E. Th. A. Hoffmann, Ivan Ivanji, Eugen Roth, Ulrich Holbein, Edith Wharton, Jiří Karásek ze Lvovic, Vicki Baum, John Donne, Charles Sackville

De Duitse dichter en schrijver Ernst Theodor Amadeus Hoffmann werd geboren in Koningsbergen op 24 januari 1776. Zie ook alle tags voor E. Th. A. Hoffmann op dit blog.

Uit: Lebensansichten des Katers Murr

„Ganz dunkel erinnere ich mich gewisser knurrender, prustender Töne, die um mich her erklangen, und die ich beinahe wider meinen Willen hervorbringe, wenn mich der Zorn überwältigt. Deutlicher und beinahe mit vollem Bewußtsein finde ich mich in einem sehr engen Behältnis mit weichen Wänden eingeschlossen, kaum fähig, Atem zu schöpfen, und in Not und Angst ein klägliches Jammergeschrei erhebend. Ich fühlte, daß etwas in das Behältnis hinabgriff und mich sehr unsanft beim Leibe packte, und dies gab mir Gelegenheit, die erste wunderbare Kraft, womit mich die Natur begabt, zu fühlen und zu üben. Aus meinen reich überpelzten Vorderpfoten schnellte ich spitze gelenkige Krallen hervor und grub sie ein in das Ding, das mich gepackt, und das, wie ich später gelernt, nichts anderes sein konnte als eine menschliche Hand. Diese Hand zog mich aber heraus aus dem Behältnis und warf mich hin, und gleich darauf fühlte ich zwei heftige Schläge auf den beiden Seiten des Gesichts, über die jetzt ein, wie ich wohl sagen mag, stattlicher Bart herüberragt. Die Hand teilte mir, wie ich jetzt beurteilen kann, von jenem Muskelspiel der Pfoten verletzt, ein paar Ohrfeigen zu, ich machte die erste Erfahrung von moralischer Ursache und Wirkung, und eben ein moralischer Instinkt trieb mich an, die Krallen ebenso schnell wieder einzuziehen, als ich sie hervorgeschleudert. Später hat man dieses Einziehen der Krallen mit Recht als einen Akt der höchsten Bonhomie und Liebenswürdigkeit anerkannt und mit dem Namen »Samtpfötchen« bezeichnet.
Wie gesagt, die Hand warf mich wieder zur Erde. Bald darauf erfaßte sie mich aber aufs neue beim Kopf und drückte ihn nieder, so daß ich mit dem Mäulchen in eine Flüssigkeit geriet, die ich, selbst weiß ich nicht, wie ich darauf verfiel, es mußte daher physischer Instinkt sein, aufzulecken begann, welches mir eine seltsame innere Behaglichkeit erregte. Es war, wie ich jetzt weiß, süße Milch, die ich genoß, mich hatte gehungert, und ich wurde satt, indem ich trank. So trat, nachdem die moralische begonnen, die physische Ausbildung ein.
Aufs neue, aber sanfter als vorher, faßten mich zwei Hände und legten mich auf ein warmes weiches Lager. Immer besser und besser wurde mir zumute, und ich begann mein inneres Wohlbehagen zu äußern, indem ich jene seltsamen, meinem Geschlecht allein eigenen Töne von mir gab, die die Menschen durch den nicht unebenen Ausdruck: spinnen bezeichnen. So ging ich mit Riesenschritten vorwärts in der Bildung für die Welt. Welch ein Vorzug, welch ein köstliches Geschenk des Himmels, inneres physisches Wohlbehagen ausdrücken zu können durch Ton und Gebärde! – Erst knurrte ich, dann kam mir jenes unnachahmliche Talent, den Schweif in den zierlichsten Kreisen zu schlängeln, dann die wunderbare Gabe, durch das einzige Wörtlein »Miau« Freude, Schmerz, Wonne und Entzücken, Angst und Verzweiflung, kurz, alle Empfindungen und Leidenschaften in ihren mannigfaltigsten Abstufungen auszudrücken. Was ist die Sprache der Menschen gegen dieses einfachste aller einfachen Mittel, sich verständlich zu machen! – Doch weiter in der denkwürdigen, lehrreichen Geschichte meiner ereignisreichen Jugend! – Ich erwachte aus tiefem Schlaf, ein blendender Glanz umfloß mich, vor dem ich erschrak, fort waren die Schleier von meinen Augen, ich sah!“

 

 
E. Th. A. Hoffmann (24 januari 1776 – 25 juni 1822)
Cover

 

De Joegoslavische schrijver, vertaler, diplomaat en journalist Ivan Ivanji werd geboren op 24 januari 1929 in Zrenjanin. Zie ook alle tags voor Ivan Ivanji op dit blog.

Uit: Schlussstrich

„Pero trat zurück, warf einen kontrollierenden Blick in das Stiegenhaus, versperrte die Wohnungstür hinter ihnen und begann mit einem Redeschwall: »Du, ich weiß nicht, ob es bei mir sicher ist, für eine Nacht vielleicht oder zwei, wir müssen etwas Besseres finden … Unterbrich mich nicht! Du weißt doch, wie mein Vater ist, also verpfeifen würde er dich nie, nie direkt … Aber gewiss wird er dich bitten, uns nicht zu gefährden. Er weiß, dass du Jude bist, aber natürlich nicht, dass wir beide Jungkommunisten sind. Dass man mir selbst auf die Schliche kommen könnte, wenn jemand verhaftet wird und nicht durchhält, das weiß er natürlich erst recht nicht, aber … Hör mal, wieso trägst du keinen Judenstern?«
»Lass mich doch endlich zu Wort kommen. Ich brauche keine Bleibe, ich bin ganz legal in einem Hotel angemeldet …«
»Was bist du?«
»Legal bin ich. Ein braver, ungarischer Mitbürger, Mitglied des deutschen Kulturbunds, angestellt beim deutschen Militärkommando. Ich will dich abholen, du kommst jetzt mit, Pero. Und zieh dich anständig an, wie ich. Feine Herrschaften fallen nicht auf. Ich muss dir auf dem Terazije-Platz etwas zeigen. Aber willst du mir nicht inzwischen einen Platz anbieten?«
»Ja, ich sage doch, dass du verrückt geworden bist. Bitte, nimm Platz. Soll ich dir vielleicht einen Kaffee kochen? Meine Mutter hat rechtzeitig einige Kilogramm beiseitegeschafft …«
Der Besucher kümmerte sich nicht um die Nervosität seines Kommilitonen und Genossen, er fand sie sogar ein wenig lächerlich. Freilich staunte er gleichzeitig, dass er so überlegen war, was ihn ziemlich selbstzufrieden machte: »Deine Eltern sind nicht zu Hause?«
»Nein, sie sind … Papa in der Bank, Mama in ihrem Blumenladen.«

 

 
Ivan Ivanji (Zrenjanin, 24 januari 1929)

 

De Duitse dichter Eugen Roth werd op 24 januari 1895 in München geboren. Zie ook alle tags voor Eugen Roth op dit blog.

 

Die guten Vierziger

Das Leben, meint ein holder Wahn,
geht erst mit vierzig Jahren an.
Wir lassen uns auch leicht betören,
von Meinungen, die wir gern hören,
und halten, längst schon vierzigjährig,
meist unsre Kräfte noch für bärig.
Was haben wir, gestehn wir’s offen,
von diesem Leben noch zu hoffen?
Ein Weilchen sind wir noch geschäftig
und vorderhand auch steuerkräftig,
doch spüren wir, wie nach und nach
gemächlich kommt das Ungemach,
und wie Hormone und Arterien
schön langsam gehen in die Ferien.
Man nennt uns rüstig, nennt uns wacker
und denkt dabei: “Der alte Knacker!”
Wir stehn auf unsres Lebens Höhn,
doch ist die Aussicht gar nicht schön –
ganz abgesehen, daß auch zum Schluß
wer droben, wieder runter muß.
Wer es genau nimmt, kommt darauf:
Mit vierzig hört das Leben auf.

 

Optische Täuschung

Ein Mensch sitzt stumm und liebeskrank
Mit einem Weib auf einer Bank:
Er nimmt die bittre Wahrheit hin,
Daß sie zwar liebe, doch nicht ihn.
Ein andrer Mensch geht still vorbei
Und denkt, wie glücklich sind die zwei,
Die – in der Dämmrung kann das täuschen –
Hier schwelgen süß in Liebesräuschen.
Der Mensch in seiner Not und Schmach
Schaut trüb dem andern Menschen nach
Und denkt, wie glücklich könnt ich sein,
Wär ich so unbeweibt allein.
Darin besteht ein Teil der Welt,
Daß andre man für glücklich hält.

 

 
Eugen Roth (24 januari 1895 – 28 april 1976)

 

De Duitse schrijver Ulrich Holbein werd op 24 januari 1953 in Erfurt geboren. Zie ook alle tags voor Ulrich Holbein op dit blog.

Uit: Knallmasse

„Ruckweise kam der Wecker in Gang. Pressluftstöße wanderten durchs Zwielicht des eisernen Schlafzimmers. Knallmasse — ruckweise — erwachte. Er stellte, mit eisernem Finger, seinen Einbau-Wecker aus. Die Stöße verebbten. Leisere Geräusche meldeten sich. Sehorgane, blicklos eingerostet, klappten auf, hinter grauschwarzer Metallbrille. Deckel klemmten. Im Rumpf des Knallmasse knackten Zahnräder. Ein großer Zahn knackte alle zwölf Sekunden. Alle zwölf Mikrosekunden klickten winzige Rädchen. Wei-tere Räder begannen zu arbeiten. Immer winzigere Zähn-chen knisterten ineinander, als werde altes Blech gebürstet. Knallmasse hob den Kopf vom Kopfkissen: Die Zentral-schulpflicht rief! Das Kopfkissen lag im Bett, als Eisenklumpen, defor-miert, viereckig wie Knallmasses Kopf, auf dem jetzt beide Kopfbirnchen hellgraues Licht versendeten, nötigerweise. Das eiserne Schlafzimmer besaß keine Fenster. Die ganze Sache kam in Bewegung, ruckweise, mausgrau austapeziert, durch und durch verbeult. Möbel verschoben sich. Wände begannen zu wandern. Aus dem Innern von Knallmasses Kopf schoben sich viereckige Ohrmuscheln, dann eine An-tenne, die sich dünnbeinig aufrichtete. Aus der mausgrauen Tapete kam eine übergroße Pinzette herausgefahren, die geräuschvoll auf Knallmasses Metallbrille — eine weitere Metallbrille stülpte. Erst ab jetzt begann Knallmasse zu sehen. »Guten Morgen, Stöpsel!•, sagte Knallmasse. Stöpsel we-delte mit seinem kiesgrauen Zeiger und drehte sein Vorder-ende seinem Herrchen zu. »Ich hoffe, dass du, wie immer, gut geschlafen hast.« Stöpsels Zeiger wedelte schneller. Ein übergroßer Schraubenzieher zog einige Schrauben fest, die sich nachts am Knallmasse gelockert hatten, und verschwand wieder in der mausgrauen Tapete des eisernen Schlafzimmers. Knallmasses Traumschlauch, dünner als jedes Verlänge-rungskabel, stöpselte sich selbstständig ab vom Rumpf des Knallmasse, genauso sein Kraftschlauch, dicker als jeder Python. Beide zogen sich geräuschvoll zurück in die maus-graue Tapete des eisernen Schlafzimmers. Knallmasse, strotzend vor Kraft, sann noch eine Minute lang dem Traum nach, in ihn eingeflossen durch den Traum-schlauch. Alle seine Gehirndrähte standen in freudiger Vi-bration. Denn der unbewusste Traum fühlte sich weiterhin wunderschön an und lag ihm auf der Zunge aus Blech. Hoch über seiner Mutterstadt hatte Knallmasse schwe-ben dürfen, freihändig und rundum glücklich. Er sah hinun-ter auf die prachtvollen Stadtteile der Metropole DeziBel, die ungeheuren Baustellen, auf sehenswerte Grauanlagen, angenehme Wohnklotzmassen, hinreißende Fabriken mit Schloten und Türmen, köstliche Startbahnen, grandiose Ufo-Häfen, beglückende Omnibushaltestellen, mittendrin der Uralte Turm, breit, asphaltfarben und herrlich umflossen vom Strom, der durch den Staat des Dröhnens floss, der Heimat des Knallmasse, weiter hinten imposante Außenbezirke, gigantische Krater, umsäumt vom Silbernen Gebirge.“

 

 
Ulrich Holbein (Erfurt, 24 januari 1953)
Cover

 

De Amerikaanse schrijfster Edith Wharton werd geboren op 24 januari 1862 in New York. Zie ook alle tags voor Edith Wharton op dit blog.

Uit: The Custom of the Country

“Undine Spragg!-how can you?” her mother wailed, raising a prematurely wrinkled hand heavy with rings to defend the note which a languid “bell-boy” had just brought in.
But her defense was as feeble as her protest, and she continued to smile on her visitor while Miss Spragg, with a turn of her quick young fingers, possessed herself of the missive and withdrew to the window to read it.
“I guess it’s meant for me,” she merely threw over her shoulder at her mother.
“Did you ever, Mrs. Heeny?” Mrs. Spragg murmured with deprecating pride.
Mrs. Heeny, a stout professional-looking person in a waterproof, her rusty veil thrown back, and a shabby alligator bag at her feet, followed the mother’s glance with good-humored approval.
“I never met with a lovelier form,” she agreed, answering the spirit rather than the letter of her hostess’s inquiry.
Mrs. Spragg and her visitor were enthroned in two heavy gilt armchairs in one of the private drawing rooms of the Hotel Stentorian. The Spragg rooms were known as one of the Looey suites,and the drawing room walls, above their wainscoting of highly varnished mahogany, were hung with salmon-pink damask and adorned with oval portraits of Marie Antoinette and the Princess de Lamballe. In the center of the florid carpet a gilt table with a top of Mexican onyx sustained a palm in a gilt basket tied with a pink bow. But for this ornament, and a copy of The Hound of the Baskervilles which lay beside it, the room showed no traces of human use, and Mrs. Spragg herself wore as complete an air of detachment as if she had been a wax figure in a show-window. Her attire was fashionable enough to justify such a post, and her pale soft-cheeked face, with puffy eye-lids and drooping mouth, suggested a partially melted wax figure which had run to double-chin.
Mrs. Heeny, in comparison, had a reassuring look of solidity and reality. The planting of her firm black bulk in its chair, and the grasp of her broad red hands on the gilt arms, bespoke an organized and self-reliant activity, accounted for by the fact that Mrs. Heeny was a “society” manicure and masseuse. Toward Mrs. Spragg and her daughter she filled the double role of manipulator and friend; and it was in the latter capacity that, her day’s task ended, she had dropped in for a moment to “cheer up” the lonely ladies of the Stentorian.
The young girl whose “form” had won Mrs. Heeny’s professional commendation suddenly shifted its lovely lines as she turned back from the window.”

 

 
Edith Wharton (24 januari 1862 – 11 augustus 1937)
“The Mount”: het huis dat Wharton haar “first real home” noemde, in Lenox, Massachusetts. Zij ontwierp het huis en de tuin eromheen zelf en woonde er van 1902 tot 1911.

 

De Tsjechische dichter, schrijver en literair criticus Jiří Karásek ze Lvovic werd geboren in Praag op 24 januari 1871. Zie ook alle tags voor Jiří Karásek ze Lvovic op dit blog.

Uit: Stagnant Waters (Vertaald door Kirsten Lodge)

“With an unconstrained, indolent step, engrossed in his thoughts, in vague, diffuse dreaming unconsciously merging with the tumult of the streets, with the hazy luminosity of the lampposts and the moving black stains of the evening pedestrians, it was a constant overflowing, mixing, and pouring of that same melancholy, cold yellow into the blue and heavy black, he strolled from street to street. His hands clenched in his pockets, he smiled ironically, gripping an extinguished cigarette in the corner of his delicately modeled, artfully and gracefully sculpted mouth, and becoming intoxicated by the hubbub in the midst of which he unexpectedly found himself, closing and half-opening his eyes, which were flooded with the conquering illumination of the reflected elevated lights of elegant store windows, in which the weak lights of chandeliers, feeble, sickly, and fading, poured out into the frosty air, superfluous and useless in their impotence and their seemingly last and final exhaustion. He walked down the promenade and back up again, immersed in himself in the midst of the sound of the strolling pedestrians, which gave the impression of a single undulating mass, cut into yellow and black strips, a mingling and moving play of hard, contrasting colos. Someone greeted him and he turned, startled, but he did not see and did not even apprehend who it was. Odd, odd—that word kept coming to mind, and he sought an image to accompany it, but it kept slipping away, and he grimaced and but his brow and suddenly felt an emptiness, a cold emptiness beneath his skull, and in his eats a weak, nervously provoked and persistent resonance.
— — — how stupid, he said almost under his breath, and laughed. And suddenly he felt so light, so fresh, that he could laugh. He felt as though his entire inner self had been flooded with a hot, boiling shower, washing away all the filth, all the sediment that had dried and stuck there. Only an eagerness, and eagerness for something, whether for work, for laughter, for anger, or for derision, just not this stagnant mud, inertia, stagnation, indifference. To work, to work—five, six pages a day, prose, about which he had been thinking the whole month, after a long period of complete barrenness. The splendid prose of glorious sentences, majestic in the range of their rhythms, his final Work, his last work, the fulfillment of his dream —
He just needed to start. Bind himself to his work with the heavy ball of a galley-slave, the chains of a firm decision, and work, work, work, persistently, like a machine — — —
He found himself in deep thought across from the column with the lighted clock by the Powder Tower. Six-thirty — — — it is still too early to go home. There is still time to walk around…or to stop in somewhere. He started walking back towards Ovocni Street, lighting a cigarette. It is splendid to walk here. This bustle will finally move even the stagnant waters inside. It will warm the blood, rouse the nerves. The whole machine will start up and start working.”

 

 
Jiří Karásek ze Lvovic (24 januari 1871 – 5 maart 1951)
Op 20-jarige leeftijd in 1891

 

De Oostenrijkse schrijfster Vicki Baum werd op 24 januari 1888 in Wenen geboren. Zie ook alle tags voor Vicki Baum op dit blog.

Uit: Makkaroni in der Dämmerung

“Als ich ein Baby war, bekam ich viele Bilderbücher geschenkt; das hörte auf zwischen meinem fünften und sechsten Jahr, in der Zeit, da ich mit viel Kunst und Zähigkeit das Lesen erlernte. Aber neuerdings hat es wieder angefangen. Bilderbücher sind ein Geschenkartikel geworden, der sich auf dem Gabentisch des modernen Erwachsenen zu Haufen türmt. Das hängt erstens zusammen mit den Fortschritten der Fotografie und den Errungenschaften der Drucktechnik, habe ich mir sagen lassen. Und zweitens mit jenen infantilen Eigenschaften, die sich im Wesen des modernen Erwachsenen großgezüchtet haben: Ungeduld und Neugierde.
Wozu sich noch die Mühe machen, zu lesen? denkt dieser moderne Erwachsene, da man doch alles und jedes fotografieren kann! Ihm fliegen die gebratenen Resultate ins Gehirn, er braucht nicht mehr den Umweg des Denkens zu Hilfe zu nehmen. Tiere sehen uns an, Kinder sehen uns an, Dinge sehen uns an – und wir sehen sie an, mit einem ziemlich beschwerdelosen Vergnügen und ohne viel Kritik. Die Fotografen, diese Teufelskerle, kommen doch hinter alles. Sie zeigen uns: das Gesicht der Städte, das Antlitz der Zeit, Frauen von heute, den Mann von morgen. Sie entdecken Wolkenkratzer, Hände, die Staubfäden der Feuerlinie, Totenmasken, das Liebesspiel der Stichlinge, den Tanz der Maschinen und die Landschaft, die sich in einem Wassertropfen spiegelt. Sie knipsen, und wir brauchen überhaupt nichts mehr zu tun. Wir kriegen alle Eindrücke fertig belichtet und vorgekaut.
Es gibt da eine Art von Fotografien, die sehr überhandgenommen haben. Ich habe zu meiner inneren Erleichterung den Sammelnamen »Makkaroni in der Dämmerung« dafür erfunden. Weiß man, was ich meine? Ich meine: Zweihundert Zwirnspulen auf einer Tischplatte, ein bißchen Lichtspielerei und ein bißchen Perspektivzauber. Ich meine: Achtzehn Paar Schuhe hintereinander aufgestellt, und so von schräg unten aufgenommen, daß sie wie eine Straße oder ein Turm aussehen. Marke: Sachliche Fotografie. Ich meine: Aus einem Jutesack (wunderbar wie das Material lebt! sagt der Kenner) fließen dreieinviertel Pfund geschälter Reis. Sieht das nicht wunderbar aus?
Ja, liebe Fotografen, das sieht wunderbar aus, wenn man es zum erstenmal sieht. Auch beim drittenmal noch macht es Eindruck und beim zehntenmal Vergnügen. Aber beim hundertstenmal fängt es an, langweilig zu werden. Wir sind langsam hinter eure Tricks gekommen, wir kennen euer ewiges Treppenhaus, von unten her zur Schnecke zusammengeschoben, eure kühn verkürzten Hausfassaden und eure Schornsteinsilhouetten. Ihr kommt noch immer, seit drei oder vier Jahren kommt ihr und wollt uns immer wieder mit der gleichen Sache überrumpeln. Aber wir wissen schon! Achthundert Teerfässer. Gut. Tausend Glasplatten. Schön. Zwölfhundert Holzlöffel. Ausgezeichnet. Zweitausend Allgäuer Käse. Prachtvoll. Viertausend Pfund Makkaroni. Wunderbar, wie das aussieht. Und so sachlich – nicht?”

 


Vicki Baum (24 januari 1888 – 29 augustus 1960)

 

De Engelse dichter John Donne werd ergens tussen 24 januari en 19 juni 1572 geboren in Londen. Zie ook alle tags voor John Donne op dit blog.

 

Holy Sonnet XVI: Father

Father, part of his double interest
Unto thy kingdome, thy Sonne gives to mee,
His joynture in the knottie Trinitie
Hee keepes, and gives to me his deaths conquest.
This Lambe, whose death, with life the world hath blest,
Was from the worlds beginning slaine, and he
Hath made two Wills, which with the Legacie
Of his and thy kingdome, doe thy Sonnes invest.
Yet such are thy laws, that men argue yet
Whether a man those statutes can fulfill;
None doth; but all-healing grace and spirit
Revive againe what law and letter kill.
Thy lawes abridgement, and thy last command
Is all but love; Oh let this last Will stand!

 

Holy Sonnet XVII: Since she whom I loved

Since she whom I loved hath paid her last debt
To Nature, and to hers, and my good is dead,
And her soul early into heaven ravishèd,
Wholly on heavenly things my mind is set.
Here the admiring her my mind did whet
To seek thee, God; so streams do show the head;
But though I have found thee, and thou my thirst hast fed,
A holy thirsty dropsy melts me yet.
But why should I beg more love, whenas thou
Dost woo my soul, for hers offering all thine:
And dost not only fear lest I allow
My love to saints and angels, things divine,
But in thy tender jealousy dost doubt
Lest the world, flesh, yea, devil put thee out.

 

 
John Donne (24 januari 1572 – 31 maart 1631)
Cover biografie

 

De Engelse dichter en edelman Charles Sackville werd geboren op 24 januari 1638 in Buckhurst. Zie ook alle tags voor Charles Sackville op dit blog.

 

To all you ladies now at land (Fragment)

To all you ladies now at land
We men at sea indite;
But first would have you understand
How hard it is to write:
The Muses now, and Neptune too,
We must implore to write to you–
With a fa, la, la, la, la!

For though the Muses should prove kind,
And fill our empty brain,
Yet if rough Neptune rouse the wind
To wave the azure main,
Our paper, pen, and ink, and we,
Roll up and down our ships at sea–
With a fa, la, la, la, la!

Then if we write not by each post,
Think not we are unkind;
Nor yet conclude our ships are lost
By Dutchmen, or by wind:
Our tears we’ll send a speedier way,
The tide shall bring ‘em twice a day–
With a fa, la, la, la, la!

 

 
Charles Sackville (24 januari 1638 – 29 januari 1706)
Portret door Godfrey Kneller in Sissinghurst Castle, ca. 1694 – 1706

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 24e januari ook mijn blog van 24 januari 2018 en ook mijn blog van 24 januari 2017 en ook mijn blog van 24 januari 2016 deel 2.

E. Th. A. Hoffmann, Ivan Ivanji, Eugen Roth, Ulrich Holbein, Edith Wharton, Jiří Karásek ze Lvovic, John Donne, Charles Sackville, Helen Darville

De Duitse dichter en schrijver Ernst Theodor Amadeus Hoffmann werd geboren in Koningsbergen op 24 januari 1776. Zie ook alle tags voor E. Th. A. Hoffmann op dit blog.

Uit: Die Serapionsbrüder

“Stelle man sich auch an wie man wolle, nicht wegzuleugnen, nicht wegzubannen ist die bittre Überzeugung, daß nimmer – nimmer wiederkehrt, was einmal dagewesen. Eitles Mühen, sich entgegenzustemmen der unbezwinglichen Macht der Zeit, die fort und fort schafft in ewigem Zerstören. Nur die Schattenbilder des in tiefe Nacht versunkenen Lebens bleiben zurück, und walten in unserm Innern, und necken und höhnen uns oft, wie spukhafte Träume. Aber Toren! wähnen wir, das, was unser Gedanke, unser eignes Ich worden, noch außer uns auf der Erde zu finden, blühend in unvergänglicher Jugendfrische. – Die Geliebte, die wir verlassen, der Freund von dem wir uns trennen mußten, verloren sind beide für uns auf immer! – Die, die wir vielleicht nach Jahren wiedersehen, sind nicht mehr dieselben, von denen wir schieden, und sie finden ja auch uns nicht mehr wieder!«
So sprach Lothar, indem er heftig vom Stuhl aufsprang, dicht an den Kamin hinanschritt und die Arme übereinandergeschlagen mit finsterm Blick in das lustig knisternde Feuer hineinstarrte.
»Wenigstens«, begann jetzt Theodor, »wenigstens lieber Freund Lothar, bewährst du dich insofern ganz als denselben, von dem ich vor zwölf Jahren schied, als du noch ebenso wie damals geneigt bist, nur im mindesten schmerzlich berührt, dich allem Unmut rücksichtslos hinzugeben. Wahr ist es, und ich, Ottmar und Cyprian, wir alle fühlen es gewiß ebenso lebhaft als du, daß unser erstes Beisammensein nach langer Trennung gar nicht so erfreulich ist, als wir es uns wohl gedacht haben mochten. Wälze die Schuld auf mich, der ich aus einer unserer unendlichen Gassen in die andere lief, der ich nicht abließ, bis ich euch heute abend hier vor meinem Kamin zusammengebracht hatte. Gescheuter wäre es vielleicht gewesen, hätt ich unser Wiedersehn dem günstigen Zufall überlassen, aber unerträglich war mir der Gedanke, daß wir, die wir jahrelang durch herzliche Liebe, durch ein gleiches schönes Streben in Kunst und Wissenschaft innig verbunden zusammenlebten, die nur der wilde Orkan, wie er daherbrauste in der verhängnisvollen Zeit die wir durchlebt, auseinanderschleudern konnte, daß wir, sage ich, auch nur einen Tag in demselben Hafen geankert haben sollten, ohne uns mit leiblichen Augen zu schauen, wie wir es unterdessen mit geistigen getan. Und nun sitzen wir schon ein paar Stunden zusammen und quälen uns mörderlich ab mit dem Enthusiasmus unserer frischblühenden Freundschaft. Und keiner hat bis zu diesem Augenblick etwas Gescheutes zu Markte gebracht, sondern fades langweiliges Zeug geschwatzt zum Bewundern. Und woher kommt das alles anders, als daß wir insgesamt recht kindische Kinder sind, daß wir glaubten, es werde nun gleich wieder fortgehen in derselben Melodie, die wir vor zwölf Jahren abbrachen.“

 

 
E. Th. A. Hoffmann (24 januari 1776 – 25 juni 1822)
Cover

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E. Th. A. Hoffmann, Edith Wharton, Ivan Ivanji, Eugen Roth, Ulrich Holbein, Charles Sackville, John Donne, Vicky Baum, Helen Darville

De Duitse dichter en schrijver Ernst Theodor Amadeus Hoffmann werd geboren in Koningsbergen op 24 januari 1776. Zie ook alle tags voor E. Th. A. Hoffmann op dit blog.

Uit: Das Majorat

„Dem Gestade der Ostsee unfern liegt das Stammschloß der Freiherrlich von R..schen Familie, R..sitten genannt. Die Gegend ist rauh und öde, kaum entsprießt hin und wieder ein Grashalm dem bodenlosen Triebsande, und statt des Gartens, wie er sonst das Herrenhaus zu zieren pflegt, schließt sich an die nackten Mauern nach der Landseite hin ein dürftiger Föhrenwald, dessen ewige, düstre Trauer den bunten Schmuck des Frühlings verschmäht, und in dem statt des fröhlichen Jauchzens der zu neuer Lust erwachten Vögelein nur das schaurige Gekrächze der Raben, das schwirrende Kreischen der sturmverkündenden Möwen widerhallt. Eine Viertelstunde davon ändert sich plötzlich die Natur. Wie durch einen Zauberschlag ist man in blühende Felder, üppige Äcker und Wiesen versetzt. Man erblickt das große, reiche Dorf mit dem geräumigen Wohnhause des Wirtschaftsinspektors. An der Spitze eines freundlichen Erlenbusches sind die Fundamente eines großen Schlosses sichtbar, das einer der vormaligen Besitzer aufzubauen im Sinne hatte. Die Nachfolger, auf ihren Gütern in Kurland hausend, ließen den Bau liegen, und auch der Freiherr Roderich von R., der wiederum seinen Wohnsitz auf dem Stammgute nahm, mochte nicht weiter bauen, da seinem finstern, menschenscheuen Wesen der Aufenthalt in dem alten, einsam liegenden Schlosse zusagte.
Er ließ das verfallene Gebäude, so gut es gehen wollte, herstellen und sperrte sich darin ein mit einem grämlichen Hausverwalter und geringer Dienerschaft. Nur selten sah man ihn im Dorfe, dagegen ging und ritt er oft am Meeresstrande hin und her, und man wollte aus der Ferne bemerkt haben, wie er in die Wellen hineinsprach und dem Brausen und Zischen der Brandung zuhorchte, als vernehme er die antwortende Stimme des Meergeistes.
Auf der höchsten Spitze des Wartturms hatte er ein Kabinett einrichten und mit Fernröhren – mit einem vollständigen astronomischen Apparat versehen lassen; da beobachtete er Tages, nach dem Meer hinausschauend, die Schiffe, die oft gleich weißbeschwingten Meervögeln am fernen Horizont vorüberflogen. Sternenhelle Nächte brachte er hin mit astronomischer oder, wie man wissen wollte, mit astrologischer Arbeit, worin ihm der alte Hausverwalter beistand. Überhaupt ging zu seinen Lebzeiten die Sage, daß er geheimer Wissenschaft, der sogenannten schwarzen Kunst, ergeben sei, und daß eine verfehlte Operation, durch die ein hohes Fürstenhaus auf das empfindlichste gekränkt wurde, ihn aus Kurland vertrieben habe. Die leiseste Erinnerung an seinen dortigen Aufenthalt erfüllte ihn mit Entsetzen, aber alles sein Leben Verstörende, was ihm dort geschehen, schrieb er lediglich der Schuld der Vorfahren zu, die die Ahnenburg böslich verließen.“

 

 
E. Th. A. Hoffmann (24 januari 1776 – 25 juni 1822)
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E. Th. A. Hoffmann, Edith Wharton, Ivan Ivanji, Eugen Roth, Ulrich Holbein, Charles Sackville, John Donne, Vicky Baum

De Duitse dichter en schrijver Ernst Theodor Amadeus Hoffmann werd geboren in Koningsbergen op 24 januari 1776. Zie ook alle tags voor E. Th. A. Hoffmann op dit blog.

Uit: Die Elixiere des Teufels

„In der heiligen Linde erkrankte mein Vater, und je weniger er die vorgeschriebenen beschwerlichen Andachtsübungen seiner Schwäche unerachtet aussetzen wollte, desto mehr nahm das Übel überhand; er starb entsündigt und getröstet in demselben Augenblick, als ich geboren wurde. – Mit dem ersten Bewußtsein dämmern in mir die lieblichen Bilder von dem Kloster und von der herrlichen Kirche in der heiligen Linde auf. Mich umrauscht noch der dunkle Wald – mich umduften noch die üppig aufgekeimten Gräser, die bunten Blumen, die meine Wiege waren. Kein giftiges Tier, kein schädliches Insekt nistet in dem Heiligtum der Gebenedeiten; nicht das Sumsen einer Fliege, nicht das Zirpen des Heimchens unterbricht die heilige Stille, in der nur die frommen Gesänge der Priester erhallen, die, mit den Pilgern goldne Rauchfässer schwingend, aus denen der Duft des Weihrauchopfers emporsteigt, in langen Zügen daherziehen. Noch sehe ich mitten in der Kirche den mit Silber überzogenen Stamm der Linde, auf welche die Engel das wundertätige Bild der heiligen Jungfrau niedersetzten. Noch lächeln mich die bunten Gestalten der Engel – der Heiligen – von den Wänden, von der Decke der Kirche an! – Die Erzählungen meiner Mutter von dem wundervollen Kloster, wo ihrem tiefsten Schmerz gnadenreicher Trost zuteil wurde, sind so in mein Innres gedrungen, daß ich alles selbst gesehen, selbst erfahren zu haben glaube, unerachtet es unmöglich ist, daß meine Erinnerung so weit hinausreicht, da meine Mutter nach anderthalb Jahren die heilige Stätte verließ. – So ist es mir, als hätte ich selbst einmal in der öden Kirche die wunderbare Gestalt eines ernsten Mannes gesehen, und es sei eben der fremde Maler gewesen, der in uralter Zeit, als eben die Kirche gebaut, erschien, dessen Sprache niemand verstehen konnte und der mit kunstgeübter Hand in gar kurzer Zeit die Kirche auf das herrlichste ausmalte, dann aber, als er fertig worden, wieder verschwand. – So gedenke ich ferner noch eines alten fremdartig gekleideten Pilgers mit langem grauen Barte, der mich oft auf den Armen umhertrug, im Walde allerlei bunte Moose und Steine suchte und mit mir spielte; unerachtet ich gewiß glaube, daß nur aus der Beschreibung meiner Mutter sich im Innern sein lebhaftes Bild erzeugt hat. Er brachte einmal einen fremden wunderschönen Knaben mit, der mit mir von gleichem Alter war. Uns herzend und küssend, saßen wir im Grase, ich schenkte ihm alle meine bunten Steine, und er wußte damit allerlei Figuren auf dem Erdboden zu ordnen, aber immer bildete sich daraus zuletzt die Gestalt des Kreuzes.“

 

 
E. Th. A. Hoffmann (24 januari 1776 – 25 juni 1822)
Anoniem portret, rond 1795

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Edith Wharton, E. Th. A. Hoffmann, Ivan Ivanji, Eugen Roth, Ulrich Holbein, Charles Sackville, John Donne, Vicky Baum

De Amerikaanse schrijfster Edith Wharton werd geboren op 24 januari 1862 in New York. Zie ook alle tags voor Edith Wharton op dit blog.

Uit: A Backward Glance

“It was on a bright day of midwinter, in New York. The little girl who eventually became me, but as yet was neither me nor anybody else in particular, but merely a soft anonymous morsel of humanity–this little girl, who bore my name, was going for a walk with her father. The episode is literally the first thing I can remember about her, and therefore I date the birth of her identity from that day.
She had been put into her warmest coat, and into a new and very pretty bonnet, which she had surveyed in the glass with considerable satisfaction. The bonnet (I can see it today) was of white satin, patterned with a pink and green plaid in raised velvet. It was all drawn into close gathers, with a bavolet in the neck to keep out the cold, and thick ruffles of silky blonde lace under the brim in front. As the air was very cold a gossamer veil of the finest white Shetland wool was drawn about the bonnet and hung down over the wearer’s round red cheeks like the white paper filigree over a Valentine; and her hands were encased in white woollen mittens.
One of them lay in the large safe hollow of her father’s bare hand; her tall handsome father, who was so warm-blooded that in the coldest weather he always went out without gloves, and whose head, with its ruddy complexion and intensely blue eyes, was so far aloft that when she walked beside him she was too near to see his face. It was always an event in the little girl’s life to take a walk with her father, and more particularly so today, because she had on her new winter bonnet, which was so beautiful (and so becoming) that for the first time she woke to the importance of dress, and of herself as a subject for adornment—so that I may date from that hour the birth of the conscious and feminine ME in the little girl’s vague soul.”

 
Edith Wharton (24 januari 1862 – 11 augustus 1937)
Wharton als meisje. Portret door Edward Harrison May, 1870

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Bij Halloween, All Souls (Edith Wharton)

 

Bij Halloween

 

 
Halloween Dare door Tom Shropshire, z.j.

 

All Souls

I
A thin moon faints in the sky o’erhead,
And dumb in the churchyard lie the dead.
Walk we not, Sweet, by garden ways,
Where the late rose hangs and the phlox delays,
But forth of the gate and down the road,
Past the church and the yews, to their dim abode.
For it’s turn of the year and All Souls’ night,
When the dead can hear and the dead have sight.

II
Fear not that sound like wind in the trees:
It is only their call that comes on the breeze;
Fear not the shudder that seems to pass:
It is only the tread of their feet on the grass;
Fear not the drip of the bough as you stoop:
It is only the touch of their hands that grope —
For the year’s on the turn, and it’s All Souls’ night,
When the dead can yearn and the dead can smite.

III
And where should a man bring his sweet to woo
But here, where such hundreds were lovers too?
Where lie the dead lips that thirst to kiss,
The empty hands that their fellows miss,
Where the maid and her lover, from sere to green,
Sleep bed by bed, with the worm between?
For it’s turn of the year and All Souls’ night,
When the dead can hear and the dead have sight.

IV
And now that they rise and walk in the cold,
Let us warm their blood and give youth to the old.
Let them see us and hear us, and say: “Ah, thus
In the prime of the year it went with us!”
Till their lips drawn close, and so long unkist,
Forget they are mist that mingles with mist!
For the year’s on the turn, and it’s All Souls’ night,
When the dead can burn and the dead can smite.

V
Till they say, as they hear us — poor dead, poor dead! —
“Just an hour of this, and our age-long bed —
Just a thrill of the old remembered pains
To kindle a flame in our frozen veins,
Just a touch, and a sight, and a floating apart,
As the chill of dawn strikes each phantom heart —
For it’s turn of the year and All Souls’ night,
When the dead can hear, and the dead have sight.”

VI
And where should the living feel alive
But here in this wan white humming hive,
As the moon wastes down, and the dawn turns cold,
And one by one they creep back to the fold?
And where should a man hold his mate and say:
“One more, one more, ere we go their way”?
For the year’s on the turn, and it’s All Souls’ night,
When the living can learn by the churchyard light.

VII
And how should we break faith who have seen
Those dead lips plight with the mist between,
And how forget, who have seen how soon
They lie thus chambered and cold to the moon?
How scorn, how hate, how strive, we too,
Who must do so soon as those others do?
For it’s All Souls’ night, and break of the day,
And behold, with the light the dead are away.

 

 
Edith Wharton (24 januari 1862 – 11 augustus 1937)
Village Halloween Parade in New York

 

De Amerikaanse dichteres en schrijfster Edith Wharton werd geboren op 24 januari 1862 in New York. Zie ook alle tags voor Edith Wharton op dit blog.

Zie voor de schrijvers van de 31e oktober ook mijn vorige blog van vandaag.

E. Th. A. Hoffmann, Ivan Ivanji, Eugen Roth, Ulrich Holbein, Edith Wharton, Charles Sackville, John Donne

De Duitse dichter en schrijver Ernst Theodor Amadeus Hoffmann werd geboren in Koningsbergen op 24 januari 1776. Zie ook alle tags voor E. Th. A. Hoffmann op dit blog en ook deze tags op dit blog.

Uit: Die Geschichte vom verlornen Spiegelbilde.

„Endlich war es doch so weit gekommen, daß Erasmus Spikher den Wunsch, den er sein Leben lang im Herzen genährt, erfüllen konnte. Mit frohem Herzen und wohlgefülltem Beutel setzte er sich in den Wagen, um die nördliche Heimath zu verlassen und nach dem schönen warmen Welschland zu reisen. Die liebe fromme Hausfrau vergoß tausend Thränen, sie hob den kleinen Rasmus, nachdem sie ihm Nase und Mund sorgfältig geputzt, in den Wagen hinein, damit der Vater zum Abschiede ihn noch sehr küsse. „Lebe wohl, mein lieber Erasmus Spikher,“ sprach die Frau schluchzend, „das Haus will ich Dir gut bewahren, denke fein fleißig an mich, bleibe mir treu und verliere nicht die schöne Reisemütze, wenn Du, wie Du wol pflegst, schlafend zum Wagen herausnickst.“ – Spikher versprach das. –
In dem schönen Florenz fand Erasmus einige Landsleute, die voll Lebenslust und jugendlichen Muths in den üppigen Genüssen, wie sie das herrliche Land reichlich darbot, schwelgten. Er bewies sich ihnen als ein wackrer Kumpan und es wurden allerlei ergötzliche Gelage veranstaltet, denen Spikhers besonders muntrer Geist und das Talent, dem tollen Ausgelassenen das Sinnige beizufügen, einen eignen Schwung gaben. So kam es denn, daß die jungen Leute (Erasmus erst sieben und zwanzig Jahr alt, war wol dazu zu rechnen) einmal zur Nachtzeit in eines herrlichen, duftenden Gartens erleuchtetem Boskett ein gar fröhliches Fest begingen. Jeder, nur nicht Erasmus, hatte eine liebliche Donna mitgebracht. Die Männer gingen in zierlicher altteutscher Tracht, die Frauen waren in bunten leuchtenden Gewändern, jede auf andere Art, ganz fantastisch gekleidet, so daß sie erschienen wie liebliche wandelnde Blumen. Hatte Diese oder Jene zu dem Saitengelispel der Mandolinen ein italienisches Liebeslied gesungen, so stimmten die Männer unter dem lustigen Geklingel der mit Syrakuser gefüllten Gläser einen kräftigen deutschen Rundgesang an. – Ist ja doch Italien das Land der Liebe. Der Abendwind säuselte wie in sehnsüchtigen Seufzern, wie Liebeslaute durchwallten die Orange- und Jasmindüfte das Boskett, sich mischend in das lose neckhafte Spiel, das die holden Frauenbilder, all’ die kleinen zarten Buffonerien, wie sie nur den italienischen Weibern eigen, aufbietend, begonnen hatten.“

 
E. Th. A. Hoffmann (24 januari 1776 – 25 juni 1822)
Hoffmann met zijn vriend Ludwig Devrient in de Weinstube Lutter & Wegner, aquarel door Carl Themann, ca. 1832

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Uit: De gouden vaas (Vertaald door Karel Wasch)

“Op Hemelvaartsdag, ’s middags om drie uur, holde een jonge man in Dresden de Zwarte Poort door en kwam midden in een korf met appelen en koeken terecht, die een oud, leelijk wijf te koop bood, zoodat alles wat ongekneusd bleef eruit werd geslingerd en de straatjongens leutig den buit gingen verdeelen, die hun de haastige heer had toegeworpen. Op de jammerklachten, die de oude vrouw aanstemde, verlieten de geburen haar koek- en brandewijnstalletjes, omringden den jongen man en scholden op hem los met grove heftigheid, zoodat hij, sprakeloos van ergernis en schaamte, haar zijn kleinen, niet bijster gevulden geldbuidel toestak, welken de oude begeerig aangreep en haastig wegborg. Nu opende zich de vastgesloten kring, en terwijl de jonge man eruit schoot riep de oude hem na: „Ja, ren maar, ren maar door, Satanskind — in ’t kristal kom je ten val, in ’t kristal.”

De schelle, krijschende stem van het wijf had zoo iets ontzettends, dat voorbijgangers verwonderd staan bleven en het gelach, dat zich eerst verbreid had, op eens verstomde. De student Anselmus (niemand anders was de jonge man) werd, ofschoon hij de wonderlijke woorden der oude gansch niet begreep, door een huivering bevangen en nog meer verhaastte hij zijn tred om zich aan de op hem gerichte blikken der nieuwsgierige menigte te onttrekken. En terwijl hij zich door het gewoel der fraai-uitgedoste menschen heenwerkte, hoorde hij rondom mompelen: „die arme jongen, hè, om zoo’n vervloekt wijf.” Want op wonderdadige wijze hadden de geheim-zware woorden der oude aan het belachelijk avontuur een zekere dramatische wending gegeven, waardoor men den van tevoren gansch onopgemerkte nu met deelneming nazag. En de vrouwen vergaven om zijn goedgevormd gezicht, waarvan het expressieve nog verhoogd werd door innerlijke woede, zoowel als om zijn krachtigen bouw, den jongeling alle onhandigheid en het zich buiten ’t gebied van elke mode bevinden zijner kleedij.”

E. Th. A. Hoffmann (24 januari 1776 – 25 juni 1822)

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E. Th. A. Hoffmann, Ivan Ivanji, Eugen Roth, Vicky Baum, Ulrich Holbein, Edith Wharton

De Duitse dichter en schrijver Ernst Theodor Amadeus Hoffmann werd geboren in Koningsbergen op 24 januari 1776. Zie ook alle tags voor E. Th. A. Hoffmann op dit blog.

Uit: Ritter Gluck

„Der Spätherbst in Berlin hat gewöhnlich noch einige schöne Tage. Die Sonne tritt freundlich aus dem Gewölk hervor, und schnell verdampft die Nässe in der lauen Luft, welche durch die Straßen weht. Dann sieht man eine lange Reihe, buntgemischt – Elegants, Bürger mit der Hausfrau und den lieben Kleinen in Sonntagskleidern, Geistliche, Jüdinnen, Referendare, Freudenmädchen, Professoren, Putzmacherinnen, Tänzer, Offiziere usw. durch die Linden nach dem Tiergarten ziehen. Bald sind alle Plätze bei Klaus und Weber besetzt; der Mohrrübenkaffee dampft, die Elegants zünden ihre Zigarros an, man spricht, man streitet über Krieg und Frieden, über die Schuhe der Mad. Bethmann, ob sie neulich grau oder grün waren, über den geschlossenen Handelsstaat und böse Groschen usw., bis alles in eine Arie aus »Fanchon« zerfließt, womit eine verstimmte Harfe, ein paar nicht gestimmte Violinen, eine lungensüchtige Flöte und ein spasmatischer Fagott sich und die Zuhörer quälen. Dicht an dem Geländer, welches den Weberschen Bezirk von der Heerstraße trennt, stehen mehrere kleine runde Tische und Gartenstühle; hier atmet man freie Luft, beobachtet die Kommenden und Gehenden, ist entfernt von dem kakophonischen Getöse jenes vermaledeiten Orchesters: da setze ich mich hin, dem leichten Spiel meiner Phantasie mich überlassend, die mir befreundete Gestalten zuführt, mit denen ich über Wissenschaft, über Kunst, über alles, was dem Menschen am teuersten sein soll, spreche. Immer bunter und bunter wogt die Masse der Spaziergänger bei mir vorüber, aber nichts stört mich, nichts kann meine phantastische Gesellschaft verscheuchen. Nur das verwünschte Trio eines höchst niederträchtigen Walzers reißt mich aus der Traumwelt. Die kreischende Oberstimme der Violine und Flöte und des Fagotts schnarrenden Grundbaß allein höre ich; sie gehen auf und ab, fest aneinanderhaltend in Oktaven, die das Ohr zerschneiden, und unwillkürlich, wie jemand, den ein brennender Schmerz ergreift, ruf ich aus:
»Welche rasende Musik! die abscheulichen Oktaven!« – Neben mir murmelt es:
»Verwünschtes Schicksal! schon wieder ein Oktavenjäger!«
Ich sehe auf und werde nun erst gewahr, daß, von mir unbemerkt, an demselben Tisch ein Mann Platz genommen hat, der seinen Blick starr auf mich richtet und von dem nun mein Auge nicht wieder loskommen kann.“

E. Th. A. Hoffmann (24 januari 1776 – 25 juni 1822)

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Edith Wharton, Stanisław Grochowiak, Wolf von Niebelschütz, Albin Zollinger, Maxime Alexandre

De Amerikaanse schrijfster Edith Wharton werd geboren op 24 januari 1862 in New York. Zie ook mijn blog van 24 januari 2007 en ook mijn blog van 24 januari 2009 en ook mijn blog van 24 januari 2010.

 

Uit: Ethan Frome

 

„The village lay under two feet of snow, with drifts at the windy corners. In a sky of iron the points of the Dipper hung like icicles and Orion flashed his cold fires. The moon had set, but the night was so transparent that the white house-fronts between the elms looked gray against the snow, clumps of bushes made black stains on it, and the basement windows of the church sent shafts of yellow light far across the endless undulations. Young Ethan Frome walked at a quick pace along the deserted street, past the bank and Michael Eady’s new brick store and Lawyer Varnum’s house with the two black Norway spruces at the gate. Opposite the Varnum gate, where the road fell away toward the Corbury valley, the church reared its slim white steeple and narrow peristyle. As the young man walked toward it the upper windows drew a black arcade along the side wall of the building, but from the lower openings, on the side where the ground sloped steeply down to the Corbury road, the light shot its long bars, illuminating many fresh furrows in the track leading to the basement door, and showing, under an adjoining shed, a line of sleighs with heavily blanketed horses.
The night was perfectly still, and the air so dry and pure that it gave little sensation of cold. The effect produced on Frome was rather of a complete absence of atmosphere, as though nothing less tenuous than ether intervened between the white earth under his feet and the metallic dome overhead. “It’s like being in an exhausted receiver,” he thought. Four or five years earlier he had taken a year’s course at a technological college at Worcester, and dabbled in the laboratory with a friendly professor of physics; and the images supplied by that experience still cropped up, at unexpected moments, through the totally different associations of thought in which he had since been living. His father’s death, and the misfortunes following it, had put a premature end to Ethan’s studies; but though they had not gone far enough to be of much practical use they had fed his fancy and made him aware of huge cloudy meanings behind the daily face of things.“
 

 

 

Edith Wharton (24 januari 1862 – 11 augustus 1937) 

 

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