Peter Stamm, Sascha Kokot, Franz Blei, Jon Stallworthy, Montesquieu, Ioan Slavici, Rubén Darío, Paul Léautaud, Alan Alexander Milne

De Zwitserse schrijver Peter Stamm werd geboren op 18 januari 1963 in Weinfelden. Zie ook alle tags voor Peter Stamm op dit blog.

Uit: Agnes

„Die Bilder scheinen mir wirklicher als die dunkle Wohnung, die mich umgibt. Es ist ein seltsames Licht in ihnen, das Licht einer weiten Ebene an einem Nachmittag im Oktober.
Eine leere Ebene, weit und breit keine Stadt, kein Dorf, nicht einmal eine Farm. Kurz geschnittene Sequenzen, ohne dass das Bild sich wesentlich verändert. Immer neue Ansätze, Versuche, die Landschaft zu erfassen. Manchmal erahne ich, weshalb Agnes die Kamera eingeschaltet hat: eine seltsam geformte Wolke, eine Reklametafel, in der Ferne ein Streifen Wald, fast unsichtbar durch das Weitwinkelobjektiv. Einmal ein Schwenk zu mir, wie ich am Steuer sitze. Ich mache eine Grimasse. Und dann wohl der Versuch, sich selbst zu zeigen: der Rückspiegel, darin gross die Kamera und dahinter, kaum zu sehen, Agnes selbst. Dann noch einmal ganz kurz Agnes, am Steuer diesmal, wie sie eine abwehrende Handbewegung macht.
Der Parkaufseher. Auch er macht abwehrende Handbewegungen, aber im Gegensatz zu Agnes lacht er dabei. Ein Zoom auf seine Hände, die über ein Kartenblatt fahren, einen Weg zeigen, der im Bild nicht zu erkennen ist. Der Aufseher lässt sich auf seinen Stuhl fallen, öffnet eine Schublade, zieht einige Broschüren heraus. Er lacht und hält eine davon in die Kamera: How to survive Hoosier National Forest. Das Bild wackelt, dann greift von unten eine Hand nach dem Faltblatt. Der Parkaufseher spricht unentwegt, sein Gesicht wird ernst. Die Kamera wendet sich von ihm ab, streift mich kurz. Plötzlich Wald, ein lockerer Baumbestand. Ich liege auf dem Boden, scheine zu schlafen oder habe zumindest die Augen geschlossen. Die Kamera nähert sich mir von oben, kommt immer näher, bis das Bild unscharf wird, weicht zurück. Dann wandert sie über meinen Körper bis zu den Füssen und wieder zum Kopf. Lange bleibt sie auf dem Gesicht stehen, versucht, noch einmal näherzukommen, aber das Bild wird wieder unscharf, und sie weicht von neuem zurück“.

 

 
Peter Stamm (Weinfelden, 18 januari 1963)

 

De Duitse dichter, schrijver en fotograaf Sascha Kokot werd geboren op 18 januari 1982 in Osterburg. Zie ook alle tags voor Sascha Kokot op dit blog.

Uit: Rodung

der Winter weht fleißig ein frostiges Tuch
zwischen meine Fensterfliigel keine Handbreit
fiir das Temperaturgefälle reicht der Lack
schon seit dem Vermieter kaum noch aus der
Straße sichert das Achsenrumpeln wenn da
nicht die Kälte dieser Tage wäre ich lieber ein
befelltes Tier auf der Fährte im Park dicht über
der Decke zwischen all den Schneemännern
den gelben Bmiergremen junger Familien dem
Geäst vorgelagerter Jahre falle ich noch immer
deinem Pfeifen zum Opfer ganz fern bleibst du
nur mir

*

vor dem Haus ist wieder ein Platz
für den Wind die gleitenden Vögel
wenn die Kinder heimgetrieben werden
Stiefelspuren in alle Richtungen zeigen
bleibt auf den Platten in Schnee und Salz
die Grausamkeit liegen mit der sie lachend
sich gegenseitig Frost an die roten Köpfe werfen

 

 
Sascha Kokot (Osterburg, 18 januari 1982)

 

De Oostenrijkse schrijver, vertaler en uitgever Franz Blei werd geboren op 18 januari 1871 in Wenen. Zie ook alle tags voor Franz Blei op dit blog.

Uit: Das große Bestiarium der modernen Literatur

„Der Borchardt.
Ist ein sehr sporadisch vorkommender, immer allein und hoch fliegender schöngefiederter Vogel aus der Gattung der Edelfasane. Er zeigt nur in der Höhe sein über alle Maßen kostbares Gefieder, im Busche kriechend weiß er es so geschickt zu verbergen, daß man nur die graue Unterseite seines Federschmuckes sieht, was Beobachter, welche den Borchardt im Fluge nicht gesehen haben, sondern nur manchmal im Buschwerk, zu der Behauptung veranlaßte, der Borchardt sei grau und nicht so prächtig. Es gehören aber klare und scharfe Augen dazu, ihn in der Höhe zu sehen. Auch das solitäre Vorkommen des Borchardts haben einige bestritten und behauptet, er sei ein Gefolgsvogel der George. Doch stimmt dieses mit nichten. Denn daß der Borchardt zuweilen hoch über den George hinfliegt, darin kann Gefolgschaft nicht gesehen werden. Darin ganz unähnlich den Fasanen ist des Borchardts Schrei von prächtigem Klange und fast ein Gesang zu nennen, in dem manche vieler Singvögel Singweise zu entdecken meinen. Aber die wenigen, die sich ohrbegabt genauer mit dem Gesang des Borchardts befaßt haben, sprechen, er habe eine ihm durchaus eigene Melodie, nur singe er viel zu selten, als daß man sie sich merken könne.

Das Brod.
Oder auch Maxbrod genannt ist ein neuerdings viel in jüdischen Tempeln gehaltenes Haustier. Es ist harmlos und nimmt, auch wenn es gereizt wird, das Futter aus der Hand. Woraus man eben auf seine Eignung zu einem religiösen Tier geschlossen hat. Einige wollen voraussagen, daß das Maxbrod noch einmal die Verehrung genießen werde wie das Buber, das bekannte heilige Tier der Juden. Doch fehlt dazu dem kleinen, gar nicht stattlichen Maxbrod das Format, so große Mühe es sich dazu auch gibt. Vergleichsweise gesprochen: das Format der Gartenlaube wird nicht dadurch größer, daß ich den heftenden Bindfaden durchschneide und den Bogen auseinanderfalte. Vergleichsweise gesprochen.”

 

 
Franz Blei (18 januari 1871 – 10 juli 1942)
Cover

 

De Engelse dichter en letterkundige Jon Stallworthy werd geboren op 18 januari 1935 in Londen. Zie ook alle tags voor Jon Stallworthy op dit blog.

 

Burning the stubble

Another harvest gathered in
Worse than the last; only a bin
of rotten grain for all our trouble.
But there is a time for the plough,
a time for harvesting, and now
a time for burning the stubble.

Flames snap at the wind, and it
etches the eye with a bitter
mirage of summer. Returning
I looked for the dip in the ground,
the nest, the unfurled poppy; found
nothing but stubble burning

And charred ground hardening towards frost.
Fire before ice; and the ground must
be ploughed after burning the stubble,
the ground must be broken again.
There can be no new grain
without, first, burning the stubble.

 

Rounding the Horn

Rounding the Horn, such seas
as made my mother wince.
I slept on down below,
but have been on deck since.

 

 
Jon Stallworthy (18 januari 1935 – 19 november 2014

 

De Franse schrijver en filosoof Charles Louis de Secondat, baron de La Brède et de Montesqieu werd geboren op 18 januari 1689 op het kasteel La Brède bij Bordeaux. Zie ook alle tags voor Montesquieu op dit blog.

Uit  Lettres Persanes

« Lettre IX. Le premier eunuque à Ibbi, à Erzeron.
Tu suis ton ancien maître dans ses voyages ; tu parcours les provinces et les royaumes ; les chagrins ne sauroient faire d’impression sur toi ; chaque instant te montre des choses nouvelles ; tout ce que tu vois te récrée, et te fait passer le temps sans le sentir.
Il n’en est pas de même de moi, qui, enfermé dans une affreuse prison, suis toujours environné des mêmes objets et dévoré des mêmes chagrins. Je gémis accablé sous le poids des soins et des inquiétudes de cinquante années ; et, dans le cours d’une longue vie, je ne puis pas dire avoir eu un jour serein et un moment tranquille.
Lorsque mon premier maître eut formé le cruel projet de me confier ses femmes, et m’eut obligé, par des séductions soutenues de mille menaces, de me séparer pour jamais de moi-même ; las de servir dans les emplois les plus pénibles, je comptai sacrifier mes passions à mon repos et à ma fortune. Malheureux que j’étois ! Mon esprit préoccupé me faisoit voir le dédommagement, et non pas la perte : j’espérois que je serois délivré des atteintes de l’amour par l’impuissance de le satisfaire. Hélas ! on éteignit en moi l’effet des passions, sans en éteindre la cause ; et, bien loin d’en être soulagé, je me trouvai environné d’objets qui les irritoient sans cesse. J’entrai dans le sérail, où tout m’inspiroit le regret de ce que j’avais perdu : je me sentois animé à chaque instant : mille grâces naturelles sembloient ne se découvrir à ma vue que pour me désoler : pour comble de malheurs, j’avois toujours devant les yeux un homme heureux. Dans ce temps de trouble, je n’ai jamais conduit une femme dans le lit de mon maître, je ne l’ai jamais déshabillée, que je ne sois rentré chez moi la rage dans le cœur, et un affreux désespoir dans l’âme.”

 

 
Montesquieu (18 januari 1689 – 10 februari 1755)
Cover

 

De Roemeense schrijver en journalist Ioan Slavici werd geboren op 18 januari 1848 in Siria. Zie ook alle tags voor Ioan Slavici op dit blog.

Uit: Die schlaue Ileane (Vertaald door Mite Kremnitz)

„„Es war einmal. was einmal war, wäre es nicht gewesen, wurde es nicht erzählt.
Es war einmal ein Kaiser, der hatte drei Töchter. von denen die älteste schön war, die mittlere schöner. die jüngste. lleane. aber so schön. daß sogar die heilige Sonne stehen blieb. um sie zu sehen und sich an ihrer Schönheit zu erfreuen.
Eines Tages erhielt der Kaiser Nachricht und Kunde von seinem Nachbar. einem großen und mächtigen Kaiser. daß. – schau an! daß es nicht mehr gut sei. nämlich daß er sich mit ihm schlagen wollte wegen einer großen, kaiserlichen Fehde. Der Kaiser hielt Rath mit den Alten des Landes, und als er sah, daß er nicht anders könne, befahl er den Tapferen allen. das Streitroß zu besteigen. ihre Waffen zu ergreifen und sich auf die furchtbare Schlacht vorzubereiten. die geschlagen werden sollte.
Ehe er selbst zu Pferd stieg, rief der Kaiser seine Töchter zu sich. sägte ihnen eindringliche und väterlichc Worte und gab dann einer jeden je eine schöne Blume, ein munteres Vögelein und einen rothbäckigen Apfel.
Wem die Blume welkt. wem das Vögelchen traurig wird und wem der Apfel l’ault. von dem werde ich wissen daß er die Treue nicht bewahrt hat«, sprach der kluge Kaiser bestieg dann wieder das Pferd. wünschte ihnen »Gutes Wohlergehen« und machte sich mit seinen Tapferen auf den schweren Weg.
Als die drei Söhne des Nachbar-Kaisers die Kunde bekamen. daß der Kaiser sich auf den Weg gemacht und von llause aufgebrochen sei, verständigten sie sich unter einander und bestiegen ihr Roß. um zu dem Schloß mit den drei Kaisertöchtem zu eilen. die Töchter ihrer Treue abspenstig zu machen und dem Kaiser Aergerniß zu bereiten. Der älteste der Kaisersöhne, muthig. heldenhalt und schön wie er war. ging voran. um zu sehen. wie es sei und stehe, um nachher Kunde zu bringen und Nachricht darüber zu geben.“

 

 
Ioan Slavici (18 januari 1848 – 17 augustus 1925) 
Postzegel uit 1973 

 

De Nicaraguaanse schrijver Rubén Darío werd geboren in Metapa, tegenwoordig Ciudad Darío, op 18 januari 1867. Zie ook alle tags voor Rubén Darío op dit blog.

 

Far Away

Ox that I saw in my childhood, as you steamed
in the burning gold on the Nicaraguan sun,
there on the rich plantation filled with tropical
harmonies; woodland dove, of the woods that sang
with the sound of the wind, of axes, of birds and wild bulls:
I salute you both, because you are both my life.

You, heavy ox, evoke the gentle dawn
that signaled it was time to milk the cow,
when my existence was all white and rose;
and you, sweet mountain dove, cooing and calling,
you signify all that my own springtime, now
so far away, possessed of the Divine Springtime.

 

A Sonnet on Cervantes

In all my days of troubled loneliness
And fretted grief Cervantes is to me
A faithful friend, and none so true as he,
That brings me precious gifts of quietness.

All nature his, and life. Of his largesse
My dreams, that are knight-errants bold and free,
Have golden casques to crown them gloriously.
He is, for me: sigh, prayer, joyousness.

He speaks as runs a brook, so amorous
And very gentle is this Christian knight,
Even undaunted. And I love him thus,

Beholding how the world, by fate’s design,
Reaps, from his deathless sorrow, rich delight,
And laughter from a madness so divine!

 

 
Rubén Darío (18 januari 1867 – 6 februari 1916)
Borstbeeld in de Paseo de los Poetas, Buenos Aires

 

De Franse schrijver Paul Léautaud werd geboren op 18 januari 1872 in Parijs. Zie ook alle tags voor Paul Léautaud op dit blog.

Uit:Journal littéraire

“6 février 1930
Cette lecture m’a donné une grande rêverie à son propos et au mien. Singulière situation. Nous avons été extrêmement liés et nous ne nous voyons plus. Il ne m’envoie pas ses livres et je ne lui envoie pas les miens. (De mon côté, c’est à la fois embarras sur le caractère de nos relations et souci de ne pas l’encombrer et l’obliger à m’écrire pour des choses qui ne peuvent l’intéresser.) En un mot, sauf le hasard des rencontres, et récemment la question de ses vers dans la nouvelle édition des Poètes, nous sommes presque comme si nous ne nous connaissions pas, à cela près que nous parlons mutuellement l’un de l’autre quand nous nous trouvons chez des gens qui savent que nous nous connaissons. Il est vrai que c’est moi qui ai commencé (les petites choses désagréables) avec ce que j’ai écrit à son propos, au sujet du monument à Paul Adam, et peut-être même avec mon compte rendu de la Jeune Parque, c’était pendant la guerre, je crois, quand j’ai fait dans le Mercure un Interim de la rubrique des Poèmes. Il n’y a rien à faire. Je suis ainsi, capable de dire des choses désagréables sur mes meilleurs amis, quand cela me fait plaisir. Ce serait à refaire, pour Valéry, que je le referais. Il y a eu aussi ma vente de ses lettres, qui me donnait une certaine gêne vis-à-vis de lui, même quand je pouvais douter qu’il la connût. Enfin, il y a quelque chose d’un peu chagrin pour moi, quand l’occasion m’est donnée d’y penser, dans le fait d’avoir cessé toutes relations après avoir été si liés. Je m’interroge : le regret du plaisir de fréquenter Un écrivain célèbre, membre de l’Académie, d’être avec lui sur le pied de la plus entière cama­raderie ? Non. Pas du tout. Pour de bon. Je me fiche complètement de toutes ces bêtises extérieures.”

 

 
Paul Léautaud (18 januari 1872 – 22 februari 1956)
Portret door Emile Bernard. 1929

 

De Britse dichter en schrijver Alan Alexander Milne werd geboren op 18 januari 1882 in Londen. Zie ook alle tags voor Alan Alexander Milne op dit blog.

 

Wind On The Hill

No one can tell me,
Nobody knows,
Where the wind comes from,
Where the wind goes.

It’s flying from somewhere
As fast as it can,
I couldn’t keep up with it,
Not if I ran.

But if I stopped holding
The string of my kite,
It would blow with the wind
For a day and a night.

And then when I found it,
Wherever it blew,
I should know that the wind
Had been going there too.

So then I could tell them
Where the wind goes…
But where the wind comes from
Nobody knows.

 

 
Alan Alexander Milne (18 januari 1882 – 31 januari 1956)

 

Zie voor nog meer schrijvers van de 18e januari ook mijn blog van 18 januari 2015 deel 2 en ook deel 3.