Hubert Fichte, Peter Hacks, Michel Bartosik, Youssef Rzouga, Günter Vallaster, Siegfried Kapper

De Duitse schrijver Hubert Fichte werd geboren op 21 maart 1935 in Perleberg, Brandenburg. Zie ook alle tags voor Hubert Fichte op dit blog.

Uit: Detlevs Imitationen „Grünspan”

„Oder vielleicht ist auch alles verbrannt. Der junge und die Fotografien. Die Buchstaben schmolzen. Bücher verbrannten. Die Gehirne, die Buchstaben zusammenfügten, verbrannten.
Es gibt neue Buchstaben, mit dmm über das Verbrennen berichtet wird.
Ziffirn.
70000.
Einige behaupten.·
-240000.
Gibt es einen Ausdruck dafür?
Buchstaben verbrennen lassen. Bleilettern schmelzen ? Keine Ulanen daraus gießen?
Sollen sich Schriftsteller anzünden?
Oder Ideogramme nfindm wie Kaiser Njoja für die Bamum?
Lateinische Buchstaben und arabische Ziffern vermitteln nur Mengenangaben und Entfernungen-Unterschiede.
Vermitteln Ideogramme das Feuer selbst und die Asche?
– Die BBkellerschrumpjleiche.
Vermitteln Ideogramme das Gefühl des ertrinkenden Matrosen Paul oder das Verbrennen
seines Sohnes?
Zwei Seiten dieses Buches schwarz ein.fiirben:
– Dies sei die Zerstörung!
Oder einen schwarzen, Jettglänundm Fleck auf zwei Seiten des Buches drucken – in der Mitte, winzig. den fünfzackigen Stern der Amerikaner aussparen, den Glücksstern an den Waffin – und am Rande des Kleckses Silben rausgucken lassen – ev, ma, o – oder Frau Wichmanns Ohrläppchen?
War in der Literatur eine große Kühnheit, wäre als Grafik wahrscheinlich ziemlich dünn.
Die Buchstaben sind nicht alle verbrannt.“

 
Hubert Fichte (21 maart 1935 – 8 maart 1986)

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David Malouf, Katharina Hartwell, Ricus van de Coevering, Roman Libbertz, Jens Petersen, Benoît Duteurtre, Friedrich Hölderlin, Ralph Giordano, Henrik Johan Ibsen

De Australische schrijver David Malouf werd geboren op 20 maart 1934 in Brisbane. Zie alle tags voor David Malouf op dit blog.

Uit: Ransom

„He was five then, six. She was his secret. He floated in the long soft swirlings of her hair.
But she had warned him from the beginning that she would not always be with him. She had given him up. That was the hard condition of his being and of all commerce between them. One day when he put his foot down on the earth he knew at once that something was different. A gift he had taken as natural to him, the play of a dual self that had allowed him, in a moment, to slip out of his hard boyish nature and become eel-like, fluid, weightless, without substance in his mother’s arms, had been withdrawn. From now on she would be no more than a faint far-off echo to his senses, an underwater humming.
He had grieved. But silently, never permitting himself to betray to others what he felt.
Somewhere in the depths of sleep his spirit had made a crossing and not come back, or it had been snatched up and transformed. When he bent and chose a stone for his slingshot it had a new weight in his hand, and the sling had a different tension. He was his father’s son and mortal. He had entered the rough world of men, where a man’s acts follow him wherever he goes in the form of story. A world of pain, loss, dependency, bursts of violence and elation; of fatality and fatal contradictions, breathless leaps into the unknown; at last of death-a hero’s death out there in full sunlight under the gaze of gods and men, for which the hardened self, the hardened body, had daily to be exercised and prepared.
A breeze touches his brow. Far out where the gulf deepens, small waves kick up, gather, then collapse, and new ones replace them; and this, even as he watches, repeats itself, and will do endlessly whether he is here or not to observe it: that is what he sees. In the long vista of time he might already be gone. It is time, not space, he is staring into.
For nine years winter and summer they have been cooped up here on the beach, all the vast horde of them, Greeks of every clan and kingdom, from Argos and Sparta and Boeotia, from Euboea, Crete, Ithaca, Cos and the other islands, or like himself and his men, his Myrmidons, from Phthia. Days, years, season after season; an endless interim of keeping your weapons in good trim and your keener self taut as a bowstring through long stretches of idleness, of restless, patient waiting, and shameful quarrels and unmanly bragging and talk.”

 
David Malouf (Brisbane, 20 maart 1934)

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Mano Bouzamour, Hans Mayer, Philip Roth, Noud Bles, Lynne Sharon Schwartz, Lina Kostenko, Kirsten Boie, William Allingham, Ion Barbu

De Nederlandse schrijver Mano Bouzamour werd geboren op 19 maart 1991 in Amsterdam. Zie ook alle tags voor Mano Bouzamour op dit blog.

Uit: Samir, genannt Sam (De belofte van Pisa, vertaald door Bettina Bach)

»Nee? Echt jetz?« Er sah meinen Bruder an: »Soll ich denen mal Bescheid stoßen? Willste das? Ich geh da gleich mal rein, mir doch egal, das macht mich noch ganz meschugge!« Soussi klappte die Sitzbank seines Rollers hoch, steckte den Kopf halb ins Staufach und wühlte darin herum. Mein Bruder fragte: »Was hast du vor? Dem Direktor ins Bein schießen?« »Wenns sein muss.« »Ach, hör doch auf.« »Es sind doch alles nur miese Faschos. Wäre ich bloß mitgekommen, aber nee: >Wart mal kurz<, war die Ansage. Ihr schämt euch wohl für mich!« »Sam hat einen Platz bekommen.« Soussi schaute auf. »Echt?« Ich nickte eifrig. »Wusst ichs doch! Ich hab euch gleich durchschaut. Komm mal her, Kleiner.« Er umarmte mich und sagte: »Das muss gefeiert werden, gehn wir Eis essen?« Soussi schielte schelmisch auf eine Gruppe fröhlich hüpfender Sommerkleider, wahrscheinlich Abiturientinnen, angesichts der Tatsache, dass sie über alle weiblichen Attribute verfügten. »Kannste gleich mal mit dem Eis üben, hier an der Schule wirste die nächsten Jahre garantiert ne Menge lecken, das sag ich dir.« »Bäh«, sagte ich. »Der muss die nächsten Jahre einen Keuschheitsgürtel tragen. Dann kann er sich auf die Schule konzentrieren, stimmt’s, Sam?« Soussi ignorierte meinen Bruder und schaute mich an: »Bäh? Magst du kein Eis?« Jetzt erst wandte er sich an meinen Bruder: »Dir sollte man sonen Keuschheitsgürtel oder was umschnallen. Möchte ja gern wissen, wann dein Schwanz mal schlappmacht.« »Dafür sollte man dich lebenslang in eine Zwangsjacke stecken, Soussi. In die Geschlossene gehörst du, aber echt. Du wolltest dich gerade an einer unschuldigen Lehrerin vergreifen.« »Keiner ist unschuldig. Lehrer schon gar nicht. Wozu wären sie sonst Lehrer? Für Sam ist son Keuschheitsgürtel trotzdem ne geile Idee.« »Mann, du bist so versaut«, sagte mein Bruder. »Selber.« »Kein Wunder, dass du immer nur deine rechte Hand vögelst.« »Du kennst mich schon dein ganzes mickriges Leben, du Penner, ich wichse mit links. Aber jetz mal Klartext, wo geht’s hin? Pisa oder Venezia?« »Sam darf es sich aussuchen, heute ist sein Tag.« »Fahr bei mir mit, kleiner Tiger«, sagte Soussi, »erzähl ich dir ne krasse Geschichte von deiner zukünftigen Schule.« Ich stieg hinten auf und sagte: »Bei Venezia schmeckt es ekelhaft. Ich will zu Pisa.«
Während wir über den Stadionweg fuhren, drehte sich Soussi immer wieder zur Seite und erzählte mir, im Zweiten Weltkrieg sei der Direktor des Hervormd Lyceum Zuid ein mieser Landesverräter gewesen, ein Faschist. Und dass ich aufpassen sollte, vielleicht wäre der jetzige Direktor ja sein Enkel. »Weißte, was du machst? Du findest raus, ob ers is, und wenn ja, dann fackeln wir sein Auto ab. Mit ihm drin, logo.« Soussi war der Geschichtsexperte schlechthin und total fasziniert vom Zweiten Weltkrieg. Er arbeitete schon seit Jahren für einen bekannten Händler auf dem Albert-Cuyp-Markt. Sein Chef, Benjamin der Jude, erzählte ihm bei der Arbeit faszinierende Geschichten über den Holocaust.“

 
Mano Bouzamour (Amsterdam, 19 maart 1991)

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Julie Hausmann

De Baltisch Duitse dichteres Julie Katharina von Hausmann werd geboren in Riga op 19 maart 1826 als vijfde van zes dochters van de middelbare schoolleraar Johannes Michael von Hausmann en zijn vrouw Julie, geb. van Magnus. Haar vader werd op latere leeftijd blind en Hausmann nam tot zijn dood de verzorging op zich. Daarna woonde zij met haar zusters in Zuid-Frankrijk, Duitsland en Sint-Petersburg. Haar kinderjaren en jeugd bracht ze door in Mitau (Lets: Jelgava) in Koerland. Over deze fase van het leven, is weinig bekend, maar wel dat pastor Theodor Neander, die haar bevestigde als lidmaat in de protestantse kerk, de aanzet gaf tot een bewust leven in het christelijk geloof. Olga Karp, een vriendin, bracht haar in contact met de Berlijnse predikant Gustav Knak die haar gedichten, waaronder de beroemde “So nimm denn meine Hände” in 1862 onder de titel “Maiblumen. Lieder einer Stillen im Lande” met succes publiceerde. De opbrengst van de verkoop werd door Julie Hausmann geschonken aan maatschappelijke instellingen in Berlijn en Hong Kong. De meeste gedichten die zij schreef, liet zij bescheidensheidshalve niet onder haar eigen naam publiceren. Daarom is een deel van haar oeuvre ten onrechte toegeschreven aan Gustav Knak die zich op haar verzoek belast had met de bezorging van haar teksten. “So nimm denn meine Hände” is overal ter wereld, in kringen van de reformatie, een populair gezang. De tekst ervan vraagt om goddelijke leiding en barmhartigheid, nu en in het uur van de dood. Het lied werd – in de Duitstalige versie (volgens Huub Oosterhuis “om hem te eren die als Duitser in staat was Nederlandse oorlogswonden te genezen”) – gezongen tijdens de uitvaart van de Nederlandse prins-gemaal Claus van Amsberg.

So nimm denn meine Hände

So nimm denn meine Hände und führe mich
bis an mein selig Ende und ewiglich.
Ich mag allein nicht gehen, nicht einen Schritt:
wo du wirst gehn und stehen, da nimm mich mit.

In dein Erbarmen hülle mein schwaches Herz
und mach es gänzlich stille in Freud und Schmerz.
Lass ruhn zu deinen Füssen dein armes Kind:
es will die Augen schliessen und glauben blind.

Wenn ich auch gleich nichts fühle von deiner Macht,
du führst mich doch zum Ziele auch durch die Nacht:
so nimm denn meine Hände und führe mich
bis an mein selig Ende und ewiglich!

 

Der tiefste Schmerz

Doch — hätt’ ich je das höchste Glück erkannt,
Wenn ich den tiefsten Schmerz nicht auch empfand?
Der tiefste Schmerz, der auf der Seele brennt, —
Die Trennung ist’s vom Lebens-Element.
Ist jede Sünde Trennung nicht von Gott,
Die überall ins Leben bringt den Tod?
Wenn ich von Gottes Antlitz bin verbannt,
Weil ich mich selber von ihm abgewandt;
Wenn mir verhüllt ist Seine Lieb’ und Huld,
Und ich mir sagen muß: du selbst bist Schuld!
Getrennt zu sein von Dem, der uns geliebt, –
Das ist ein Schmerz, wie’s keinen zweiten gibt:
Das ist der Frost, der auf die Blüte fällt,
Das ist die Nacht, von keinem Stern erhellt.
Mit Ihm und in Ihm trägt sich alles leicht,
Doch — tritt Er ferne, jede Kraft entweicht.
Und sonst auch gibt es keine größ’re Pein,
Als von dem liebsten Herzen fern zu sein.
Wenn, was gewiß zusammen doch gehört,
Nun auseinander muß, von Leid verzehrt, —
Wer weiß denn nicht, wie weh, wie weh das tut?
Das trägt nur, wer in Jesu Liebe ruht.
O höchstes Glück, nur wer dich hat erkannt,
Der weiß, wozu der Schmerz ihm ward gesandt.
Noch müssen beide mit einander gehn, —
Kann hier ein Glück wohl ohne Schmerz bestehn?
Doch still! — wir schau’n dahin, wo Gott allein
In Ewigkeit wird Allen Alles sein

 
Julie Hausmann (19 maart 1826 – 2 augustus 1901)

 

‘Unless a grain of wheat falls into the ground and dies…’ (Malcolm Guite)

 

Bij de vijfde zondag van de vasten

 

 
Beeld van Christus als de Goddelijke Zaaier in Steyl

 

‘Unless a grain of wheat falls into the ground and dies…’

Oh let me fall as grain to the good earth
And die away from all dry separation,
Die to my sole self, and find new birth
Within that very death, a dark fruition,
Deep in this crowded underground, to learn
The earthy otherness of every other,
To know that nothing is achieved alone
But only where these other fallen gather.

If I bear fruit and break through to bright air,
Then fall upon me with your freeing flail
To shuck this husk and leave me sheer and clear
As heaven-handled Hopkins, that my fall
May be more fruitful and my autumn still
A golden evening where your barns are full.

 

 
Malcolm Guite (Ibanda, 12 november 1957)
St. Anne’s Church in Ibadan, Nigeria, de geboorteplaats van Malcolm Guite

 

Zie voor de schrijvers van de 18e maart ook mijn vorige twee blogs van vandaag.

Christa Wolf, Charlotte Roche, John Updike, Wilfred Owen, Stéphane Mallarmé, Héctor Bianciotti, Hellema, Friedrich Hebbel, Max Barry

De Duitse schrijfster Christa Wolf werd geboren op 18 maart 1929 in het huidige Poolse Gorzów Wielkopolski. Zie ook alle tags voor Christa Wolf op dit blog.

Uit: Was bleibt

„Ich putzte mir die Zähne, kämmte mich, benutzte gedankenlos, doch gewissenhaft verschiedene Sprays, zogmich an, die Sachen von gestern, Hosen, Pullover, ich erwartete keinen Menschen und würde allein sein dürfen, das war die beste Aussicht des Tages. Noch einmal mußte ich schnell zum Fenster laufen, wieder ergebnislos.
Eine gewisse Erleichterung war das natürlich auch, sagte ich mir, oder wollte ich etwa behaupten, daß ich auf sie wartete? Möglich, daß ich mich gestern abend lächerlich gemacht hatte; einmal würde es mir wohl peinlich sein, daran zu denken , daß ich mich alle halbe Stunde im dunklen Zimmer zum Fenster vorgetastet und durch den Vorhangspalt gespäht hatte; peinlich, zugegeben. Aber zu welchem Zweck saßen drei junge Herren viele Stunden lang beharrlich in einem weißen Wartburg direkt gegenüber unserem Fenster.
Fragezeichen. Die Zeichensetzung in Zukunft gefälligst ernster nehmen, sagte ich mir. Uberhaupt: sich mehr an die harmlosen Übereinkünfte halten. Das ging doch, früher. Wann? Als hinter den Sätzen mehr Ausrufezeichen als Fragezeichen standen? Aber mit simplen Selbstbezichtigungen würde ich diesmal nicht davonkommen.
Ich setzte Wasser auf. Das mea culpa überlassen wir mal den Katholiken. Wie auch das paternoster. Dossprechungen sind nicht in Sicht.
Weiß, warum in den letzten Tagen ausgerechnet weiß? Warum nicht, wie in den Wochen davor, tomatenrot, stahlblau? Ais hätten die Farben irgendeine Bedeutung, oder die verschiedenen Automarken. Als verfolgte der undurchsichtige Plan, nach dem die Fahrzeuge einander ablösten, verschiedene Parklücken in der ersten oder zweiten Autoreihe auf dem Parkplatz besetzten, irgendeinen geheimen Sinn, den ich durch inständiges Bemühen herausfinden könnte; oder als könnte es sich lohnen, darüber nachzudenken, was die Insassen dieser Wagen — zwei, drei kräftige, arbeitsfähige junge Männer in Zivil, die keiner anderen Beschäftigung nachgingen als im Auto sitzend zu unserem Fenster herüberzublikken — bei uns suchen mochten.“

 

 
Christa Wolf (18 maart 1929 – 1 december 2011) 
Cover

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Wolfgang Bauer, Richard Condon, Walter Rheiner, Srečko Kosovel, Jean Anglade, George Plimpton, Cosmo Monkhouse, Friedrich Nicolai

De Oostenrijkse schrijver en dichter Wolfgang Bauer werd geboren op 18 maart 1941 in Graz. Zie ook alle tags voor Wolfgang Bauer op dit blog.

 

Der Aschenbecher

Alles, was verbrannt,
sammelt sich
von geordneter Hand bewogen:
Im Aschenbecher.
Rund bleckt er seine verrauchte Zunge
uns entgegen,
uns,
die wir ihn schätzen
wegen seiner stillen Dienstbarkeit.

Einst wird das All auch
in einen Aschenbecher fallen und
vom freundlichen Husten Gottes
in alle Winde
zerstreut werden.

Im gelben Aschenbecher liegt Indiens Weisheit,
die Zigarette ist in ihm ausgedrückt

 

Graz

Windloser Dschungel in die Ebene gefrorene Schildkröte
mühsam dein Leben geschützt durch das Kochen
deines orange-elektrisch beleuchteten Herzens
darin künstliche Fräuleins einander fragen:
Was hab ich für Möglichkeiten?
oder junge Burschen sagen:
Ich wohne weit draußen am Stadtrand.
Dein verwischter Himmel zittert über den lauen Straßen
die vorsichtig um die Ecken schielen.
Seltsamer Arsch der Welt!
Der nie scheißt!
Links und rechts lidlose Glasglubschaugen
die starr ins Jenseits blicken und dort alles mitansehen müssen.
An der Mur lecken die Höllenhunde Chemieschaum
tremorige Dichter verschütten den Rotwein
auf ihren weinroten modernden Samt
Im Stadtpark ist’s finster.
Die leise Straßenbahn am Ende einer Winternacht
mag dein Glück sein.

 

 
Wolfgang Bauer (18 maart 1941 – 26 augustus 2005)

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In Memoriam F. Starik

In Memoriam F. Starik

De Nederlandse dichter en schrijver, beeldend kunstenaar, zanger en fotograaf F. Starik is vrijdag op 59-jarige leeftijd overleden. Dat heeft zijn uitgever bekendgemaakt. F. Starik werd geboren in Apeldoorn op 1 juli 1958. Zie ook alle tags voor F. Starik op dit blog.

 

Lege mannen

Vandaag denk ik aan de mannen
die in cafés lijken te wonen, altijd
als je onderweg bent zie je ze zitten
aan een tafel, alleen, ze roken.

Sommige van die mannen groeten je
dat is al een eer, ze bewaren hun hand
voor zielsverwanten, je herkent
hun zoekende blik van grote afstand.

Kijk ze haastloos drinken, zuinig en bedaard,
de dag is jong, de nachten oud, er moet nog veel
gezwegen, stug rokend uit het raam gestaard

tijd moet stuk. De straat is maar een straat,
rumoer dat tegen ruiten slaat, regen, altijd regen,
geen notie van uitzicht op een uitzicht, geen.

 

Zweef

Als kind kon ik ’s nachts het raam uit vliegen
ik spreidde mijn armen en dreef door de nacht
als een meeuw op de wind, het was niet moeilijk en niet zwaar
ik spreidde simpelweg mijn armen en zweven maar.

Freud zegt hierover: een gesublimeerd verlangen naar macht
ach, wist ik veel, ik was een kind, ik was veertien jaar.

Nu hoor ik vaak een bel gaan in mijn hoofd
soms de zoemer van de buitendeur, soms
het schorre belletje van boven
sinds ik geen wekker meer bezit
rinkel ik mezelf wakker in de nacht
of zegt iemand keihard hallo in mijn oor
het klinkt zeer levensecht maar
nooit staat er iemand naast mijn bed.

Ik ben het zelf die de bel produceert
die de wekker wekt
zichzelf telefoneert
ik ben het zelf die hallo zegt

vliegen doe ik allang niet meer.

 

Dode hoek

Mensen die je kent, mensen
die je best had kunnen kennen.
Een mevrouw die op een schoolplein stond
om haar kinderen weg te brengen, op te halen,
net als jij daar wachtte, soms met iemand sprak
maar meestal in gedachten – een gezicht
dat je als je het ergens anders tegenkwam
in verwarring bracht.

Zoals je winkeliers
alleen maar in hun winkel snapt.
Daarbuiten klopt iets niet.

Een gezicht dat jaren later
zomaar ergens op een fietspad fietst,
je was het jaren kwijt,
je weet het weer,
hebt bijna spijt.

 
F. Starik (1 juli 1958 – 16 maart 2018)

Frans Babylon

De Nederlandse dichter Frans Babylon (pseudoniem van Franciscus Gerardus Jozef Obers) werd geboren in Deurne op 18 maart 1924. Hij was de oudste van dertien kinderen van handelsreiziger Leonard Hendrik Obers en diens vrouw Joanna Theodora Coopmans. In 1958, 1959 en 1960 won hij de Literatuurprijs van de gemeente Hilvarenbeek voor zijn werken “Goudvissen in aquarium”, “Moeder” en “Oester”. Behalve eigen werk, maakte Frans Babylon ook bewerkingen/vertalingen van Chinese en Japanse poëzie.Eind jaren ’50 raakte Frans Babylon echter in een crisis en trok hij voor langere tijd naar Zuid-Frankrijk en Spanje. Zijn vrouw Tosca en zijn twee kinderen liet hij daarbij in de steek. Babylon huwde tweemaal; in 1950 met Tosca de Vries en in 1961 hertrouwde hij met Nel Waller Zeper, beeldend kunstenares. Uit dit huwelijk werden twee zonen geboren. In 1967 gingen ook zij uit elkaar. Ook Babylons jongere broer Leon was dichter. Diens werk is verschenen onder de schuilnaam ‘Leon van Kelpenaar’. Leon verdronk in 1951, een ongeluk dat diepe indruk maakte op Babylon. Zeventien jaar later verdronk hij zichzelf, 44 jaar oud. In 1978 verscheen “Frans Babylon, Een liefhebbend geheugen korrigeert. Bloemlezing uit alle gedichten”, samengesteld door Ton Veugen.

Basiliekengel

Verlaten stenen engel, die geschaad
maar souverein in strenge plooigewaden
nog waakt voor één der basiliekarcaden,
recht tegenover u voel ‘k mijn verraad.

Een Jacobijn verminkte uw gelaat,
maar uw noblesse kon geen tijd zelfs schaden.
Uw bovenaardse glimlach laat zich raden,
nu gij vereenzaamd op uw voetstuk staat.

Uw aanschijn is een troost voor mijn verdriet:
want liegen bleek het lachen van gestreelde
gezichten, flets van poedercoloriet.

Praalwacht van Christus die ik vaak verried,
als ik belust mijn eeuwigheid verspeelde,
uw angelieke lach vergeet ik niet.

 

Moeder

Pas als ge eenmaal dood, begraven bent
zal uw aanwezigheid me gaan behoeden
en uw vereeuwigd leven mij gaan voeden
als een genaden gevend sacrament.

Pas dan weet ik dat ik u heb miskend
en nooit meer mijn tekorten kan verhoeden.
Ik zal mijn oorsprong meer en meer vermoeden
naarmate ik uw aanschijn raak ontwend.

Pas als uw schoot, waaruit ik ben gekomen
met bloed van u, in kerkhofzand vergaat
word ik beveiligd in u opgenomen.

Gij zult voor mij met eeuwig water stromen,
als gij gestorven pas voorgoed vergaat:
de grondrivier voor mijn intiemste dromen.

 
Frans Babylon (18 maart 1924 – 21 augustus 1968)

Siegfried Lenz, Thomas Melle, Rense Sinkgraven, Hafid Aggoune, Hans Wollschläger, William Ford Gibson

De Duitse schrijver Siegfried Lenz werd op 17 maart 1926 in Lyck, in de landstreek Masuren in Oostpruisen geboren. Zie ook alle tags voor Siegfried Lenz op dit blog.

Uit: Arnes Nachlaß

„Sie beauftragten mich, Arnes Nachlaß einzupakken. Einen ganzen Monat ließen sie verstreichen -einen Monat der Ratlosigkeit und der verzweifelten Hoffnung -, bis sie mich an einem Abend fragten, ob es nicht doch an der Zeit sei, seinen Nachlaß einzusammeln und zu verstauen, und so, wie meine Eltern das fragten, mußte ich es als Auftrag verstehen. ich versprach nichts; schweigend aß ich mein Abendbrot zu Ende, rauchte zum letzten Glas Bier eine Zigarette, dann stieg ich hinauf in mein Zimmer, das ich so lange mit Arne geteilt hatte, setzte mich auf seinen Hocker und brauchte eine Weile, ehe ich mich entschloß, sein ramponiertes Köfferchen vom benachbarten Boden zu holen und den Karton, den er damals mitbrachte. Ich hob den Deckel vom Karton, ich öffnete das Köfferchen, und während ich den Blick wandern ließ zu den offen daliegenden Sachen, die ihm gehörten, glaubte ich auf einmal, Arnes Anwesenheit zu spüren, und hatte das Gefühl, daß er mich, wie so manches Mal, dringend und fragend ansah. Vor mir lag seine finnische Grammatik – ich rührte sie nicht an; in Reichweite, als Heftbeschwerer, glänzte der von Schmutzfäden durchzogene kleine Messingbarren – ich nahm ihn nicht in die Hand; ich löste nicht die kolorierte Karte des Bottnischen Meerbusens von der Wand, die er in Augenhöhe angepinnt hatte, und ich scheute mich, das Brett mit den Schiffsknoten aufzunehmen und in den Kanon zu legen. Ach, Arne, an diesem Abend brachte ich es anfangs nicht fertig, deine Hinterlassenschaft einfach einzusammeln und still wegzuräumen und für unbestimmte Zeit in die ewige Dämmerung des Bodens zu verbannen. Zuviel kam da herauf und bot sich an, jedes Ding bezeugte etwas, gab etwas preis, wie von selbst stiftete es dazu an, Vergangen-heit zum Reden zu bringen. Ein Blick auf den kleinen, aus Holz geschnitzten und rotweiß gelackten Modell-Leuchtturm, und unwillkürlich belebte und vertiefte sich Erinnerung, ein Fenster öffnete sich, wieder herrschte Hafenwinter, ein verhangener Tag mit beißender Klammheit, der Tag, an dem Arne zu uns gebracht wurde. Wir aßen Birnen. An jenem Wintertag hingen wir erwartungsvoll am Fenster und aßen südafrikanische Tafelbirnen, die einer von Vaters Leuten in einem der Fruchtschuppen ergattert hatte, drüben im Freihafen. Kauend blickten wir auf den abschüssigen, unter Schnee liegenden Werftplatz, über den ausgetretene Wege hinliefen — von den Werkstätten zum Kontor, von den Schuppen zu den beiden Kränen —, schmutzige Wege, in denen Pfützen von Schmelzwasser schimmerten. Alles trug weiße Kappen: die verbrauchten Kolben und Wellen, die alten Anker und die ausgedienten Schiffsmasten und auch der Falltumn, in dem die Kugel herabsauste und den Schrott zu Barren zurechthämmerte, waren weiß bemützt.“

 

 
Siegfried Lenz (17 maart 1926 – 7 oktober 2014)
Cover

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