Osip Mandelstam, Mihai Eminescu, Johannes Beilharz, Molière, Franz Grillparzer, Willem de Clercq, Louis Guilloux

De Russische dichter Osip Mandelstam werd geboren op 15 januari 1891 in Warschau. Zie ook mijn blog van 15 januari 2007 en ook mijn blog van 15 januari 2008 en ook mijn blog van 15 januari 2009.

 

 

So wie Rauschgoldengel glühn

Tief im Wald die Weihnachtsbäume;

Im Gebüsch: der Spielzeugwölfe

Wilde Schreckensaugen schieln.

 

Meine Trauer ist so alt

Wie der Freiheit leises Rufen;

Unbelebter Himmelskuppel

Ewig lächelnder Kristall!

 

 

* * *

 

 

Nur noch Kinderbücher zu lesen,

Nur noch Kindergedanken zu hegen,

Alles Große ganz weit zu verwehen,

Aus tiefem Kummer stets aufzuerstehn.

 

Ich bin vom Leben so tödlich geschafft,

Dass ich von ihm nichts mehr annehmen werde,

Ich liebe jedoch diese kärgliche Erde,

Weil ich noch nie eine andere sah.

 

Ich schaukelte in einem Garten, weit fort,

Auf einer einfachen, hölzernen Schaukel.

Hohe Tannen am dunklen Ort

Sah ich, erinnernd, durch Traumnebel gaukeln.

 

 

Vertaald door Erich Boerner

 

 

Brothers, let us glorify freedom’s twilight 

 

Brothers, let us glorify freedom’s twilight –

the great, darkening year.

Into the seething waters of the night

heavy forests of nets disappear.

O Sun, judge, people, your light

is rising over sombre years

 

Let us glorify the deadly weight

the people’s leader lifts with tears.

Let us glorify the dark burden of fate,

power’s unbearable yoke of fears.

How your ship is sinking, straight,

he who has a heart, Time, hears.

 

We have bound swallows

into battle legions – and we,

we cannot see the sun: nature’s boughs

are living, twittering, moving, totally:

through the nets –the thick twilight – now

we cannot see the sun, and Earth floats free.

 

Let’s try: a huge, clumsy, turn then

of the creaking helm, and, see –

Earth floats free. Take heart, O men.

Slicing like a plough through the sea,

Earth, to us, we know, even in Lethe’s icy fen,

has been worth a dozen heavens’ eternity.

 

Vertaald door A. S. Kline

 

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Osip Mandelstam (15 januari 1891 – 27 december 1938)

 

De Roemeense dichter Mihai Eminescu (eigenlijk Mihail Eminovici) werd geboren op 15 januari 1850 in Botoşani bij Czernowitz. Zie ook mijn blog van 15 januari 2007 en ook mijn blog van 15 januari 2009.

 

Zum Stern

 

Zum Stern, der gerade aufgetaucht,

Der Weg ist lang und seicht,

Es viele tausend Jahre braucht

Bis uns sein Licht erreicht.

 

Vielleicht erlosch schon längst sein Schein

Durch blaue leuchtend’ Sterne,

Nur noch sein Strahl so schön und rein

Flimmert jetzt aus der Ferne.

 

Des toten Sternes Bild so nah

Erklimmt des Himmels Licht

Er war, als man ihn noch nicht sah,

Heut’ sehn wir ihn… ist nicht.

 

Gleich unsrer Wehmut, wie ein Dieb,

Verschwand im dunklen Glimmer

Das Licht der uns erloschnen Lieb,

Verfolgt uns heut noch immer.

 

 

Oh, Mutter…

 

Oh, Mutter, liebste Mutter, aus Nebeldunkelheit

Durch Blätterrauschen rufst mich in deine Ewigkeit;

Über die dunklen Schatten der heilig kalten Gruft

Schütteln Akazien Blätter gedrängt von Herbst und Luft,

Die Zweige rauschen leise, als sprächen sie dein Wort…

Sie ewig werden rauschen, du ewig ruhest dort.

 

Und wenn ich sterb’, Geliebte, so weine nicht um mich;

Den Zweig von unsrer Linde mit zartem Finger brich,

An meinem Haupt mit Sorgfalt den Zweig sollst du begraben

Und deine feuchten Tränen lass’ auf ihn runterfallen;

Ich werde seinen Schatten empfinden immerfort…

Und ewig wächst der Schatten, ich ruh’ an diesem Ort.

 

Doch wenn das Schicksal möchte, dass wir gemeinsam sterben,

Soll man uns nicht begraben in düstren Friedhofserden,

Das Grabe man uns schaufle am Bachesufer Rande

In einen Sarg, Geliebte, uns bette dort im Sande;

An meiner Brust für ewig wirst sein und immerfort…  

Der Bach wird uns beweinen, wir ruh’n an diesem Ort.

Vertaald door Christian W. Schenk

 

eminescu

Mihai Eminescu (15 januari 1850 – 15 juni 1889)
Borstbeeld in Boekarest

 

De Duitse dichter, schrijver, vertaler en schilder Johannes Beilharz werd geboren op 15 januari 1956 in Oberndorf am Neckar. Zie ook mijn blog van 15 januari 2009.

 

Wer interessiert sich für mich?

                                      Gewidmet allen Poeten mit mehr Poeten als Publikum

 

Nach einem solchen Titel muss jetzt etwas vollkommen Unerwartetes kommen,
zum Beispiel etwas über die Binder grober Besen aus Birkenreisig.

 

Oder über die Wahr- oder Unwahrscheinlichkeit eines Krieges,
oder etwas über die Wahrheit, ihre Findung oder Verhüllung,

 

oder etwas über Gynäkologie, die immer desolater werdende Situation
der Reformhäuser in Deutschland (diese Altersmüdigkeit, diese

 

Verfehlung einst hehrer Ziele) oder den Verfall eines bestimmten
Mietshauses mit langweilig-klobigen Linien, gebaut in den

 

Neunzehnhundertsechzigern, zu finden östlich des Wagenburg-
tunnels in Stuttgart Ost. Sonne, auch heute bist du aufgegangen.

 

Beilharz

Johannes Beilharz (Oberndorf am Neckar, 15 januari 1956)

 

De Franse toneelschrijver en acteur Molière (pseudoniem van Jean-Baptiste Poquelin) werd geboren in Parijs op 15 januari 1622. Zie ook mijn blog van 15 januari 2007  en ook mijn blog van 15 januari 2008 en ook mijn blog van 15 januari 2009.

 

Uit:  Le Tartuffe, ou l’Imposteur

ACTE I, Scène première

 

MADAME PERNELLE

Allons, Flipote, allons, que d’eux je me délivre.

ELMIRE

Vous marchez d’un tel pas qu’on a peine à vous suivre.

MADAME PERNELLE

Laissez, ma bru, laissez, ne venez pas plus loin:

Ce sont toutes façons dont je n’ai pas besoin.

ELMIRE

De ce que l’on vous doit envers vous on s’acquitte.

Mais, ma mère, d’où vient que vous sortez si vite?

MADAME PERNELLE

C’est que je ne puis voir tout ce ménage-ci,

Et que de me complaire on ne prend nul souci.

Oui, je sors de chez vous fort mal édifiée:

Dans toutes mes leçons j’y suis contrariée,

On n’y respecte rien, chacun y parle haut,

Et c’est tout justement la cour du roi Pétaut.

DORINE

Si…

MADAME PERNELLE

Vous êtes, mamie, une fille suivante

Un peu trop forte en gueule, et fort impertinente:

Vous vous mêlez sur tout de dire votre avis.

DAMIS

Mais…

MADAME PERNELLE

Vous êtes un sot en trois lettres, mon fils.

C’est moi qui vous le dis, qui suis votre grand’mère;

Et j’ai prédit cent fois à mon fils, votre père,

Que vous preniez tout l’air d’un méchant garnement,

Et ne lui donneriez jamais que du tourment.

 

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Molière (15 januari 1622 – 17 februari 1673)
Borstbeeld bij de Opera van Orange

 

De Oostenrijkse dichter en schrijver Franz Grillparzer werd geboren in Wenen op 15 januari 1791. Zie ook mijn blog van 15 januari 2007 en ook mijn blog van 15 januari 2009.

 

Uit: Tagebuch auf der Reise nach Deutschland

 

Komisch war anzusehen, wie eine Station vor Iglau der Schmied des Ortes den Kondukteur auf den Bruch der Achse aufmerksam machte. Der Mann hatte auf eine fast unbegreifliche Weise das am unteren Teile der Achse befindliche Gebrechen im Vorbeigehen sogleich bemerkt. Kaum aber hatte er es ausgesprochen, als alles über ihn herfiel, ihn mit Schimpfworten überhäufte, seine angebotenen Dienste zurückwies, und doch war die Achse wirklich gebrochen und wir waren ihm eher Dank schuldig. Ich erkundigte mich und erfuhr nun, daß der Mann, wie gesagt, Schmied des Ortes, und wohl oft ohne Arbeit, sich ein eigenes Geschäft daraus mache, den ankommenden Wagen aufzulauern und den Leuten die gute Laune durch Entdeckung eines Gebrechens an denselben zu verleiden. Daher ist der Mann bekannt und verhaßt. Niemand läßt etwas bei ihm reparieren, sondern man fährt aus Abgunst lieber mit Gefahr eine Station weiter, und doch set
zt der Schmied sein odiöses Geschäft immer fort.

Ich bewunderte, wie ruhig er fortging, wie er auf alle Schmähungen nicht ein Wort erwiderte, als ob die anderen ein Recht hätten, sie ihm zu sagen. Er souteniert wenigstens seinen Charakter,

In Iglau zwei Stunden, während der Wiederherstellung der Achse herumgeschlendert. Die Stadt nicht übel, der Menschenschlag hübsch. Ein Haus nahe dem Thor von oben bis unten mit beinahe ganz geschwärzten Malereien bedeckt. Oben und unten biblische Geschichten, in der mittleren Reihe den Einzug eines großen Herrn darstellend, Karls V., wie man mir sagte. Das ganze recht gut gemalt; besonders scheinen in dem Festzuge die Gesichter all dieser Ritter und Herren meist mehr Ausgedrücktes und Bezeichnendes gehabt zu haben, als von einer solchen Schilderei zu erwarten ist.

 

Franz_Grillparzer_Aquarell

Franz Grillparzer (15 januari 1791 – 21 januari 1872)
Aquarel van M.M. Daffinger, 1827

 

De Nederlandse dicher en (dagboek)schrijver Willem de Clercq werd geboren in Amsterdam op 15 januari 1795. Zie ook mijn blog van 15 januari 2009.

 

Uit: Dagboek van Willem de Clercq 1811-1830

 

Woensdag 8 Juny 1814

Afreis Eindelijk weder op reis. Dus sprak ik in mij- zelven toen ik de eerste voetstap buiten de Haarlemmerpoort deed. Het weder was gunstig alles was bekoorlijk. Na een vrij levendig discours in de trekschuit met een ex garde d’honneur en een geangliseerde hollander bereikte ik Kenaus wallen. Eene visite bij den heer Walré afleggende geraakte ik met zijn E. in zulk een langdurig letterkundig gesprek dat ik na meer dan twee uren onderhoud mij eindelijk los moest rukken. Toen stapte ik met de stok in de hand de poort uit en deed met het uiterste genoegen de wandeling na Leyden over Hillegom Lis en Sassenheim. In de eersten herinnerde mij nog ieder plekje aan genotene genoegens. Overheerlijk is deze weg tot zulk een togt geschikt. Schone lustplaatsen bomen in ’t kort steeds

afwisseling. Voorbij Sassenheim sloeg ik den weg naar Warmond in en deze beviel mij uitstekend. Een brede zandweg door buitenplaatsen omzoomd door schone bomen beschaduwd voerde mij door het aangename Warmond tot aan een brug over de vaart gelegen waarvan het gezigt treffend is.

Eindelijk genaakte ik Leyden en het gelukte mij het huis van den Heer Kemper op te sporen. Hetzelve is overheerlijk gelegen op die statige Breestraat zeker een der schoonste straten van ons land en vlak tegenover het stadhuis een ouderwetsch gebouw met torens en klokkespel. De professor ontving mij met open armen. De goede man was overstroomd met werk en verzoekschriften van amptbegerige supplianten.

Wij zagen in schemeravond eene boekenverkoping die juist al weinig te betekenen had. Hij maakte mij burger in zijne uitgebreide bibliotheek en hiermede was ook het werk van dien dag geeindigd.“

 

Willem_de_Clercq_door_HW_Couwenberg

Willem de Clercq (15 januari 1795 – 4 februari 1844)
Portret door HW Couwenbergh

 

De Franse schrijver Louis Guilloux werd geboren op 15 januari 1899 in Saint-Brieuc. Zie ook mijn blog van 15 januari 2009.

 

Uit: Le sang noir

 

“Il avait traîné jusqu’à la porte ses pas entravés et souriait vaguement, debout sur le seuil, géant difforme à la tête trop petite, aux bras et aux jambes trop longs. Un vieux veston de chasseur en velours marron, criblé de taches d’encre et de graisse, auquel manquaient plus de la moitié des boutons. Autour de son cou s’enroulait un cache-nez rouge dont il avait rejeté un pan sur l’épaule, comme le pan d’hermine de sa robe d’agrégé, les jours de distribution solennelle des prix, ou quand on enterrait un collègue. Au bout d’une ficelle pendait sur sa poitrine un petit sifflet d’un sou qui lui servait pour rappeler sa chienne Mireille qui aimait tant courir au loin, sauter, bondir, au risque de se faire mordre par un chien enragé ou couvrir par un bâtard. Son pantalon gris, ravaudé, mal retenu par une ceinture en cuir, s’affaissait sur ses pantoufles. Et sous le veston, un petit gilet noir et démodé s’ouvrait, montrant une chemise que les puces avaient abondamment tachée.”

(…)

 

” Son petit chapeau de toile rabattu sur l’œil, sa peau de bique flottante, sa canne tenue comme une épée, et cet effort si pénible à chaque pas pour arracher comme d’une boue gluante ses longs pieds de gugusse, (il) avait l’air dans la rue d’un somnolent danseur de corde. Sa myopie accusait le côté ahuri de son visage, donnait à ses gestes un caractère ralenti, vacillant, d’ivrogne ou de joueur à colin-maillard. Il avait toujours l’air de lutter contre un coup de vent et, sur le trottoir, il avançait en rasant les murs, le menton pointé comme un éperon, fouettant l’air derrière lui avec sa canne comme pour chasser d’invisibles monstres acharnés à ses trousses. Ses lèvres remuaient comme celles de qui récite des prières, peut-être des exorcismes. Et sous son coude, il serrait une serviette noire, sa vieille serviette d’étudiant devenue sa serviette de professeur…”

 

Guilloux

Louis Guilloux (15 januari 1899 – 14 oktober 1980)

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 15e januari 2009 ook mijn vorige blog van vandaag.

Franz Fühmann, Martha Saalfeld, Xu Zhimo, Walter Serner, Alexander Moszkowski, Aleksandr Gribojedov, Sidonia Zäunemann, Peter Christen Asbjør

De Duitse dichter en schrijver Franz Fühmann werd geboren op 15 januari 1922 in Rochlitz (in het huidige Tsjechië). Zie ook mijn blog van 15 januari 2009.

 

 

Aber kein Kerker…

 

Aber kein Kerker ist härter
als der in die Seele gesenkt,
was sind Schlösser und Schwerter,
wenn der Geist ein Bild nicht mehr denkt,
sich versagt ihm, versargt es für immer
in des Hirns versiegeltes Fort,
keine Schauer, keine Schimmer
kommen je wieder von dort.

 

Freilich: Auch alle die Blitze
und Blicke, die uns entzückt,
die blanke, blendende Spitze
des Witzes: sie sind entrückt
mit den Plänen und Plagen, den bösen,
zusammen geht es ins Grab,
da ist nichts herauszulösen,
alles muß hinab,

 

das Ganze zugemauert,
daß nichts mehr deutbar sei,
kein Trost, keine Trauer, die dauert,
alles ist vorbei,
eine Grabeszelle
in der Seele, nicht Schmerz, nicht Lust,
eine tote Stelle,
mir schon unbewußt,

 

schon Legende, Lüge,
daß dies wäre geschehn.
Keine vertrauten Züge,
nichts mehr zu verstehn.
Verschlossen ein Bild für immer
im härtesten, festesten Fort,
keine Schauer, keine Schimmer
kommen je wieder von dort.

 

fuehrmann

Franz Fühmann (15 januari 1922 – 8 juli 1984)
Cover

 

De Duitse dichteres en schrijfster Martha Saalfeld werd geboren op 15 januari 1898 in Landau. Zie ook mijn blog van 15 januari 2009.

 

Wie schwimmt der Berg im Blauen

 

Wie schwimmt der Berg im Blauen! Milde schmeckt

Der Win
d nach früher Blüte. Süßes Gras

Schwillt in der Mulde. Es erklingt wie Glas

Die dünne Luft. Mit trockner Zunge leckt

 

Die zärtliche den feuchten Spiegel, drin

Der Himmel steht, die Pappel und der Pflug

Des Ackerers. Gestirn und Wolkenzug –

O starke Schrift vom mildesten Beginn!

 

Die Traubenhyazinthe hat das Blau

Des Himmels eingesogen. Morgenstern

Und Miere blühn im Wingert. Aber fern –

Her kommt der Trunkene. Er atmet lau.

 

saalfeld

Martha Saalfeld (15 januari 1898 – 14 maart 1976)

 

De Chinese dichter Xu Zhimo werd geboren op 15 januari 1897 in de provincie Zhejiang. Zie ook mijn blog van 15 januari 2009.

 

I Don’t Know Which Direction the Wind is Blowing

 

I don’t know,

Which direction the wind is blowing——

I am in a dream,

Her tenderness, my fascination.

 

I don’t know,

Which direction the wind is blowing——-

I am in a dream,

Sweetness is the glory of the dream.

 

I don’t know,

Which direction the wind is blowing——-

I am in a dream,

Her betrayal, my depression.

 

I don’t know,

Which direction the wind is blowing——-

I am in a dream,

Heartbreaking in the gloom of the dream.

 

I don’t know,

Which direction the wind is blowing——-

I am in a dream,

Dimness is the glory of the dream.

 

xu_zhimo

Xu Zhimo (15 januari 1897 – 19 november 1931)

 

De Duitse schrijver Walter Serner werd op 15 januari 1886 in de Tsjechische plaats Karlsbad (Bohemen) geboren. Zie ook mijn blog van 15 januari 2009.

 

Uit: Die Tigerin

 

Dennoch gingen sie etwa eine Viertelstunde noch neben, vor und hinter einander einher, bis endlich Fec das unerträglich gewordene Schweigen brach, indem er, in einer unwiderstehlichen Laune, den sehr unverständlichen Wunsch aussprach: “Gib mir eine Bohne und ich werde dir sagen, daß jene Wurst blau ist.”
Bichette wartete, ob nicht noch etwas folgen würde. Dann lachte sie häßlich und laut. “Wie wärs, hein, wenn du diese geholten Sachen ließest?”
Fec wurde mit einem Blick lebendig. “Das ist es! Das ist es! Geholte Sachen! Geholte Sachen!”
Bichette lachte noch lauter und noch häßlicher. “Machen wir uns, Herr Baron? Oder machen wir uns nicht.”
“Das ist es. Wir machen uns.”
“Schlingue! Was denn! So sprich doch schon!” Bichette stupste Fec, seinen Ellbogen packen, vorwärts.
Fec blieb sofort stehen. “Sprachst du nicht gestern von der Tatsache, daß wir uns lieben? Und daß es feststünde, wir wüßten bloß nicht – warum, und nicht – wie? Wenn aber …” Er hielt, seine Hand auf Bichettes Unterarm, inne, um die Wirkung dessen, was er sagen wollte, noch zu erhöhen. “Wenn aber das Warum fehlt und das Wie, wie steht es dann mit der Tatsache?”
Bichette riß sich zornig seine Hand herunter. “Was willst du damit sagen, hein?”
“Folgendes.” Fec ging, die Hände vor der Brust schließend, langsam weiter. “Weder du hattest recht, noch hatte ich recht. Die Prügelei in der Jetée hat sich nicht ereignet, weil wir doch leer laufen, aber auch nicht, weil wir nicht mehr leer laufen. Unsere Abmachung ist durchaus nicht etwas anderes geworden. Sie ist geblieben, was sie war.”
 

walter-serner

Walter Serner (15 januari 1886 – augustus 1942)
Portret door Christian Schad

 

De Duitse schrijver en satiricus Alexander Moszkowski werd geboren in Pilica, Polen, op 15 januari 1851. Zie ook mijn blog van 15 januari 2009.

 

Weltgeschichte

Stets bei einer Zeitenwende
Nach der Länderkarte greift man,
Was sich da geändert fände
Mit den Blicken überschweift man;
Und da sieht man: die Rumänen
Sind von rechts nach links schraffiert,
Während wieder die Hellenen
Meist von links nach rechts liniiert;
Aber in Bulgarien, merke,
Da verläuft’s horizontal.
Während wiederum der Terke
Liniiert ist vertikal,
Solche Karte, auf der Platte
Zinkgeätzt und stahlgestichelt,
Wird, wie man es nötig hätte,
So gestrichelt, — so gestrichelt.
Wenn wir dann noch weiter leben,
Kommt ein neues Blatt heraus,
Da radiert und kratzt man eben
Wieder ein paar Strichel aus;
Banden wüten, Schlachten toben,
Völkerbrand und Massakrierung,
Das ergibt dann, unten, oben,
Eine andere Schraffierung.
Schändung, Greuel und Gezeter,
Pulver, Schwert und Dynamit,
Das bedeutet, daß man später —
Ein paar neue Strichel sieht.
Und den Völkern knackt die Schwarte,
Und Europa macht Spektakel,
Resultat: auf dieser Karte,
Ein paar neue Krikelkrakel.
Immer neue Varianten
Gibt’s beim Sengen und beim M
orden,
Und die älteren Atlanten
Sind dann immer falsch geworden;
Unablässig wird die vorige
Karte wieder umgewühlt,
Ein Beweis, daß die Historie
Stets mit falschen Karten spielt.

 

Moskowski

Alexander Moszkowski (15 januari 1851 – 26 september 1934)

 

De Russische schrijver Aleksandr Sergejevitsj Gribojedov werd geboren in Moskou op 15 januari 1795. Zie ook mijn blog van 15 januari 2009.

 

Uit: WOE FROM WIT (Lijden door verstand, vertaald door A.S.Vagapov)

 

L i z i e

It’s you, sir ?

F a m u s o v

Yes, it’s me.

( stops the clock music)

You naughty little mischief maker ! I didn’t know !

I had just wondered what it could be:

Now it’s a flute, now it’s a piano,

It’s much too early in the day

For Sofia to play.

L i z i e

No, sir . . . For once . . .

I did it quite by chance.

F a m u s o v

That’s it:

I must be on the watch indeed,

It was intended
to be sure.

 

(cuddles up to her)

 

You naughty girl, you mischief maker, you are ! . .

L i z i e

Naughty yourself ! The words you say

Do not befit you, do they ?

F a m u s o v

You’re modest but the frivolous kind,

Frivolities and mischief are all you have in mind.“

 

Griboyedov

Aleksandr Gribojedov (15 januari 1795 – 11 februari 1829)
Portret door Ivan Kramskoi

 

De Duitse dichteres Sidonia Hedwig Zäunemann werd geboren op 15 januari 1714 in Erfurt. Zie ook mijn blog van 15 januari 2009.

 

Das brennende Erfurt (Fragment)

 

Ach! vergiß nicht einen Tag,
Da sich Wind und Gluth verschworen,
Nicht zu ruhn in deinen Thoren,
Biß ein Theil in Staube lag;
Da die Luft von Stürmen brüllte,
Und der Dampf den Tag verhüllte.
O wie fassest du betrübt
Auf den heissen Feuer-Stäten!
Gott ließ dich vergebens beten,
Biß sein Grimm war ausgeübt,
Und dein Sabbath gab dir, leider!
Feuer für die Feyer-Kleider.

 

O! Was erhebt sich vor ein Sturm!
Wie braußt der Wind in unsern Gassen!
Dort wankt ein hochgespizter Thurm,
Den hunderttausend Wirbel fassen.
Hier kracht ein schwach und mürbes Haus;
Sein Grimm bricht Kalch und Ziegel aus;
Er pfeift durch Gärten und Gebäude.
Entstünd ein Feuer ohngefehr,
Wo nähmen wir jezt Rettung her;
Wie schlecht wär unsre Sabbaths-Freude!

 

O weh uns! kaum gedenk ich dran,
So hör ich Feuer! Feuer! schreyen.
Die Funken steigen Himmel an,
Und scheinen uns den Tod zu dräuen.
Die ganze Stadt erschrikt und bebt,
Und was in unsern Mauren lebt,
Erzittert, läuft und eilt zum Retten.
Der stark und ungeheure Wind
Treibt Gluth und Flammen so geschwind,
Als ob sie güldne Flügel hätten.

 

zauenemann

Sidonia Zäunemann (15 januari 1714 – 11 december 1740)

 

De Noorse schrijver Peter Christen Asbjørnsen werd geboren op 15 jamuari 1812 in Kristiania, tegenwoordig Oslo. Zie voor onderstaande schrijvers ook mijn blog van 15 januari 2007 en ook mijn blog van 15 januari 2009.

 

Uit: Per Gynt

 

„”Ei, ob du gerade oder krumm bist, du sollst mich doch weiterlassen,” sagte Per Gynt, denn er merkte, daß er im Kreise herumging und der Krumme sich um die Sennhütte herumgeschlängelt hatte. Bei diesen Worten schob sich der Krumme ein wenig auf die Seite, so daß Per Gynt an die Sennhütte hingelangen konnte. Als er hineinkam, war es da drinnen nicht heller als draußen; er stolperte und tastete an den Wänden umher, denn er wollte seine Flinte abstellen und seine Jagdtasche ablegen. Aber während er so suchend umhertappte, fühlte er wieder das Kalte, Große und Schlüpfrige.

“Wer ist denn das nun?” rief Per Gynt.

“Ach, ich bin der große Krumme,” lautete die Antwort. Und wohin er auch faßte, und wohin er den Fuß setzte, überall fühlte Per Gynt den Ring, den der Krumme um ihn gezogen hatte.

“Hier ist nicht gut sein,” dachte Per Gynt, “weil dieser Krumme ebensogut hier drinnen als draußen ist; aber ich werde diesem Ruhestörer bald ein Ende machen.” Er nahm seine Flinte, ging wieder hinaus und tastete an dem Krummen entlang, bis er den Kopf fand.

“Wer bist du denn eigentlich?” fragte er.

“Ach, ich bin der große Krumme von Etnedal,” sagte der große Troll. Da machte Per Gynt kurzen Prozeß und schoß ihm drei Kugeln mitten durch den Kopf.

“Schieß noch einmal!” rief der Krumme. Aber Per Gynt wußte es besser, denn wenn er noch einmal geschossen hätte, wäre die Kugel auf ihn selbst zurückgeprallt. Als dies getan war, faßten Per Gynt und die Hunde fest zu und zogen den großen Troll aus der Sennhütte hinaus, damit sie es sich in der Hütte bequem machen könnten. Währenddessen lachte und höhnte es von allen Bergen ringsum.

“Per Gynt zog viel, aber die Hunde zogen mehr!” ertönte es.

Am Morgen wollte Per Gynt hinaus auf die Jagd. Als er tief in die Berge hineinkam, sah er ein Mädchen das Schafe und Ziegen über einen Berggipfel trieb. Als er aber den Gipfel erreicht hatte, war das Mädchen mit seiner Herde verschwunden, und Per Gynt sah nichts als ein großes Rudel Bären.“

 

asbjoernsen_statue

Peter Christen Asbjørnsen (15 januari 1812 – 6 januari 1885)
Standbeeld in Oslo