Takis Würger

Onafhankelijk van geboortedata

De Duitse schrijver en journalist Takis Würger werd geboren in 1985 in Hohenhameln. Na zijn eindexamen gymnasium werkte hij als vrijwilliger in een ontwikkelingsproject in Peru. Hij werkte als vrijwilliger bij de Münchner Abendzeitung en bezocht de Henri Nannen School. Vervolgens ging hij naar het tijdschrift Der Spiegel, waar hij werkt op de afdeling samenleving. In 2014 studeerde hij een jaar aan het St. John’s College, Cambridge Human, Social and Political Science. Würger maakte reportages voor Der Spiegel onder andere uit Afghanistan, Libië, Mexico en de Oekraïne. In 2012 werkte hij als Arthur F. Burns Fellow drie maanden bij de Amerikaanse krant The Austin Chronicle in Texas. Wùrger geeft een seminar reportages aan de Academie van de Beierse Pers. Wùrger heeft verschillende journalistieke prijzen gewonnen, waaronder de Duitse reporter prijs, de CNN Journalist Award en European Journalism Prize Writing for CEE. In 2010 werd hij bekroond door Medium Magazin als een van de “Top 30 Journalisten” (onder de 30); In 2017 werd hij onderscheiden met de Silberschweinpreis, de prijs voor deburanten van lit.Cologne voor zijn roman “Der Club”.

Uit: Der Club

„Im südlichen Niedersachsen liegt ein Wald, der Deister, darin stand ein Haus aus Sandstein, in dem früher der Förster gewohnt hatte und das durch eine Reihe von Zufällen und den Kredit einer Bank in den Besitz eines Ehepaares kam, das dort einzog, damit die Frau in Ruhe sterben konnte.
Sie hatte Krebs, Dutzende kleine Karzinome, die in ihrer Lunge saßen, als hätte jemand mit einer Schrotflinte hineingeschossen. Der Krebs war inoperabel, und die Ärzte sagten, sie wüssten nicht, wie viel Zeit der Frau bliebe, deshalb quittierte der Mann seine Arbeit als Architekt und blieb bei ihr. Als die Frau schwanger wurde, riet der Onkologe zur Abtreibung. Der Gynäkologe sagte, auch eine Frau mit Lungenkrebs könne gebären. Sie gebar einen kleinen, dünnen Säugling mit zarten Gliedern und vollem schwarzen Haar. Der Mann und die Frau pflanzten einen Kirschbaum hinter das Haus und nannten ihren Sohn Hans. Das war ich.
In meiner frühsten Erinnerung läuft meine Mutter mit nackten Füßen durch den Garten auf mich zu. Sie trägt ein gelbes Kleid aus Leinen und um den Hals eine Kette aus rotem Gold. Wenn ich an diese ersten Jahre meines Lebens zurueckdenke, ist immer später Sommer, und es kommt mir vor, als hätten meine Eltern viele Feste gefeiert, auf denen sie Bier aus braunen Flaschen tranken und wir Kinder Limonade, die Schwip Schwap hieß. An solchen Abenden schaute ich den anderen Kindern zu, wie sie Fangen spielten, ich fühlte mich beinahe wie ein normaler Junge, und es war, als sei der Schatten vom Gesicht meiner Mutter verschwunden, was vielleicht auch am Licht des Lagerfeuers lag.
Meistens beobachtete ich die anderen aus einer hinteren Ecke des Gartens, wo unser Pferd graste. Ich wollte es beschützen, weil ich wusste, dass es Angst vor Fremden hatte und nicht gestreichelt werden mochte. Es war ein Englisches Vollblut, das einmal ein Rennpferd gewesen war und das meine Mutter einem Pferdeschlachter abgekauft hatte. Wenn es einen Sattel sah, buckelte es. Als ich ein Kleinkind war, setzte meine Mutter mich auf den Rücken des Pferdes, später ritt ich mit ihm durch den Wald, ich hielt mich mit dem Druck meiner Schenkel fest. Nachts, wenn ich aus meinem Zimmer in den Garten schaute, hörte ich, wie meine Mutter mit dem Pferd sprach.
Meine Mutter kannte jedes Kraut im Wald. Wenn ich Halsschmerzen hatte, kochte sie mir einen Sirup aus Honig, Thymian und Zwiebeln, und die Schmerzen verschwanden. Einmal sagte ich ihr, dass ich mich vor der Dunkelheit fürchtete, sie nahm mich bei der Hand und wir gingen durch die Nacht in den Wald. Sie sagte, sie könne nicht leben, wenn sie daran dachte, dass ich mich fürchtete, was mich ein wenig be- unruhigte, da ich häufig Angst hatte. Oben auf dem Kammweg sprangen die Leuchtkäfer aus den Zweigen und setzten sich meiner Mutter auf die Arme.“

 
Takis Würger (Hohenhameln, 1985)

Gabriele Wohmann, Amy Waldman, Maria Semple, Urs Widmer, Emile Verhaeren, Robert Creeley, Alexander Pope, Tudor Arghezi, Suzanne Lilar

De Duitse schrijfster Gabriele Wohmann werd op 21 mei 1932 in Darmstadt geboren als Gabriele Guyot. Zie ook alle tags voor Gabriele Wohmann op dit blog.

Uit: Wachsfiguren

„- Ach so, Hase geht auch mit, sagte Lilia mit fallendem Ton.
– Natürlich geht das Häschen mit, rief Tante Else.
Hase stand in seiner gewohnten Abwehrhaltung mit so weit wie möglich weggedrehtem Gesicht. Er spürte Wärme, plötzlich dicht: Tante Else hatte sich neben ihn gekauert, ihre Arme waren zu eifrig.
– Heute geht es mit, nicht wahr, das Häschen, sagte Tante Else.
Es tat Hase leid um Lilia: sie hatte das neue Kleid an mit den roten und schwarzen Sprit­zern und sah so erwachsen aus. Sie konnte ihn nicht gebrauchen. Er sagte nichts, die Lippen ließen sich nicht bewegen, aber es tat ihm leid. Das wäre nicht der Sonntag, den sie mit diesem Kleid haben könnte.
Onkel Willi kam aus der Küche ins Vorzimmer und ließ die Tür offen, und der heiße Waschgeruch strömte herein. Onkel Willi roch festlich nach den Blumen und Kräutern seiner Rasierpaste. Sein speckiges Gesicht war nicht hart wie an Werktagen, sondern vom heißen Wasser aufgequollen und rot.
– Was macht der Hase für ein böses Gesicht, sagte er mit seiner Sonntagsstimme. Was macht er fürn böses Gesicht, wenn er mitgehn darf, he?
Hase gab sich Mühe, zu lächeln, aber das tat immer noch ein bißchen weh, fast zwei Jahre nach der Operation, die Oberlippe hatte nicht genug Platz, oder was war es sonst, auf jeden Fall fühlte er sich nicht wohl, wenn er lächeln mußte.
– Macht er ein böses Gesicht? rief Tante Else. Macht er denn eins?
– Na klar, sagte Onkel Willi, ich kann’s nicht verstehn an so einem Tag, wo wir ihn mit­nehmen.
Hase spürte, daß er jetzt etwas unternehmen mußte – nie war ein Frieden stabil genug. Er stieß eine Folge bettelnder Laute aus, hob die Hände, zwang sich, den Kopf ganz ihnen allen zuzukehren, das Gesicht zu heben, zu zeigen. Böses Gesicht. Lächeln, schlimmer als Schmerz, Unbehagen wie Krankheit. Kleines schreckliches Gesicht, schartig verzerrt und riesig rot geflügelt von den Ohrschalen. Es tat ihm leid für Lilia, auch ein bißchen für Tante Else, und sogar für Onkel Willi, weil er so weich und sonn­täglich gestimmt war.
– Na laßt uns doch gehn, sagte Tante Else. Undankbare Kinder verdienen ja gar nicht, daß man sich so mit ihnen anstellt.
Es tat ihm leid um Lilias Kleid, weil alle Aufmerksamkeit unterwegs, im Omnibus und in der Vorhalle an der Kasse, wie immer auf ihn gezogen war. Häschen mit der Häschen­scharte, Mäuschen mit den Fledermäuschenohren. Es tat ihm so leid für Lilia. Wie hieß er eigentlich wirklich? Hatte er einen Namen? Wie die andern: Willi, Else, Lilia. Kein Gesicht, keinen Namen. Er lief hinter den ändern her mit gesenktem Kopf, fühlte sich schläfrig vor Kummer“.

 

 
Gabriele Wohmann (21 mei 1932 – 22 juni 2015)
In 1969

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Tommy Wieringa, Auke Hulst, Ellen Deckwitz, Jeroen Thijssen, Maurits de Bruijn, Gerrit Achterberg, Annie M.G. Schmidt, Sky du Mont

De Nederlandse schrijver Tommy Wieringa werd geboren in Goor op 20 mei 1967. Zie ook alle tags voor Tommy Wieringa op dit blog.

Uit:Vrouwen van de wereld

“Er is niet veel voor nodig om de studente Yvonne tot ontboezemingen te verleiden. Eén maaltijd is genoeg.
Nog voor de cognac weet ik dat ze een paar weken het liefje is geweest van de acteur B. Hij is beroemd, ik heb films gezien waarin hij schitterde als schurk. Yvonne werkte in een artiestencafé waar hij geregeld kwam toen hij in een stuk van Schiller speelde met het Berliner Ensemble. Eerst vond ze hem een onuitstaanbare klootzak, maar later begreep ze dat dat het begin van de aantrekkingskracht was geweest. Op een avond, de lichten waren al aan, had hij gezegd dat ze een geweldige kont had.
Buiten hadden ze gekust, ze was meegegaan naar zijn hotelkamer. Dit was ze blijven doen gedurende de looptijd van het stuk.
Ik ben zeer geïnteresseerd in de erotische omgang van jonge vrouwen en oudere, vaak succesvolle man­nen. Ik wil weten hoe het zit, waar op de loopplank ze elkaar ontmoeten. Yvonne is een buitengewone bron.
Het eerste wat de acteur deed als ze samen waren op zijn kamer, was zich ontkleden en een douche nemen. Elke avond opnieuw. Ze spreekt met vertedering over zijn buikje. ‘Het paste bij hem,’ zegt ze. Zijn geslacht noemt ze ‘hardachtig’. Ook al sliepen ze naakt, ze wa­ren niet met elkaar naar bed geweest. In de roddelbla­den heeft Yvonne foto’s gezien van hem en zijn tweede vrouw. ‘Ze is maar iets ouder dan ik,’ zegt ze. ‘Ze lijkt op mij.
Later die avond, in café Le Bateau Ivre, gaat het ge­sprek over op de achttienjarige jongen op wie Yvonne nu haar oog heeft laten vallen. ‘Zo’n mooi lichaam,’ zegt ze. ‘Een rugbyer.’
Een steek van jaloezie, die me verbaast. Pas later begrijp ik het. Het was niet dat ik Yvonne bijzonder begeerde, al had de acteur gelijk over haar kont. Niet naar haar ging mijn verlangen uit, maar naar iets anders. Ik had zonder jaloezie geluisterd naar de geschiedenis met de beroemde acteur, de wringing volgde pas op haar verzuchting over de schoonheid van de jongeman. Ik was overvallen door de begeerte een achttienjarig lichaam te zijn. Ik bevind me ergens tussen de jonge rugbyer en de oude acteur in.”

 

 
Tommy Wieringa (Goor, 20 mei 1967)

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Honoré de Balzac, William Michaelian, Wolfgang Borchert, Hector Malot, Ingvar Ambjørnsen, A.C. Cirino, Hanna Krall, Sigrid Undset

De Franse schrijver Honoré de Balzac werd geboren in Tours op 20 mei 1799. Zie ook alle tags voor Honoré de Balzac op dit blog.

Uit:La Comédie humaine

“Au milieu de la rue Saint-Denis, presque au coin de la rue du Petit-Lion, existait naguère une de ces maisons précieuses qui donnent aux historiens la facilité de reconstruire par analogie l’ancien Paris. Les murs menaçants de cette bicoque semblaient avoir été bariolés d’hiéroglyphes. Quel autre nom le flâneur pouvait-il donner aux X et aux V que traçaient sur la façade les pièces de bois transversales ou diagonales dessinées dans le badigeon par de petites lézardes parallèles? Évidemment, au passage de la plus légère voiture, chacune de ces solives s’agitait dans sa mortaise. Ce vénérable édifice était surmonté d’un toit triangulaire dont aucun modèle ne se verra bientôt plus à Paris.
Cette couverture, tordue par les intempéries du climat parisien, s’avançait de trois pieds sur la rue, autant pour garantir des eaux pluviales le seuil de la porte que pour abriter le mur d’un grenier et sa lucarne sans appui. Ce dernier étage était construit en planches clouées l’une sur l’autre comme des ardoises, afin sans doute de ne pas charger cette frêle maison.
Par une matinée pluvieuse, au mois de mars, un jeune homme, soigneusement enveloppé dans son manteau, se tenait sous l’auvent d’une boutique en face de ce vieu logis, qu’il examinait avec un enthousiasme d’archéologue.
À la vérité, ce débris de la bourgeoisie du seizième siècle offrait à l’observateur plus d’un problème à résoudre. À chaque étage, une singularité: au premier, quatre fenêtres longues, étroites, rapprochées l’une de l’autre, avaient des carreaux de bois dans leur partie inférieure, afin de produire ce jour douteux, à la faveur duquel un habile marchand prête aux étoffes la couleur souhaitée par ses chalands.
Le jeune homme semblait plein de dédain pour cette partie essentielle de la maison, ses yeux ne s’y étaient pas encore arrêtés. Les fenêtres du second étage, dont les jalousies relevées laissaient voir, au travers de grands carreaux en verre de Bohême, de petits rideaux de mousseline rousse, ne l’intéressaient pas davantage. Son attention se portait particulièrement au troisième, sur d’humbles croisées dont le bois travaillé grossièrement aurait mérité d’être placé au Conservatoire des arts et métiers pour y indiquer les premiers efforts de la menuiserie française. Ces croisées avaient de petites vitres d’une couleur si verte, que, sans son excellente vue, le jeune homme n’aurait pu apercevoir les rideaux de toile à carreaux bleus qui cachaient les mystères de cet appartement aux yeux profanes. Parfois, cet observateur, ennuyé de sa contemplation sans résultat, ou du silence dans lequel la maison était ensevelie, ainsi que tout le quartier, abaissait ses regards vers les régions inférieures. »

 

 
Honoré de Balzac (20 mei 1799 – 18 augustus 1850)
Borstbeeld in Vendôme

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Constantin Göttfert, Karel van het Reve, Simone van Saarloos, Gijs IJlander, Thera Coppens, H.W.J.M. Keuls, Jodi Picoult, Yahya Hassan, Ruskin Bond

De Oostenrijkse dichter en schrijver Constantin Göttfert werd op 19 mei 1979 in Wenen geboren. Zie ook alle tags voor Constantin Göttfert op dit blog.

Uit: Satus Katze

Was ist?, fragte die Frau vor mir.
Als sie nach dem Mobiltelefon griff, bemerkte ich, dass auch ihre Finger durch kleine Risse entstellt waren.
Du hast von einer Katze in Finnland gesprochen, sagte ich.
Die Sonne war zur Hälfte hinter die Fassade gesunken, die Frau fragte mich nicht, ob ich mich setzen wollte, sie legte das Mobiltelefon wieder hin. Das Symbol blinkte nicht mehr.
Was ist mit Finnland?, fragte sie.
Sie schob sich den Löffel aus der Kaffeetasse in den Mund.
Etwas Milchschaum blieb an ihren breiten Lippen kleben.
Es ist die Katze, sagte ich, du hast von der Katze gesprochen.
Ich setzte mich. Bei einem vorbeikommenden Kellner bestellte ich Kaffee.
Sie hob ihr Mobiltelefon wieder kurz an, als wollte sie nur die Uhr ablesen, aber in ihrem Blick registrierte ich eine plötzliche Wachsamkeit. Ich deutete auf die Kratzspuren an ihren
Armen. Sie winkte dem Kellner.
Ich hatte Angst, sie würde ihn um Hilfe bitten. Er würde mich abweisen, ich müsste aufstehen und an meinen Platz zurückkehren.
Sie verwischte die Wassertropfen, die der Brunnen auf ihre verkrusteten Wunden gesprüht hatte.
Es ist ja kein Zufall, sagte ich.
Was meinst du?, fragte sie.
Dass ich dich treffe, sagte ich. Ich kenne deine Stimme.
Du hast neben ihm gesessen, und auch seine Stimme habe ich erkannt.“

 

 
Constantin Göttfert (Wenen, 19 mei 1979)

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Markus Breidenich, W.G. Sebald, Yi Mun-yol, François Nourissier, Gunnar Gunnarsson, Omar Khayyam, Ernst Wiechert, Franziska zu Reventlow, John Wilson

De Duitse dichter en schrijver Markus Breidenich werd geboren in Düren op 18 mei 1972. Zie ook alle tags voor Markus Breidenich op dit blog.

 

Second Life

Hier waren die Sommersprossen auf
deinem Gesicht nur Pixel im Online.

Die Hände ein Meer aus
tausend sich kreuzenden Linien.

Zukunft war Mausklick und eine
von vielen gläsernen Sphären.

Profile von griechischer Schönheit.
Du schriebst du habest in jener Welt

eine Katze und mehrere Leben. Eines
gehöre nur mir. Und du sagtest

es sei dieses Spiel mit allem. Ein
mehrfach gesichertes Glück gespeichert

zu sein. Nur manchmal da sprangst du
aus allen Wolken ins Off. Einmal

war es wie Teile von mir
in hochauflösender Luft. Ich fiel auf

gläsernes Heu. Simulierte den Schmerz
der Nadeln in meinem Gehirn. Dann

wieder fing ich dich auf und las in den
Augen blinkender Cursor: L0ve.

Beim letzten Mal sprangst du allein. Du

hattest den Schirm vom Körper getrennt.
Es regnete Fäden vom Himmel. In

Echtzeit. Auf meinem Schirm. Letzte
Zeichen von dir. Ins Fenster geschrieben:

Und bleibst du mein künstliches Herz? Mein
täuschend echtes Umarmen. Ein friedlich

berechneter Mund. Zu Hause im Raum.
Bleibst du mein ein. Mein aus. Auf dem

Heimweg vom Rechner ins Bett mir
drahtlos verbunden?

 

Flensburger Elegie

Es sind beispielsweise dreißig Regentropfen am Abend
Tranquilizer vor Herbststürmen. Man müßte sich
keine Gedanken machen. Über das Brennen oder
Taubheit, im Kerzenlicht. Manchmal hilft es,
Wolken zu zählen. Blitze auf einer Landstraße
beim Pulsrasen. Die Punkte im Gesicht.
Wie oft man bei Rot über Haare fährt.
Manchmal nur für Sekunden … schläft
.

 

 
Markus Breidenich (Düren, 18 mei 1972)
Het Leopold Hoesch-Museum in Düren

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Lars Gustafsson, Peter Høeg, Gary Paulsen, Henri Barbusse, Virginie Loveling, Dennis Potter, Cor Bruijn, Dorothy Richardson, Mischa Andriessen

De Zweedse dichter en schrijver Lars Gustafsson werd geboren in Västeras, op 17 mei 1936. Zie ook alle tags voor Lars Gustafsson op dit blog.

 

(over alles wat nog zweeft)

Mijn graf valt nog nergens te bekennen.
En dus zweef ook ik:
rust ook ik, onwetend van mijzelf,
in een luchtzee.
Zwevend met de zwevenden,
levend met de levenden,
rustend met de rustenden,
en, wellicht ook, zonder het te weten,
dood met de doden.
Hiervoor bestaat geen woord:
het is een manier van zweven.
“In de luchtzee”zoals ballonvaarders van weleer,
en die luchtzee ben je zelf.

Een keer, in Texas, zes uur ’s morgens,
zwemmend in het kristalheldere water
van een heel diep zwembad
eigenlijk bestemd voor duikers,
werd het zwemmen voor mij plotseling zweven.
Door de venstertjes van mijn duikbril neerkijkend
op de zwarte en witte tegels van de schone bodem,
vanuit precies zo’n hoogte die men in een vrije val
niet overleeft, kon ik een ogenblik bevroeden:
steeds verder te vallen, al vallend
toch te zweven, door iets onzichtbaars gedragen.
Glimlachend doorzien wij de klassieke schilders
en hun kinderlijke toverkunst
om een paar vogels veraf in het beeld te plaatsen,
heel klein, zwevend als bewusteloze tekens
tussen aarde en lucht, tussen licht en donker,
tussen water en land, kortweg:
iets dat zich tussen de verschillen bevindt,
schemerachtige dingen, die de diepte verschaffen
die het centrale perspectief alleen ons niet biedt.
Zo zweeft al wat dodelijk is in het binnenste
van zijn eigen beeld, ergens in de schemering,
en voor dit zweven bestaat geen naam

Zo zweven ook tekens boven witte vellen papier,
de sleuven boven de sneeuw, het goede boven de slechte tijd.
Zo zweeft alles. Het staat, zoals de engelen staan,
in ongekende beweging.
En voor de gang van de wereld bestaat geen naam.

 

Vertaald door J. Bernlef

 

 
Lars Gustafsson (17 mei 1936 – 3 april 2016)

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Paul Gellings, Adrienne Rich, Friedrich Rückert, Jakob van Hoddis, Juan Rulfo, Olga Berggolts, Lothar Baier, Rens van der Knoop, Naomi Rebekka Boekwijt, Olaf J. de Landell

De Nederlandse dichter en vertaler Paul Johann Gellings werd geboren in Amsterdam op 16 mei 1953. Zie ook alle tags voor Paul Gellings op dit blog.

 

Prinsenhof

Septembermiddag, weet het nu zeker: tijd
bestaat niet, nee, ieder moment kan zich
achter ruitjes een ganzeveer vertonen.

Hoog in de toren tintelt stil kristal
van brons zijn kil moment;
dan wordt het koel.

Resten licht nog op de zonnewijzer en
van de hagen valt de schaduw langer
als een bladzij uit een andere eeuw.

Weet het nu zeker, mijn pen
krast over perkament.

 

 

In een herfstig hotel

Voor Joost

In een herfstig hotel ben ik mijn ziel
op het spoor gekomen
een gestorven blad onder mijn bed
in een kamer aan een marktpleintje
zonder bomen

en zonder markt – achteraffer kon het niet
toch verdwenen
juist hier de scheuren
in mijn voering
verdampte het verdriet

nooit geweten dat het er zo uitzag
wat ik hier zou vinden
een blaadje van een verre boomtak
losgeraakt tussen
twee oktobervlagen

zomaar dus onder mijn bed
het beeld gezien
van wat men ziel noemt
het kwam van nergens
en ging nergens heen

om de wereld door te geven
haar boeken en haar bouwsels
ons onbegrijpelijke leven
in een herfstig hotel waar
ik maar één nacht ben gebleven

 

 
Paul Gellings (Amsterdam, 16 mei 1953)

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Albert Verwey, Arthur Schnitzler, Pem Sluijter, W.J.M. Bronzwaer, Frits van Oostrom, Michael Lentz, Max Frisch, Judith Hermann, Peter Shaffer

De Nederlandse dichter, essayist en letterkundige Albert Verwey werd geboren in Amsterdam op 15 mei 1865. Zie ook alle tags voor Albert Verwey op dit blog.

 

Blauw en rood

Al liepen alle vrouwen nou
Op straat in blauwe japonnen,
Al liepen hun mannen ertussendoor
In rode pantalonnen:

Ik zag ze niet door ’t luchteblauw,
Dat hemelse blauwe wonder;
Ik zag ze niet door ’t pannenrood,
Waar ’t stadsvolk wonet onder.

Met luchteblauw en pannenrood,
Was de wereld schoon beschilderd;
Maar door onze zonden zijn hier en daar
Die kleuren verweerd en verwilderd.

 

Van de liefde die vriendschap heet

10
Moeder van Smarten, zie mij aan, ik lijd…
Gij zaagt Hém hangen aan het hout, uw zoon,
Met bleek, bebloed gelaat en doornenkroon,
Die langzaam stierf in ongedeelden strijd.

En stil bleeft gij daar staan, alsof ge áltijd
Weer dacht dat Hij Góds Zoon was, en te schoon
Voor éengen dood, – en Hij hing dáar ten toon:
Uw kind, die Moeder veler smarten zijt.

Moeder van Smarten, zie mij aan, ik lijd…
Hef stil uw ogen op, van waar gij staat:
Ook ik, ik staar op ’t kruis, waar Eén aan sterft!

En ik, Moeder van Smarte! ook ik belijd
Hém als Gods Zoon, en ook mijn ziel vergaat
Van liefde, als de uwe, en lijdt als zij Hem derft.

 

De deizende sterren

De deizende sterren, zij tink’len
Hun vesper mij na, waar ik rijs,
Tot die tonen mijn voeten besprink’len
Op de trappen van ’t zonnepaleis.

 

 
Albert Verwey (15 mei 1865 – 8 maart 1937)
Portret door Jan Veth (1885) in het Rijksmuseum

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Mary Wortley Montagu

 

Rectificatie

De Engelse schrijfster Lady Mary Wortley Montagu werd geboren in Thoresby Hall, Nottinghamshire, op 15 mei 1689 en gedoopt op 26 mei 1689. Zie ook alle tags voor Mary Wortley Montagu op dit blog.

 

A Hymn To The Moon
Written in July, in an arbour

Thou silver deity of secret night,
Direct my footsteps through the woodland shade;
Thou conscious witness of unknown delight,
The Lover’s guardian, and the Muse’s aid!
By thy pale beams I solitary rove,
To thee my tender grief confide;
Serenely sweet you gild the silent grove,
My friend, my goddess, and my guide.
E’en thee, fair queen, from thy amazing height,
The charms of young Endymion drew;
Veil’d with the mantle of concealing night;
With all thy greatness and thy coldness too.

 

 

Advice

Cease, fond shepherd — cease desiring
What you never must enjoy;
She derides your vain aspiring,
She to all your sex is coy.
Cunning Damon once pursu’d her,
Yet she never would incline;
Strephon too as vainly woo’d her,
Though his flocks are more than thine.
At Diana’s shrine aloud,
By the zone around her waist,
Thrice she bow’d, and thrice she vow’d
Like the Goddess to be chaste.

 

 
Mary Wortley Montagu (15 mei 1689 – 21 augustus 1762)
Lady Montagu in Turkse kleding door Jean-Étienne Liotard, ca. 1756