Lioba Happel, Johann Nepomuk Vogl, Ludwig Winder, Laura Ingalls Wilder, Thomas Killigrew

De Duitse dichteres, schrijfster en vertaalster Lioba Happel werd geboren op 7 februari 1957 in Aschaffenburg. Zie ook alle tags voor Lioba Happel op dit blog.

 

»Ist mein Fräulein traurig –
soll sie sich zum Teufel scheren!«

zwei mal zwei ist sieben fünf
acht drei mal drei alle viere

jedenfalls war ich heut nacht im
park jedenfalls gibts da wilde tiere

der erste ein herzog der zweite am geigen
der dritte ein tanzbär der vierte leibeigen

jedenfalls lieber gott vielen dank da
blühte auch einmal ein blümlein

da kannste mal sehen was übrig bleibt
bei tage im hellen mondenschein

der fünfte ein henker der sechste dort hängt
er der siebte ein schwein der achte ganz rein

jedenfalls hab ich den neunten vergessen
der neunte hat alle aufgefressen
 
und die blume ist schwarz und die sonne ist
rot und gold ist aus dreck und die liebe tut not

zwei augen sah ich den himmel durchqueren
»soll sie sich zum Teufel scheren!«

jedenfalls war ich heut nacht im
park jedenfalls gibts da wilde tiere

zwei mal zwei ist sieben fünf
acht drei mal drei alle viere

 

 
Lioba Happel (Aschaffenburg, 7 februari 1957)

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Joachim du Bellay

Onafhankelijk van geboortedata

De Franse dichter Joachim du Bellay werd geboren in het kasteel van La Turmelière aan de oevers van de Loire, in de buurt van Liré (Angers regio) rond 1522. Daar bracht hij zijn jeugd door. Zijn beide ouders stierven toen hij nog een kind was, en hij werd overgelaten aan de zorg van zijn oudere broer, Rene du Bellay, die zijn opleiding verwaarloosde. In 1547 ging hij rechten studeren aan de Universiteit van Poitiers, waar hij bevriend raakte met Ronsard. Samen trokken zij naar Parijs en bezochten ze het Collège Coqueret, waar de Hellenistist Jean Daurat hen de auteurs van de oudheid en die van de Italiaanse poëzie liet ontdekken. Om zich heen verzamelden zij de Pleiaden, bestaande uit zeven leden, verwijzend naar het sterrenbeeld. In 1549 schreef du Bellay “Défense et Illustration de la langue française”, geïnspireerd door de ideeën van de groep die het Frans wilde verdedigen tegen de overheersing van het Latijn. “L’Olive” (1549) van Joachim du Bellay, de eerste Franse verzameling van liefdessonnetten weerspiegelt perfect deze diepgaande vernieuwing van de poëzie. Van 1553 van 1557 was hij secretaris van kardinaal Jean du Bellay, een neef van zijn vader en beroemde diplomaat, met wie hij zou vertrekken naar Rome. De dichter ontdekte de mythische stad uit de oudheid, bestaande uit puin, pracht en losbandigheid. In 1557 keerde hij terug naar Frankrijk en publiceerde “Les Antiquités de Rome”, “Les Divers Jeux Rustiques” en Les Regrets” ( (1558), met de beroemde sonnetten “France, mère des Arts” et “Heureux qui, comme Ulysse, a fait un beau voyage”.. ” Deze werken werden in hun tijd zeer gewaardeerd en zo nam Joachim du Bellay deel aan het Parijse intellectuele leven. Du Bellay stierf plotseling aan zijn bureau in de nacht van 1 januari 1560. Hij werd begraven in de Notre-Dame de Paris, maar zijn graf is nu verdwenen.

France, mère des arts, des armes et des lois

France, mère des arts, des armes et des lois,
Tu m’as nourri longtemps du lait de ta mamelle :
Ores, comme un agneau qui sa nourrice appelle,
Je remplis de ton nom les antres et les bois.

Si tu m’as pour enfant avoué quelquefois,
Que ne me réponds-tu maintenant, ô cruelle ?
France, France, réponds à ma triste querelle.
Mais nul, sinon Écho, ne répond à ma voix.

Entre les loups cruels j’erre parmi la plaine,
Je sens venir l’hiver, de qui la froide haleine
D’une tremblante horreur fait hérisser ma peau.

Las, tes autres agneaux n’ont faute de pâture,
Ils ne craignent le loup, le vent ni la froidure :
Si ne suis-je pourtant le pire du troupeau.

 

Heureux qui, comme Ulysse, a fait un beau voyage

Heureux qui, comme Ulysse, a fait un beau voyage,
Ou comme cestuy-là qui conquit la toison,
Et puis est retourné, plein d’usage et raison,
Vivre entre ses parents le reste de son âge !

Quand reverrai-je, hélas, de mon petit village
Fumer la cheminée, et en quelle saison
Reverrai-je le clos de ma pauvre maison,
Qui m’est une province, et beaucoup davantage ?

Plus me plaît le séjour qu’ont bâti mes aïeux,
Que des palais Romains le front audacieux,
Plus que le marbre dur me plaît l’ardoise fine :

Plus mon Loire gaulois, que le Tibre latin,
Plus mon petit Liré, que le mont Palatin,
Et plus que l’air marin la doulceur angevine.

 
Joachim du Bellay (rond 1522 – 1 januari 1560)
Standbeeld in Liré, Maine-et-Loire

Thomas von Steinaecker, Annelies Verbeke, Dermot Bolger, Felix Mitterer, Heinz Kahlau, Pramoedya Ananta Toer, John Henry Mackay, Anne Spencer

De Duitse schrijver en journalist Thomas von Steinaecker werd geboren op 6 februari 1977 in Traunstein. Zie ook alle tags voor Thomas von Steinaecker op dit blog.

Uit: Das Jahr, in dem ich aufhörte, mir Sorgen zu machen, und anfing zu träumen

„Der Außenlift verfügte über die übliche Notruftaste. Ordnungsgemäß wies das TÜV-Schild das nicht allzu weit zurückliegende Baujahr aus. Sanft und geräuschlos, was auf gewartete Seile schließen ließ, hob sich die Kabine empor. In meinem Taschenspiegel richtete ich meine in Mitleidenschaft gezogene Frisur. Wie immer trug ich Make-up, Puder, Wimperntusche, Lidschatten, Eyeliner und sehr dezenten roten Lippenstift. Ohne Make-up, Puder, Wimperntusche, Lidschatten, Eyeliner und Lippenstift war ich kein Mensch. Kräftig kniff ich mich. Rasch zeigten meine schmerzenden Wangen den gewünschten Effekt, ein gesundes Rosa.
Ohne einen Zwischenfall öffnete sich die Tür zum Halbrund des Empfangsbereichs der CAVERE-Abteilung München-Nord. Die Farben des Unternehmens, Orange-Blau, die in breiten Streifen an den beiden gewölbten Wänden entlangliefen, erinnerten mich an die Flagge eines Landes, dessen Name mir entfallen war. Studien haben bewiesen, dass die Farbkombination Orange-Blau die meisten Menschen in eine positive Stimmung versetzt. Der blaugraue Kurzhaarteppich harmonierte mit der steingrauen Sechser-Ledersitzgruppe vor einem Flachbildfernseher, auf dem das rote Tickerband von »n-tv« lief, sowie mit dem Gelbgrün der Birkenfeige im Topf, die gern mit einem Ficus verwechselt wird. Daneben die massive und dennoch wie mühelos geschwungene Theke aus Kastanienholz, nicht nur eine Einrichtung, eine Raumlandschaft.
Das Flattern in meinem Brustbereich, das durch das vor einer knappen Stunde eingenommene Trevilor seltsamerweise nicht abgeschwächt, sondern verstärkt worden war, schwand in diesem Moment, und meine Professionalität kehrte zurück. Lächelnd plus festen Schrittes steuerte ich auf die vielleicht 30-jährige, zu dicke Frau im braunen Hosenanzug zu.
»Guten Morgen, Frau Aktan«, las ich vom Namensschild ab und fragte mich, in welchem Verhältnis ihr Migrationshintergrund zur Ethnizität des durchschnittlichen CAVERE-Kunden in München-Nord stand.“

 

 
Thomas von Steinaecker (Traunstein, 6 februari 1977)

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Ernst Wilhelm Lotz, Irmgard Keun, Ugo Foscolo, Wilhelm Schmidtbonn, Alfred Mombert, Christopher Marlowe, Sergio Corazzini

De Duitse dichter Ernst Wilhelm Lotz werd geboren op 6 februari 1890 in Culm. Zie ook alle tags voor Ernst Wilhelm Lotz op dit blog. 

 

Und schöne Raubtierflecken …

Bist du es denn?
Groß aus dem Weltraum nachts, der Spiegel ist,
Tönt dein zerwehtes Bildnis in meine Seele.
Die Sterne durchziehen harfend deine Brust.
Du aber …

Du glänzt vielleicht versehnt im weißen Federbett,
Traum liegt dir hart im Schoß. –

Oder ein junger Liebling
Zieht fühlsam mit zeichnendem Finger
Die festen Runden deiner Brüste nach.
Ihr seid sehr heiß.
Und schöne Raubtierflecken zieren eure Rücken.

 

Deine Hände

Jetzt bin ich lüstern nach deinen Händen.
Wenn sie die meinen begrüßend drücken,
Können sie Weltraum-staunend beglücken.
Deine Hände führen ein selbstgewolltes, stilles Leben.
Ich habe mich deinen Händen ergeben.
Nun dürfen sie mich begreifen und fassen,
Zu deinen Höhen, mit Blicken nach Weiten,
Mich geschenk-gütig heben. –
Spielerisch aber werden sie mich übergleiten
Und am Wege hier liegen lassen.

 

 
Ernst Wilhelm Lotz (6 februari 1890 – 26 september 1914)

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Geert Buelens, William S. Burroughs, Ruth Lasters, Joris-Karl Huysmans, Terézia Mora, Philip Weiss, Rikkert Zuiderveld, Laurens Hoevenaren

De Vlaamse dichter, essayist en columnist Geert Buelens werd geboren in Duffel op 5 februari 1971. Zie ook alle tags voor Geert Buelens op dit blog.

 

Postindustrieel wonen (Oostblok)

Alles wat van het vijfjarenplan kwam
ligt hier verloren

Stilgevallen wat hydraulisch
werd aangedreven
wat mechanisch

Het valt niet mee
de overgang te verlichten
het staal te plooien als weleer

Zou dat kunnen
beton afgrazen
de koepel opengooien en
de was drogen in het neon?

 

Lichaam en geest (Standard)

Al jaren zet ik alles op mijn hoofd
losgeld
opgeslagen om te verzilveren
wat zich niet door spierkracht
laat losweken, loswrikken
uit de nevel van het brein

Een zekere verontachtzaming
is het gevolg
een soort van schisma
van mijzelf in duizend nesten
gewerkt en daar blijven hangen

Zullen we er een appel op zetten
een doelwit vol vitaal vlees
en zuigend vermogen
een hoedje
niet langer van papier

Heel lang speelt al dit alles
door mijn hoofd
ik laat het eruit nu
en loop naar huis

De weg ligt open.

 

 
Geert Buelens (Duffel, 5 februari 1971)

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Robert Coover, Stewart O’Nan, Louis Ferron, Werner Schwab, Norman Ohler, Alfred Andersch, Grigore Vieru, Luuk Imhann

De Amerikaanse schrijver Robert Coover werd geboren op 4 februari 1932 in Charles City, Iowa. Zie ook alle tags voor Robert Coover op dit blog.

Uit: The End of Books

“In the real world nowadays, that is to say, in the world of video transmissions, cellular phones, fax machines, computer networks, and in particular out in the humming digitalized precincts of avant-garde computer hackers, cyberpunks and hyperspace freaks, you will often hear it said that the print medium is a doomed and outdated technology, a mere curiosity of bygone days destined soon to be consigned forever to those dusty unattended museums we now call libraries. Indeed, the very proliferation of books and other print-based media, so prevalent in this forest-harvesting, paper-wasting age, is held to be a sign of its feverish moribundity, the last futile gasp of a once vital form before it finally passes away forever, dead as God.
Which would mean of course that the novel, too, as we know it, has come to its end. Not that those announcing its demise are grieving. For all its passing charm, the traditional novel, which took center stage at the same time that industrial mercantile democracies arose — and which Hegel called “the epic of the middle-class world” — is perceived by its would-be executioners as the virulent carrier of the patriarchal, colonial, canonical, proprietary, hierarchical and authoritarian values of a past that is no longer with us.
Much of the novel’s alleged power is embedded in the line, that compulsory author-directed movement from the beginning of a sentence to its period, from the top of the page to the bottom, from the first page to the last. Of course, through print’s long history, there have been countless strategies to counter the line’s power, from marginalia and footnotes to the creative innovations of novelists like Laurence Sterne, James Joyce, Raymond Queneau, Julio Cortazar, Italo Calvino and Milorad Pavic, not to exclude the form’s father, Cervantes himself. But true freedom from the tyranny of the line is perceived as only really possible now at last with the advent of hypertext, written and read on the computer, where the line in fact does not exist unless one invents and implants it in the text.”

 

 
Robert Coover (Charles City, 4 februari 1932)

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Else Kemps wint Turing Gedichtenwedstrijd 2016

De Nederlandse dichteres Else Kemps uit de Gelderse plaats Malden is de winnaar van de Turing Gedichtenwedstrijd, het grootste poëzieconcours in het Nederlandse taalgebied. Haar gedicht ’En of het zo door kan gaan’ kwam als beste uit de bus, maakte de jury woensdagavond bekend in de Stadsschouwburg Amsterdam. Aan de prijs is een bedrag van 10.000 euro verbonden. Zie ook alle tags voor Else Kemps op dit blog.

 

En of het zo door kan gaan

Het verschil tussen wachten en verwachten leerde je
van een kat die twee keer van huis liep en maar één keer terugkwam.

Je denkt aan de zuurstoffles die je opa kunstmatig in coma hield.
Of het zo door kon gaan, vroeg je tante steeds, en op Google Maps

heeft zijn fiets nog drie jaar voor de deur gestaan. Daarna was er
S, de man die zei niet verder te willen en daarom al die tijd gebleven is.

’s Nachts vertel je hem over de keer dat iemand je uitschold
voor ‘hoer’ omdat je stilstond op een zebrapad. Alles wat hij zegt

is dat ‘lopen’ in het Russisch twee werkwoordsvormen heeft,
afhankelijk van of men een bestemming heeft of niet.

 

 
Else Kemps (Malden, 1995)

Georg Trakl, Paul Auster, Jan Willem Holsbergen, Henning Mankell, Richard Yates, Gertrude Stein, Michael Scharang, Ferdinand Schmatz

De Oostenrijkse dichter Georg Trakl werd op 3 februari 1887 in Salzburg geboren. Zie ook alle tags voor Georg Trakl op dit blog.

 

Traumwandler

Wo bist du, die mir zur Seite ging,
Wo bist du, Himmelsangesicht?
Ein rauher Wind höhnt mir ins Ohr: du Narr!
Ein Traum! Ein Traum! Du Tor!
Und doch, und doch! Wie war es einst,
Bevor ich in Nacht und Verlassenheit schritt?
Weißt du es noch, du Narr, du Tor!
Meiner Seele Echo, der rauhe Wind:
O Narr! O Tor!
Stand sie mit bittenden Händen nicht,
Ein trauriges Lächeln um den Mund,
Und rief in Nacht und Verlassenheit!
Was rief sie nur! Weißt du es nicht?
Wie Liebe klang’s. Kein Echo trug
Zu ihr zurück, zu ihr dies Wort.
War’s Liebe? Weh, daß ich’s vergaß!
Nur Nacht um mich und Verlassenheit,
Und meiner Seele Echo – der Wind!
Der höhnt und höhnt: O Narr! O Tor!

 

Sommer

Am Abend schweigt die Klage
Des Kuckucks im Wald.
Tiefer neigt sich das Korn,
Der rote Mohn.

Schwarzes Gewitter droht
Über dem Hügel.
Das alte Lied der Grille
Erstirbt im Feld.

Nimmer regt sich das Laub
Der Kastanie.
Auf der Wendeltreppe
Rauscht dein Kleid.

Stille leuchtet die Kerze
Im dunklen Zimmer;
Eine silberne Hand
Löschte sie aus;

Windstille, sternlose Nacht.

 

De treden van de waanzin…

De treden van de waanzin in zwarte kamers,
De schimmen der ouden onder de open deur,
Wanneer helians ziel in de rozige spiegel zichzelf bekijkt
En sneeuw en melaatsheid van zijn voorhoofd glijden.

Aan de wanden zijn de sterren uitgedoofd
En de witte gestalten van het licht.

Aan het tapijt ontstijgt gebeente der graven,
Het zwijgen van verweerde kruizen op de heuvel,
De zoetheid van wierook in de purperen nachtwind.

O jullie gebroken ogen in zwarte monden,
Wanneer de nakomeling in tere waanzin
Eenzaam het donkerder einde overpeinst,
De stille God de blauwe oogleden over hem neerslaat.

 

Vertaald door Frans Roumen

 

 
Georg Trakl (3 februari 1887 – 4 november 1914)
Georg Trakl im Garnisionsspital door Bernhard Brungs, 2007

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Katja Petrovskaya

 

De Oekraïens-Duitse schrijfster, literatuurwetenschapster en journaliste Katja Petrovskaya werd geboren op 3 februari 1970 in Kiev. Zij studeerde literatuur en Slavische studies aan de Universiteit van Tartu (Estland). 1994-1995 ging ze met een subsidie ​​van de American Council of Teachers of Russian (ACTR) naar de Stanford University en de Columbia University en promoveerde in 1998 aan de Universiteit van Moskou met een proefschrift over de poëtica van het proza ​van Vladislav Chodasevitsj. In 1999 verhuisde zij naar Berlijn om als journaliste voor diverse Russische media te werken, maar zij, publiceerde ook in Duitse kranten, zoals de Neue Zürcher Zeitung en taz. Voor de Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (FAS), schrijft ze sinds 2011 de column “Die westöstliche Diva”. Zij woont met haar man en twee kinderen in Berlijn. In 2013 werd zij uitgenodigd door Hildegard Elisabeth Keller om deel te nemen aan de competitie voor de Ingeborg Bachmann Preis en zij won de hoofdprijs met een fragment uit haar werk “Vielleicht Esther”. Het vertelt het over uitroeiing van de Joden in Kiev door de nazi’s door middel van het verhaal van Esther, die vergelijkbaar is met haar overgrootmoeder, die in 1941 werd weggevoerd uit Kiev en die bij het bloedbad van Babi Yar vermoord werd. In 2015 ontving ze de Premio Strega Europeo. In oktober 2015 realiseerde zij in het International Research Center for Cultural Studies in Wenen, een project met de werktitel “Alles wat het geval is” over de foto’s, en hoe de kijkers deze zien.

Uit: Vielleicht Esther

„Es wäre mir lieber, ich müsste meine Reisen nicht hier beginnen, in der Ödnis um den Bahnhof, die immer noch von der Verwüstung dieser Stadt zeugt, einer Stadt, die im Lauf siegreicher Schlachten zerbombt und ruiniert worden war, als Vergeltung, so schien es mir, denn von dieser Stadt aus war der Krieg gesteuert worden, der tausendfach Verwüstung verursacht hatte, weit und breit, ein endloser Blitzkrieg auf eisernen Rädern, mit eisernen Flügeln. Das ist nun so lange her, dass diese Stadt zu einer der friedlichsten Städte der Welt geworden ist und diesen Frieden fast aggressiv betreibt, als eine Form der Erinnerung an den Krieg.
Der Bahnhof wurde vor kurzem in die Mitte dieser Stadt gebaut, und trotz des Friedens war der Bahnhof unwirtlich, es war, als verkörpere er all die Verluste, die mit keinem Zug einzuholen sind, einer der unwirtlichsten Orte in unserem kreuz und quer vereinigten und doch sehr begrenzten Europa, ein Ort, an dem es immer zieht und wo sich der Blick auf eine Ödnis öffnet, ohne dass sich ihm Gelegenheit bieten würde, in einem städtischen Dickicht hängenzubleiben, auf etwas zu ruhen, bevor man wegfährt von hier, aus dieser Leere inmitten der Stadt, die keine Regierung füllen kann, mit keinen großzügigen Bauten und keinen guten Absichten.
Es zog auch dieses Mal, als ich am Bahnsteig stand und wieder die Großbuchstaben Bombardier Willkommen in Berlin unter dem Bogen des geschwungenen Daches mit dem Blick abtastete, die Umrisse befühlte, gelangweilt, aber doch wieder erstaunt über das Gnadenlose dieses Willkommens. Es zog, als ein älterer Herr sich mir näherte und mich nach Bombardier fragte
Man denke sofort an Bomben, sagte er, an Artillerie, an diesen schrecklichen, unbegreiflichen Krieg, und warum gerade Berlin so grüßen solle, diese schöne, friedliche, zerbombte Stadt, die sich all dessen bewusst sei, es könne doch nicht wahr sein, dass Berlin Ankommende wie ihn mit diesem Wort in Großbuchstaben sozusagen bombardiere, und was heißt hier Willkommen, wer genau soll hier bombardiert werden und womit.“

 

 
Katja Petrovskaya (Kiev, 3 februari 1970)

Else Kemps

Onafhankelijk van geboortedata

De Nederlandse dichteres Else Kemps werd geboren in Malden in 1995. Kemps is zo rond haar negende begonnen met het schrijven van odes aan een onbereikbare jeugdliefde. Inmiddels studeert ze Creative Writing aan Artez Hogeschool voor de Kunsten in Arnhem. Het liefst schrijft ze over jongeren die gemiddeld drie keer per week een grens overgaan, sporadisch ook over dode cavia’s in een sokkenla.

Zilvervisjes

we kozen voor een bestaan buiten alle atlassen om.

de dag duurt van boven tot onder onze kleren
en van alles dat tikt zullen we zeggen dat het ijlt.

dit is wat we nog zullen bereiken: de bodem
van een fles, een climax samenvallend met de klokken
van een naamloze kerk en een tweetal records:

flauwste woordgrap, grootste aantal zilvervisjes
ooit gestorven in een douche.

er is geen levensbehoefte die we niet verwaarloosd hebben.
lust vervangt slaap vervangt honger, naakt discussiëren we
over hoe een oorlog zich beweegt.

ze sluipt, zeg jij, ze kan al onderweg zijn
en ik denk als een koortsdroom: dat ze opkomt
en weer afzwakt en dat nachtenlang.  

wat we beiden zeker weten: als we fluisteren
gaat ze aan ons voorbij.

 

 
Else Kemps (Malden, 1995)