu trinken und ihr von meinen unglaublich geniegleichen Äußerungen zu berichten — das war die schönste Stunde für mich, wir beteten uns gegenseitig an, über die uns trennenden sechzig Jahre hinweg. Ob ich nur ungeschickt oder bösartig war, wird keiner mehr ergründen, jedenfalls fiel immer etwas herunter, was zerbrechlich war, und damit war jedem aufkommenden Verständnis meiner Großeltern füreinander ein jähes Ende gesetzt. Sonntags kam meine Mutter. Sie mußte arbeiten, sie war damals Sekretärin bei Siemens — mein Vater war sechs Monate nach meiner Geburt gestorben, und ich fand es bedeutend, eine Halbwaise genannt zu werden —, sie kam, und ich tat jedesmal so, als ob ich sie nicht erkannte, machte einen höflichen Knicks und sagte: »Guten Tag, Tante.« Meine Großmutter fing sofort an zu weinen und schnüffelte etwas von unnatürlichem Leben für ein Kind in dem Alter, meine Mutter hatte Tränen in den Augen, nahm mich auf den Arm und rügte meine Großmutter wegen der wollenen Kleidung, die ich bei der glühenden Hitze trug, zwischen der nunmehr beginnenden Auseinandersetzung bekam ich mein Sonntagsgeschenk von meiner Mutter und hörte meinen Großvater etwas von blöder Gefühlsduselei sagen. Montags fuhren Mutter und Großmutter nach Berlin zurück, und nach herzzerreißendem Abschied und langem Winken blinzelten Großvater und ich uns zu wie zwei Verschwörer, die ihrer illegalen Arbeit nun wieder ungestört nachgehen dürfen. Montags durfte ich ganz nackt im Garten laufen, bekam die Äpfel nachgeliefert, die ich während der Besuchszeit verpaßt hatte, und mußte mich meist bereits vor dem Mittagessen übergeben.“

 


Hildegard Knef (28 december 1925 – 1 februari 2002)

 

De Franse schrijver, filmmaker en kunstenaar Guy Ernest Debord werd op geboren 28 december 1931 in Parijs. Zie ook alle tags voor Guy Debord op dit blog.

Uit: Society of the Spectacle (Vertaald door Donald Nicholson­Smith)

“13
The spectacle is essentially tautological, for the simple reason that its means and its ends are identical. It is the sun that never sets on the empire of modem passivity. It covers the entire globe,
basking in the perpetual warmth of its own glory.

14
The spectacular character of modem industrial society has nothing fortuitous or superficial about it; on the contrary, this society is based on the spectacle in the most fundamental way. For the spectacle, as the perfect image of the ruling economic order, ends are nothing and development is all – – although the only thing into which the spectacle plans to develop is itself.

15
As the indispensable packaging for things produced as they are now produced, as a general gloss on the rationality of the system, and as the advanced economic sector directly responsible for the manufacture of an ever-growing mass of image-objects, the spectacle is the chief product of present-day society.

16
The spectacle subjects living human beings to its will to the extent that the economy has brought them under its sway. For the spectacle is simply the economic realm developing for itself — at once a faithful mirror held up to the production of things and a distorting objectification of the producers.”

 

 
Guy Debord (28 december 1931 – 30 november 1994)
Poster voor een lezing

 

De Nederlandse rooms-katholiek priester, kunsthistoricus, schrijver en columnist Antoine Bodar werd geboren in ‘s-Hertogenbosch op 28 december 1944. Zie ook alle tags voor Antoine Bodar op dit blog.

Uit: Correspondentie

“Vertroosting aan Johan Polak
Zeer vereerde Doctor,

Spengleriaans zou ik de rede willen noemen die u op 8 januari jongstleden hebt uitgesproken als dankwoord na verlening van het doctoraat honoris causa. U hebt de ondergang van het avondland aangekondigd, niet bezworen. U hebt de ondergang gepredikt, maar uw toehoorders niet bemoedigd. Alsof niet Venus eertijds uit het reddeloos brandende Troje Aeneas en de zijnen had weggezonden, opdat een nieuw Troje zou worden gesticht.

Ipsa Trojanos nepotes in Latinos transtulit,
Romuleas ipsa fecit cum Sabinis nuptias.
(Zelve heeft zij haar Trojaanse nakroost binnen Latium geplant, deed zij de Sabijnsen huwen met het volk van Romulus.)

Is het slotaccoord van het Pervigilium veneris zo treurig, zo pessimistisch als u voorgeeft, of weemoedig, melancholisch? Men kan nog zo opgaan in het liefdesspel, ook daaraan, als aan alles, komt een einde. Zoals van zo velen, geboren onder Saturnus, gaat uw hart in het zwart gekleed. Maar toont u niet de eigen zwakheid in het wachten op de barbaren die vandaag nog moeten komen? Sta mij een poging toe u te troosten.
Herinnert u u nog, hoe Boethius zich in de gevangenis beklaagt jegens de Philosophie? Is dit nu de bibliotheek die u als veilige burcht in mijn huis had gekozen, waar u met mij placht te spreken over de kennis van het menselijke en het goddelijke, vraagt hij haar. Daarop antwoordt de Philosophie: Ik zoek niet zozeer een bibliotheek, waarvan de wanden versierd zijn met ivoor en glas, maar het vertrek in uw geest, waarin ik geen boeken heb opgeslagen maar hetgeen boeken van waarde doet zijn – de meningen die eens in mijn boeken zijn opgetekend.”


Antoine Bodar (‘s-Hertogenbosch, 28 december 1944)

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 28e december ook mijn blog van 28 december 2016 en ook mijn blog van 28 december 2015 en eveneens mijn blogs van 28 december 2014.

Liu Xiaobo, Burkhard Spinnen, Engelbert Obernosterer, Shen Congwen, Conrad Busken Huet, Manuel Puig, Hildegard Knef, Guy Debord, Antoine Bodar

De Chinese dichter en mensenrechtenactivist Liu Xiaobo werd geboren in Changchun op 28 december 1955. Zie ook alle tags voor Liu Xiaobo op dit blog.

 

Fifteen Years of Darkness (Fragment)

Before dawn at home in Beijing, 6/4/2004
Fifteenth anniversary offering for 6/4

15 years ago
a massacre took place at daybreak
I died then was reborn

15 years have passed
daybreak bayonets dyed red
is still a blade fixed in the eyes

15 years have passed
I still have nightmares of those departed souls
I see them soaked with blood
I write each stroke each line
as an outpouring of the tomb

15 years have passed
within the darkness of vanished freedom
I wait for the hour-hand to point to pre-
dawn’s advent of the fifteenth anniversary offering

Tonight, in this city without altar
I hope the dead souls can see my eyes
and turn my watchful gaze into the flicker of a candle flame
Not the sacrificial spirit money for the ancestors
not the raging blaze that illuminates the cold night
but memory’s nakedness
is like a bone that will not decay

15 years ago
martial-law troops besieged the Square
the military broadcast the order over and
over, a continuous transmission of gunshots and bloodthirsty news
A few hours before
the gathering crowds, the clamoring crowds
then in a blink the light was extinguished
people fled like a surge of quicksilver
leaving behind an empty void

 

 
Liu Xiaobo (28 december 1955 – 13 juli 2017)

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Liu Xiaobo, Burkhard Spinnen, Shen Congwen, Engelbert Obernosterer, Conrad Busken Huet, Manuel Puig, Hildegard Knef, C. Louis Leipoldt, Édouard d’Anglemont

De Chinese dichter en mensenrechtenactivist Liu Xiaobo werd geboren in Changchun op 28 december 1955. Zie ook alle tags voor Liu Xiaobo op dit blog.

Uit: Experiencing Death

I had imagined being there beneath sunlight
with the procession of martyrs
using just the one thin bone
to uphold a true conviction
And yet, the heavenly void
will not plate the sacrificed in gold
A pack of wolves well-fed full of corpses
celebrate in the warm noon air
aflood with joy

Faraway place
I’ve exiled my life to
this place without sun
to flee the era of Christ’s birth
I cannot face the blinding vision on the cross
From a wisp of smoke to a little heap of ash
I’ve drained the drink of the martyrs, sense spring’s
about to break into the brocade-brilliance of myriad flowers

Deep in the night, empty road
I’m biking home
I stop at a cigarette stand
A car follows me, crashes over my bicycle
some enormous brutes seize me
I’m handcuffed eyes covered mouth gagged
thrown into a prison van heading nowhere

A blink, a trembling instant passes
to a flash of awareness: I’m still alive
On Central Television News
my name’s changed to “arrested black hand”
though those nameless white bones of the dead
still stand in the forgetting
I lift up high up the self-invented lie
tell everyone how I’ve experienced death
so that “black hand” becomes a hero’s medal of honor

Even if I know
death’s a mysterious unknown
being alive, there’s no way to experience death
and once dead
cannot experience death again
yet I’m still
hovering within death
a hovering in drowning
Countless nights behind iron-barred windows
and the graves beneath starlight
have exposed my nightmares

Besides a lie
I own nothing

 

Vertaald door Jeffrey Yang

 


Liu Xiaobo (Changchun, 28 december 1955)

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De Chinese dichter en mensenrechtenactivist Liu Xiaobo werd geboren in Changchun op 28 december 1955. Zie ook alle tags voor Liu Xiaobo op dit blog.

 

A Small Rat in Prison
for Little Xia

a small rat passes through the iron bars
paces back and forth on the window ledge
the peeling walls are watching him
the blood-filled mosquitoes are watching him
he even draws the moon from the sky, silver
shadow casts down
beauty, as if in flight

a very gentryman the rat tonight  
doesn’t eat nor drink nor grind his teeth
as he stares with his sly bright eyes
strolling in the moonlight

 

Daybreak
for Xia

over the tall ashen wall, between
the sound of vegetables being chopped
daybreak’s bound, severed,
dissipated by a paralysis of spirit

what is the difference
between the light and the darkness
that seems to surface through my eyes’
apertures, from my seat of rust
I can’t tell if it’s the glint of chains
in the cell, or the god of nature
behind the wall
daily dissidence
makes the arrogant
sun stunned to no end
 
daybreak a vast emptiness
you in a far place
with nights of love stored away

 

Vertaald door Jeffrey Yang

 

 
Liu Xiaobo (Changchun, 28 december 1955)
Hier met zijn vrouw

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One Letter Is Enough
for Xia

one letter is enough
for me to transcend and face
you to speak

as the wind blows past
the night
uses its own blood
to write a secret verse
that reminds me each
word is the last word

the ice in your body
melts into a myth of fire
in the eyes of the executioner
fury turns to stone

two sets of iron rails
unexpectedly overlap
moths flap toward lamp
light, an eternal sign
that traces your shadow

Longing to Escape
for my wife

abandon the imagined martyrs
I long to lie at your feet, besides
being tied to death this is
my one duty
when the heart’s mirror-
clear, an enduring happiness
 
your toes will not break
a cat closes in behind
you, I want to shoo him away
as he turns his head, extends
a sharp claw toward me
deep within his blue eyes
there seems to be a prison
if I blindly step out
of with even the slightest
step I’d turn into a fish

 

Vertaald door Jeffrey Yang

 

 
Liu Xiaobo (Changchun, 28 december 1955)

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Je wacht op mij met ’t stof
– voor mijn vrouw, die elke dag wacht

niets rest je in jouw naam, niets dan op me te wachten,
samen met het stof van ons thuis
al die lagen bijeen, overlopend, in elke hoek
je wil de overgordijnen niet opentrekken
want het licht zou hun stilte verstoren

boven de boekenplank is het met de hand geschreven etiket verstoft
op het tapijt ademt het patroon het stof in
wanneer je me een brief schrijft
en je de pen graag een stofpunt wilt geven
worden mijn ogen door pijn gestoken

je zit daar de hele dag lang
durft niet te bewegen
uit angst dat je voetstappen het stof zullen vertrappen
je probeert je adem in te houden
en gebruikt de stilte om een verhaal te schrijven.
In ogenblikken als deze is het verstikkende stof de enige bondgenoot

jouw visie, adem en tijd doordringen het stof
in de diepte van je ziel wordt de tombe centimeter na centimeter
vanaf de voeten opgestapeld
komt tot aan de borst staat tot aan de keel
 
jij weet dat de tombe je beste rustplaats is
waar je op me wacht zonder bron van angst of paniek
daarom verkies je stof in het donker, in kalm verstikken
wachtend, wachtend op me
je wacht op me met stof

jij die het zonlicht en de werveling van lucht weigert
laat het stof je maar helemaal begraven
laat jezelf maar inslapen in ’t stof
tot ik terugkom en jij wakker wordt
en het stof afveegt van je huid en je ziel.

Een wonder – ontwaakt uit de dood.

 

Vertaald door Job Degenaar en Annmarie Sauer

 

 
Liu Xiaobo (Changchun, 28 december 1955)

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De Chinese dichter en mensenrechtenactivist Liu Xiaobo werd geboren in Changchun op 28 december 1955. Zie ook alle tags voor Liu Xiaobo op dit blog.

 

To Xia

My dear,
I’ll never give up the struggle for freedom from the oppressors’
jail, but I’ll be your willing prisoner for life.

I’m your lifelong prisoner, my love

I want to live in your dark insides
surviving on the dregs in your blood

inspired by the flow of your estrogen

I hear your constant heartbeat

drop by drop, like melted snow from a mountain stream
if I were a stubborn, million-year rock
you’d bore right through me
drop by drop

day and night

Inside you
I grope in the dark
and use the wine you’ve drunk
to write poems looking for you
I plead like a deaf man begging for sound
Let the dance of love intoxicate your body

I always feel
your lungs rise and fall when you smoke
in an amazing rhythm
you exhale my toxins
I inhale fresh air to nourish my soul

I’m your lifelong prisoner, my love
like a baby loath to be born
clinging to your warm uterus
you provide all my oxygen
all my serenity

A baby prisoner
in the depths of your being
unafraid of alcohol and nicotine
the poisons of your loneliness
I need your poisons
need them too much

Maybe as your prisoner
I’ll never see the light of day
but I believe
darkness is my destiny
inside you
all is well

The glitter of the outside world
scares me
exhausts me
I focus on
your darkness –
simple and impenetrable

 

Liu Xiaobo (Changchun, 28 december 1955)

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